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Washington Post

Welche Trump-Lügen bleiben hängen? Immer mehr Republikaner glauben den Märchen des Ex-Präsidenten

Donald Trumps Spiel mit der Wahrheit: Unbekümmert und gefährlich. Wie viele glauben dem Ex-Präsidenten tatsächlich die Lügen? Eine neue Studie gibt Einblicke.

Erfindungen, irreführende Behauptungen, wilde Übertreibungen, Lügen – der ehemalige Präsident Donald Trump verbreitet unablässig Unwahrheiten der einen oder anderen Art. Die Unwahrheiten reichen von Belanglosigkeiten wie der Größe der Menschenmenge bei seiner Amtseinführung bis hin zu demokratiegefährdenden Behauptungen wie der „gestohlenen“ Wahl 2020.

Da Trump auf den November zusteuert, wenn die Amerikaner die Chance haben werden, ihn erneut an die Spitze des Landes zu wählen, hat ein „Fact Checker“ der Washington Post versucht, ein Gefühl für die Beständigkeit seiner Lügen zu bekommen. Ob die Menschen ihm im Laufe der Zeit mehr oder weniger Glauben schenken und welche Lügen sich als besonders hartnäckig erweisen – sowie zu bestimmen, wie wertvoll den Amerikanern die Ehrlichkeit eines Präsidenten ist, wie auch immer sie diese definieren.

Trumps Lügen treffen in der republikanischen Partei auf fruchtbaren Boden

In der Mitte von Trumps Präsidentschaft, im Jahr 2018, hatten wir in einer Umfrage dokumentiert, dass die meisten Amerikaner, einschließlich der Republikaner, viele seiner am häufigsten wiederholten Behauptungen nicht glauben.

Eine neue Umfrage der Washington Post-Schar School zeigt, dass dies nach wie vor weitgehend der Fall ist: Im Durchschnitt glauben 28 Prozent der Amerikaner die in der Umfrage getesteten falschen Behauptungen von Trump.

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Aber Trump hat erhebliche Fortschritte dabei gemacht, die Republikaner davon zu überzeugen, dass seine Lügen der Wahrheit entsprechen. Das gilt insbesondere für die Integrität der Wahlen – die Grundlage von Trumps „großer Lüge“.

Noch bedeutsamer ist, dass die Amerikaner offenbar unterschiedliche Auffassungen über die Bedeutung von Ehrlichkeit haben. Unter den Republikanern sagen jetzt weniger, dass Trump regelmäßig irreführende Aussagen macht. Etwas mehr halten ihn für ehrlicher als noch 2018, obwohl es außerordentlich viele Beweise dafür gibt, dass Trump oft nicht die Wahrheit sagt.

Ex-US-Präsident Donald Trump.

Die falschen Behauptungen Trumps gehen beinahe ins unermessliche: 30.000 Lügen des Ex-Präsidenten

Während Trumps Präsidentschaft dokumentierte der „Fact Checker“ mehr als 30.000 irreführende oder schlichtweg falsche Behauptungen, und seit er seine zweite Kampagne für das Weiße Haus gegen Joe Biden begann, hat er neue Unwahrheiten in seinen Katalog aufgenommen: Die Inflation beträgt unter Präsident Biden „fast 50 Prozent“; „fast 1 Million Arbeitsplätze, die von gebürtigen Amerikanern besetzt waren“, sind an Einwanderer verloren gegangen. In einem einzigen Interview mit Fox News-Moderator Sean Hannity im Dezember machte Trump in fünf Minuten 24 falsche oder irreführende Behauptungen – eine alle 12,5 Sekunden.

Die Umfrage des Washington Post-Schar School „Fact Checkers“ umfasste 10 Paare gegensätzlicher Aussagen – eine wahr, eine falsch -, ohne dass angegeben wurde, wer die Aussage machte. Sieben Fragen, die den Glauben an falsche Behauptungen von Trump messen, darunter vier aus dem Jahr 2018, wurden mit einer falschen Behauptung von Biden und zwei anderen sachlichen Fragen vermischt.

Trumps Lüge zur Stimmfälschung bei der Präsidentschaftswahl von 2016 hält sich

Vor sechs Jahren stimmte nur etwa 1 von 4 Republikanern (26 Prozent) zu, dass bei der Wahl 2016 Millionen von Stimmen gefälscht wurden. Jetzt glauben 38 Prozent der Republikaner – und 47 Prozent der Hardcore Trump-Anhänger – dass dies der Fall ist. Unter allen Amerikanern änderte sich der Glaube an diese falsche Behauptung kaum, da sich die Demokraten stark in die entgegengesetzte Richtung zu den Republikanern bewegten. Trump hatte diese Behauptung oft aufgestellt, um seine Niederlage bei den Präsidentschaftswahlen gegen Hillary Clinton im Jahr 2016 zu rechtfertigen, als das Wahlmänner und -frauen ihn ins Oval Office beförderte.

In diesem Zusammenhang gaben 2018 etwas mehr als ein Viertel der Republikaner, 27 Prozent, an, sie glaubten Trumps Behauptung, Russland habe sich nicht in die Wahl 2016 eingemischt und Trump begünstigt. Obwohl die Geheimdienste umfangreiche Beweise dafür zusammengetragen hatten, dass es sich der Kreml eingemischt hatte. Heute glauben mehr Republikaner, nämlich 37 Prozent, diese falsche Behauptung, obwohl ein überparteilicher Senatsbericht zu dem Schluss kommt, dass Russland sich eingemischt hat, und ein Dutzend Russen strafrechtlich angeklagt wurde. Insgesamt glaubt nur etwa einer von fünf Amerikanern diese Behauptung.

