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Truth-Social-Offensive

Während die US-Aktienmärkte beben: Trumps Truth-Social-Offensive geht los

Trump macht sich die Marktturbulenzen zunutze. Ein Zeichen seiner Methode, die Kontrolle über das Narrativ im Chaos zu behalten.

Washington, D.C. – Am Montag (10. März) gerieten viele Menschen in Panik. Der Grund: Der Aktienmarkt fiel wegen der durch Präsident Donald Trumps Handelskriege verursachten Ängste um beschädigte ökonomische Grundlagen um fast vier Prozent.

Für den US-Präsidenten war damit die Zeit gekommen, eine Aktivitätsoffensive auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social zu starten. Innerhalb eines Zeitraums von nur sechs Stunden postete der Präsident mehr als 100 Mal und schien dabei die negativen Entwicklungen am Markt kaum zu beachten.

Panik wegen US-Aktien: Trump lenkt ab und startet Truth-Social-Offensive

Der Nasdaq verzeichnete die schlechteste Tagesleistung seit 2022, während der S&P 500 um fast drei Prozent sank. Besonders die sogenannten „Magnificent Seven“-Technologiewerte – darunter Tesla, Apple und Microsoft – wurden hart getroffen. Teslas Kurs fiel sogar gleich um 15 Prozent. Analog zu diesem Rückgang an Börsenwerten machte in sozialen Medien der Hashtag #stockmarketcrash die Runde und unterstrich die Besorgnis von Anlegern und Beobachtern.

Trotz der turbulenten Märkte, die große Verluste erlitten, lenkte Trump seine Aufmerksamkeit indes gänzlich auf die Verbreitung positiver Botschaften über seine Regierung. In seinen zahlreichen Beiträgen auf Truth Social warf er regelrecht mit Eigenlob um sich. Angefangen bei den hohen Zöllen, die den Markt in den Tiefpunkt geschickt hatten, bis hin zu seiner jüngsten Rede vor dem Kongress.

Viele seiner Posts lobten unter anderem die von Trump eingeführten Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China, während die Anleger in die Defensive gingen und eine massiven Verkaufswelle an der US-Börse erlebten.

