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Dünger für Fake News

War das Attentat inszeniert? Die irrsten Verschwörungstheorien zum „Trump Fake“

Verschwörungstheorien, Falschinformationen und Fake-Accounts des Täters – schon kurz nach dem Attentat auf Donald Trump wurden wilde Theorien verbreitet.

Update vom 16. Juli, 14.59 Uhr: Den Politikwissenschaftler Julien Giry verwundern die Verschwörungstheorien zum Attentat auf Trump nicht. Die vielen Aufnahmen von Profis und Amateuren des Attentats böten umfangreiches Material, „um einen alternativen Diskurs zu schaffen“, sagte Giry der Nachrichtenagentur AFP. So verleihe der versuchte Mord der Behauptung Glaubwürdigkeit, dass Trump „bedroht wird, dass er vielleicht gegen okkulte Kräfte, den Deep State, kämpft“, urteilte der Experte für Verschwörungsmythen.

Der „Deep State“ ist eine unter rechtsextremen Verschwörern weit verbreitete Vorstellung. Derzufolge gibt es einen geheimen Schattenstaat, der im Verborgenen die Strippen zugunsten bestimmter Gruppen zieht.

War das Attentat inszeniert? Die irrsten Verschwörungstheorien zum „Trump Fake“

Erstmeldung: Butler, Pennsylvania – Nach dem Attentat auf Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania sind noch viele Fragen offen. Wo Antworten fehlen, spekulieren viele. Dabei kommen unterschiedliche Theorien zusammen – basierend auf versehentlich und absichtlich verbreiteten Fake News – wer für den Anschlag auf Trump die Verantwortung trägt.

Das Trump-Attentat in Bildern: Schüsse, Chaos und ein blutender Ex-Präsident

US-Wahlkampf in Butler, Pennsylvania. Die Menge wartet auf Donald Trump, nicht wissend, dass gleich Schüsse fallen werden.
US-Wahlkampf in Butler, Pennsylvania. Die Menge wartet auf Donald Trump, nicht wissend, dass gleich Schüsse fallen werden. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Donald Trump auf der Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania.
Donald Trump auf der Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania. Kurze Zeit später fielen die Schüsse. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Schüsse fallen, Trump duckt sich weg. Der Secret Service eilt herbei. Als die Gefahr gebannt ist, wird Trump behandelt und von der Bühne gebracht.
Schüsse fallen, Trump duckt sich weg. Der Secret Service eilt herbei. Als die Gefahr gebannt ist, wird Trump behandelt und von der Bühne gebracht. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Schwerbewaffnete Soldaten bewachen die Bühne nach den Schüssen auf Donald Trump.
Schwerbewaffnete Soldaten bewachen die Bühne nach den Schüssen auf Donald Trump. Im Hintergrund decken Secret-Service-Mitarbeiter den Ex-Präsidenten hinter dem Pult. © dpa/AP | Evan Vucci
Auf Videos ist zu hören, wie der Secret Service bestätigt, dass der Täter „neutralisiert“ sei. Daraufhin wird Trump von der Bühne eskortiert.
Auf Aufnahmen ist zu hören, wie der Secret Service bestätigt, dass der Täter „neutralisiert“ sei. Daraufhin wird Trump von der Bühne eskortiert. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Nach den Schüssen auf Donald Trump erwidern Scharfschützen der Polizei das Feuer auf den Täter.
Nach den Schüssen auf Donald Trump erwidern Scharfschützen der Polizei das Feuer auf den Täter. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Wenige Momente nach dem versuchten Mordanschlag auf ihn reißt Trump kämpferisch die Faust in die Höhe.
Ein Bild, das wohl auch im US-Wahlkampf immer wieder auftauchen wird. Wenige Momente nach dem versuchten Mordanschlag auf ihn reißt Trump kämpferisch die Faust in die Höhe. © dpa/AP | Evan Vucci
Donald Trump direkt nach den Schüssen auf ihn: Der Ex-Präsident ist blutverschmiert, scheint am Ohr getroffen.
Donald Trump direkt nach den Schüssen auf ihn: Der Ex-Präsident ist blutverschmiert, scheint am Ohr getroffen. © dpa/AP | Evan Vucci
In einer Traube von Secret-Service-Mitarbeitern verlässt der blutverschmierte Trump nach den Schüssen die Bühne.
In einer Traube von Secret-Service-Mitarbeitern verlässt der blutverschmierte Trump nach den Schüssen die Bühne. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Agenten des Secret Service umringen Ex-Präsident Trump. Der zeigt sich kämpferisch, hebt die Faust.
Agenten des Secret Service umringen Ex-Präsident Trump. Der zeigt sich kämpferisch, hebt die Faust. Zuvor rief er noch „fight“ in das Pult-Mikrofon. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Donald Trump ist nach dem Attentat auf einer Wahlkampfveranstaltung verletzt – Bilder zeigen ihn mit blutendem Ohr.
Donald Trump ist nach dem Attentat auf einer Wahlkampfveranstaltung verletzt – Bilder zeigen ihn mit blutendem Ohr. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Panik im Publikum: Nach den Schüssen auf Donald Trump gehen Menschen in Deckung, Sicherheitskräfte assistieren.
Panik im Publikum: Nach den Schüssen auf Donald Trump gehen Menschen in Deckung, Sicherheitskräfte assistieren. © dpa/AP | Evan Vucci
Eskortiert vom Secret Service steigt Trump nach den Schüssen auf ihn in ein Auto, das ihn vom Ort des Angriffs weg bringt. Noch immer hat er die Faust erhoben.
Eskortiert vom Secret Service steigt Trump nach den Schüssen auf ihn in ein Auto, das ihn vom Ort des Angriffs weg bringt. Noch immer hat er die Faust erhoben. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Das Gelände der Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania. Hier kam es zu den Schüssen auf Trump
Das Gelände der Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania. Hier kam es zu den Schüssen auf Trump – das Chaos lässt auf die entstandene Panik deuten. © dpa/AP | Evan Vucci
Der Ort des Geschehens nach dem Anschlag. Die Umgebung ist mit gelbem Flatterband abgesperrt.
Der Ort des Geschehens nach dem Anschlag. Die Umgebung ist mit gelbem Flatterband abgesperrt.  © dpa/AP | Evan Vucci