Trump hat 70 Prozent der Republikaner - und 81 Prozent seiner Anhänger - davon überzeugt, dass Biden die Wahl 2020 aufgrund von Wählerbetrug gewonnen hat, obwohl keine einzige Anschuldigung bewiesen wurde. Etwas mehr als ein Drittel der Amerikaner insgesamt glaubt dies.

Lächerliche Behauptungen Trumps über die Wahl 2016 und den Klimawandel

Er hat sogar 51 Prozent der Republikaner – und 58 Prozent seiner glühendsten Anhänger – davon überzeugt, dass in einigen Städten mehr Stimmen gezählt wurden als registrierte Wähler. Diese lächerliche Behauptung wird allein durch einen Blick in die Statistiken widerlegt. Dennoch hat Trump diese Behauptung auf einer Kundgebung nach der anderen wiederholt, wobei er oft Hochburgen der Demokraten wie Detroit und Philadelphia nannte. Falsche Behauptungen über die Integrität der Wahlen sind nicht die einzigen, die sich durchgesetzt haben.

Während Biden erhebliche Investitionen in grüne Energie zur Bekämpfung des Klimawandels vorangetrieben hat, zeigt die Umfrage, dass Trumps Argument, der Anstieg der globalen Temperaturen sei hauptsächlich auf natürliche Ursachen zurückzuführen, bei den Republikanern an Boden gewonnen hat. Während 2018 nur ein Drittel dies glaubte, ist nun fast die Hälfte (46 Prozent) der Meinung, dass dies der Fall sei. Infolgedessen ist der Anteil der Amerikaner insgesamt, die der Meinung sind, dass menschliche Aktivitäten nur wenig mit dem Klimawandel zu tun haben, von 19 Prozent im Jahr 2018 auf 26 Prozent gestiegen.

Trumps Nato Behauptungen finden weniger Beachtung als noch 2018

Nur eine der getesteten falschen Behauptungen von Trump hat unter den Republikanern etwas an Zustimmung verloren: die Behauptung, dass die Vereinigten Staaten einen Großteil des Nato-Haushalts finanzieren. (Die Vereinigten Staaten stellen 15,9 Prozent des Nato-Budgets für militärische Operationen, Instandhaltung und Hauptquartieraktivitäten zur Verfügung – der gleiche Prozentsatz wie Deutschland.) Mehr als die Hälfte der Republikaner glaubte dies im Jahr 2018 (53 Prozent); jetzt ist der Prozentsatz auf 46 Prozent gesunken. Etwas mehr als ein Drittel der Amerikaner insgesamt glaubt dies. Trumps Rhetorik musste mit Nachrichtenberichten über Nato-Verbündete konkurrieren, die sich beeilten, Waffen in die Ukraine zu schicken, um eine russische Invasion abzuwehren, was die Aufmerksamkeit auf den Teil der Last lenkte, den sie für die NATO tragen.

Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht

Donald Trump als Moderator von The Apprentice, einer Reality-TV-Serie in den USA
Seit über 40 Jahren ist Provokation seine Spezialität: Donald Trump erregte die Gemüter, lange bevor er sich entschied, eine politische Karriere anzustreben. Ob als eiskalter Immobilienmakler in seiner Heimatstadt New York City oder wie hier als skrupelloser Chef in seiner eigenen Reality-TV-Serie „The Apprentice“ - Trump sorgte immer für Schlagzeilen. Ein Blick zurück erinnert an die größten Momente, die schließlich im Wahlsieg 2016 und dem Einzug ins Weiße Haus mündeten. © Imago
Donald Trump und Ivana Trump in den späten 1980er Jahren.
Dabei hatte alles so harmonisch begonnen. Donald Trump, reicher Erbe, Liebling der Klatschspalten und ab 1986 auch noch als Retter der New Yorker Eislaufbahn bekannt geworden, heiratete 1977 Ivana Trump. Das ehemalige Model schenkte Donald seine ersten drei Kinder: Donald Jr., Ivanka und Eric. Doch die Ehe sollte das glamouröse Leben der Trumps nicht überstehen und im Jahr 1990 ein Ende in Scheidung finden. © imago stock&people
Donald Trump und Marla Maples bei ihrer Hochzeit im Dezember 1993
Donald Trump ehelichte daraufhin die Frau, mit der er laut der Regenbogenpresse ohnehin schon seit längerem eine Affäre hatte: Marla Maples. Die damals 30 Jahre alte Schauspielerin gab Trump am 20. Dezember 1993 in New York das Ja-Wort. Kurz zuvor war Tiffany Trump, die gemeinsame Tochter der beiden, zur Welt gekommen. Die Ehe hielt respektable sechs Jahre. Marla Maples hätte über diese Zeit gerne ein Buch geschrieben. Das aber verhinderten laut Vanity Fair die Anwälte ihrer Stiefkinder Ivanka Trump und Donald Junior. © imago
Donald Trump und Melania Trump gemeinsam in New York
Es folgte Ehe Nummer Drei für Donald Trump, diesmal mit Melania Knauss. Das Topmodel aus Slowenien wurde als Kampagnengesicht der Zigarettenmarke Camel 1998 in den USA berühmt. Ihren späteren Ehemann lernte Melania im selben Jahr kennen. Im Jahr 2002 heiratete sie den 24 Jahre älteren Donald Trump. 2006 kam der gemeinsame Sohn des Glamour-Paares auf die Welt: Barron Trump. © Imago
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab und erklärte seine Kandidatur für die US-Wahl 2016. Kaum jemand nahm die politischen Ambitionen des Fernsehstars zu diesem Zeitpunkt ernst. © Andrea Hanks/imago
Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush
In den Vorwahlen der Republikaner trat Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush (im Bild) an. Bei den TV-Debatten der Kandidaten machte er erstmals auf sich aufmerksam – indem er die alteingesessenen Politiker derbe attackierte. Trump sicherte sich so die Nominierung der Partei für die US-Wahl 2016. © imago
Donald Trump und Hillary Clinton beim Wahlkampf 2016
Dort traf Donald Trump auf Hillary Clinton. Die Kandidatin der Demokraten galt als Favoritin - vor allem, nachdem ein Tonband aufgetaucht war, in dem Trump damit angab, Frauen ungestraft sexuell belästigen zu können. Doch es geschah, was kaum jemand für möglich hielt: Trump setzte sich durch und wurde zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. © imago
Barack Obama empfängt nach dessen Amtseinführung seinen Nachfolger Donald Trump im Weißen Haus in Washington DC, USA
Barack Obama hatte sich bei der Wahl für Hillary Clinton, seine langjährige Außenministerin, eingesetzt und vor Trump gewarnt. Genutzt hatte es nichts. Wie üblich besuchte Obama zunächst die feierliche Amtseinführung und empfing anschließend seinen Nachfolger im Weißen Haus – eine Ehre, die Trump vier Jahre später Joe Biden verweigern sollte. © imago
Donald Trump und Emmanuel Macron schütteln Hände
Kaum in Amt und Würden, schlidderte Donald Trump von einer Peinlichkeit zum nächsten Affront. Mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron lieferte sich Trump auf Staatsbesuch in Frankreich einen Wettbewerb im Händedrücken, den am Ende Macron gewann. Das zumindest ließen die deutlichen Spuren vermuten, die die Finger des Franzosen auf der Hand des US-Präsidenten hinterlassen hatten. © Peter Dejone/dpa
US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Schanghai, China.
Doch Donald Trump polarisiert nicht nur mit seinen Taten, auch Spekulationen rund um sein Aussehen sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Warum ist seine Haut orange, was schmiert er sich ins Gesicht, kann sich ein Milliardär kein besseres Toupet leisten? Das verweigert nämlich regelmäßig, ordentlich auf dem Kopf liegen zu blieben – wie hier zum Beispiel auf dem Flughafen in Schanghai zu sehen. © Jim Watson/imago
Angela Merkel, Emannuel Macron, Shinzo Abe und Donald Trump auf dem G7-Gipfel in Kanada
Vor allem die Verbündeten brachte Donald Trump mit seinem Wankelmut auf die Palme. Die schwierige Beziehung zwischen den USA unter seiner Regentschaft und dem Rest der westlichen Welt wird durch dieses Foto zusammengefasst, das auf dem G7-Gipfel in Kanada im Jahr 2018 entstand. Angela Merkel, damals noch Bundeskanzlerin, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Japans Premierminister Shinzo Abe reden auf Trump ein. Der sitzt da, mit trotzigem Gesichtsausdruck und verschränkten Armen. Vor allem Merkel ist die Frustration über einen derartigen Verhandlungspartner deutlich anzusehen. © Jesco Denzel/dpa
US-Präsident Donald Trump und Erotikdarstellerin Stormy Daniels
Wer glaubte, dass Donald Trump als Präsident zumindest nur noch politische Skandale produziert, wurde bald eines Besseren belehrt. Erotikdarstellerin Stormy Daniels machte ihre Affäre mit dem US-Präsidenten öffentlich. Beide trafen sich, während Trump schon mit Melania verheiratet war. Pikant: Melania war wohl damals gerade mit dem gemeinsamen Kind schwanger. Trump befahl seinem damaligen Anwalt Michael Cohen, Stormy Daniels Schweigegeld zu zahlen, damit alles geheim bleibe. Doch weil das Geld angeblich nie bei ihr ankam, schrieb Daniels ein Buch. Nun wissen wir alle, ob wir wollen oder nicht, wie Trumps Penis aussieht. © Mandel Ngan/afp
Donald Trumps legendärer Tweet mit Covfefe in einer Kunstausstellung in New York
