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Republikaner küren Trump

Trump nach Attentat plötzlich „spirituell“? Drei markante Szenen beim Parteitag der Republikaner

48 Stunden, nachdem er fast Opfer eines Attentats geworden war, zeigte sich Donald Trump auf dem Parteitag der Republikaner. Wieder gab es ikonische Bilder.

Milwaukee – Zwei Tage, nachdem er fast bei einem Attentat getötet worden war, zeigte sich Donald Trump schon wieder der Öffentlichkeit. Beim Parteitag der Republikaner in Milwaukee wurde er offiziell zum Präsidentschaftskandidaten seiner Partei für die US-Wahl gekürt und lüftete das Geheimnis um seinen Vize-Kandidaten: Es ist J.D. Vance, ein Hardliner, der mit radikalen Positionen nicht hinterm Berg hält.

Die Stimmung auf dem Parteitag der Republikaner war geradezu ekstatisch, berichten die Medien aus aller Welt. Trump wurde gefeiert wie nie, seine Inszenierung als unerschrockener Held war perfekt. Drei Szenen fielen bei Trumps Krönungsmesse besonders ins Auge.

Szene 1 beim Republikaner-Parteitag vor US-Wahl 2024: Trump mit weißem Verband fast zu Tränen gerührt

Unverkennbar zeugte der weiße Verband an Trumps rechtem Ohr, dass der 78-Jährige kurz zuvor nur knapp ein Attentat überlebt hatte. Ein 20-Jähriger hatte am Samstag bei einer Wahlkampfveranstaltung von einem nahen Dach aus auf ihn geschossen.Dwer Attentäter hat Trump offenbar nur deshalb verfehlt, weil dieser sich im entscheidendem Moment nach hinten drehte. Der Ex-Präsident wurde so nur angeschossen und leicht am Ohr verletzt.

Nach dem Attentat geläutert? Donald Trump sorgte auf dem Parteitag der Republikaner, wo er zum Kandidaten für die US-Wahl gekürt wurde, für drei markante Szenen.

Als Trumps Antlitz mit dem markanten Verband jetzt beim Parteitag überlebensgroß auf die Bildschirme projiziert wurde, brachen seine Anhänger in frenetischen Jubel aus. Trump selbst wirkte gerührt, sogar fast den Tränen nahe. Zur pathetischen Stimmung trug bei, dass Countrystar Lee Greenwood den Hit „God Bless the USA“ sang – Hymne der „Make America Great Again“-Bewegung.

Wie sehr Trumps Ergriffenheit auf dem Parteitag echt war oder Teil einer Inszenierung, wissen wohl nur er und sein engstes Team. Es gibt Stimmen, die sagen, der knapp entgangene Tod habe tatsächlich seine Weltsicht verändert. Die Washington Post zitiert einen Vertrauten Trumps mit den Worten, Trump sei nach dem Attentat vom Samstag „spirituell“ geworden. „Er denkt, dass er ein Geschenk von Gott erhalten hat. Er kann es nicht glauben.“

Szene 2 beim Parteitag der Republikaner: Trump wiederholt ikonische Pose

Sekunden nach dem Attentat auf Trump entstanden Bilder von unschlagbarer Wucht: Trump, wie er von Sicherheitskräften des Secret Service umklammert wird, die ihn vor weiteren Kugeln schützen. Trump, dem Blut aus dem Ohr in schmalen Streifen übers Gesicht rinnt. Trump, der im Moment des Schocks instinktiv in eine ikonische Pose findet: Blutverschmiert reckt er die Faust nach oben, über ihm flattert die US-amerikanische Flagge.

