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Militärische Lage im Krieg

Ukraine schlägt Russlands Vorstoß zurück – „Große Verluste beim Feind“

Nahe dem AKW Saporischschja soll es zu Drohnenangriffen gekommen sein. Russland erleidet erneut hohe Verluste. Der Ukraine-Krieg im News-Ticker.

  • Schlacht um Awdijiwka: Russland nimmt Anlauf für weitere Angriffe 
  • Zahlen und Daten: Schwere Verluste für Russland im Ukraine-Krieg
  • Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland, der Ukraine und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle militärische Entwicklung in der Ukraine informieren wir in unserem neuen Newsticker.

Update vom 2. November, 22.35 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ein neues US-Sanktionspaket gegen Russland als „sehr kraftvoll“ begrüßt. Wichtige Bereiche der Wirtschaft des Aggressors seien nun mit Strafmaßnahmen belegt. „Die Macht der Sanktionen ist die Stärke der Welt“, sagte Selenskyj in seiner am Donnerstagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Es müsse verhindert werden, dass Moskau die Sanktionen umgehen könne. Russland, das seinen Krieg gegen die Ukraine vor mehr als 20 Monaten begonnen hatte, bezeichnete die Sanktionen wiederholt als wirkungslos.

Die USA haben neue Strafmaßnahmen gegen Dutzende Personen, Unternehmen und Einrichtungen verhängt, die Russland bei seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützen. Die Sanktionen zielen unter anderem auf eine Schwächung des russischen Energie- und Rohstoffsektors ab.

Krieg in der Ukraine: Zwangsevakuierungen in Charkiw angeordnet

Update vom 2. November, 17.55 Uhr: Wegen verstärkten russischen Beschusses hat das ostukrainische Gebiet Charkiw für mehrere Orte eine Zwangsevakuierung von Familien mit Kindern angeordnet. Davon seien 275 Kinder in sieben Ortschaften einschließlich der Stadt Kupjansk betroffen, teilte der Chef der Gebietsverwaltung, Oleh Synjehubow, am Donnerstag bei Telegram mit. Einer vorherigen Empfehlung waren bereits 89 Kinder und ihre Familien gefolgt und in sichere Regionen geflohen. Den Flüchtlingen wird Synjehubow zufolge eine Unterkunft gestellt und sie erhalten Unterstützung durch internationale Hilfsorganisationen.

Eine derartige Zwangsmaßnahme hatte es im Oktober auch in frontnahen Teilen des südukrainischen Gebiets Cherson entlang des Flusses Dnipro gegeben. Damals waren offiziellen Angaben zufolge rund 800 Kinder von der Maßnahme betroffen.

Update vom 2. November, 15.45 Uhr: Das russische Militär hat nach eigenen Angaben neun ukrainische Drohnen nahe des besetzten Atomkraftwerks Saporischschja im Süden der Ukraine abgeschossen. Durch den Angriff um die Mittagszeit sollte demnach unter anderem die Rotation des Beobachtungsteams der Internationalen Atomenergieaufsichtsbehörde (IAEA) gestört werden, schrieb Russlands Verteidigungsministerium am Donnerstag bei Telegram. Unabhängig können diese Aussagen nicht überprüft werden. Weder Kiew noch die IAEA haben den Vorfall bisher kommentiert. Russlands Militärführung hat in der Vergangenheit bereits häufig nachgewiesene Falschinformationen verbreitet.

Mit einfachen Drohnen zerstört die ukrainische Armee russische t-90 Panzer.

