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Wahlprogramme im Vergleich

Radikale Pläne bei Migration und Asyl? Das wollen die Parteien nach der Bundestagswahl umsetzen

Migration und Asyl sind im Wahlkampf vor der Bundestagswahl wichtige Themen. Die Parteien nehmen in den Wahlprogrammen unterschiedliche Haltungen ein. (Symbolbild)
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Migration und Asyl sind im Wahlkampf vor der Bundestagswahl wichtige Themen. Die Parteien nehmen in den Wahlprogrammen unterschiedliche Haltungen ein. (Symbolbild)

Wenige Wochen vor der Bundestagswahl positionieren sich die Parteien mit ihren Wahlprogrammen. Bei Migration und Asyl gibt es gravierende Unterschiede.

Berlin – Plötzlich ging es ganz schnell: Quasi im Eiltempo eroberten die HTS-Rebellen Syrien, vertrieben Ex-Machthaber Baschar al-Assad und streben eine neue Ordnung im Bürgerkriegsland an. Weltweit war die Freude unter Syrerinnen und Syrern groß, doch zugleich brach in Deutschland eine Debatte über Rückführungen aus. Vertreter der Union forderten etwa Charterflüge und Interessensgruppen warnten vor möglichen Lücken bei Engpassberufen. Wenige Wochen vor der Bundestagswahl sind Migration und Asyl somit wieder zu großen Wahlkampfthemen geworden. In ihren Wahlprogrammen positionieren sich die Parteien teilweise eindeutig. Ein Vergleich.

Transparenzhinweis

Vor der Bundestagswahl 2025 beschließen die Parteien zu unterschiedlichen Zeitpunkten ihr Wahlprogramm. Dieser Beitrag wird regelmäßig um die Positionen einzelner Parteien ergänzt. Aktuell werden die Wahlprogramme von SPD, CDU/CSU, AfD und Grüne verglichen. Die Wahlprogramme sind teilweise noch in der vorläufigen Fassung und von den Parteien vor der Bundestagswahl 2025 noch nicht beschlossen.

Migration und Asyl in Deutschland: Syrien-Lage befeuert Themen vor Bundestagswahl

Nicht zuletzt durch die neue Lage in Syrien ist das Thema Migration vor der Bundestagswahl aktueller denn je. Eine Rückkehr syrischer Geflüchteter in ihre Heimat könnte sich einer Analyse zufolge für die deutsche Wirtschaft negativ auswirken und die Fachkräftelücke vergrößern. Etwa 80.000 Syrer arbeiten hierzulande in sogenannten Engpassberufen, wie aus einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht. Unter ihnen sind auch mehr als 4000 Kfz-Mechatroniker, doch auch Tausende syrische Ärzte sind hierzulande tätig.

Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit

Olaf Scholz spricht zur Energiepolitik.
Olaf Scholz (SPD) ist der neunte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Politisch wird er dem konservativen Flügel der Sozialdemokraten zugerechnet. Lange Zeit galt er als reiner „Scholzomat“ – ein Spitzname, den er sich wegen seiner mechanisch wirkenden Sprechblasen in seiner Zeit als Generalsekretär unter Kanzler Gerhard Schröder verdiente. Kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine kündigte er in einer Sondersitzung des deutschen Bundestages einen Wandel der deutschen Politik an: „Wir erleben eine Zeitenwende.“  © Britta Pedersen/dpa
Robert Habeck auf Deutschlandtour.
Robert Habeck ist Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz im Kabinett Scholz sowie Stellvertreter des Kanzlers. Vom 27. Januar 2018 bis zum 14. Februar 2022 hatte er zusammen mit Annalena Baerbock den Bundesvorsitz der Partei Bündnis 90/Die Grünen inne. Habeck ist auch als Schriftsteller tätig. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Andrea Paluch veröffentlichte er mehrere Romane, u.a. Hauke Haiens Tod (2001). © Soeren Stache/dpa
Jörg Kukies kommt zu Beginn der Sitzung des Bundeskabinetts im Kanzleramt.
Am 7. November 2024 hat Jörg Kukies das Amt des Finanzminister übernommen. Der Sozialdemokrat Kukies ist derzeit Staatssekretär im Kanzleramt und gilt als einer der wichtigsten Berater von Kanzler Scholz. Er ist sein Mann für Wirtschaft und Finanzen und verhandelt für ihn die Abschlussdokumente der G7- und G20-Gipfel.  © Michael Kappeler/dpa
Christian Lindner im Kanzleramt in Berlin am 27. Juli 2022.
Christian Lindner ist Bundesminister der Finanzen im Kabinett Scholz. Der FDP-Politiker ist seit dem 7. Dezember 2013 Bundesvorsitzender der Liberalen. Schon 2017 sah es lange so aus, als würde die FDP an der Regierung beteiligt sein. Doch nach vierwöchigen Sondierungsgesprächen zur Bildung einer Jamaika-Koalition erklärte Lindner die Verhandlungen schließlich für gescheitert. Seine Begründung: „Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren!“ © Emmanuele Contini/Imago
Nancy Faeser (SPD), alte und neue Landesvorsitzende der SPD in Hessen und Bundesinnenministerin, freut sich über ihre Wiederwahl.
Nancy Faeser führt im Kabinett Scholz als erste Frau das Bundesministerium des Innern und für Heimat. Die Juristin ist seit dem 2. November 2019 Vorsitzende der SPD Hessen. Zuvor war sie 16 Jahre lang Abgeordnete des Hessischen Landtags und ab 2019 als Vorsitzende der hessischen SPD-Fraktion auch Oppositionsführerin. Zudem war sie Spitzenkandidatin der SPD bei der Landtagswahl in Hessen 2023. Als Abgeordnete im Landtag erhielt sie zwei Drohbriefe, die mit NSU 2.0 unterschrieben waren. © Andreas Arnold/dpa
Annalena Baerbock ist im Kabinett Scholz Bundesministerin des Auswärtigen. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt innehat. Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie als Kanzlerkandidatin der Grünen an, die sich aber mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen mit Platz drei hinter SPD und Union begnügen mussten. Von Januar 2018 bis Februar 2022 war sie gemeinsam mit Robert Habeck Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.
Annalena Baerbock ist im Kabinett Scholz Bundesministerin des Auswärtigen. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt innehat. Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie als Kanzlerkandidatin der Grünen an, die sich aber mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen mit Platz drei hinter SPD und Union begnügen mussten. Von Januar 2018 bis Februar 2022 war sie gemeinsam mit Robert Habeck Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. © Thomas Imo/Imago
Marco Buschmann FDP, Bundesjustizminister, stellt Eckpunktepapier zum Selbstbestimmungsgesetz vor.