Das Trump-Attentat in Bildern: Schüsse, Chaos und ein blutender Ex-Präsident

US-Wahlkampf in Butler, Pennsylvania. Die Menge wartet auf Donald Trump, nicht wissend, dass gleich Schüsse fallen werden.
US-Wahlkampf in Butler, Pennsylvania. Die Menge wartet auf Donald Trump, nicht wissend, dass gleich Schüsse fallen werden. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Donald Trump auf der Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania.
Donald Trump auf der Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania. Kurze Zeit später fielen die Schüsse. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Schüsse fallen, Trump duckt sich weg. Der Secret Service eilt herbei. Als die Gefahr gebannt ist, wird Trump behandelt und von der Bühne gebracht.
Schüsse fallen, Trump duckt sich weg. Der Secret Service eilt herbei. Als die Gefahr gebannt ist, wird Trump behandelt und von der Bühne gebracht. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Schwerbewaffnete Soldaten bewachen die Bühne nach den Schüssen auf Donald Trump.
Schwerbewaffnete Soldaten bewachen die Bühne nach den Schüssen auf Donald Trump. Im Hintergrund decken Secret-Service-Mitarbeiter den Ex-Präsidenten hinter dem Pult. © dpa/AP | Evan Vucci
Auf Videos ist zu hören, wie der Secret Service bestätigt, dass der Täter „neutralisiert“ sei. Daraufhin wird Trump von der Bühne eskortiert.
Auf Aufnahmen ist zu hören, wie der Secret Service bestätigt, dass der Täter „neutralisiert“ sei. Daraufhin wird Trump von der Bühne eskortiert. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Nach den Schüssen auf Donald Trump erwidern Scharfschützen der Polizei das Feuer auf den Täter.
Nach den Schüssen auf Donald Trump erwidern Scharfschützen der Polizei das Feuer auf den Täter. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Wenige Momente nach dem versuchten Mordanschlag auf ihn reißt Trump kämpferisch die Faust in die Höhe.
Ein Bild, das wohl auch im US-Wahlkampf immer wieder auftauchen wird. Wenige Momente nach dem versuchten Mordanschlag auf ihn reißt Trump kämpferisch die Faust in die Höhe. © dpa/AP | Evan Vucci
Donald Trump direkt nach den Schüssen auf ihn: Der Ex-Präsident ist blutverschmiert, scheint am Ohr getroffen.
Donald Trump direkt nach den Schüssen auf ihn: Der Ex-Präsident ist blutverschmiert, scheint am Ohr getroffen. © dpa/AP | Evan Vucci
In einer Traube von Secret-Service-Mitarbeitern verlässt der blutverschmierte Trump nach den Schüssen die Bühne.
In einer Traube von Secret-Service-Mitarbeitern verlässt der blutverschmierte Trump nach den Schüssen die Bühne. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Agenten des Secret Service umringen Ex-Präsident Trump. Der zeigt sich kämpferisch, hebt die Faust.
Agenten des Secret Service umringen Ex-Präsident Trump. Der zeigt sich kämpferisch, hebt die Faust. Zuvor rief er noch „fight“ in das Pult-Mikrofon. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Donald Trump ist nach dem Attentat auf einer Wahlkampfveranstaltung verletzt – Bilder zeigen ihn mit blutendem Ohr.
Donald Trump ist nach dem Attentat auf einer Wahlkampfveranstaltung verletzt – Bilder zeigen ihn mit blutendem Ohr. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Panik im Publikum: Nach den Schüssen auf Donald Trump gehen Menschen in Deckung, Sicherheitskräfte assistieren.
Panik im Publikum: Nach den Schüssen auf Donald Trump gehen Menschen in Deckung, Sicherheitskräfte assistieren. © dpa/AP | Evan Vucci
Eskortiert vom Secret Service steigt Trump nach den Schüssen auf ihn in ein Auto, das ihn vom Ort des Angriffs weg bringt. Noch immer hat er die Faust erhoben.
Eskortiert vom Secret Service steigt Trump nach den Schüssen auf ihn in ein Auto, das ihn vom Ort des Angriffs weg bringt. Noch immer hat er die Faust erhoben. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Das Gelände der Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania. Hier kam es zu den Schüssen auf Trump
Das Gelände der Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania. Hier kam es zu den Schüssen auf Trump – das Chaos lässt auf die entstandene Panik deuten. © dpa/AP | Evan Vucci
Der Ort des Geschehens nach dem Anschlag. Die Umgebung ist mit gelbem Flatterband abgesperrt.
Der Ort des Geschehens nach dem Anschlag. Die Umgebung ist mit gelbem Flatterband abgesperrt.  © dpa/AP | Evan Vucci

Beim Parteitag der Republikaner drei Tage später verzichtete Trump darauf, das Wort zu ergreifen und eine Rede zu halten. Doch oft sagt Körpersprache mehr als alle Worte: Trump schritt mit gedecktem Kinn ins Plenum und reckte erneut kämpferisch die Faust in die Höhe. Diese Pose in Verbindung mit seinem Verband am Ohr ließ ihn heroisch und verletzlich zugleich erscheinen. Die Menge tobte wie nie, schildern Beobachter. Unzählige Anhänger reckten ihre Smartphones in die Höhe, nun selbst auf der Jagd nach unvergessenen Bildern.

Szene 3 beim Republikaner-Parteitag mit Trump: Die Menge skandiert „Fight, fight, fight“

Der Nominierungsparteitag der Republikaner in Milwaukee folgte zunächst streng der Tagesordnung. Nach einer Schweigeminute für die Opfer des Trump-Attentats folgten Fahneneid, US-Hymne, Gebet. Doch dann ließen die Delegierten das Protokoll links liegen: Sie skandierten euphorisch und wie aus einem Mund: „Fight, fight, fight“ („Kämpft, kämpft, kämpft“).

Urheber dieses neuen Schlachtrufs der Republikaner ist Trump selbst: Unmittelbar, nachdem ihm am Samstag die tödlichen Schüsse verfehlt hatten, rief der Ex-Präsident der verstörten Menge in Pennsylvania „fight, fight, fight“ zu. Zusammen mit der hochgereckten Faust war dies „fast schon ein Lehrbeispiel für eine politisch-mediale Inszenierung“, schilderte eine USA-Expertin gegenüber FR.de.

Parteitag der Republikaner wird für Trump Ort der perfekten Bilder vor der US-Wahl

Trump verließ den Parteitag am Montag nicht nur als einstimmig gewählter Kandidat der Republikaner für das Präsidentenamt. Er verließ ihn auch als jemand, der die Lücken an Unterstützern innerhalb seiner Partei wohl endgültig schließen konnte.

Trump werde in seiner Partei, aber auch im ganzen Land, „viel Respekt gezollt für seinen Umgang mit dem Attentat“, analysierte US-Korrespondent Stephan Richter im Nachrichtensender ntv. Sein starkes, aber doch staatsmännisches Auftreten seit dem Attentat imponiere den Amerikanern. Es spiegle das wider, was vielen Wählern bei US-Präsident Joe Biden fehle, dem spätestens seit dem TV-Duell gegen Trump vielfach Altersschwäche vorgeworfen wird.

Trump scheint von dem missglücktem Attentat so sehr zu profitieren, dass dies sogar den Nährboden für krude Verschwörungstheorien zu einem angeblichen „Trump Fake“ liefert. Wie die Wahlberechtigten auf die spektakulären Ereignisse der vergangenen Tage reagieren, werden die nächsten Umfragen zur US-Wahl zeigen. (smu)

Rubriklistenbild: © Brendan Smialowski/AFP

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