Selenskyj über russische Verluste: „Viele Tote und Verletzte“

Update vom 2. November, 13.56 Uhr: Ukrainische Truppen haben Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge einen Vorstoß der russischen Armee in der Nähe des Orts Wuhledar im Osten der Region Donezk zurückgeschlagen. „Es hat einen Versuch des Feindes gegeben, auf Wuhledar vorzustoßen, aber unsere Soldaten haben ihn gestoppt und dem Feind große Verluste zugefügt: Dutzende Ausrüstungsgegenstände, viele Tote und Verletzte“, teilte Selenskyj auf Telegram mit. Wuhledar wird von der Ukraine kontrolliert und ist ein wichtiger Knotenpunkt zwischen der Ost- und der Südfront.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Russland nimmt im Ukraine-Krieg Anlauf für weitere Angriffe auf Awdijiwka

Update vom 2. November, 12.25 Uhr: Um sich in Position für weitere Angriffe zu bringen, ordnen sich die russischen Truppen nach Auffassung des ukrainischen Militärs in der Schlacht um Awdijiwka offenbar neu. „Der Feind versucht weiterhin, Awdijiwka einzukreisen, aber jetzt nicht mehr so aktiv – der Feind versucht, sich neu zu gruppieren und sich von Verlusten zu erholen, um weiter anzugreifen“, erklärte ein ukrainischer Militärsprecher. Seit Mitte Oktober versucht Russland verstärkt, das seit Monaten umkämpfte Awdijiwka mit Dauerbeschuss einzunehmen. Die Stadt ist zu einem Symbol des ukrainischen Widerstands geworden.

Update vom 2. November, 11.15 Uhr: Das britische Verteidigungsministerium bescheinigt Russland im Ukraine-Krieg weiterhin Probleme bei der Flugabwehr. Russland habe in der vergangenen Woche wahrscheinlich mindestens vier Abschussrampen für Boden-Luft-Raketen verloren, schrieben die Briten in ihrem täglichen Update auf X. „Die jüngsten Verluste zeigen, dass Russlands integriertes Luftverteidigungssystem weiterhin mit modernen Präzisionswaffen zu kämpfen hat“, teilte das Ministerium mit. Es bestehe die realistische Wahrscheinlichkeit, dass Russland – wenn es die zerstörten Systeme in der Ukraine ersetze – damit die Luftverteidigung in anderen Einsatzgebieten schwächen könnte.

Russland erleidet schwere Verluste im Ukraine-Krieg

Update vom 2. November, 10.15 Uhr: Das ukrainische Verteidigungsministerium hat auf Facebook aktuelle Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach sollen binnen 24 Stunden knapp 930 Soldaten getötet oder schwer verwundet worden sein. Damit erhöht sich die Gesamtzahl seit Beginn des Angriffs im Februar 2022 auf mehr als 302.000 Soldaten. Zudem hat die ukrainische Armee nach eigenen Angaben auch ein russisches Flugzeug sowie zahlreiche Panzer und Artilleriesysteme zerstört. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben zu Verlusten im Ukraine-Krieg nicht.

  • Soldaten: 302.420 (+930 zum Vortag)
  • Flugzeuge: 322 (+1)
  • Hubschrauber: 324
  • Panzer: 5.241 (+18)
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge: 9.877 (+43)
  • Artilleriesysteme: 7.292 (+42)
  • Luftabwehrsysteme: 566 (+3)
  • Mehrfachraketenwerfer: 850 (+4)
  • Fahrzeuge und Tanklastzüge: 9.658 (+34)
  • Schiffe: 20
  • Drohnen: 5.488 (+20)
  • Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 2. November 2023. Die Angaben über Verluste Russlands stammen von der ukrainischen Armee. Sie lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg.

 Update vom 2. November, 09.25 Uhr: Die russische Flugabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau fünf ukrainische Drohnenangriffe auf die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim abgewehrt. Am Morgen seien sechs Versuche des „Kiewer Regimes, Terroranschläge zu verüben“, vereitelt worden, teilte das Ministerium mit. Eine Drohne sei über dem Schwarzen Meer vernichtet, fünf weitere Flugobjekte über dem Gebiet der Krim abgefangen worden. Überprüfbar waren die Angaben zunächst nicht. Eine Reaktion aus Kiew zu den angeblichen Drohnenangriffen lag zunächst nicht vor.

