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CDU-Chef ist Bundeskanzler

Reaktionen auf Merz-Wahl: Russland äußert sich zu neuem Kanzler

Historisches Drama bei der Kanzlerwahl: Friedrich Merz siegt, aber erst im zweiten Wahlgang. Die Reaktionen auf das einmalige Ereignis. Der Liveticker.

Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Entwicklungen zu Friedrich Merz‘ Start in das Kanzleramt finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update, 10.11 Uhr: Auch der Kreml in Moskau meldet sich nach der Bundeskanzlerwahl zu Wort. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Marija Sacharowa erklärte, Deutschland habe in den letzten Jahren „die Reste seiner Souveränität, Autorität und Rolle in internationalen Angelegenheiten in einem solchen Ausmaß verloren, dass der Wechsel der Gesichter auf dem Berliner politischen Olymp keine bedeutende Rolle mehr spielt“, wie die russische Nachrichtenagentur Tass die Politikerin zitiert.

Weiter erwarte sie keine Verbesserung der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland „vor dem Hintergrund zahlreicher militant russlandfeindlicher Äußerungen deutscher Politiker“. Sie betonte: „Dank der Bemühungen der Regierung von Olaf Scholz wurden sie praktisch bis auf die Grundmauern zerstört.“

Drastische Worte aus England über Merz‘ Kanzlerwahl

Update, 09.40 Uhr: Die Londoner Financial Times kommentierte das Desaster im ersten Wahldurchgang der Kanzlerwahl wie folgt: „Dieser Vorfall hat etwas erschüttert, das für neu gewählte Bundeskanzler am wichtigsten ist: Autorität. Die Abstimmung war das anschaulichste Beispiel für die Herausforderungen, mit denen Merz während seiner Amtszeit konfrontiert sein wird. Der 69-jährige Kanzler steht vor der Aufgabe, die größte Volkswirtschaft Europas in einer Zeit des politischen und wirtschaftlichen Umbruchs zu reformieren – und er ist dabei auf eine hauchdünne parlamentarische Mehrheit angewiesen.“ Ob die 18 Abweichler der Kanzlerwahl Merz auch bei künftigen Abstimmungen im Bundestag dazwischen funken?

Update, 9.03 Uhr: Eine Verschnaufpause nach der gestrigen Aufregung bei der Kanzlerwahl bekommt Friedrich Merz nicht. Für den frisch gewählten Bundeskanzler geht es direkt auf die erste offizielle Amtsreise nach Frankreich. Bei seinem Antrittsbesuch trifft Merz den französischen Präsidenten, Emmanuel Macron. Die französische Tageszeitung Le Monde spricht von einer großen Ungeduld, die beide Männer verbindet. „Beide wollen Geschichte schreiben“, sagte ein namentlich nicht genannter Diplomat gegenüber der Zeitung.

