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Verschwörungstheorien vor US-Wahl

Trump gibt der CIA die Schuld am Kennedy-Mord: „Steckte wahrscheinlich dahinter“

Donald Trump, Präsidentschaftskandidat für die US-Wahlen behauptet, die CIA sei „wahrscheinlich“ für das Attentat auf John F. Kennedy verantwortlich gewesen.

Washington D.C. – Präsidentschaftskandidat Donald Trump redet bekanntlich gerne und viel. Mit seinen neuesten Aussagen bringt der Ex-Präsident die Gerüchteküche – mal wieder – zum Brodeln. Zu Gast im „All-In“ Podcast, der normalerweise Themen rund um Wirtschaft und Silicon Valley behandelt, äußerte sich Trump über die geheimen Kennedy-Dokumente und machte die CIA für den Mord an John F. Kennedy verantwortlich: „Ich glaube, die CIA steckte wahrscheinlich dahinter.“

Trump hatte während seiner Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2016 immer wieder versprochen, alle Akten zum Kennedy Attentat öffentlich zu machen. Diesem Versprechen war der 78-Jährige während seiner Präsidentschaft nur teilweise nachgekommen. Sechs Jahrzehnte nach dem Attentat auf den 35. Präsident der USA am 22. November 1963 unterliegen nach wie vor eine unbestimmte Anzahl an Dokumenten der Geheimhaltung.

Donald Trump schwafelt viel, wenn der Tag lang ist. Und befeuert gerne Verschwörungstheorien.

Trump veröffentlichte Kennedy-Dokumente: Doch hielt einige weiter unter Verschluss

Während Trumps Präsidentschaft wurden bereits insgesamt 19.000 Dokumente 2018 von dem National Archiv der USA veröffentlicht, wie AP News berichtet. Auf die Frage, warum Trump nicht alle Unterlagen zugänglich gemacht hatte, wich der Präsidentschaftskandidat geschickt aus: „Ich habe es tatsächlich getan. Ich habe viel veröffentlicht, wie Sie wissen, aber als es zu der ganzen Sache kam, wurde ich von einigen Leuten darauf angesprochen, die für mich arbeiten, die großartige Leute sind, die Sie auch respektieren würden. Sie baten mich, es nicht zu tun“, äußerte sich Trump.

Alle Dokumente wollte oder konnte Trump als Präsident dann doch nicht veröffentlichen. Weiter betonte er, es sei nicht die CIA gewesen, die ihn daran hinderte, beziehungsweise ihn darum gebeten hatte, nicht alle Dokumente zu veröffentlichen – wer seiner zahlreichen Berater ihn von der Veröffentlichung der Dokumente abgebracht hatte, wollte Trump nicht sagen. Generell ist der Präsident der Vereinigten Staaten dazu befugt, alle Dokumente die einer Geheimhaltungsstufe unterliegen, öffentlich zugänglich zu machen und die Geheimhaltungsstufe aufzuheben.

Trumps Geheimdokumente: Mar-a-Lago Affäre wahrscheinlich erst nach den Wahlen vor Gericht

Mit geheimen Dokumenten hat Trump selbst so seine Probleme. Der Ex-Präsident muss sich vor Gericht für die falsche Handhabung und Entwendung zahlreicher Dokumente verantworten, die der Geheimhaltung unterlagen. In 37 Anklagepunkten wird sich der 78-Jährige einem Gericht stellen müssen. Doch der Gerichtsprozess ist von Verzögerungen geplagt. Die von Trump während seiner Präsidentschaft eingesetzte Richterin Aileen M. Cannon, die in der Dokumentenaffäre über das Urteil entscheiden wird, ist dem ehemaligen Präsidenten wohlgesonnen.

Aktuell sieht es danach aus, dass sich der Prozess auf bis nach den US-Wahlen verzögern wird. Und die laufen jetzt erst so richtig an. Donald Trump wird auf dem Parteitag der Republikaner am 15. Juli offiziell als Präsidentschaftskandidat der Republikaner auserkoren werden – seine Rivalen waren bereits in den Vorwahlen ausgeschieden. Außerdem wird er hier auch seinen „Running Mate“, seinen Vizepräsidentschaftskandidaten, bekannt geben.