Ukraine wehrt zahlreiche russische Angriffe ab

Update vom 2. November, 07.30 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben des Generalstabs zahlreiche russische Angriffe bei Kupiansk im Nordosten, bei der zerstörten Stadt Bachmut im Osten und weiter südlich bei Awdijiwka zurückgeschlagen. Rund 40.000 russische Soldaten seien vor Awdijiwka zusammengezogen worden, schreibt der Militäranalyst Oleksandr Kovalenko in einem Online-Artikel. „Trotz der Verluste will die russische Führung Awdijiwka immer noch einnehmen, was jetzt eher ein politisches als ein taktisches Ziel ist.“ Die Stadt gilt als Symbol für den ukrainischen Widerstand. Ein vom ukrainischen Militär veröffentlichtes Video zeigt, wie die ukrainischen Streitkräfte ein russisches Flammenwerfersystem in der Nähe von Awdijiwka zerstören – ein Angriff, der nach eigenen Angaben über Dutzende von Kilometern zu sehen war. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Russland äußert sich nicht zu den ukrainischen Berichten.

Russland meldet schwere Verluste für die Ukraine: Angeblich auch Angriff auf Kommandoposten

Update vom 1. November, 19.46 Uhr: Russland hat Schläge gegen zwei Kommandoposten der ukrainischen Armee gemeldet. Die beiden Stellen seien „zerstört“ worden, erklärte das Ministerium von Verteidigungsressortchef Sergej Schoigu laut einem Bericht der Staatsagentur Tass. Zudem habe man zwei Angriffe bei dem Dorf Sinkowka in der Region Charkiw zurückgeschlagen. Dabei seien 245 Soldaten der Ukraine „eliminiert“ worden. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Der Kreml stellte unterdessen klar, Präsident Wladimir Putin werde die USA vor einer Entscheidung zum Abkommen über Atomwaffen-Tests nicht kontaktieren. Das sei „nicht notwendig“, erklärte Putins Sprecher Dmitri Peskow. Die Duma hatte zuletzt für einen Ausstieg aus dem Sicherheitsvertrag gestimmt.

Ukraine nimmt Krim ins Visier: Russland-Gouverneur meldet „große Anzahl von Geschossen“

Update vom 1. November, 18.24 Uhr: Nach heftigem Beschuss durch Russlands Armee hat nun wohl auch die Ukraine eine Luftoffensive gefahren: Eine „große Zahl“ von Geschossen sei heute auf verschiedene Teile der annektierten Halbinsel zugeflogen, erklärte der russische Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, laut der Moscow Times auf Telegram.

Angaben zu den konkreten Zielen oder möglichen Schäden der Angriffe machte Raswoschajew dem Bericht zufolge nicht. Er behauptete allerdings, in den sozialen Netzwerken kursierende Bilder von Rauchwolken über der Krim-Brücke seien auf absichtliche Maßnahmen des Militärs zur Behinderung von Angriffen zurückzuführen. Wolodymyr Selenskyj hatte zuletzt Erfolge bei Angriffen auf die Krim verkündet.

Update vom 1. November, 18.03 Uhr: Russland bekommt im Angriffskrieg gegen die Ukraine wohl tatsächlich Waffenhilfe aus Nordkorea - das will zumindest der südkoreanische Geheimdienst erfahren haben. Dessen Informationen zufolge geht es um eine Million Artilleriegeschosse aus dem Besitz des Regimes von Kim Jong-Un.

Update vom 1. November, 17.35 Uhr: Im Angriffskrieg gegen die Ukraine setzt Russland nach britischer Einschätzung zunehmend auf Drohnen des Typs Lancet. Die Drohne sei höchstwahrscheinlich eines der effektivsten neuen Kampfmittel, die Russland in den vergangenen zwölf Monaten in der Ukraine eingesetzt habe, teilte das Verteidigungsministerium in London in seinem täglichen Update beim Kurznachrichtendienst X mit. Die Drohne vom Hersteller Zala Aero Group sei so konzipiert, dass sie über feindliches Gebiet gesteuert werde und warte, bis ein Ziel identifiziert sei, bevor sie sich darauf stürze und explodiere.