Marco Buschmann war bis zum 7. November 2024 Bundesminister der Justiz im Kabinett Scholz. Der FDP-Politiker war von Oktober 2017 bis Dezember 2021 Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion. Im Herbst 2020 warnte er während der Corona-Pandemie vor einer Verfassungskrise. Buschmann war auch Mitkoordinator der erfolgreichen Verfassungsklage der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und FDP gegen den Berliner Mietendeckel. Nach dem Rauswurf von Finanzminister Christian Lindner verließ Buschmann die Ampel.  © Jürgen Heinrich/Imago
Volker Wissing, Bundesverkehrsminister FDP, vor der Kabinettssitzung im Berliner Kanzleramt Bundeskanzleramt in Berlin
Volker Wissing wurde nah dem Ampel-Aus für sein Ausscheren aus dem Kurs von FDP-Parteichef Christian Lindner belohnt. Der Bundesminister für Digitales und Verkehr erhielt zusätzlich das Justizressort. Einer der letzten großen Ampel-Fans in der FDP zog nach dem Koalitionsbruch Konsequenzen: In einem beispiellosen Schritt trat er aus der Partei aus und bleibt bis zu den geplanten Neuwahlen als Parteiloser im Amt. Der Jurist war vom 19. September 2020 bis zum 23. April 2022 Generalsekretär der FDP. Wissing gibt als Hobby Weinbau an, vor allem im familieneigenen Weingut.  © Stefan Boness/Imago
Hubertus Heil besucht die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Berlin-Spandau.
Hubertus Heil ist im Kabinett Scholz Bundesminister für Arbeit und Soziales – ein Amt, das der SPD-Politiker bereits seit dem 14. März 2018 innehat. Heil ist seit Dezember 2019 stellvertretender Bundesvorsitzender der Sozialdemokraten. Von November 2005 bis November 2009 und von Juni bis Dezember 2017 war er Generalsekretär seiner Partei. Heil spricht sich für einen Mindestlohn von mindestens 12 Euro aus, eine Erhöhung des Rentenalters auf über 67 Jahre lehnt er ab. © M. Popow/Imago
Boris Pistorius ist als Nachfolger von Christine Lambrecht ins Chefbüro des Verteidigungsministeriums im Bendlerblock gerückt. Pistorius gehört dem SPD-Parteivorstand an und gilt als erfahrener Polit-Manager. Von 1980 bis 1981 absolvierte er seinen Wehrdienst, anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. Pistorius war zuvor seit 2013 Innenminister in Niedersachsen.
Boris Pistorius ist als Nachfolger von Christine Lambrecht ins Chefbüro des Verteidigungsministeriums im Bendlerblock gerückt. Pistorius gehört dem SPD-Parteivorstand an und gilt als erfahrener Polit-Manager. Von 1980 bis 1981 absolvierte er seinen Wehrdienst, anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. Pistorius war zuvor seit 2013 Innenminister in Niedersachsen. © Michael Kappeler/dpa
Verteidigungsministerin Lambrecht besucht Marder-Kompanie
Bis zum 19. Januar 2023 hatte Christine Lambrecht das Amt der Verteidigungsministerin inne. Die SPD-Politikerin stand zumeist unter einem immensen Druck. Kritische Stimmen warfen ihr fehlende Sachkenntnis, die schleppend angelaufene Beschaffung für die Bundeswehr, aber auch ihr Auftreten in der Öffentlichkeit vor. Irritation rief schließlich eine Neujahrsbotschaft hervor, in der sie begleitet von Silvesterfeuerwerk in Berlin über den Ukraine-Krieg sprach. © Robert Michael/dpa
Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft läuft beim Treffen der G7 Agrarminister zum Eingang des Schlosses Hohenheim.
Cem Özdemir ist Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft im Kabinett Scholz. Özdemir ist der erste Bundesminister mit türkischem Migrationshintergrund. Von November 2008 bis Januar 2018 war er Bundesvorsitzender der Grünen. Im Dezember 2021 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des gemeinnützigen Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ gewählt. Nach dem Ampel-Aus übernahm er auch das Ministerium für Bildung und Forschung.  © Bernd Weißbrod/dpa
Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, spricht beim hybriden Gipfeltreffen „Women7-Summit“.
Elisabeth „Lisa“ Paus ist seit dem 25. April 2022 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Kabinett Scholz. Sie ist die Nachfolgerin von Anne Spiegel, die zuvor von diesem Posten zurückgetreten war. Paus gehört zum linken Parteiflügel der Grünen. Sie ist seit 2009 Abgeordnete im Deutschen Bundestag.  © Bernd von Jutrczenka/dpa