Historische Momente bei der Kanzlerwahl von Friedrich Merz

NRW-Ministerpräsident Hendrick Wüst herzte CDU-Parteichef Friedrich Merz
Vor dem ersten Wahlgang zur Kanzlerwahl im Bundestag war die Stimmung bei der Union noch bestens. NRW-Ministerpräsident Hendrick Wüst herzte CDU-Parteichef Friedrich Merz. Der wirkte entspannt und lächelte. Kurz darauf kippte die Stimmung. © RALF HIRSCHBERGER/AFP
Lars Klingbeil plauderte mit Friedrich Merz und Jens Spahn
Auch beim eigentlichen Koalitionspartner der CDU herrschte vor dem ersten Wahlgang der Kanzlerwahl im Bundestag noch eine gelöste Atmosphäre. SPD-Parteichef Lars Klingbeil plauderte mit Friedrich Merz und Jens Spahn. Klingbeil soll im schwarz-roten Kabinett unter Merz den Posten des Finanzministers übernehmen. Dafür muss der CDU-Chef aber erst einmal die Kanzlerwahl gewinnen. © TOBIAS SCHWARZ/AFP
Bundestag - Kanzlerwahl
Bei der Wahl des Bundeskanzlers waren auch Prominente anwesend. Auf der Besuchertribüne im Bundestag zu sehen waren unter anderem Altkanzlerin Angela Merkel (CDU), Astronaut Alexander Gerst (hinten) und DFB-Präsident Bernd Neuendorf (rechts). © Kay Nietfeld/dpa
Bundestag - Kanzlerwahl
Da schien die Welt noch in Ordnung: Der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) gab im Bundestag bei der Kanzlerwahl seinen Stimmzettel ab.  © Michael Kappeler/dpa
Bundestag - Kanzlerwahl
Eine erste Krisenrunde? Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU, Mitte) sprach kurz vor Bekanntgabe des Ergebnisses der ersten Wahlgangs der Kanzlerwahl mit Angehörigen des Bundestagspräsidiums.  © Sebastian Gollnow/dpa
Bundestag - Kanzlerwahl
Dann war es so weit: Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) verkündete das Ergebnis des ersten Wahlgangs der Kanzlerwahl. Friedrich Merz erhielt in geheimer Abstimmung 310 von 621 abgegebenen Stimmen und damit sechs weniger als die nötige Mehrheit von 316. Die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD haben zusammen 328 Sitze im Parlament. © Sebastian Gollnow/dpa
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner
Sie hatte sich ihren ersten wichtigen Arbeitstag als Bundestagspräsidentin sicher anders vorgestellt: Julia Klöckner leitete die Sitzung, in der das Parlament den Bundeskanzler wählen sollte. So fiel der CDU-Politikerin auch die Aufgabe zu, die Niederlage ihres Parteichefs Friedrich Merz im ersten Wahlgang der Kanzlerwahl zu verkünden. © TOBIAS SCHWARZ/AFP
Bundestag - Kanzlerwahl
Die Union hatte auf ein anderes Ergebnis gehofft: Friedrich Merz (CDU) zwischen Alexander Dobrindt (CSU) und Jens Spahn (CDU).  © Michael Kappeler/dpa
Jens Spahn und Friedrich Merz
Nachdem Bundestagspräsidentin Julia Klöckner das Ergebnis des ersten Wahlgangs der Kanzlerwahl verkündet hatte, unterbrach sie die Sitzung. Im Plenarsaal des Reichstags wurde es kurz hektisch. Fraktionsvorsitzender Jens Spahn kam mit Friedrich Merz und weiteren CDU-Politikern zusammen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. © TOBIAS SCHWARZ/AFP
Bundestag - Kanzlerwahl
Danach war erst einmal Pause angesagt: „Sitzungsunterbrechung“ stand nach dem ersten Wahlgang auf einem Bildschirm im Plenarsaal im Bundestag. Die Kanzlerwahl war zunächst vertagt. © Kay Nietfeld/dpa
Bundestag - Kanzlerwahl
Im ersten Wahlgang brachten CDU, CSU und SPD die Kanzlermehrheit nicht zustande. Es galt, Fragen zu klären. Der designierte Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD, Mitte) suchte dabei auch das Unions-Fraktionsbüro auf. © Michael Kappeler/dpa