Donald Trumps Kabinett: Liste voller skandalöser Überraschungen

Donald Trump im Weißen Haus
Donald Trump ist am 20. Januar 2025 als neuer Präsident ins Weiße Haus zurückgekehrt. Die Posten in seinem Kabinett sind alle verteilt. Wir stellen vor, wer Trump in die Regierung folgt. © Evan Vucci/dpa
 J.D. Vance wird Donald Trump als Vizepräsident ins Weiße Haus folgen.
J.D. Vance ist Donald Trump als Vizepräsident ins Weiße Haus gefolgt. Der 40 Jahre alte ehemalige Senator aus Ohio ist einer der jüngsten US-Vizepräsidenten aller Zeiten. Nach Washington DC hat Vance seine Ehefrau Usha Vance begleitet. Die 38 Jahre alte Anwältin ist die erste „Second Lady“ der USA mit indischen Wurzeln. Das Paar hat die für den Vizepräsidenten vorgesehenen Räumlichkeiten im „United States Naval Observatory“ nahe dem Weißen Haus bezogen. © Alex Brandon/dpa
Marco Rubio soll laut US-Medien in der Regierung von Donald Trump das Amt des Außenministers übernehmen.
Marco Rubio hat in der Regierung von Donald Trump das Amt des Außenministers übernommen. Der 53 Jahre alte Senator aus Florida ist der erste US-Außenminister mit lateinamerikanischen Wurzeln. Rubio trat 2016 gegen Trump bei den Vorwahlen der Republikaner an und musste sich von dem späteren US-Präsidenten als „totaler Witz“ mit einem Schweißproblem beschimpfen lassen. Doch statt sich zu wehren, schluckte der langjährige Senator die Beleidigungen und präsentierte sich als loyaler Anhänger Trumps. In der US-Außenpolitik stellte sich Rubio in der Vergangenheit an die Seite der Ukraine. © IMAGO/Michael Brochstein / SOPA Images
Scott Bessent soll unter Donald Trump den Job des Finanzministers übernehmen
Donald Trumps Nominierung für den Posten des Finanzministers wirkte geradezu langweilig. Scott Bessent übernahm den Job – gegen den Wunsch Elon Musks. Der hatte sich mehrfach gegen die Ernennung des Wall-Street-Experten ausgesprochen. Bessent gilt als international erfahrener Finanzexperte und soll Donald Trump bereits 2016 mehrere Millionen Dollar für den Wahlkampf gespendet haben. In seiner neuen Funktion wird Bessent zahlreiche Wahlversprechen Trumps umsetzen müssen, darunter unter anderem Steuersenkungen, neue Zölle gegen China und die Finanzierung von Projekten wie den geplanten Massenabschiebungen. © DREW ANGERER/AFP
Pete Hegseth soll Verteidigungsminister werden
Eine überraschende Wahl Donald Trumps war die Personalie des Verteidigungsministers. Pete Hegseth war acht Jahre lang als Moderator für Fox News tätig. Als Soldat diente Hegseth im Irak und in Afghanistan. Erfahrung in Regierungsarbeit bringt er aber nicht mit. Doch Hegseth dürfte sich die Nominierung durch Trump mit seiner langjährigen Loyalität verdient haben: Der zweifache Familienvater hält schon seit 2016 zu Trump, als viele den Milliardär noch als politische Witzfigur belächelten. © TERRY WYATT(AFP
Pamela Jo Bondi, genannt Pam Bondi, den Job im Justizministerium bekommen
Statt dem ursprünglich von Trump nominierten Matt Gaetz hat Pamela Jo Bondi, genannt Pam Bondi, den Job im Justizministerium bekommen. Die 59 Jahre alte Juristin war in ähnlicher Funktion auf bundesstaatlicher Ebene bereits in Florida tätig. 2013 stellte sie dort in dieser Funktion einen Betrugsprozess gegen die Trump University ein. 2016 unterstützte sie Trump im Vorwahlkampf der Republikaner. Er holte die Juristin drei Jahre später in sein Anwaltsteam, das ihn im ersten Amtsenthebungsverfahren vertrat.  © MANDEL NGAN/AFP
Douglas James „Doug“ Burgum ist Mitglied der Republikaner
Douglas James „Doug“ Burgum ist Mitglied der Republikaner und hat im Kabinett von Donald Trump den Posten des Innenministers übernommen. Von 2016 an war der ehemalige Unternehmer Gouverneur des Bundesstaates North Dakota.  © IMAGO/Ricky Fitchett
Brooke Rollins soll im zweiten Kabinett Donald Trumps das Amt der Landwirtschaftsministerin übernehmen
Brooke Rollins hat im zweiten Kabinett Donald Trumps das Amt der Landwirtschaftsministerin übernommen. Die Anwältin stammt aus Texas und war bereits in der ersten Regierung Trumps tätig. Sie gilt als loyale Anhängerin des künftigen Präsidenten und als politische Vordenkerin konservativer Strategien. © MANDEL NGAN/AFP
Howard Lutnick, hier im Jahr 2010 mit seiner Ehefrau bei einer Gala