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergibt im Schloss Bellevue anlässlich des Amtswechsels im Bundesfamilienministerium die Entlassungsurkunde an Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen), bisherige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Vorgängerin von Lisa Paus war Anne Spiegel, die am 25. April 2022 die Entlassungsurkunde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erhielt. „Es war zu viel“, hatte die Grünen-Politikerin vorher bekennen müssen. Ihr Verhalten als Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität in Rheinland-Pfalz nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 wurde vom Untersuchungsausschuss des Landtags bis ins Detail untersucht. Die Kritik wurde zum Sturm – ihr Amt als Bundesfamilienministerin gab Spiegel deshalb auf. In ihrer Rücktrittserklärung betonte Spiegel, dass sie das Amt nicht länger belasten wolle und entschuldigte sich für begangene Fehler. © Bernd von Jutrczenka/dpa
Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister, beantwortet auf einer Pressekonferenz Fragen von Journalisten zum Infektionsgeschehen und zur Impfentwicklung.
Karl Lauterbach ist Bundesminister für Gesundheit im Kabinett Scholz. Der SPD-Politiker ist Professor am Universitätsklinikum Köln und dort Leiter des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie. Wegen seines Bundestagsmandats ist er derzeit beurlaubt. Während der Pandemie ist er für viele zu einer Reizfigur geworden. Als Minister konnte er sich mit seiner Forderung nach einer allgemeinen Corona-Impfpflicht nicht durchsetzen.  © Wolfgang Kumm/dpa
Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz beim Treffen der G7 Klima-, Energie- und Umweltministerinnen und -minister.
Steffi Lemke hat im Kabinett Scholz den Posten als Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz inne. Die Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen absolvierte ein Studium der Agrarwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, das sie 1993 als Diplom-Agraringenieurin abschloss. Von 2002 bis 2013 war sie politische Bundesgeschäftsführerin ihrer Partei. © Chris Emil Janssen/Imago
Bettina Stark-Watzinger im Portrait bei der Bundespressekonferenz zum Thema Veroeffentlichung des nationalen Bildungsberichts Bildung in Deutschland.
Bettina Stark-Watzinger ist Bundesministerin für Bildung und Forschung im Kabinett Scholz. Seit 2017 ist sie Abgeordnete im Deutschen Bundestag und seit März 2021 Vorsitzende der FDP Hessen. Ihr Studium der Volkswirtschaftslehre an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main schloss sie 1993 als Diplom-Volkswirtin ab. Sie ist Mitglied im Stiftungsrat der Karl-Hermann-Flach-Stiftung. © Imago
Svenja Schulze SPD, Bundesministerin fuer wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, aufgenommen im Rahmen der Konferenz fuer globale Ernaehrungssicherheit im Auswaertigen Amt in Berlin.
Svenja Schulze ist Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland im Kabinett Scholz. Die SPD-Politikerin ist Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, der IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), ver.di, im Naturschutzbund Deutschland (NABU) und im Verein Slowfood. Sie ist Mitbegründerin des Netzwerkes „Frauenzeiten“. © Florian Gaertner/Imago
Klara Geywitz im Kanzleramt in Berlin am 27. Juli 2022. Kabinettssitzung in Berlin.
Klara Geywitz ist Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Kabinett Scholz. Zudem ist sie Beauftragte der Bundesregierung für den Berlin-Umzug und den Bonn-Ausgleich. Im Dezember 2019 wurde sie zu einer der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD gewählt. Geywitz gehört seit 2014 dem Vorstand der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit an. © Emmanuele Contini/Imago
Wolfgang Schmidt hisst die Regenbogenfahne am Bundeskanzleramt in Berlin.
Wolfgang Schmidt ist Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes im Kabinett Scholz. In dieser Funktion ist er außerdem Beauftragter der Nachrichtendienste des Bundes. Schmidt, der seit 1989 der SPD angehört, gilt als engster Vertrauter von Olaf Scholz. © Christian Spicker/Imago