Klingbeil dabei sicher auch mit Friedrich Merz
Gesprochen hat Klingbeil dabei sicher auch mit Friedrich Merz (CDU). In der Union wurde vermutet, dass die fehlenden Stimmen aus der SPD gekommen seien. Doch aus Klingbeils Umfeld hieß es, es gebe keine Hinweise auf Abweichler in den eigenen Reihen. Darauf deute auch das Mitgliedervotum von 85 Prozent für den Koalitionsvertrag hin. „Auf uns ist Verlass.“ © Michael Kappeler/dpa
Friedrich Merz im Gespräch mit Omid Nouripour
Kurz nach seiner Niederlage im ersten Wahlgang der Kanzlerwahl befindet sich Friedrich Merz im Gespräch mit Omid Nouripour. Der ehemalige Vorsitzende der Grünen ist ebenfalls Abgeordneter des Bundestags. © RALF HIRSCHBERGER/AFP
Schloss Bellevue
Eigentlich sollte Friedrich Merz nach der Kanzlerwahl und als frisch gewählter Regierungschef ins Schloss Bellevue fahren, um sich dort von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vereidigen zu lassen. Doch die geplante Zeremonie musste nach der überraschenden Pleite von Merz im ersten Wahlgang der Kanzlerwahl zunächst verschoben werden.  © JOHN MACDOUGALL/AFP
Charlotte Merz, die Ehefrau von CDU-Chef Friedrich Merz
Charlotte Merz, die Ehefrau von CDU-Chef Friedrich Merz, verfolgte die Niederlage ihres Mannes im ersten Wahlgang der Kanzlerwahl auf der Besuchertribüne des Bundestags. Beistand erhielt sie dort von den gemeinsamen Töchtern Carola Cluesener (2.v.l.) und Constanze Merz (l.). Die Stimmung der Frauen aus der Familie Merz dürfte nach Bekanntgabe des Ergebnisses nicht die Beste gewesen sein. © RALF HIRSCHBERGER/AFP
Angela Merkel zu Gast im Bundestag
Das Amt, das Friedrich Merz anstrebt, hatte Angela Merkel ganze 16 Jahre inne. Als Bundeskanzlerin führte die damalige CDU-Chefin in dieser Zeit gleich mehrere Koalitionen. Einen ersten Wahlgang verlor sie bei der Kanzlerwahl genausowenig wie ihre Vorgänger. Das ist in der Geschichte der Bundesrepublik bislang nur Friedrich Merz gelungen. © Imago
AfD Parteichefin Alice Weidel
Selbstredend versuchte die AfD, das Ergebnis des ersten Wahlgangs der Kanzlerwahl medial für sich auszuschlachten. „Herr Merz sollte direkt abtreten und es sollte der Weg geöffnet werden für Neuwahlen in unserem Land“, forderte Parteichefin Alice Weidel. Diese Forderung kommt nicht überraschend. Die AfD, die vor kurzem vom Verfassungsschutz in ihrer Gesamtheit als rechtsextremistisch eingestuft wurde, liegt in vielen aktuellen Umfragen gleichauf mit der CDU. © Christian Thiel/imago
AfD-Chefin Alice Weidel nach dem ersten Wahlgang der Kanzlerwahl mit Alexander Gauland
Noch im Plenarsaal beriet sich AfD-Chefin Alice Weidel nach dem ersten Wahlgang der Kanzlerwahl mit Alexander Gauland. Der ehemalige Vorsitzende der Rechtspopulisten ist der älteste Abgeordnete des Bundestags. Doch auch für ihn ist die Situation, dass ein Kanzlerkandidat wie Friedrich Merz seine Wahl im Bundestag verliert, neu. © IMAGO/Frederic Kern
Thorsten Frei soll im Kabinett von Friedrich Merz den wichtigen Job des Kanzerlamtsministers übernehmen
Thorsten Frei soll im Kabinett von Friedrich Merz den wichtigen Job des Kanzerlamtsministers übernehmen. Das Ergebnis des ersten Wahlgangs bei der Kanzlerwahl ließ auch den 51 Jahre alten CDU-Politiker, der als enger Vertrauter von Merz gilt, zunächst ratlos zurück. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
der Co-Vorsitzende der Linken, Jan van Aken