Trump vor Gericht: Die wichtigsten Personen beim Prozess in New York

Donald Trump ist der Angeklagte in New York.
Donald Trump ist der Angeklagte in New York. Der ehemalige Präsident der USA ist im Prozess um mutmaßliche Schweigegeldzahlungen in 34 Punkten angeklagt. Vorgeworfen wird ihm dabei nicht die Zahlung von Schweigegeld an sich. Vielmehr soll Trump Geschäftsberichte gefälscht haben, um die Zahlungen geheim zu halten. Damit soll der Kandidat der Republikaner für die US-Wahl 2024 sowohl gegen Steuergesetze wie auch gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen haben. Trump ist der erste Präsident der USA, der sich in einem Strafprozess wiederfindet.  © Pool/Getty Images/afp
Alvin Bragg ist der Staatsanwalt im Prozess gegen Donald Trump.
Alvin Bragg ist der Staatsanwalt im Prozess gegen Donald Trump. Mit seinem Team an Ermittlern ist es sein Ziel, nachzuweisen, dass Trump mit den Schweigegeld-Zahlungen versucht haben soll, die öffentliche Meinung vor der US-Wahl 2016 zu beeinflussen. Bragg ist Mitglied der Demokraten und seit 2022 Bezirksstaatsanwalt des Bezirks New York. © Angela Weiss/afp
Verteidigt wird Donald Trump in New York von Todd Blanche
Verteidigt wird Donald Trump in New York von Todd Blanche. Der ehemalige Staatsanwalt, der seit April 2023 für den Ex-Präsidenten arbeitet, hat beste Beziehungen in das MAGA-Universum. So verteidigte Blanche bereits Igor Furman, ein Mitarbeiter Rudy Giulianis, und Paul Manafort, Trumps ehemaligen Wahlkampfmanager.  © Mark Peterson/Imago
Unterstützt wird Todd Blanche bei der Verteidigung Donald Trumps von Susan Necheles.
Unterstützt wird Todd Blanche bei der Verteidigung Donald Trumps von Susan Necheles. Sie gilt als sehr erfahrene Strafverteidigerin, auf deren Dienste unter anderem Donald Trumps Firma, die „Trump Organization“, in der Vergangenheit vertraute. Wenn Necheles nicht gerade den Ex-Präsidenten oder seinen Familienkonzern vertritt, verteidigt sie andere zwielichtige Gestalten aus New York - darunter in der Vergangenheit auch Venero Frank Mangano. Der mittlerweile verstorbene Mafiaboss galt Zeit seines Lebens als hochrangiges Mitglied der „Cosa Nostra“ und Chef der berüchtigten „Genovese-Familie“. © Pool/Getty Images/afp
Der Richter im Fall von Donald Trump in New York heißt Juan Merchan.
Der Richter im Fall von Donald Trump in New York heißt Juan Merchan. Geboren wurde er in Kolumbien, aufgewachsen ist er in New York. Dort begann er seine Karriere als Staatsanwalt. Seit 2006 ist er als Richter in der Stadt tätig. Merchan gibt an, kein Mitglied einer politischen Partei in den USA zu sein. Bei der US-Wahl 2020 soll er aber nach Informationen von CNN in drei Fällen kleine Geldbeträge an die Demokraten und ihren damaligen Kandidaten, den heutigen US-Präsidenten Joe Biden, gespendet haben. © Jane Rosenberg/dpa
Der Richter im Fall von Donald Trump in New York heißt Juan Merchan.
Sie brachte den Stein ins Rollen. Stephanie Clifford, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Stormy Daniels. Die Erotikdarstellerin behauptet, im Jahr 2006 eine kurze Affäre mit Donald Trump gehabt zu haben. Kurz vor der US-Wahl 2016 soll Trumps damaliger Anwalt Michael Cohen ihr 130.000 Dollar Schweigegeld gezahlt haben, damit die Affäre nicht ans Licht kommt und Trumps Wahlkampf behindert. Dass Daniels im Prozess gegen Donald Trump aussagen wird, gilt als nahezu sicher. © John Angelillo/Imago
Michael Cohen. Der ehemalige Anwalt Trumps gilt mittlerweile als einer seiner größten Gegner.
Die Eröffnungsplädoyers im Prozess gegen Donald Trump haben bewiesen, dass Michael Cohen der für beiden Seiten wichtigste Zeuge werden wird. Der ehemalige Anwalt Trumps gilt mittlerweile als einer seiner größten Gegner. Das dürfte auch daran liegen, dass Cohen 2018 in Zusammenhang mit Geschäften, die er für Trump abwickelte, wegen Steuerhinterziehung und Falschaussagen vor dem Kongress zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt worden war. © Spencer Platt/afp
Der erste Zeuge im Prozess gegen Donald Trump war David Pecker, ehemaliger Herausgeber des National Enquirer.