Howard Lutnick, hier im Jahr 2010 mit seiner Ehefrau bei einer Gala, ist Donald Trump als Handelsminister ins Weiße Haus gefolgt. Der Milliardär war stellvertretender Vorsitzender im Übergangsteam Trumps und regelmäßiger Gast in dessen Luxus-Resort Mar-a-Lago. Laut der New York Times war Lutnick lange Zeit als Mitglied der Demokraten registriert, lief nach der Machtübernahme Trumps im Jahr 2016 zu den Republikanern über. © IMAGO
Lori Chavez-DeRemer war Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus
Lori Chavez-DeRemer war Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus und ist unter Donald Trump Arbeitsministerin geworden. Die Personalie war innerhalb der Republikanischen Partei umstritten. Chavez-DeRemer unterhält enge Beziehungen zu mehreren Gewerkschaften in den USA und unterstützte während ihrer Amtszeit mehrere Gesetzentwürfe der Demokraten, darunter auch eine Amnestie für illegal Eingewanderte, die auf dem Arbeitsmarkt integriert sind. © IMAGO/Michael Brochstein
Robert F. Kennedy Jr., Neffe des einstigen Präsidenten John F. Kennedy
Robert F. Kennedy Jr., Neffe des einstigen Präsidenten John F. Kennedy, hat sich in den vergangenen Jahren vor allem als Impf-Leugner und Verschwörungstheoretiker hervorgetan. Bei der US-Wahl 2024 trat RFK zunächst als unabhängiger Kandidat an, zog sich dann aber aus dem Rennen zurück und unterstützte die Kampagne Donald Trumps. Der versprach dem 70 Jahre alten Kennedy dafür eine herausragende Rolle bei der Gestaltung der Gesundheitspolitik – und nominierte ihn schließlich als US-Gesundheitsminister. © IMAGO/Robin Rayne
Scott Turner, ehemaliger NFL-Profi, soll unter Donald Trump Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung werden.
Scott Turner ist unter Donald Trump Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung geworden. Der ehemalige Profi der American Football League gehörte bereits der ersten Administration Trumps an. Scott ist die erste Schwarze Person im Team des künftigen Präsidenten. Zu Scotts Aufgaben werden unter anderem Programme zur Förderung von erschwinglichem Wohnraum gehören, außerdem zur Unterstützung von Amerikanern mit geringem Einkommen, zur Verhinderung von Diskriminierung auf dem Markt und zur Förderung der Stadtentwicklung. © ANNA MONEYMAKER/AFP
Sean Duffy, hier mit seiner Ehefrau Rachel Duffy
Sean Duffy, hier mit seiner Ehefrau Rachel Duffy, ist der neue Verkehrsminister in der Trump-Regierung. Duffy bringt politische Erfahrung als ehemaliger Kongressabgeordneter mit. Seine Nominierung durch Trump dürfte er aber vor allem seiner Präsenz bei Fox News verdanken. Neben zahlreichen Gastauftritten moderierte Duffy gut ein Jahr seine eigene Show namens „The Bottom Line“ auf dem Spartensender Fox Business Network. © IMAGO/Robert Deutsch
Chris Wright
Neuer Energieminister ist Chris Wright. Er soll Trump dabei helfen, Regulierungen abzubauen und so die Ausbeutung der Rohstoffe in den USA voranzutreiben. Trump hat es eigenen Aussagen zufolge vor allem auf Ölfelder in Alaska abgesehen. Burgums Aufgabe ist, als Energierminister Öl-Förderungen in dortigen Naturschutzgebieten zu ermöglichen. © Ting Shen/AFP
Linda McMahon. Die 76 Jahre alte Managerin ist die Ehefrau von Vince McMahon
Eine weitere Fernsehpersönlichkeit, die Donald Trump mit nach Washington DC gebracht hat, ist Linda McMahon. Die neue Bildungsministerin ist die Ehefrau von Vince McMahon. Gemeinsam mit ihrem Mann führte McMahon die Wrestling-Show WWE zu internationalem Erfolg. Das Vermögen des Ehepaars wird laut Forbes auf fast drei Milliarden Dollar geschätzt. Die McMahons gelten als spendenfreudige Unterstützer der Republikaner im Allgemeinen und Donald Trump im Speziellen. Was genau ihre Aufgaben sind, ist nicht ganz klar. Im Wahlkampf hatte Trump immer wieder angekündigt, das Bildungsministerium abschaffen zu wollen. © imago stock&people
Der ehemalige Kongressabgeordnete Doug Collins
Der ehemalige Kongressabgeordnete Doug Collins hat unter Donald Trump den Posten des Ministers für Kriegsveteranen übernommen – ein wichtiger Posten in den USA, wo die Rolle der Umgang mit den eigenen Veteranen ein konstanter Streitpunkt ist. Collins gilt als loyaler Unterstützer Trumps und verteidigte auch dessen Behauptungen zum angeblichen Wahlbetrug in Georgia bei der US-Wahl 2020.  © IMAGO/Robin Rayne
Kristi Noem vor der US-Wahl
Kristi Noem berichtete vor der US-Wahl in einer Autobiografie davon, wie sie ihren Hund wegen Ungehorsams erschossen hatte. Damit löste die 52 Jahre alte Gouverneurin des Bundesstaates South Dakota eine Welle der Empörung aus – und hinderte Donald Trump wohl daran, sie zu seiner Vizepräsidentin zu machen. Dafür ist die Republikanerin nun als Ministerin für innere Sicherheit Teil des Trump-Kabinetts. © IMAGO/Samantha Laurey / Argus Leader