Beim historischen Debakel von Friedrich Merz war auch der Co-Vorsitzende der Linken, Jan van Aken, anwesend. Das Ergebnis des ersten Wahlgangs der Kanzlerwahl sei aber nicht nur ein Niederlage für Friedrich Merz, sondern auch für seinen designierten Vizekanzler, SPD-Chef Lars Klingbeil. Er wisse nicht, wie es nach dieser „Klatsche für Merz und Klingbeil“ nun weitergehen würde. „Vielleicht war es nur ein Schuss vor den Bug“, mutmaßte Van Aken im Gespräch mit dem ZDF. Es sei aber auch denkbar, dass Merz sogar die eigene Partei nicht hinter sich habe bringen können. © IMAGO/Emmanuele Contini
Frankfurter Börse
Die politische Unsicherheit durch das Scheitern von Friedrich Merz (CDU) im ersten Wahlgang zum Bundeskanzler machte sich auch an der Börse bemerkbar. Der Deutsche Aktienindex (Dax) sackte nach der Bekanntgabe des Ergebnisses zunächst spürbar ab. Gegen 11.30 Uhr notierte der Index bei rund 22.900 Punkten und somit rund 300 Punkte niedriger als anderthalb Stunden zuvor.  © Arne Dedert/dpa
Kanzlerwahl - Pressestatement CSU
Nach dem Scheitern von CDU-Chef Friedrich Merz im ersten Durchgang der Kanzlerwahl warnte der CSU-Vorsitzende Markus Söder in einem Statement in München vor unkalkulierbaren Folgen für Deutschland und die Demokratie. Die Gefahr eines Scheiterns der neuen Regierung könne „ein Vorbote von Weimar sein, denn die Folgen sind unabsehbar“, erklärte Söder. © Sven Hoppe/dpa
Bundestag - Kanzlerwahl
Die Grünen wollen Merz mit ihren Stimmen nicht zur Kanzlerschaft verhelfen. „Wir sagen ganz klar: Bündnis 90/Die Grünen werden Friedrich Merz nicht wählen“, sagte Fraktionschefin Britta Haßelmann (rechts) nach einer längeren Sitzung ihrer Fraktion im Bundestag. Co-Fraktionschefin Katharina Dröge (links) verwies darauf, dass Bundestagspräsidentin Julia Klöckner nun „Herrin des Verfahrens“ sei und einen Vorschlag unterbreiten müsse, „wie schnell es möglich ist, in einen zweiten Wahlgang einzusteigen“. © Sebastian Gollnow/dpa
Olaf Scholz bezeichnete das Ergebnis des ersten Wahlgangs der Kanzlerwahl als „absurd“
523354871.jpg © Kay Nietfeld/dpa
Bundestag - Kanzlerwahl
Trotz seiner überraschenden Pleite im ersten Wahlgang zeigte sich Merz danach entschlossen, erneut anzutreten. Dafür soll er große Rückendeckung seiner Fraktion bekommen haben.  © Michael Kappeler/dpa
Bundestag - Kanzlerwahl
Noch am 6. Mai hat der Bundestag mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit einen zweiten Wahlgang für die Wahl des Bundeskanzlers am Nachmittag angesetzt. Die Fraktionen von Union, SPD, Grünen und Linken hatten dies nach dem gescheiterten ersten Wahlgang gemeinsam beantragt. Nach einer kurzen Debatte machten sich die Abgeordneten auf den Weg, um ihre Stimme abgeben zu können. © Sebastian Gollnow/dpa
Kanzlerwahl
Im zweiten Anlauf wurde Merz dann doch im Bundestag zum zehnten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Er erhielt in geheimer Abstimmung 325 Ja-Stimmen und damit neun mehr als die nötige Mehrheit von 316. Die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD haben zusammen 328 Sitze im Parlament. Merz nahm die Wahl an. „Ich bedanke mich für das Vertrauen, und ich nehme die Wahl an“, sagte er auf eine entsprechende Frage von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner. © Tobias Schwarrz/AFP
Kanzlerwahl
Erster Gratulant nach der Wahl war der bisherige Bundeskanzler Olaf Scholz. Jetzt steht dem Regierungswechsel ein halbes Jahr nach dem Bruch der Ampel-Koalition nichts mehr im Wege. Merz muss aber im Schloss Bellevue von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier noch die Ernennungsurkunde erhalten und ist erst dann auch rechtlich gesehen Bundeskanzler.  © Ralf Hirschberger/AFP