Der erste Zeuge im Prozess gegen Donald Trump war David Pecker, ehemaliger Herausgeber des National Enquirer. Pecker stammt wie Trump aus New York. Die beiden verbindet eine Geschäftsbeziehung, die bis in die 1990er Jahre zurückreicht. Vor Gericht bestätigte Pecker, dass er Trump dabei geholfen habe, Geschichten über Affären, die der Ex-Präsident gehabt habe, zu vertuschen. So soll der Zeitungsmann unter anderem in die Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels als auch an Karen McDougal verweickelt gewesen sein. © Imago
Neben Stormy Daniels behauptet auch Karen McDougal, sie habe Schweigegeld von Donald Trump erhalten.
Denn neben Stormy Daniels behauptet auch Karen McDougal, sie habe Schweigegeld von Donald Trump erhalten, um eine neun Monate dauernde Affäre geheim zu halten. Das ehemalige Playmate und spätere Model behauptet, sich zwischen 2006 und 2007 mehrmals mit dem späteren Präsidenten getroffen zu haben. Damit die Geschichte geheim bleibt, soll McDougal 150.000 Dollar erhalten haben. © Imago
Ein weiterer Zeuge, der im Prozess gegen Donald Trump vor Gericht erwartet wird, ist Allen Weisselberg.
Ein weiterer Zeuge, der im Prozess gegen Donald Trump vor Gericht erwartet wird, ist Allen Weisselberg. Er ist der ehemalige Finanzvorstand der „Trump Organization“ und hat bereits Erfahrungen mit New Yorker Justiz sammeln dürfen: Im Januar 2023 wurde Weisselberg zu einer neunmonatigen Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Laut Michael Cohen soll Weisselberg auch in die Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels verwickelt gewesen sein. © Kena Betancur/afp
Eine weitere hochkarätige Zeugin im Prozess gegen Donald Trump könnte Hope Hicks werden.
Eine weitere hochkarätige Zeugin im Prozess gegen Donald Trump könnte Hope Hicks werden. Das ehemalige Model steht seit 2012 mit der Familie Trump in Verbindung und arbeitete unter anderem für Donalds Tochter Ivanka Trump. Ab 2015 war sie Pressesprecherin der Wahlkampagne des späteren Präsidenten und blieb in verschiedenen Positionen auch nach Trumps Wahlsieg für ihn tätig. Im Prozess in New York dürfte sie nach ihren Kenntnissen über mutmaßliche Schweigegeldzahlungen im Wahlkampf 2016 befragt werden. © Andrew Harnik/dpa
Was sagt eigentlich Melania Trump? Die ehemalige First Lady hält sich bislang aus Prozess gegen ihren Mann heraus.
Was sagt eigentlich Melania Trump? Die ehemalige First Lady hält sich bislang aus Prozess gegen ihren Mann heraus. Weder begleitet die dritte Ehefrau Trumps ihn zum Gericht in New York, noch hat sie sich bislang zu den Vorwürfen geäußert, ihr Ehemann habe sie mit Playmates und Pornostars betrogen, während sie mit dem gemeinsamen Kind schwanger war. Bislang steht nicht fest, ob Melania Trump als Zeugin geladen wird. Sollte das geschehen, könnte Donalds Ehefrau wohl von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen. © Lynne Sladky/dpa
Zum Thema vor Gericht in New York wurde auch Barron Trump, der jüngste Sohn Donalds und das einzige Kind von Melania Trump.
Zum Thema vor Gericht in New York wurde auch Barron Trump, der jüngste Sohn Donalds und das einzige Kind von Melania Trump. Der über zwei Meter große Teenager feierte im März 2024 seinen 18. Geburtstag und wird noch dieses Jahr seinen Highschool-Abschluss feiern - womöglich ohne seinen Vater. Dessen Anwälte stellten für ihren Mandanten einen Antrag, dass er am 17. Mai, dem Tag der Abschlussfeier seines Sohnes, dem Gericht fernbleiben könne. Im Anschluss behauptete Trump, Richter Juan Merchan habe ihm das verboten - eine Falschbehauptung. Merchan hatte lediglich gesagt, er sei noch nicht bereit, eine Entscheidung über diesen Antrag zu fällen. Diese hinge vor allem davon ab, wie der Prozess in den kommenden Wochen verlaufen werde. © Damon Higgins/Imago

Zuvor allerdings steht noch ein Highlight an: Das TV-Duell zwischen Trump und Präsident Joe Biden am 27. Juni auf CNN. Die beiden Streithähne sollen durch eigens für dieses Duell eingeführte Regeln gezügelt werden. Ob die Regeln den Phrasendrescher und Schwätzer Trump im Zaum halten werden? (sischr)

Rubriklistenbild: © Jovanny Hernandez/ USA TODAY Network/Imago

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