„Syrische Beschäftigte sind wichtig für den deutschen Arbeitsmarkt. Sie tragen in nennenswertem Umfang dazu bei, den Fachkräftemangel in Deutschland abzufedern“, sagte IW-Ökonom und Studienautor Fabian Semsarha. Aus seiner Sicht wird der Beitrag syrischer Fachkräfte in der Diskussion über eine mögliche Heimkehr oft unterschätzt. „In vielen Berufen dürfte es schwierig werden, die Stellen neu zu besetzen, wenn die Menschen das Land verlassen.“ Von der Politik fordert er daher eine klare Bleibeperspektive für erwerbstätige Syrer. Fest steht: Vor der Bundestagswahl polarisiert das Thema Migration und mögliche Maßnahmen nach der Neuwahl könnten weitreichende Folgen für das Leben in Deutschland haben. Auch beim Mindestlohn haben die Parteien in ihren Wahlprogrammen unterschiedliche Vorstellen.

Migration und Asyl im SPD-Wahlprogramm: Partei setzt vor Bundestagswahl auch auf Integration

In ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl plant die SPD im Bereich Migration verschiedene Maßnahmen, die sowohl die Integration von Zuwanderern als auch die Steuerung von Migration umfassen. Die Sozialdemokraten wollen die Integrationskurse ausbauen und deren Finanzierung sicherstellen, um die Erstintegration zu verbessern. Zugleich sprechen sie sich für ein Partizipationsgesetz aus, um die gleichberechtigte Teilhabe von Migranten in allen relevanten Bereichen zu fördern. Zudem soll die Fachkräfteeinwanderung vereinfacht und der Schutz vor Diskriminierung ausgebaut werden.

Die SPD setzt sich für eine geordnete Migration auf den Arbeitsmarkt ein und will gleichzeitig die irreguläre Migration besser kontrollieren. Zudem soll das Gemeinsame Europäische Asylsystem (GEAS) umgesetzt und Asylverfahren beschleunigt werden. Im SPD-Wahlprogramm zur Bundestagswahl heißt es beim Thema Migration außerdem, dass die Familienzusammenführung für subsidiär Schutzbedürftige soll weiterhin ermöglicht werden soll. Weitere Maßnahmen zielen auf die Bekämpfung von Fluchtursachen und Schleuserkriminalität ab. Zudem machen sich die Sozialdemokraten für humanitäre Verantwortung stark. Die SPD betont, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist und Vielfalt als Bereicherung betrachtet. Allerdings: Es soll einen Paradigmenwechsel hin zu einer geordneten Migration auf den Arbeitsmarkt geben.

Illegale Migration stoppen: Klare Position im Wahlprogramm von CDU und CSU vor Bundestagswahl

Die CDU/CSU plant in ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl eine Reihe von Maßnahmen zur Migrationspolitik, die auf eine „grundsätzliche Wende“ abzielen. Als Hauptziel heißt es, dass illegale Migration gestoppt, die humanitäre Aufnahme begrenzt und die Kontrolle über die Migration zurückgewonnen werden soll. Die CDU/CSU-Pläne sehen vor, dass die deutschen Staatsgrenzen kontrolliert werden. Zudem sollen konsequente Zurückweisungen an der Grenze durchgesetzt werden. Die Asylverfahren könnten beschleunigt und Rückführungen konsequenter durchgeführt werden. Dazu sollen weitere Länder als sichere Herkunftsländer eingestuft und auch wieder nach Syrien und Afghanistan abgeschoben werden.

Beim Thema Migration schreibt die Union aus CDU/CSU in ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl, dass der Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten ausgesetzt und alle freiwilligen Aufnahmeprogramme beendet werden sollen. Zudem sollen die Sozialleistungen für Ausreisepflichtige am Grundsatz „Bett, Brot und Seife“ ausgerichtet und eine Bezahlkarte flächendeckend und restriktiv eingeführt werden. Die CDU/CSU will das europäische Asylrecht ändern. Jeder, der in Europa Asyl beantragt, soll in einen sicheren Drittstaat überführt werden. Zugleich betont die Union, dass sie ihrer humanitären Verantwortung gerecht werden will, indem sie jährlich ein begrenztes Kontingent von schutzbedürftigen Menschen direkt aus dem Ausland aufnimmt, nachdem das Konzept der sicheren Drittstaaten erfolgreich verwirklicht wurde. Weitere Punkte, die die Union im Wahlprogramm zum Thema Migration plant:

  • Zusammenarbeit mit Herkunftsländern: Es sollen verstärkt Rücknahmeabkommen mit den Hauptherkunftsländern geschlossen werden.
  • Integration: Es sollen verpflichtende Integrationsvereinbarungen eingeführt werden, die klare Schritte zur Integration aufzeigen und Etappenziele setzen.
  • Die Express-Einbürgerung der Ampel und die generelle Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft sollen rückgängig gemacht werden.
  • Zugewanderte, die antisemitische Straftaten begehen, sollen ihren humanitären Schutz verlieren und abgeschoben werden.
  • Die CDU/CSU will die europäische Grenzschutzagentur Frontex unterstützen, die Zahl der Rückführungen zu erhöhen und tritt auch in Europa für schärfere Regeln ein.