Update, 22.47 Uhr: Begleitet von internationalen Glückwünschen und Reaktionen wird Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) einen Tag nach seiner Kanzlerwahl am Mittwoch (6. Mai) in die beiden Nachbarländer Frankreich und Polen reisen. In Paris wird er mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron unter anderem darüber sprechen, wie Europa nach dem radikalen außenpolitischen Kurswechsel der USA unter Präsident Donald Trump selbstständiger werden kann. In Warschau dürfte es mit Ministerpräsident Donald Tusk neben dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auch um irreguläre Migration gehen.

Friedrich Merz, hier noch als CDU-Chef, reist nach seiner Wahl zum Bundeskanzler heute zum Antrittsbesuch nach Paris. Dort trifft er Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

Internationale Reaktionen auf Kanzlerwahl: Merz will mit Trump telefonieren

Update, 22.11 Uhr: Erste Kontaktaufnahme mit den USA: Nach der Wahl zum Kanzler will Friedrich Merz (CDU) am Donnerstag das erste Mal mit US-Präsident Donald Trump telefonieren. Das teilte der neue Regierungschef am Abend im ZDF mit. Angesichts der Tatsache, dass US-Außenminister Marco Rubio immer wieder der AfD Rückendeckung gibt, will Merz nun die US-Regierung nach eigener Aussage „ermuntern, die Innenpolitik in Deutschland Innenpolitik sein zu lassen und sich aus parteipolitischen Betrachtungen weitgehend herauszuhalten“, fügte er hinzu. Rubio hatte Merz kurz zuvor zur Wahl gratuliert, Trump äußerte sich bislang nicht.

Kanzlerwahl von Merz: Rubio gratuliert, Trump schweigt – die internationalen Reaktionen

Update, 21.48 Uhr: Donald Trump schweigt bislang, doch erste Glückwünsche kommen aus Washington: Nach dem Holperstart ins Kanzleramt hat das US-Außenministerium dem neuen Kanzler Friedrich Merz (CDU) gratuliert. „Wir werden weiterhin mit Deutschland und seiner neuen Regierung zusammenarbeiten, um für die Sicherheit der Vereinigten Staaten und Europas zu sorgen“, ließ US-Außenminister Marco Rubio über seine Sprecherin ausrichten. US-Präsident Donald Trump äußerte sich zunächst nicht zur Ernennung von Merz. Merz ist überzeugter Transatlantiker. Er kündigte an, sich für eine Entschärfung des Handelsstreits mit den USA einzusetzen – etwa dadurch, dass die EU und die USA beidseitig die Zölle komplett streichen.

Update, 21.19 Uhr: Nach der Zitterpartie bei seiner Kanzlerwahl hat sich Friedrich Merz (CD) betont gelassen gezeigt. Es sei „normal, dass nicht alle zustimmen“, sagte der neue Bundeskanzler in einer ARD-Sondersendung, in der er sein erstes Interview als neuer Regierungschef gab. Trotz der Turbulenzen sehe er eine solide Vertrauensbasis für die kommende Arbeit in seiner Koalition. „Es ist ein ehrlicher Tag gewesen, aber am Ende des Tages auch ein Vertrauensbeweis der Koalition aus CDU, CSU und SPD“, sagte Merz.

Update, 19.56 Uhr: Nach der holprigen Kanzlerwahl von Friedrich Merz (CDU) hat sich Markus Söder (CSU) eine Schuldzuweisung verkniffen. So schloss der bayerische Ministerpräsident nicht aus, dass es auch in den Reihen der Union Abweichler gegeben haben könnte. „Man kann das nicht einer Partei zuordnen“, sagte er im Interview mit dem ZDF. Wichtig sei es, nun den Blick nach vorne zu richten. Es sei gut möglich, dass „der Moment heute sogar eine Stärkung“ sein könne und die neue Koalition „zusammengeschweißt wurde“, gab er zu bedenken.