Doch weder mit Bettgeschichten noch mit politischen Skandalen erzeugte Donald Trump derart viel Aufmerksamkeit wie mit seinem Twitter-Kanal. Als @realdonaldtrump twitterte Donald, bis sich die Balken bogen: mitten in der Nacht, voll Rechtschreibfehler und am liebsten in Großbuchstaben. Legendär ist sein „Covfefe“-Tweet vom 31. Mai 2017 (im Bild). Zeitweise folgten ihm fast 89 Millionen Accounts. Doch im Januar 2021 war auf einmal Schluss. Im Zuge der Attacke auf das Kapitol sperrte Twitter den Account des damals noch amtierenden US-Präsidenten. Grund: Er habe den Mob zur Gewalt ermutigt. © Christina Horsten/dpa
Neonazis marschieren durch Charlottesville (USA)
In welche Richtung Donald Trump innenpolitisch steuerte, wurde spätestens 2017 klar. Eine Horde Neonazis marschierte damals mit Fackeln durch die Stadt Charlottesville. Uniformierte Männer brüllten im Chor: „Juden werden uns nicht ersetzen.“ Ein Mann raste mit seinem Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten, eine 30 Jahre alte Frau starb infolgedessen. Die ganzen USA waren schockiert. Doch das Staatsoberhaupt weigerte sich, den Neonazi-Aufmarsch zu verurteilen. Stattdessen sprach Donald Trump von „sehr guten Leuten auf beiden Seiten“. © Zach D Roberts/imago
Donald Trump besucht Puerto Rico
Als der Hurrikan „Florence“ im September 2018 die Insel Puerto Rico verwüstete, interessierte das Donald Trump zunächst wenig. Nach politischem Druck schickte er jedoch Hilfe und reiste sogar selbst auf die Insel, die zu den USA gehört, aber kein offizieller Bundesstaat ist. Dort angekommen bewarf Trump die Menschen mit Klopapierrollen. Die Tragweite der Katastrophe schien ihm zu keinem Zeitpunkt bewusst. Star-Koch José Andrés, selbst aus Puerto Rico und bei besagter Situation anwesend, sagte einige Zeit später zur Washington Post: „Es war ein Beweis für seine Unfähigkeit zur Empathie.“ © Evan Vucci/dpa
Donald Trump und das Sharpie Gate
Was nicht passt, wird manipuliert. Kein Moment charakterisiert dieses Credo von Donald Trump so eindrücklich wie das „Sharpie-Gate“. Als der Hurrikan Dorian die USA bedrohte, twitterte Trump, man müsse sich in den Bundesstaaten Florida, Georgia und Alabama in Acht nehmen. Das Problem: laut der offiziellen Karte des nationalen Wetterdienstes war Alabama nicht betroffen. Statt zuzugeben, dass er sich geirrt hatte, schmierte Trump mit einem Sharpie-Filzstift (das amerikanische Pendant zum Edding) einfach auf der Karte rum, erweiterte so das Gefahrengebiet und schwupps: schon war auch Alabama betroffen - zumindest in der Welt von Donald Trump, in der Fakten beliebig austauschbar sind. © JIM WATSON/afp
Trump-Anhänger stürmern das Kapitol in Washington DC
Wie sie begann, so endete Donald Trumps Zeit als Präsident: mit einem Skandal. Wochenlang schürte Trump mit seinen Behauptungen vom Wahlbetrug („The Big Lie“) die Aggressionen seiner Anhänger. Am 6. Januar 2021, der Tag, an dem Joe Biden offiziell zum Präsidenten ernannt werden sollte, entlud sich die Wut. Nachdem Trump seine Anhänger aufforderte, zum Kapitol zu marschieren, eskaliert dort die Situation. Der Mob überwindet die Absperrungen der völlig überforderten und unterbesetzten Polizei und dringt in das Parlamentsgebäude ein. Fünf Menschen sterben infolge des Aufruhrs. Für Donald Trump ändert das kaum etwas. Bis heute hat er seine Niederlage öffentlich nicht eingestanden. © Lev Radin/imago
2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) ein Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann.
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl nicht 2020 eingestanden. Skandale produzierte er aber auch nach seiner Amtszeit weiter. So im Jahr 2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) einen Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann. Ein New Yorker Gericht sprach Caroll Schadensersatz in Höhe von 84 Millionen Dollar zu.  © IMAGO/Mary Crane
Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba
Noch heftiger fiel das Urteil in einem anderen Prozess gegen Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba aus. Ebenfalls in New York wurde der Ex-Präsident wegen Verschleierung von Schweigegeldzahlungen an die Erotikdarstellerin Stormy Daniels schuldig gesprochen - in insgesamt 34 Fällen.  © imago
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl 2020 nicht eingestanden.
Trotz aller Skandale tritt Donald Trump auch 2024 erneut zur US-Wahl an. Seine Kandidatur verkündete er in seinem neuen Wohnsitz, dem Luxus-Ressort Mar-a-Lago. © IMAGO/C-Span
Donald Trump und Kamala Harris
Nach dem Rückzug der Kandidatur Joe Bidens hatte Donald Trump im Wahlkampf für die US-Wahl 2024 eine neue Gegnerin: Vizepräsidentin Kamala Harris. Im ersten und einzigen TV-Duell produzierte Trump dann auch den nächsten Eklat. „Sie essen Katzen und Hunde“, sagte der Kandidat der Republikaner über Einwanderer aus Haiti, die sich im Bundesstaat Ohio angeblich über Haustiere der US-Bürgerinnen und Bürger hermachen würden. © SAUL LOEB/AFP
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024 und zog mit seinem neuen Vizepräsident JD Vance ins Weiße Haus ein. Am Tag der Amtseinführung unterzeichnete Trump in der Mehrzweckhalle Capital One Arena in Washington DC unter dem Applaus seiner Anhängerschaft dutzende präsidentielle Dekrete. © JIM WATSON/AFP
Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um
Kaum angekommen im Oval Office sorgte Donald Trump für den nächsten Eklat. Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um. Weil die Nachrichtenagentur AP diese Umbenennung nicht mitmachen wollte, verbannte die Trump-Administration ihre Vertreterinnen und Vertreter von den Pressekonferenzen des Weißen Hauses. © imago
Donald Trump beim Interview im Oval Office
Ebenfalls im Oval Office kam es zu einem weiteren Eklat, an dem Donald Trump maßgeblich beteiligt war. Während eines Fernsehinterviews behauptete der US-Präsident, man habe die Tättowierung „MS13“ auf den Knöcheln eines abgeschobenen Südamerikaners gefunden, was wiederum dessen Mitgliedschaft in der gleichnamigen Kriminellen-Gang beweisen würde. Mehrfach wies der Reporter Trump daraufhin, dass es sich bei seinem angeblichen Beweisfoto um eine mit Photoshop bearbeitete Aufnahme handle. Trump wiederum ließ sich davon aber nicht stören. © IMAGO/White House
Trump auf der Beerdigung des Papstes in Rom
Doch nicht nur in Washington DC sorgte Donald Trump nach Amtsübernahme für Eklats und Kopfschütteln. Das gelang dem neuen Präsidenten auch in Rom. Bei der Beerdigung von Papst Franziskus im Vatikan brach Trump mit seiner Anzugfarbe das Protokoll. Statt in Schwarz erschien der US-Präsident in Begleitung von First Lady Melania Trump in blauem Anzug. © ISABELLA BONOTTO/AFP