Großangriff auf die Ukraine: Russland nimmt mehr als 100 Orte ins Visier

Update vom 1. November, 12.50 Uhr: Innerhalb eines Tages soll Russland 118 Siedlungen in zehn Regionen der Ukraine angegriffen haben. Das berichtet der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram. Bei keinem weiteren Angriff in diesem Jahr seien so viele Orte Ziel von Angriffen geworden. Ukrainische Behörden meldeten drei Tote, auch eine Ölfraffinerie in der Region Poltawa sei getroffen worden.

Russland greift Ölraffinerie Krementschuk in der Ukraine an

Update vom 1. November, 8.05 Uhr: Russland hat nach ukrainischen Angaben die Ölraffinerie in Krementschuk in der zentralen Region Poltawa angegriffen. Die Raffinerie sei in Brand geraten, schreibt der Leiter der Militärverwaltung der Region, Filip Pronin, auf Telegram. Inzwischen sei das Feuer gelöscht. „Die Situation ist unter Kontrolle.“

Berichte über Verletzte gebe es bisher nicht, man versuche mehr über das Ausmaß der Schäden zu erfahren. Die Raffinerie, die Pronin zufolge nicht in Betrieb war, wurde seit der russischen Invasion der Ukraine im Februar 2022 bereits mehrfach angegriffen. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte die Angaben nicht überprüfen, von Russland gab es zunächst keine Stellungnahme.

Aktuelle Lage im Ukraine-Krieg: Luftalarm über von Russland besetzter Krim

Update vom 1. November, 5.40 Uhr: In der Hafenstadt Sewastopol herrscht Luftalarm, der Verkehr auf der Krim-Brücke sowie der Schiffsverkehr sind eingestellt. Dies teilten die von Russland eingesetzten Beamten auf der Halbinsel Krim in den frühen Morgenstunden mit. 

Außerdem hat die russische Luftabwehr nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau erneut zwei ukrainische Drohnen über dem westrussischen Grenzgebiet Kursk abgefangen. Am späten Dienstagabend sei ein Versuch Kiews vereitelt worden, „einen Terroranschlag auf Einrichtungen im Hoheitsgebiet der Russischen Föderation zu verüben“, teilte das Ministerium in der Nacht zum Mittwoch bei Telegram mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen. Kiew äußerte sich vorerst nicht zu dem Vorfall.

Selenskyj äußert sich im Ukraine-Krieg: Kampf ums Schwarze Meer wird in Geschichtsbücher eingehen

Update vom 31. Oktober, 22.49 Uhr: Ungeachtet der derzeit schwierigen Lage an der Front hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Landsleuten für die Zukunft weitere militärische Erfolge in Aussicht gestellt - insbesondere in der Schwarzmeerregion. „Die moderne Welt ist so gestaltet, dass sie sich zu schnell an den Erfolg gewöhnt. Als die Aggression in vollem Umfang begann, haben viele Menschen auf der Welt erwartet, dass die Ukraine nicht standhalten würde“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Dienstag. „Mittlerweile werden die kolossalen Leistungen unseres Volkes, aller unserer Soldaten, einfach als gegeben angesehen.“ Selenskyj fügte hinzu: „Der Erfolg der Ukraine im Kampf um das Schwarze Meer wird in die Geschichtsbücher eingehen, auch wenn das derzeit nicht mehr so oft diskutiert wird.“

Aktuelle Lage im Ukraine-Krieg: Druck auf Russland am Dnipro wächst

Update vom 31. Oktober, 14.48 Uhr: Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums geraten die russischen Streitkräfte am östlichen Ufer des Flusses Dnipro in der Region Cherson verstärkt unter Druck. Ein Hinweis darauf ist die personelle Veränderung, welche die russische Militärführung in der Region offenbar durchgeführt hat. Michail Teplinski soll Medienberichten zufolge der neue Kommandeur der Gruppe am Dnipro sein.