„Erstaunlicher Rückschlag“ für Merz – Internationale Pressestimmen zur Kanzlerwahl

Update, 18.55 Uhr: Nach der Vereidigung geht es für Friedrich Merz wieder ins Schloss Bellevue, wo nun sein Kabinett vereidigt wird. Danach kehrt die neue Bundesregierung zurück in den Reichstag. Währenddessen blickt die internationale Presse mit Staunen auf die Kanzlerwahl in Deutschland. In einer Analyse beschreibt der US-Nachrichtensender CNN den Tag als einen „erstaunlichen Rückschlag, der eine weitere Wende in einer quälenden Zeit der Unsicherheit für das Land bedeutet“.

Update, 18.10 Uhr: Damit der zweite Wahlgang überhaupt stattfinden konnte, musste der Bundestag zunächst die Geschäftsordnung ändern. Dazu nötig war eine Zweidrittelmehrheit der Abgeordneten. Die konnte das Bündnis aus CDU, CSU und SPD aber nur mithilfe anderer Parteien erreichen. Friedrich Merz musste sich deren Zustimmung offenbar recht teuer erkaufen. Laut Informationen aus der Fraktion der Linken erklärte sich die Union bereit, ihren Unvereinbarkeitsbeschluss, der eine Zusammenarbeit mit den Linken verbietet, aufzuheben.

Reaktionen aus der Union auf Kanzlerwahl: CDU-Politiker wird deutlich: „Keine Zeit für Machtspielchen“

Update, 17.50 Uhr: Kai Wegner, regierender Bürgermeister der CDU in Berlin, zählt in seiner Reaktion auf die Ereignisse bei der Kanzlerwahl die eigene Partei an. Es sei „keine Zeit für Machtspielchen Einzelner auf Kosten der Stabilität unseres Landes“, so Wegner gegenüber der ARD. Die Koalition stünde „in der Pflicht, ihr Versprechen einzulösen“.

Friedrich Merz ist Bundeskanzler – Reaktionen auf die Kanzlerwahl

Update, 16.31 Uhr: Es ist geglückt. Im zweiten Versuch wählt der deutsche Bundestag Friedrich Merz zum neuen Bundeskanzler. Der CDU-Chef bemüht sich um Fassung. Die Erleichterung ist ihm aber genauso anzusehen wie seiner Parteikollegin, der Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, als sie das Ergebnis bekanntgibt: 325 Stimmen entfallen auf Merz, der sich „für das Vertrauen“ bedankt und die Wahl annimmt. Im Anschluss sorgt die CDU-Politikerin für einen Lacher im Plenarsaal, als sie verkündet: der weitere Zeitplan für Vereidigungen, Ernennungen und dergleichen „hängt wohl auch vom Verkehr ab“.

Er und sein Team können sich noch einen Fehler einfach nicht leisten.

Der britische Guardian über Friedrich Merz nach dem Debakel bei der Kanzlerwahl

Update, 15.28 Uhr: Bundestagspräsidentin Julia Klöckner läutet den zweiten Wahlgang der Kanzlerwahl ein. Die CDU-Politikerin und ehemalige deutsche Weinkönigin erklärt zunächst, warum die Unterbrechung notwendig war und was währenddessen geschehen ist. Doch zuvor darf Steffen Bilger ans Rednerpult treten. „Die Lage ist, wie sie ist. Und sie ist ernst“, sagt der CDU-Abgeordnete. Danach hat Bernd Baumann das Wort. „Sie sind gescheitert“, sagt der AfD-Politiker in Richtung Merz. Seine Partei werde sich aber nicht gegen einen zweiten Wahlgang stellen. „Deutschland braucht eine Regierung“, so Baumann.