Was diese russische Invasion betrifft, so hat Trumps Behauptung – ohne Beweise –, dass der russische Präsident Wladimir Putin nicht eingefallen wäre, wenn Trump Präsident geblieben wäre, bei den Republikanern Anklang gefunden. Mehr als 6 von 10 Republikanern (63 Prozent) und 74 Prozent der starken Trump-Befürworter sagen, dass Putin nicht einmarschiert wäre, wenn Trump Präsident gewesen wäre; Mehrheiten von Unabhängigen (51 Prozent) und Demokraten (78 Prozent) sagen, dass Putin in die Ukraine einmarschiert wäre, unabhängig davon, ob Trump oder Biden Präsident war.

Republikaner mehr besorgt über Unehrlichkeit der Präsidenten

Eines der auffälligsten Ergebnisse im Jahr 2018 war, dass die Republikaner offenbar weniger besorgt darüber waren, dass Präsidenten ehrlich sind, als sie es ein Jahrzehnt zuvor gewesen waren. Im Jahr 2007 gaben in einer Associated Press-Yahoo-Umfrage 71 Prozent der Republikaner an, dass es für Präsidentschaftskandidaten „extrem wichtig“ sei, ehrlich zu sein, ähnlich wie 70 Prozent der Demokraten und 66 Prozent der Unabhängigen. Die Umfrage der Post von 2018 zeigte, dass der Anteil der Demokraten und der Unabhängigen, die Ehrlichkeit bei Präsidentschaftskandidaten für wichtig halten, fast identisch ist. Aber der Anteil der Republikaner, die Ehrlichkeit für extrem wichtig halten, ist auf 49 Prozent gesunken, 22 Punkte niedriger als bei der AP-Yahoo-Umfrage.

Die neue Umfrage zeigt, dass die Republikaner nun eher mit dem Ergebnis von 2007 übereinstimmen: 63 Prozent von ihnen sagen, dass Ehrlichkeit extrem wichtig ist. (Die Tatsache, dass ein Demokrat im Weißen Haus sitzt – vor allem einer, der häufig Fakten verdreht und zweifelhafte Geschichten wiederholt –, könnte die Rückkehr zu dem Ergebnis von 2007 erklären, aber es gibt vielleicht auch einen noch verblüffenderen Grund.)

Viele Republikaner sind überzeugt: Trump ehrlicher als noch 2018

Einer der deutlichsten Indikatoren dafür, wie tief Trumps Lügen in das öffentliche Bewusstsein eingedrungen sind, ist, dass jetzt etwas mehr Republikaner Trump als ehrlicher einschätzen als noch 2018. Auf die Frage, ob Trump regelmäßig irreführende Aussagen macht, sank der Anteil der Republikaner, die sagen, dass er dies tut, um 10 Prozentpunkte auf 38 Prozent. Der Prozentsatz der Republikaner, die sagen, dass Trump in der Regel schlichtweg falsche Behauptungen aufstellt, sank von 14 Prozent auf 8 Prozent; auch bei den Unabhängigen konnte er leicht zulegen, wobei der Prozentsatz, der sagt, dass er schlichtweg falsche Aussagen macht, um sieben Punkte auf 41 Prozent sank.

Die Wahrnehmung von Bidens Ehrlichkeit wurde 2018 nicht gemessen, aber die Umfrage ergab, dass 56 Prozent der Amerikaner sagten, dass Demokraten im Kongress regelmäßig irreführende Aussagen machen – und 2024 wird ein identischer Anteil dasselbe über Biden sagen. Insgesamt sagen 66 Prozent der Erwachsenen in den USA, dass Trump regelmäßig irreführende Aussagen macht, ein leichter Rückgang gegenüber 71 Prozent im Jahr 2018 aufgrund der Verschiebung unter den Republikanern.

Trumps Lügen über den Arbeitsmarkt unter Präsident Joe Biden

Sowohl 2018 als auch in diesem Jahr wurden die Befragten gefragt, ob die Arbeitslosigkeit nahe einem 50-Jahres-Tief sei. Diese Aussage von Trump war 2018, als er Präsident war, richtig – und sie ist es auch heute, wenn Biden Präsident ist. Die vom „Bureau of Labor Statistics“ gemessene Arbeitslosenquote erreichte unter Trump im Jahr 2019 einen Tiefstand von 3,5 Prozent und unter Biden im Jahr 2023 von 3,4 Prozent – so niedrig wie seit 1969 nicht mehr. Unmittelbar vor der Wahl im Jahr 2018 lag die Arbeitslosenquote bei 3,8 Prozent, kurz vor der Wahl im Jahr 2024 bei 3,9 Prozent - beide Werte lagen zu diesem Zeitpunkt auf einem 50-Jahres-Tief.