Der 44 Jahre alte Lee Zeldin
Lee Zeldin ist neuer Direktor der Umweltschutzbehörde. Trump selbst glaubt nicht an den menschengemachten Klimawandel. Zeldins Aufgabe soll also weniger der Schutz der Umwelt sein. Stattdessen soll der Ex-Abgeordnete laut Trump „für faire und rasche Deregulierung sorgen“. Zeldin bedankte sich für den Posten bei seinem neuen Chef via X und kündigte an, „amerikanische Arbeitsplätze zurückzubringen“. © IMAGO/Matt Bishop/imageSPACE
Russel Vought nennt sich selbst einen „christlichen Nationalisten“.
Russell Vought nennt sich selbst einen „christlichen Nationalisten“. Erfahrungen hat er bereits als Regierungsbeamter in der ersten Administration von Donald Trump sammeln können. Vought war einer der Autoren des „Project 2025“ und gilt als Hardliner in Sachen Grenz- und Einwanderungspolitik. In der neuen Administration von Donald Trump hat er die Leitung des Büros für Management und Haushalt übernommen. © Michael Brochstein/imago
Tulsi Gabbard war einst Abgeordnete der Demokraten
Tulsi Gabbard war einst Abgeordnete der Demokraten und vertrat den Bundesstaat Hawaii von 2013 bis 2022 im Repräsentantenhaus. 2020 kandidierte sie bei den Vorwahlen der Demokrate. 2022 brach sie mit ihrer Partei und erklärte sich für unabhängig. In den Folgejahren näherte sie sich immer mehr den Republikanern an, bis sie sich vor der US-Wahl 2024 öffentlich für Donald Trump aussprach. Der dankte es der 43 Jahre alte Politikerin jetzt mit einem Amt in seinem Kabinett. Gabbard ist neue Direktorin der Geheimdienste. „Seit über zwei Jahrzehnten kämpft Tulsi Gabbard für unser Land und die Freiheiten aller Amerikaner“, sagte Donald Trump in einem Statement. © Marco Garcia/dpa
John ratcliffe
John Ratcliffe führt seit Ende Januar den Auslandsgeheimdienst der USA. Der ehemalige Kongressabgeordnete aus Texas gilt als enger Vertrauter von Trump. Ratcliffe war zuvor Co-Vorsitzender einer konservativen Denkfabrik. In der ersten Amtszeit des Republikaners war der neue CIA-Direktor als Geheimdienstkoordinator tätig. Die Demokraten warfen Ratcliffe damals unter anderem vor, seine Position für politische Zwecke zu missbrauchen. © Jemal Countess/AFP
Jamieson Greer
Jamieson Greer ist der neue US-Handelsbeauftragte – eine Schlüsselrolle angesichts von Trumps Vorliebe, hohe Zölle auf ausländische Produkte zu verhängen. Historisch habe der US-Handelsbeauftragte nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit gestanden, schreibt die „New York Times“. Unter Trump habe die Rolle aber erheblich an Bedeutung gewonnen.  © Imago
Kelly loeffler
Neue Direktorin der Mittelstandsbehörde ist Kelly Loeffler. Die frühere Senatorin verlor im Januar 2021 die Stichwahl um den Sitz im US-Senat – trotz massiver Unterstützung von Donald Trump. Loeffler ist seit 2004 mit Jeffrey Sprecher, dem Vorsitzenden der New York Stock Exchange, verheiratet. © Imago
Susie Wiles, Spitzname „Ice Lady“, wird unter Donald Trump Stabschefin im Weißen Haus
Ebenfalls dabei ist Susie Wiles. Die sogenannte „Ice Lady“ ist Donald Trumps Stabschefin im Weißen Haus und damit die erste Frau auf dieser Position. Die 67 Jahre alte Politikberaterin leitete den Wahlkampf Trumps bei der US-Wahl 2024. In ihrer neuen Funktion wird sie vor allem dafür zuständig sein, zu regeln, wer Zugang zum künftigen Präsidenten erhält. Doch Wiles hat auf einem wahren Schleudersitz Platz genommen. In seinen ersten vier Jahren Regierungszeit benötigte Trump ganze vier Stabschefs. © Alex Brandon/dpa
Elise Stefanik wird die Vereinigten Staaten von Amerika unter der zweiten Regierung von Donald Trump als Botschafterin bei den Vereinten Nationen vertreten
Elise Stefanik sollte die USA eigentlich als Botschafterin bei den Vereinten Nationen vertreten. Doch Donald Trump hat seine Nominierung Ende März überraschend zurückgezogen. Zur Begründung erklärte er, er wolle nicht riskieren, dass Stefaniks Mandat im Kongress bei einer Nachwahl an die Demokraten falle. Stefanik ist eine loyale Verbündete Trumps. 2014 war sie mit damals 30 Jahren die jüngste Frau, die ins Repräsentantenhaus gewählt wurde. Einst zählte sie zu den eher moderateren Mitgliedern der Partei. Davon kann jetzt keine Rede mehr sein.  © Annabelle Gordon/Imago