„In höchstem Maß verantwortungslos“ – Reaktionen auf Merz-Debakel bei Kanzlerwahl

Update, 14.55 Uhr: Gegenüber der Frankfurter Rundschau von Ippen.Media hat sich nun auch Konstantin von Notz geäußert. „In solchen Zeiten politisch so zu agieren wie einige Abgeordnete von Schwarzrot heute, die Kanzlerwahl und friedliche Machtübergabe derart zu hintertreiben, ist in höchstem Maße verantwortungslos“, sagte der Abgeordnete der Grünen in einem exklusiven Statement.

Reaktionen auf Kanzlerwahl-Debakel: „Überraschender und demoralisierender Rückschlag“

Update, 13.15 Uhr: Auch in den USA blickt man auf die gescheiterte Kanzlerwahl von Friedrich Merz. „Für Herrn Merz war dies ein überraschender und demoralisierender Rückschlag“, heißt es von der New York Times. Zudem warnt die Zeitung davor, dass Merz‘ Scheitern seinen „sorgfältig geplanten Auslandsbesuchsplan durcheinanderbringen“ könne, sollte sich seine Wahl um mehr als einen Tag verzögern.

Merz scheitert bei Kanzlerwahl: Abweichler aus CDU und CSU?

Update, 12.40 Uhr: Laut Informationen von Ippen.Media sollen gleich mehrere Abweichler bei der Kanzlerwahl aus den Reihen der Union kommen. Die Gründe, warum möglicherweise eigene Leute Friedrich Merz die Stimme verweigerten, sind unklar. Es könnten auch „sehr unterschiedliche Motive hinter dem Verhalten der Abgeordneten“ stehen, sagte der Politikwissenschaftler Gero Neugebauer im Interview mit BuzzFeed News Deutschland von Ippen.Media. Das Ergebnis des ersten Durchgangs der Kanzlerwahl sei aber „ein deutliches Signal“ für Merz und zugleich ein „Warnschuss“.

Update, 12.16 Uhr: In der Schweiz reagiert man ebenfalls auf die historische Pleite, die Friedrich Merz im ersten Wahlgang der Kanzlerwahl hinnehmen musste. „Für Merz ist das oberpeinlich, für Deutschland mühsam und für Europa gefährlich“, kommentierte Samuel Schumacher, Auslandsreporter der Tageszeitung Blick, die Geschehnisse.

Update, 11.47 Uhr: Auch in Polen blickt man mit Sorge auf die Meldungen aus Deutschland. „Für Merz sieht es nicht gut aus“, schreibt die Gazeta Wyborcza. Die auflagenstärkste Tageszeitung des Nachbarlandes stellt in ihrer Reaktion auf die Kanzlerwahl die entscheidende Frage: „Wer hat ihn verraten?“

Update, 10.42 Uhr: Der britische Guardian sieht in der Niederlage, die Friedrich Merz im ersten Wahlgang der Kanzlerwahl erleiden musste, einen „peinlichen Rückschlag“ und schreibt von einem „Schock“ für die schwarz-rote Koalition. Noch härter geht Wolfgang Kubicki mit Merz ins Gericht. Der FDP-Politiker sieht laut seines Kommentars auf X in der Niederlage einen „herben, wenn nicht gar vernichtenden Schlag für die Kanzlerambitionen von Friedrich Merz“.

Update, 10.35 Uhr: Das Debakel, das Friedrich Merz im ersten Durchgang der Kanzlerwahl erlebte, löst direkt Reaktionen aus. „Was für ein Start! Peinlich. Merz hat geschafft, was niemand vor ihm erreicht hat“, schreibt Dietmar Bartsch, Abgeordneter der Partei Die Linke, auf X.