AfD-Wahlprogramm zur Bundestagswahl: Deutliche Kehrtwende bei Migration und Asyl

In ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl plant die AfD beim Thema Migration eine deutliche Kehrtwende zur jetzigen Politik. Einreisen soll nur noch, wem dies erlaubt ist. Migrationspolitische Regelungen, die nicht im Interesse Deutschlands liegen, sollen zurückgenommen werden. Wer kein Bleiberecht besitzt und sich illegal in Deutschland aufhält, soll abgeschoben werden. Zudem will die AfD das Asylrecht wieder national regeln. Es soll keine Einreise zum Zweck der Asylgewährung geben, wenn Antragsteller aus einem sicheren Drittstaat einreisen. Dublin-Rücküberstellungen sollen durchgesetzt werden.

In ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl plant die AfD beim Thema Migration zahlreiche Maßnahmen, um das „Asylparadies Deutschland“ wieder zu schließen. Unter anderem sollen Asylverfahren außerhalb Deutschlands gestellt und bearbeitet, pauschale Zuwanderungskontingente und Umverteilungsquoten abgeschafft und die Förderung für die zivile Seenotrettung im Mittelmeer eingestellt werden. Im AfD-Wahlprogramm heißt es zudem, dass Asyl nur bei nachgewiesener Identität und Staatsangehörigkeit beantragt werden können soll. Bei Falschangaben zur Identität soll das Asylverfahren entfallen. Zudem soll die Zahl sicherer Herkunftsstaaten ausgeweitet werden.

Zahlreiche Maßnahmen zu Migration geplant: Das steht im AfD-Wahlprogramm zur Bundestagswahl

Weitere Maßnahmen, die die AfD beim Thema Migration und Asyl im Wahlprogramm zur Bundestagswahl plant, sind folgende:

  • Der Schutzstatus soll bei Reisen von Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten in ihr Herkunftsland entfallen.
  • Der grundsätzliche Anspruch auf Nachzug für Familienangehörige subsidiär Schutzberechtigter soll entfallen.
  • Für anerkannte Asylbewerber soll es erst nach zehn Jahren ein dauerhaftes Bleiberecht geben.
  • Staatliche Förderung von NGOs im Bereich der Asylverfahrensberatung und -betreuung soll eingestellt werden.
  • Keine Arbeitserlaubnis für Asylbewerber und abgelehnte Asylbewerber außerhalb verpflichtender gemeinnütziger Arbeitsgelegenheiten.
  • Für die Dauer des Asylverfahrens sollen Asylbewerber in zentralen Aufnahmeeinrichtungen untergebracht werden.

Wie es im AfD-Wahlprogramm beim Thema Migration und Asyl heißt, will die Partei ökonomische Anreize senken. Sozialleistungen für Asylbewerber sollen nach Möglichkeit als Sachleistungen erbracht werden. Zudem sollen Leistungen für Ausreisepflichtige auf ein „menschenwürdiges Existenzminimum“ abgesenkt werden. Bei Ablehnung von Arbeitsgelegenheiten sollen Leistungen für Asylbewerber gekürzt werden. Darüber hinaus fordert die AfD umfassende Rückführungen. Nicht bleibeberechtigte und ausreisepflichtige Personen sollen konsequent abgeschoben werden.

Die AfD ist der Meinung, dass Integration nur mit Integrationsfähigkeit und Integrationswilligkeit funktioniert. Allerdings soll keine Integration Aufenthaltsunberechtigter um jeden Preis geben. Die AfD will die Voraussetzungen zur Erlangung der deutschen Staatsangehörigkeit umkehren und zu dem Rechtszustand zurückkehren, wie er bis 1990 bestanden hat. Den Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit durch Geburt im Inland für Kinder ausländischer Eltern soll ebenso wie der Einbürgerungsanspruch wegen längeren Aufenthalts im Inland wieder abgeschafft werden. Die AfD begrüßt allerdings die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte. In diesem Zusammenhang soll die Vermischung von qualifizierter Zuwanderung und humanitärem Schutz soll beendet werden.