Ähnliche Prozentsätze – etwa 1 von 4 – lehnten diese Tatsache in beiden Umfragen ab, aber die Wahrnehmungen haben sich nach Parteizugehörigkeit aufgespalten. Der Anteil der Demokraten, die diese Behauptung ablehnen, sank von 33 Prozent im Jahr 2018 auf 20 Prozent heute, während der Anteil der Republikaner, die sie ablehnen, von 19 Prozent auf 37 Prozent stieg. Unter den Trump-Befürwortern hat sich die Ablehnung der Behauptung mehr als verdoppelt, von 19 Prozent auf 45 Prozent.

Republikaner und Demokraten auf beiden Seiten besorgt über die Demokratie der USA

Biden hat häufig argumentiert, dass Trump eine Bedrohung für die Demokratie sei, und dabei seine Weigerung angeführt, die Ergebnisse der Wahl 2020 zu akzeptieren und seine offene Bewunderung für Autokraten. Trump hat versucht, den Spieß umzudrehen, indem er behauptete, Biden sei die wahre Bedrohung für die Demokratie. Ohne Beweise zu liefern, behauptet Trump, Biden sei für die unzähligen Strafverfahren gegen den ehemaligen Präsidenten verantwortlich. Etwa die Hälfte der Amerikaner gibt an, „extrem“ oder „sehr“ besorgt über die Bedrohung der Demokratie in den Vereinigten Staaten zu sein (52 Prozent), darunter Mehrheiten der Demokraten (58 Prozent) und Unabhängigen (54 Prozent) und fast die Hälfte der Republikaner (47 Prozent). Fast 6 von 10 derjenigen, die Trump stark befürworten (57 Prozent), sind zumindest sehr besorgt um die Demokratie.

Amerikaner, die Fox News als eine ihrer Hauptnachrichtenquellen bezeichnen, glauben mit 13 Prozentpunkten höherer Wahrscheinlichkeit als der amerikanische Schnitt an falsche Behauptungen Trumps (41 Prozent gegenüber 28 Prozent der Amerikaner insgesamt). Menschen, die sich auf Fox News als Hauptnachrichtenquelle verlassen, sind auch eher der Meinung, dass Biden die Wahl aufgrund von Wählerbetrug gewonnen hat (58 Prozent zu 36 Prozent in der Gesamtbevölkerung). Während eine Mehrheit der Menschen, die sich auf alle anderen Nachrichtenquellen mit ausreichender Stichprobengröße, einschließlich sozialer Medien verlassen sagen, dass Biden fair und anständig gewonnen hat.

Gebildete Personen weniger anfällig für Trumps Lügen

Unterdessen ist die Wahrscheinlichkeit, dass Hochschulabsolventen Trumps falschen Behauptungen Glauben schenken, um acht Prozentpunkte geringer als bei Personen ohne Hochschulabschluss (23 Prozent gegenüber 31 Prozent).