Friedrich Merz will Bundeskanzler werden - internationale Reaktionen

Erstmeldung vom 6. Mai 2025: Berlin – Das Warten hat ein Ende. 72 Tage nach der Bundestagswahl soll Deutschlands neue Regierung vereidigt werden. An deren Spitze steht der designierte neue Bundeskanzler, Friedrich Merz. Für den 69 Jahre alten CDU-Chef könnte mit der heutigen Wahl zum Bundeskanzler und der anschließenden Vereidigung durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein langer und kurvenreicher Weg bis an die Spitze der Republik enden.

Reaktionen auf die Kanzlerwahl: Internationale Pressestimmen zu Friedrich Merz

Die Kanzlerwahl (live im Ticker) beschäftigt aber nicht nur Deutschland. Wenn die größte Wirtschaftsmacht und das bevölkerungsreichste Land der Europäischen Union (EU) eine neue Regierung bekommt, dann reagiert auch das Ausland. Sowohl Friedrich Merz als auch das Kabinett der schwarz-roten Koalition beschäftigten weltweit die Fachleute und Politiker.

In den USA betont die Presse mit Blick die Kanzlerwahl vor allem die Probleme, denen sich die Regierung aus CDU, CSU und SPD gegenüber sehen wird. „Friedrich Merz wird das Ruder in einem krisengeschüttelten Land übernehmen“, schreibt der US-Nachrichtensender CNN.

Internationale Reaktionen auf Kanzlerwahl: „Merz wagt den waghalsigen Sprung“

Ähnlich schätzt auch die New York Times die Lage in einer ersten Reaktion auf die Kanzlerwahl ein. Die US-Zeitung erinnert in ihrem Porträt an eine Situation, die mehr als zwanzig Jahre zurückliegt. Friedrich Merz habe damals die französische Fremdenlegion auf Korsika besucht, nach seinem Rückzug aus der Politik und vor seinem Comeback bei der CDU. Dort angekommen, sei der Bundeskanzler erstmals mit einem Fallschirm aus einem Flugzeug gesprungen. „Jetzt, mit 69 Jahren und als Politiker, wagt Merz einen viel waghalsigeren Sprung, mit einem ähnlichen Risiko, zu stolpern“, schließt die Zeitung die Brücke.

In Frankreich reagiert die Presse ebenfalls auf die Kanzlerwahl im Nachbarland. Die Tageszeitung Le Monde erinnert an „radikale Erklärungen“, die Friedrich Merz in der Vergangenheit abgab – „zu radikal sogar für einige seiner konservativen Basis“ seien diese mitunter gewesen.

Internationale Pressestimmen zu Merz: Erinnerungen an den „Tabubruch“

Ähnlich fallen die Reaktionen auf Merz und die Kanzlerwahl auch bei anderen internationalen Pressestimmen aus. Der britische Guardian erinnert an den „Tabubruch“, den Merz kurz vor der Bundestagswahl eingeläutet hätte. Damals ließen CDU und CSU mit den Stimmen der Alternative für Deutschland (AfD) einen eigenen Gesetzantrag gegen die Reste der Ampelkoalition unter Olaf Scholz vom Bundestag verabschieden. Merz habe durch die Zusammenarbeit mit der Partei, die der Verfassungsschutz mittlerweile als rechtsextremistisch einstuft, „das gesamte deutsche politische Establishment“ untergraben. Das Urteil des Guardian über Merz fällt deshalb eindeutig aus: „Das ist der Mann, der die Zügel der europäischen Zentralmacht in die Hand nimmt. Der Kontinent hat Grund zur Sorge.“

Gnädiger blickt die konservative Presse auf den neuen Bundeskanzler. Die Neue Züricher Zeitung aus der Schweiz sieht für Friedrich Merz mit der heutigen Kanzlerwahl einen „Lebenstraum in Erfüllung“ gehen. Der CDU-Chef, dem die Zeitung „einen Hang zur Rebellion“ attestiert, sei letztlich der richtige Mann, Deutschland „in international angespannten Zeiten aus der Krise zu führen“. (dil)

Rubriklistenbild: © Michael Kappeler/dpa

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