Während die Börse zittert: Trump mit Eigenlob

So teilte Trump via Social Media Artikel von der konservativen Webseite American Greatness sowie eine Meinungskolumne der USA Today, die behauptete, dass die Zölle „amerikanische Arbeitsplätze retten“ würden. Zudem fand sich auch ein Beitrag, in dem Trump als der „Tiger Woods der Präsidenten“ bezeichnet wurde. Diese Taktik, eigene Erfolge als positive Errungenschaften zu stilisieren, scheint Trump auch durch die unruhigen Zeiten begleiteten zu haben, kommentierte The Daily Beast.

Am Samstag (8. März), nur einen Tag vor dem großen Marktrückgang, äußerte Trump derweil in einem Interview bei Fox News, dass er keine klare Prognose über das bevorstehende Wirtschaftswachstum abgeben könne. Dafür sprach er von einer „Übergangsphase“, was die Befürchtungen über eine mögliche Rezession weiter schürte. Er sagte: „Ich hasse es, solche Dinge vorherzusagen. Es gibt einen Übergangszeitraum, denn das, was wir tun, ist sehr groß.“

Im scharfen Kontrast hierzu erklärte sein Handelsminister, Howard Lutnick, in einem späteren Interview gegenüber NBC News, dass „es in Amerika keine Rezession geben wird“ und versuchte so, die öffentlichen Sorgen zu zerstreuen.

Während US-Anleger sich vor einem Rückgang fürchten, zeigt Trumps Aktivität auf Truth Social seinen Versuch, die öffentliche Wahrnehmung zu manipulieren.

Plant Trump eine Marktkorrektur?