Attentat als „Trump Fake“ inszeniert? X-Nutzer behaupten, Trump stecke hinter eigenem Anschlag

Kaum wurde Trump bei seiner Rede angeschossen, verbreiteten sich die ersten Verschwörungstheorien und Falschinformationen zum „Trump Fake“ im Internet. Das Video des Attentats wurde X (ehemals Twitter) in kürzester Zeit millionenfach aufgerufen. Nach „Trump“ wurde das Wort „inszeniert“ zum zweithäufigsten Trendthema auf der Plattform, berichtete NBC News. Allein in der ersten Stunde wurde der Begriff in 228.000 X-Posts verwendet. Beiträge, die behaupteten, dass der Anschlag auf den Ex-Präsidenten von ihm selbst inszeniert worden sei, erreichten Millionen. Demnach soll Trump das Attentat organisiert haben, um im Wahlkampf für die US-Wahl 2024 zu punkten. Für diese Behauptung gibt es allerdings keinerlei Beweise. Trotzdem wird er von dem Attentat voraussichtlich im Wahlkampf profitieren.

Einsatzkräfte stürmen die Bühne während einer Wahlkampfveranstaltung mit Donald Trump. Auf der Plattform X wird spekuliert, dass Trump das Attentat inszeniert haben soll.

Fake Accounts nach Attentat auf Trump: Unbekannte erstellen Profile des mutmaßlichen Täters

Sobald das FBI den Namen des mutmaßlichen Täters, Thomas Matthew Crooks veröffentlichte, wurde wild über die Motive des Attentats auf Trump spekuliert. Gleichzeitig sprossen diverse Fake-Accounts des 20-Jährigen aus dem Boden, berichtete der Tagesspiegel. Unbekannte präsentierten auf den angeblichen Accounts unterschiedliche Bewegungen, die als Motiv gelten sollen. Dahinter stecken also Menschen, die gezielt Lügen verbreiten. Etwa der X-Nutzer „4skin“, der sich als Thomas Matthew Crooks ausgab und behauptete, er sei noch am Leben. Das FBI hatte den mutmaßlichen Täter vor Ort erschossen, ein anderer Täter wurde nicht identifiziert.

„Biden gab den Befehl“: Republikanische Verschwörungstheoretiker verbreiten Fake News

Andere machen Präsident Joe Biden und den „Schattenstaat“ für das Attentat auf Trump verantwortlich. Um das vermeintlich zu beweisen, ziehen X-Nutzer Ausschnitte aus Bidens Wahlkampfreden der vergangenen Tage. Mit Aussagen, dass Trump „ernste Gefahr für die Gesellschaft“ sei, soll Biden angeblich zum Mord aufgerufen haben. Auch manche Republikaner stacheln diese Verschwörungstheorien an, wie etwa der Kongressabgeordnete Mike Collins, berichtete die FAZ. Er kommentierte unter einem solchen Post: „Joe Biden gab den Befehl.“ Derweil werden Bidens Aussagen aus dem Kontext gerissen. In dieser Theorie wird der Auslandsgeheimdienst CIA gleich mit beschuldigt. Es gibt keine Hinweise für diese Behauptungen.

Verschwörungstheorien nach Attentat: Politische Anschläge sind Dünger für Falschinformationen

Sind Falschinformationen erst im Internet, kann man sie schwierig wieder einfangen. Ein Anschlag, wie der auf Trump, ist Dünger für Verschwörungstheorien. Derweil müssen noch einige Fragen beantwortet werden. Welche Motive stecken wirklich hinter dem Attentat auf Trump? Wieso konnte der mutmaßliche Täter unbeobachtet auf das Dach, von wo er geschossen hat? Wurde die Veranstaltung nicht gut genug vom Geheimdienst gesichert? Doch auch eine vollständige Aufarbeitung des Attentats wird nicht alle überzeugen und von ihren Theorien abbringen. (hk)

Rubriklistenbild: © Evan Vucci/dpa

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