Weg frei für Trump: Haley steigt aus US-Vorwahlkampf aus

Donald Trump will wieder US-Präsident werden
Nun ist es raus: Donald Trump will 2024 erneut als US-Präsident antreten. Dann wird der Milliardär aus New York 78 Jahre alt sein. Trump hatte das Amt 2017 bis 2021 inne, verlor 2020 aber die Wahl und musste auf eine zweite Amtszeit verzichten. Die soll nun im dritten Anlauf gelingen. Trump wäre erst der zweite Präsident in der Geschichte der USA, dem ein solches Comeback gelingen würde. © Andrew Harnik/dpa
Nikki Haley tritt als US-Botschafterin bei der UN zurück und 2024 vielleicht noch einmal an
Nikki Haley war Trumps letzte verbliebene Rivalin. Doch am Ende zog auch sie sich aus dem parteiinternen Rennen um die US-Präsidentschaft zurück. Nach ihrer Serie von Niederlagen am Super Tuesday verkündete Haley ihren Ausstieg. Die ehemalige Gouverneurin des Bundesstaates South Carolinas wechselt ihre Haltung zu Donald Trump wie andere Leute die Kleidung. Als Botschafterin Trumps bei den Vereinten Nationen war sie enge Vertraute des Ex-Präsidenten, nach dem Sturm aufs Kapitol distanzierte sie sich. Dann sagte sie, sie werde nicht kandidieren, sollte Trump erneut antreten. Haley gilt als Establishment-Republikanerin, die für möglichst geringe Sozialausgaben, niedrige Steuern und eine aggressive Außenpolitik steht. © Evan Vuccid/dpa
Floridas Gouverneur Ron de Santis spricht nach dem Sieg bei den Midterms zu seiner Anhängerschaft
Als härtester Konkurrent für die Nominierung bei den Republikanern für die US-Wahl 2024 galt lange Ron DeSantis. Der Gouverneur Floridas feierte bei den Midterms einen klaren Sieg und wurde von der Wählerschaft im Amt bestätigt. Er galt als der Hoffnungsträger in der Partei. Das Rennen um die Präsidentschaftsnominierung hat er aber inzwischen aufgegeben. DeSantis hatte sich in der Vergangenheit als Trump-Fan inszeniert, geht mittlerweile aber auf Distanz zum Ex-Präsidenten. Hier zu sehen ist der Politiker mit seiner Frau Casey DeSantis und den drei gemeinsamen Kindern. © IMAGO/Luis Santana
Der erfahrene Politiker Asa Hutchinson tritt als Anti-Trump-Kandidat an
Er war bereits Staatsanwalt, Abgeordneter im Repräsentantenhaus, Behördenleiter der Anti-Drogenbehörde DEA und Gouverneur des Bundesstaates Arkansas. Jetzt wollte Asa Hutchinson 2024 republikanischer Präsidentschaftskandidat werden, doch nach der Vorwahl in Iowa zog er seine Kandidatur zurück. Hutchinson trat als Alternative zu Donald Trump an, denn seines Erachtens sollte dieser „nicht der nächste Anführer unseres Landes sein“. Hutchinson forderte Trump auf, seine Kandidatur aufgrund der Anklage gegen ihn in New York zurückzuziehen – eine Sicht, die die republikanische Wählerschaft nicht teilt. © SCOTT OLSON / AFP
Vivek Ramaswamy, Trump-Fan mit Anti-Woke-Agenda
Vivek Ramaswamy hatte Großes vor. Der 38-jährige, rechtslibertäre Tech-Unternehmer mit indischen Wurzeln wollte US-Präsident werden. Nach seinem enttäuschenden Abschneiden bei der Vorwahl in Iowa warf er aber das Handtuch und empfahl, Trump zu Wählen. Der Trump-Fan sieht die USA in einer „nationalen Identitätskrise“ und fordert eine „nationale Wiederbelebung“. Dazu will er z.B. das FBI und das Bildungsministerium abschaffen. Er wolle Trumps „America-First-Aganda auf die nächste Stufe bringen“.  © Anna Moneymaker / AFP
US-Wahl 2024: Ehemaliger Trump-Vertrauter Christie will ins Weiße Haus
Chris Christie hatte auch noch einmal Ambitionen auf das Weiße Haus angemeldet. Der frühere Gouverneur des US-Bundesstaats New Jersey war einst ein enger Vertrauter von Donald Trump, hat sich aber mittlerweile von ihm losgesagt und kritisiert ihn sogar öffentlich. So bezeichnete er den früheren Präsidenten wegen dessen Haltung zum Ukraine-Krieg als „Feigling“ und „Marionette“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Christie wollte 2016 schon einmal Präsidentschaftskandidat seiner Partei werden, zog nach schlechten Ergebnissen bei den Vorwahlen aber zurück. Diesmal gab er bereits vor den Vorwahlen der Republikaner auf. © Charles Krupa/dpa
Zu den krassen Außenseitern zählt auch Douglas James „Doug“ Burgum, der hier im Juli 2023 bei einer Veranstaltung in Iowa um Stimmen wirbt.
Zu den krassen Außenseitern zählte von Beginn an Douglas James „Doug“ Burgum, der hier im Juli 2023 bei einer Veranstaltung in Iowa um Stimmen wirbt. Der Republikaner, der am 4. Dezember aus dem Rennen ausstieg, ist seit dem 15. Dezember 2016 Gouverneur von North Dakota. Vor seiner politischen Karriere war er Softwareunternehmer, Microsoft-Manager und Risikokapitalgeber. Im April unterzeichnete Burgum ein Gesetz, das Abtreibungen in der sechsten Schwangerschaftswoche verbietet. Zudem hat er zahlreiche Gesetze unterzeichnet, die die Rechte von trans Menschen einschränken. © SCOTT OLSON/afp
Senator Tim Scott aus dem Bundesstaat South Carolina begreift seinen Aufstieg aus armen Verhältnissen als Verkörperung des amerikanischen Traumes. In einem im April veröffentlichten Video spricht er sich gegen eine Politik der Spaltung aus und fordert mehr Optimismus. Scott betont darin auch seine Religiosität und seinen Wunsch, die konservativen Werte Amerikas zu verteidigen. Als Beispiele nennt er etwa den Schutz der Grenzen und der Kampf gegen Abtreibung.
Tim Scott (blaues Hemd) hat sich aus dem Rennen um die Kandidatur verabschiedet. Am 12. November zog der Senator aus South Carolina seine Kandidatur zurück. In einem im April veröffentlichten Video sprach er sich gegen eine Politik der Spaltung aus und forderte mehr Optimismus. Scott betonte darin auch seine Religiosität und seinen Wunsch, die konservativen Werte Amerikas zu verteidigen. Als Beispiele nannte er etwa den Schutz der Grenzen und der Kampf gegen Abtreibung. Seinen Aufstieg aus armen Verhältnissen begreift Scott als Verkörperung des amerikanischen Traumes.  © ALLISON JOYCE
Mike Pence könnte 2024 bei der US-Wahl für das Amt des Präsidenten kandidieren.
Ausgestiegen ist auch Trumps ehemaliger Vizepräsident. „Dies ist nicht meine Zeit“, sagte Mike Pence am 28. Oktober 2023. Pence war in Umfragen weit abgeschlagen und hatte Medienberichten zufolge Probleme bei der Beschaffung von Geldern für seine Kampagne. „Wir wussten immer, dass dies ein harter Kampf sein würde, aber ich bereue nichts“, erklärte Pence. Mit kritischen Kommentaren nach den Midterms hatte sich der ultrakonservative Pence für einen möglichen Machtkampf innerhalb der Republikanischen Partei in Stellung gebracht. © IMAGO/Aimee Dilger
Larry Elder ist 2024 der erste schwarze Präsidentschaftskandidat bei den Republikanern
Am 26. Oktober zog sich Larry Elder zurück. Schon bei seinem ersten Versuch als Politiker war er gescheitert: 2021 versuchte der rechte Radiomoderator und Rechtsanwalt erfolglos, Kaliforniens demokratischen Gouverneur Gavin Newsom abzulösen. Elder vertritt rechtsradikale Ansichten, wie ein Abtreibungsverbot, glaubt, dass an Grenzen „Mauern funktionieren“, Antirassismus sowie Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion hingegen nicht. © SCOTT OLSON / AFP
Perry Johnson ist im Grunde der republikanische Antipolitiker im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur.
Am 20. Oktober zog sich auch Perry Johnson aus dem Wahlkampf zurück. Er war im Grunde der republikanische Antipolitiker im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur. Aufgefallen war der Unternehmer zuvor nur im Jahr 2022, als er für das Amt des Gouverneurs in Michigan kandidieren wollte. Wegen unsauberer Machenschaften wurde er allerdings von den republikanischen Vorwahlen vorzeitig ausgeschlossen. Johnson positionierte sich im Wahlkampf gegen Abtreibungen. Zudem kritisierte er die Höhe der Hilfsgelder, die die USA der Ukraine zur Verfügung stellen. Zugleich stellte Johnson aber klar, dass er Wladimir Putin nicht vertraue. © SCOTT OLSON/afp
Weitere Kandidaten im Kampf um die Bewerbung sind bisher Ryan Binkley, Will Hurd, Corey Stapleton und Francis Suarez.
Weitere Kandidaten im Kampf um die Bewerbung waren auch Will Hurd, Corey Stapleton und Francis Suarez. Auch sie haben ihre Kandidatur bereits wieder zurückgezogen. Im Rennen sind dagegen noch Ryan Binkley, John Anthony Castro und E. W. Jackson. Chancen auf eine Nominierung dürften sie allerdings kaum haben. Großer Favorit bleibt allen Anklagen und Prozessen zum Trotz weiter der frühere Präsident Donald Trump. Die Republikaner haben auf jeden Fall die Qual der Wahl. © ALLISON JOYCE/afp