Die Reaktionen auf die Abstürze im US-Aktienhandel haben viele Investoren und Marktanalysten alarmiert. Diese warnen, dass die Trump-Administration durch ihre unvorhersehbaren Zölle und Handelsstrategien ein Klima der Unsicherheit geschaffen hat, das potenziell dazu führen könnte, dass die US-Wirtschaft auf einen wirtschaftlichen Rückgang zusteuert. Shelby McFaddin, eine Analystin von Motley Fool Asset Management, erklärte gegenüber der Washington Post: „Dies ist das erste Mal, dass wir eine Regierung haben, die im Grunde mit ernster Miene sagt, dass die gesteckten Ziele Schmerzen verursachen werden.“

Politische Analysten spekulieren, dass Trump es vorziehen könnte, eine Marktkorrektur herbeizuführen, anstatt die Überbewertung der Märkte, die er von der Biden-Regierung geerbt hat, weiterhin zu unterstützen. Matthew Lynn schrieb im Spectator, dass Trump anscheinend nicht besorgt über die Börsenkurse ist. Für ihn wirke es, als wolle der US-Präsident die Märkte „korrigieren“, um eine drohende größere Krise in den kommenden Jahren zu verhindern.

Inmitten der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung überraschte Trump erneut, als er am Dienstag bekannt gab, dass er einen neuen Tesla kaufen wolle, um seinen Freund und Vertrauten Elon Musk, dessen Unternehmen in der gegenwärtigen Marktsituation stark belastet, zu unterstützen. „Ich werde morgen früh einen brandneuen Tesla kaufen und dadurch mein Vertrauen und meine Unterstützung für Elon Musk zeigen, einen wirklich großartigen Amerikaner“, verkündete Trump.

Posts auf Truth Social: Trumps Ablenkungsmanöver kein Novum

Diese Ablenkungsmanöver von Trump sind übrigens nicht neu. In der Vergangenheit hat er immer wieder versucht, öffentliche Aufmerksamkeit weg von kritischen Themen zu lenken, sei es durch Provokationen oder durch die Schaffung von Diskussionen um eigene Errungenschaften oder Haltungen.

So nutzte er beispielsweise persönliche Angriffe auf Richter und Staatsanwälte, um von rechtlichen Herausforderungen abzulenken und sich als Opfer politischer Angriffe zu inszenieren. Auch bedeutende politische Ankündigungen wurden oft dann gemacht, wenn negative Berichterstattung drohte, um die Mediennarrative zu steuern. Zudem griff Trump häufig die Skandale seiner Gegner auf, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und kritische Fragen zu seiner eigenen Administration zu vermeiden. Diese Strategien zeigen, dass das Manövrieren innerhalb der Medien und der öffentlichen Wahrnehmung einen wichtigen Platz in seiner politischen Taktik einnimmt.

Donald Trump scheint sich auf bewährte Strategien zu verlassen

Aktuell könnte man argumentieren, dass sich Trump wieder einmal auf diese bewährten Strategien stützt, um die öffentliche Wahrnehmung zu steuern und seine Bewertungen als politischen Führer zu stärken, selbst wenn dies auf Kosten der wirtschaftlichen Stabilität geht.

Analysten innerhalb und außerhalb der Politik fragen sich, ob dieses Verhalten nicht auch auf eine tiefere Strategie hindeutet, die darauf abzielt, sich selbst als starken Führer zu inszenieren, der trotz ökonomischer Widrigkeiten den Kurs des Landes bestimmt. Sein Umgang mit den Märkten und die Antwort auf die Börsenpanik scheinen sich stillschweigend in eine Art politischen Druck zu verwandeln, den er in seiner unverwechselbaren Art und Weise zu kontrollieren versucht, indem er sowohl Fans als auch Kritiker dazu bringt, über seine nächsten Schritte und Aussagen zu spekulieren. .

Rubriklistenbild: © Foto links: IMAGO / ZUMA Press Wire | Foto rechts: IMAGO / SOPA Images

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