Wie das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Ukraine-Update schreibt, genießt Teplinski großes Vertrauen und Ansehen unter Putins Generälen. Es sei in der Region in den vergangenen Wochen zu intensivierten Kämpfen gekommen durch ukrainische Versuche, den Russen die Kontrolle zu entreißen, hieß es Mitteilung weiter. „Teplinskis Berufung ist wahrscheinlich ein Hinweis auf den erhöhten Druck auf russische Truppen, die das Gebiet verteidigen“

Ukraine vernichtet bei Raketenangriff Luftabwehr auf Krim

Update vom 31. Oktober, 14.27 Uhr: Bei ukrainischen Angriffen auf die Schwarzmeerhalbinsel Krim am Montagmorgen (30. Oktober) wurde offenbar ein Flugabwehrsystem vom Typ S-300 beschädigt. Das berichtet das Portal Ukrainska Pravda mit Verweis auf einen russischen Telegram-Kanal. Das Flugabwehrsystem sei durch einen Raketenangriff schwer beschädigt, der zugehörige Diesel-Generator sogar zerstört worden.

Präsident Selenskyj hatte bereits in der vergangenen Woche angekündigt, die Ukraine versuche, die volle Feuerkontrolle über den Luftraum über der Krim zu erlangen.

Update vom 30. Oktober, 22.25 Uhr: Nach den antisemitischen Gewaltexzessen in der russischen Teilrepublik Dagestan hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Moskau einen erneuten Kontrollverlust bescheinigt. Russland habe all seine Kräfte mobilisiert, um in seinem schon seit mehr als 20 Monaten andauernden Angriffskrieg besetzte ukrainische Gebiete zu halten, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag.

„Doch dabei haben sie ihr eigenes Staatsgebiet mit einem solchen Ausmaß an Hass und Erniedrigung verseucht, dass Russland bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Kontrolle über die Ereignisse verliert“, meinte der ukrainische Staatschef, der selbst jüdische Wurzeln hat. Zuerst seien meuternde russische Söldner in Richtung Moskau marschiert, sagte Selenskyj mit Blick auf den Aufstand des mittlerweile ums Leben gekommenen Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin im Juni. Und nun sei zu beobachten, dass die Macht der Behörden in Dagestan schwinde, meinte Selenskyj weiter.

Ukraine meldet „erfolgreichen“ Krim-Angriff

Update vom 30. Oktober, 12.15 Uhr: Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge bei einem Angriff mit Wasserdrohnen und Raketen einen Stützpunkt der russischen Flugabwehr auf der Krim getroffen. Ein „strategisch wichtiges Objekt der Flugabwehr“ sei „erfolgreich“ an der Westküste beschossen worden, hieß es in einer Mitteilung der Streitkräfte. Russischen Quellen zufolge wurde eine Stellung nahe der Ortschaft Oleniwka von Raketen des US-Typs ATACMS getroffen. Dabei sollen 17 Soldaten verletzt und fünf Fahrzeuge beschädigt worden sein. Die Behörden in Russland verkündeten dagegen, dass ein Angriff abgewehrt worden sei.

Russland im Ukraine-Krieg unter Druck? Kiew macht angeblich Fortschritt nahe Bachmut

Update vom 30. Oktober, 11.40 Uhr: Die ukrainischen Truppen machen offenbar Fortschritte in der Nähe von Bachmut. Laut dem Institut für Kriegsstudien (Institute for the Study of War) sind die Streitkräfte über die Eisenbahnlinie südlich von Andrijiwka vorgestoßen. Geolokalisierte Aufnahmen vom Sonntag würden dies belegen, schrieb das ISW in seiner Lageeinschätzung. Andrijiwka ist etwa zehn Kilometer von Bachmut entfernt.

