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Vertrauen in US-Präsident sinkt
Nach Börsenfiasko: US-Bürger wenden sich von Trump ab
Während des Wahlkampfes konnte Trump mit seiner Wirtschaftsstrategie überzeugen. Jetzt steht er vor einem Trümmerfeld. Einige US-Bürger distanzieren sich.
Washington, D.C. – Dass sich Donald Trump bei der US-Wahl im vergangenen Jahr gegen seine demokratische Konkurrentin Kamala Harris durchgesetzt hat, lag zum großen Teil an der wirtschaftspolitischen Kompetenz, die ihm von vielen Wählerinnen und Wählern zugetraut wurde. Auch 2024 war die schwächelnde Wirtschaft für einen Großteil der Wahlberechtigten das wichtigste Thema. „I‘ts the Economy, stupid!“ – nach diesem Leitsatz gewann bereits Bill Clinton 1992 die Wahl zum Präsidenten. Doch fast zwei Monate nach Trumps Amtseinführung ist der erwartete Aufschwung ausgeblieben. An den US-Börsen geht es rapide abwärts und Trump selbst hat eine Rezession nicht mehr ausgeschlossen. Hat der US-Präsident nicht geliefert?
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„Flitterwochenphase“ ist vorbei: US-Amerikaner wenden sich wegen Wirtschaftslage von Trump ab
Eine Umfrage des Emerson Colleges zeigt, dass die US-Bevölkerung sich verstärkt Sorgen über die wirtschaftliche Lage in den USA macht und sich deswegen teilweise von Trump abwendet. 47 Prozent der Befragten gaben an, mit der Arbeit des US-Präsidenten zufrieden zu sein – 45 Prozent zeigten sich unzufrieden. Auch wenn Trump damit weiterhin mehr Befürworter als Gegner aufweisen kann, zeigen die Zahlen im Vergleich zum Januar doch einen Trend. Zum Beginn seiner zweiten Amtszeit hatten sich noch 49 Prozent für und 41 Prozent gegen Trumps Vorgehen ausgesprochen.
Ausgerechnet die Wirtschaftspolitik könnte dafür sorgen, dass sich die Wähler von ihrem Heilsbringer abwenden. 48 Prozent der Befragten geben an, Trumps Umgang mit der Wirtschaft nicht zu billigen, lediglich 37 Prozent sind mit diesem einverstanden. Spencer Kimball, der geschäftsführender Direktor von Emerson College Polling, sagte mit Blick auf die Ergebnisse: „Die wahre Herausforderung wird darin bestehen, wie die Wähler ihre finanzielle Zukunft wahrnehmen. Zwar hat sich seit der Wahl wenig geändert, aber die anfängliche ‚Flitterwochenphase‘ scheint sich ihrem Ende zu nähern.“
Starke Verluste an der US-Börse – Trumps Strafzoll-Wirrwarr sorgt für Angst bei den Anlegern
Die US-Börse verbuchte am Montag den schlechtesten Tag des Jahres. Der Dow Jones gab innerhalb eines Tages zwei Prozent nach. Der Tech-Index Nasdaq verlor sogar deutlich über drei Prozent. Noch härter traf es Einzelwerte wie die Aktie des US-E-Autobauers Tesla, die zum Beginn der Woche sogar um 15 Prozent einbrach. Entwicklungen, die Tesla-CEO und Trump-Berater Elon Musk zunehmend unter Druck setzen. In einem Interview mit Fox Business antwortete der Multimilliardär auf die Frage, wie er neben seiner Arbeit als Trump-Berater und Chef der Abteilung für Regierungseffizienz (Doge) seine Unternehmen führe: „Mit großen Schwierigkeiten“, und seufzte.
Ausgelöst wurde die Abwärtsbewegung an der Börse wohl durch die Zoll-Politik des US-Präsidenten. Trump hatte in den letzten Wochen wiederholt Strafzölle – unter anderem gegen Mexiko und Kanada – angekündigt und diese dann wieder ausgesetzt. Auch der EU und China drohte Trump immer wieder mit der Erhebung von Strafzöllen. Erst am Donnerstag war Trump im Zollstreit mit Mexiko und Kanada erneut zurückgerudert und hatte die Strafzölle gegen beide Länder teilweise ausgesetzt. Trumps Schlingerkurs hat die Verbraucher in den USA verunsichert, da die offensichtlichsten Auswirkungen seiner Zoll-Politik die Preise in den USA betreffen dürften. Zu zusätzlicher Verunsicherung trägt der massiv vom US-Präsidenten und seinem Berater Elon Musk vorangetriebene Personalabbau in staatlichen Behörden bei.
US-Wirtschaft geht in die Knie: Trump schließt Rezession nicht mehr aus
Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war wohl ein Interview von Trump mit dem US-Sender Fox News am Sonntag. „Ich hasse es, Dinge so vorherzusagen“, sagte der US-Präsident dabei auf die Frage, ob er mit einer Rezession in den USA rechne. „Es gibt eine Übergangszeit, denn was wir tun, ist sehr groß – wir bringen den Wohlstand zurück nach Amerika“, sagte Trump. „Es braucht ein wenig Zeit“, fügte er hinzu. Eine Rezession scheint Trump somit wohl nicht mehr auszuschließen. Die Strategie des US-Präsidenten dürfte viel mehr „Short term pain for long term gain“ (dt. Kurzfristiger Schmerz für langfristigen Gewinn) lauten.
Trumps Handelsminister Howard Lutnick wies entsprechende Spekulationen weitaus deutlicher zurück. Auf die Frage, ob sich die US-Bürger auf einen wirtschaftlichen Abschwung einstellen sollten, sagte Lutnick am Sonntag dem Sender NBC: „Absolut nicht.“ Die Angst in Bevölkerung und Wirtshaft ist jedoch geweckt. „Wenn Trump die Rezessionsängste dämpfen will, wäre es klug, seine Zollpläne auf Eis zu legen“, rät das renommierte Wall Street Journal dem US-Präsidenten am Dienstag. Die Analysten von Goldman Sachs haben mit Blick auf Trumps Politik die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den nächsten zwölf Monaten von 15 Prozent auf 20 Prozent erhöht. Auf Trump, der die US-Wirtschaft zu neuen Höhen führen sollte, warten erst einmal raue Zeiten. (fd)