Interessanterweise glaubt eine Mehrheit der Amerikaner, sowohl Republikaner als auch Demokraten, eine falsche Behauptung über die Inflationsrate – nämlich dass sie in den letzten 12 Monaten für die meisten Produkte gestiegen ist. Der annualisierte Verbraucherpreisindex lag im Januar 2023 bei 6,4 Prozent, verglichen mit 3,1 Prozent im Januar 2024, der letzten Veröffentlichung vor der Durchführung der Umfrage. Dennoch sagen 72 Prozent der Erwachsenen, dass die Inflationsrate in den letzten 12 Monaten gestiegen ist, verglichen mit 18 Prozent, die korrekt angeben, dass die Rate gesunken ist. Unter den Demokraten sagen 63 Prozent, dass die Rate gestiegen ist, gegenüber 85 Prozent der Republikaner und 65 Prozent der Unabhängigen.

Trump vor Gericht: Könnten ihm seine Lügen doch einen Strick drehen?

Trumps Falschaussagen stehen im Mittelpunkt einiger der Strafverfahren, die ihm kurz vor den Präsidentschaftswahlen bevorstehen, aber seine Befürworter haben signalisiert, dass sie behaupten werden, die Wahrheit spiele keine Rolle. In dem in Georgia anhängigen Verfahren, in dem Trump beschuldigt wird, an einer weitreichenden Verschwörung beteiligt gewesen zu sein, um die Wahlergebnisse des Staates für 2020 zu verfälschen, argumentierte sein Anwalt kürzlich, dass falsche Behauptungen durch den ersten Verfassungszusatz geschützt seien.

„Unwahrheit allein reicht nicht aus“, sagte Trumps Anwalt Steve Sadow. „Da er zu dieser Zeit Präsident war, sich mit Wahlen und Wahlkampf beschäftigte und in Frage stellte, was geschehen war – das ist der Gipfel der politischen Rede.“ Für viele von Trumps Anhängern sind seine Lügen, jedoch nicht nur eine geschützte politische Äußerung. Sie sind wahr.

Zur Methodik der Trump-Umfrage

Die Umfrage der Washington Post und der Schar School wurde von der Post und der „Schar School of Policy and Government“ der George Mason University durchgeführt. Die Umfrage wurde online und telefonisch vom 7. bis 12. März 2024 unter einer nationalen Zufallsstichprobe von 1.017 US-Erwachsenen durch das „AmeriSpeak“-Panel von NORC an der University of Chicago durchgeführt. Die Gesamtergebnisse haben einen Stichprobenfehler von plus, minus 3,9 Prozentpunkten.

Sonia Vargas hat zu diesem Bericht beigetragen.

Zu den Autoren

Glenn Kessler berichtet seit mehr als vier Jahrzehnten über Innen- und Außenpolitik.

Emily Guskin ist Meinungsforschungsanalystin bei der Washington Post und spezialisiert auf die öffentliche Meinung zu Politik, Wahlkampf und öffentlicher Ordnung. Bevor sie 2016 zur Post kam, war sie Forschungsmanagerin bei APCO Worldwide und davor Forschungsanalystin beim Pew Research Center‘s Journalism Project.

Scott Clement ist Leiter der Meinungsforschung bei der Washington Post und führt nationale und lokale Umfragen zu Politik, Wahlen und sozialen Themen durch. Er begann seine Karriere bei der ABC News Polling Unit und kam 2011 zur Post, nachdem er Umfragen für das Pew Research Center‘s Religion and Public Life Project durchgeführt hatte.

Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt.

Dieser Artikel war zuerst am 9. April 2024 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © Tork Mason/Imago

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