Migration und Asyl im Grünen-Wahlprogramm: Partei betrachtet Einwanderungt als Bereicherung

Im Wahlprogramm der Grünen findet das Thema Migration und Asyl ebenfalls umfassende Berücksichtigung. Die Partei betrachtet Einwanderung als eine Bereicherung und einen notwendigen Faktor für den Wohlstand und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Sie setzen sich für eine Willkommenskultur ein, die Fachkräfte anzieht und Integration fördert. Um den Prozess der Einwanderung zu vereinfachen und zu beschleunigen, wollen die Grünen die Visa-Vergabe vollständig digitalisieren und Wartezeiten verkürzen. Zudem sollen ausländischer Berufs- und Bildungsabschlüsse leichter anerkannt werden.

Das Wahlprogramm der Grünen zur Bundestagswahl betont beim Thema Migration und Asyl die Notwendigkeit, zwischen Arbeitsmigration und Flucht zu unterscheiden, da beide unterschiedlichen Logiken folgen. Die Grünen wollen wirksame Instrumente zur Integration sowohl für Arbeitsmigranten als auch für Asylbewerber schaffen. Um die Integration in den Arbeitsmarkt zu erleichtern, sollen bestehende Arbeitsverbote abgebaut und Verfahren vereinfacht und beschleunigt werden. Zudem wollen die Grünen den Familiennachzug ermöglichen und bestehende Einschränkungen aufheben. Weitere Punkte, die die Grünen beim Thema Asyl und Migration im Wahlprogramm zur Bundestagswahl planen, sind folgende:

  • Personen, die kein Aufenthaltsrecht haben und bei denen keine Abschiebungshindernisse vorliegen, sollen zügig ausreisen.
  • Eine gemeinsame europäische Migrationspolitik mit einer fairen und solidarischen Verteilung von Schutzsuchenden soll gestärkt werden.
  • Die Auslagerung von Asylverfahren in Drittstaaten wird abgelehnt.
  • Die Instrumentalisierung von Schutzsuchenden durch Staaten wie Russland und Belarus soll verhindern werden.
  • Die Grünen befürworten eine staatliche EU-Seenotrettungsmission und wollen die zivile Seenotrettung weiterhin fördern
  • Zudem sollen humanitäre Aufnahme- und Resettlementprogramme unterstützt und sichere Migrationswege ermöglicht werden.

Wahlprogramm beim Thema Migration und Asyl im Vergleich: Teilweise deutliche Unterschiede

In den Wahlprogrammen zur Bundestagswahl wird deutlich, dass die Positionen der Parteien teilweise deutlich auseinander gehen. Die Grünen etwa streben eine Migrationspolitik an, die auf Humanität, Ordnung und Integration basiert. Die Notwendigkeit der Einwanderung für die deutsche Gesellschaft und Wirtschaft wird betont, zugleich aber auch die Wichtigkeit von fairen Verfahren und einer wirksamen Integration hervorgehoben. Die SPD betont vor der Bundestagswahl im Wahlprogramm, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. Aus diesem Grund wird eine Politik bei Migration und Asyl angestrebt, die auf Zusammenhalt, Vielfalt und Chancengerechtigkeit basiert. Beim Bürgergeld gehen in den Wahlprogrammen die Haltungen teilweise deutlich auseinander.

Die Union aus CSU und CSU hingegen setzt beim Thema Migration und Asyl auf eine „grundsätzliche Wende“, die illegale Migration stoppen und die Kontrolle über die Situation zurückbringen soll. Die geplanten Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Migration zu steuern, die Sicherheit zu erhöhen und die Integration in die deutsche Gesellschaft zu fördern. Im Wahlprogramm der AfD gibt es radikale Ansätze, die nach der Vorstellung der Partei dazu beitragen sollen, das „Asylparadies Deutschland“ wieder zu schließen. Die Partei strebt zudem eine nationale Lösung und weniger europäische Abstimmung an. (fbu)

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