Neue Angriffe im Ukraine-Krieg: Russland greift mit Kampfdrohnen an

Update vom 30. Oktober, 6:15 Uhr: Russland hat die Ukraine nachts erneut mit Kampfdrohnen angegriffen. In weiten Teilen der Zentralukraine herrschte am späten Sonntagabend (29. Oktober) zeitweise Luftalarm. Die Luftwaffe teilte mit, dass die Drohnen in Wellen über die Gebiete Winnyzja, Kirowohrad, Tscherkassy und Chmelnyzkyj flogen.

Explosionen wurden aus dem Gebiet Cherson, aber auch aus dem Umland der Hauptstadt Kiew gemeldet. Angaben zu möglichen Treffern durch die Drohnen wie zu Abschüssen durch die ukrainische Flugabwehr gab es am frühen Montagmorgen noch nicht.

Schwierige Lage im Ukraine-Krieg: Heftige Gefechte entlang der gesamten Front

Erstmeldung: Kiew – An der fast 1000 Kilometer langen Front im Osten und Süden der Ukraine gingen die heftigen Gefechte weiter, wie der Generalstab in Kiew berichtete. Allein am Sonntag seien 40 russische Sturmangriffe abgewehrt worden. „Die operative Lage im Osten und Süden der Ukraine bleibt schwierig“, hieß es im Abendbericht.

Ein Schwerpunkt russischer Angriffe war wie in den Tagen zuvor die Stadt Awdijiwka. Sie liegt als ukrainische Frontstadt dicht an Donezk, das von Russland kontrolliert wird und Zentrum des Industriereviers Donbass ist. Dort hätten ukrainische Truppen zehn russische Angriffe abgewehrt, hieß es.

Die russische Armee versucht aber weiter, Awdijiwka einzukreisen, und nimmt dafür hohe Verluste an Menschen und Material in Kauf. Nach Schätzungen des ukrainischen Militärs sind dort in den vergangenen Tagen 4000 russische Soldaten getötet worden. Selbst wenn Awdijiwka geräumt werden müsste, erfülle es doch die gleiche Funktion wie zuvor die Stadt Bachmut, sagte der pensionierte ukrainische Major Oleksij Hetman im Fernsehen: Die russische Armee nütze sich dort ab. Bachmut war nach monatelangen Kämpfen im Mai von Russland erobert worden.

Neun Ukrainer im besetzten Gebiet erschossen

In der von russischen Truppen besetzten Stadt Wolnowacha in der Ostukraine sind nach Behördenangaben neun Zivilisten erschossen aufgefunden worden. In den spektakulären Fall schaltete sich auch das Staatliche Ermittlungskomitee Russlands ein. Zwei der Toten seien Kinder, teilte das Komitee offiziell mit. Die Toten seien mit Schusswunden in einem Privathaus gefunden worden. Der mutmaßliche Täter sei ein russischer Soldat, berichtete ein unabhängiger russischer Telegramkanal. Vier Tote seien eine Familie mit Vater, Mutter und zwei Kindern; die anderen seien Gäste im Haus gewesen.

Diese Informationen griff auch der Ombudsmann des ukrainischen Parlaments für Menschenrechte, Dmytro Lubinez, auf: Die Besatzer hätten das Leben einer ganzen Familie ausgelöscht, die einen Geburtstag feierte und ihr Wohnhaus nicht an die Besatzer abtreten wollte, schrieb er auf Telegram. Seinen Angaben nach stammte der mutmaßliche Schütze aus der russischen Teilrepublik Tschetschenien. Wolnowacha liegt im Gebiet Donezk und ist seit März 2022 von russischen Truppen besetzt. (Mit Agenturmaterial)

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