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News-Ticker zu Attacke auf Weihnachtsmarkt

Magdeburg-Anschlag: Verfassungsschutzchef spricht von Rechtsextremismus

News-Ticker zum Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg: Die Ermittlungen zum Verdächtigen Taleb A. laufen weiter. Nun ist von Rechtsextremismus die Rede.

Update vom 25. Dezember, 6.57 Uhr: Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat SPD-Vorsitzende Saskia Esken zu Zusammenhalt aufgerufen. „Neben möglichen politischen Konsequenzen, die genau geprüft und mit Sorgfalt gewählt werden müssen, darf eine Botschaft nicht außer Acht gelassen werden: Was uns als Gesellschaft verbindet, ist immer größer als das Trennende“, sagte Esken der Deutschen Presse-Agentur.

„Gerade in Zeiten der Not und der Trauer dürfen wir darauf vertrauen, dass unser „Mensch sein“ und unser Zusammenhalt stärker sind als Hass und Gewalt“, sagte die Politikerin. Esken betonte, es sei wichtig, dass die Opfer und ihren Familien jede Hilfe erhielten, die sie benötigten. Sie forderte eine lückenlose Aufklärung der Tat „und warum die Radikalisierung des Täters und seine dokumentierte Gewaltbereitschaft ohne Konsequenzen blieb“.

Nach Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt: Fraktionsvize fordert „starkes Sicherheitspaket“

Update vom 24. Dezember, 10.22 Uhr: Nach dem Magdeburg-Anschlag hat Unionsfraktionsvize Andrea Lindholz (CSU) eine Einigung auf verbleibende Teile des Sicherheitspakets in Aussicht gestellt und eine Anrufung des Vermittlungsausschusses gefordert. „Wir müssen und wir können unsere Bevölkerung besser schützen“, sagte Lindholz der Rheinischen Post. „Dafür braucht es jetzt ein starkes Sicherheitspaket, das unseren Behörden wirksame Befugnisse an die Hand gibt.“

Dazu zähle in erster Linie die Mindestspeicherfrist für IP-Adressen, die die Union seit vielen Jahren fordere, fuhr Lindholz fort. „Aber auch Befugnisse zur automatisierten Gesichtserkennung und zum Internetabgleich von Polizeidaten, die das verfassungsrechtlich Mögliche ausschöpfen, müssen wir regeln.“ Die Union fordere das seit Jahren. „Es waren SPD, Grüne und FDP, die hier nicht mitgezogen haben“, sagte Lindholz weiter. Grünen-Chefin Franziska Brantner sagte den Funke-Zeitungen, es habe bei den Behörden kein „Erkenntnisproblem“, sondern vielmehr ein „Umsetzungsproblem“ gegeben.

Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg: Bilder vom Großeinsatz

Bundeskanzler Olaf Scholz (Mitte, SPD) und Reiner Haseloff (l, CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, besuchen den Ort des tödlichen Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Bundeskanzler Olaf Scholz (Mitte, SPD) und Reiner Haseloff (l, CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, besuchen den Ort des tödlichen Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. © Jan Woitas/dpa
Eine Frau legt am Gedenkort an der Johanniskirche in Magdeburg ein Plüschtier nieder. Mehrere Menschen waren bei einem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt am Freitagabend ums Leben gekommen.
Eine Frau legt am Gedenkort an der Johanniskirche in Magdeburg ein Plüschtier nieder. Mehrere Menschen waren bei einem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt am Freitagabend ums Leben gekommen. © Jan Woitas/dpa
Menschen trauern vor der Johanniskirche um die Opfer des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Menschen trauern vor der Johanniskirche um die Opfer des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg. © Matthias Bein/dpa
Nach dem Anschlag von Magdeburg arbeitet die Spurensicherung an dem Auto, mit dem der Tatverdächtige in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gefahren sein soll.
Nach dem Anschlag von Magdeburg arbeitet die Spurensicherung an dem Auto, mit dem der Tatverdächtige in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gefahren sein soll.  © Hendrik Schmidt/dpa
Einsatzkräfte sitzen beim Großeinsatz nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt auf einem Bordstein.
Einsatzkräfte sitzen beim Großeinsatz nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt auf einem Bordstein. © Simon Kremer/dpa
Ein Absperrband der Polizei hängt vor dem Eingang zum Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Bei einem Anschlag am Freitagabend wurden mindestens zwei Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt.
Ein Absperrband der Polizei hängt vor dem Eingang zum Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Bei einem Anschlag am Freitagabend wurden mindestens zwei Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt. © Sebastian Kahnert/dpa
Sondereinsatzkräfte der Polizei im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg, nachdem sich ein tödlicher Anschlag ereignet hatte.
Sondereinsatzkräfte der Polizei im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg, nachdem sich ein tödlicher Anschlag ereignet hatte. © Heiko Rebsch/dpa
Beamte der Polizei sichern den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, nachdem es bei einem Anschlag Tote und Verletzte gab.
Beamte der Polizei sichern den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, nachdem es bei einem Anschlag Tote und Verletzte gegeben hatte. © Hendrik Schmidt/dpa
Ein Blick auf den Tatort mit Rettungsdecken auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg, nachdem ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren war.
Ein Blick auf den Tatort mit Rettungsdecken auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg, nachdem ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren war. © Heiko Rebsch/dpa
Rettungskräfte kümmern sich um Opfer des Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt von Magdeburg.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Die Bilder zeigen den Ort des Geschehens. © Dörthe Hein/dpa
Reiner Haseloff (l, CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, und Innenministerin Tamara Zieschang geben ein Statement ab zu dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Reiner Haseloff (l, CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, und Innenministerin Tamara Zieschang geben ein Statement ab zu dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg.  © Heiko Rebsch/dpa
Auf Tram-Schienen stehen in Magdeburg Einsatzfahrzeuge der Rettungsdienste und der Feuerwehr. Sie kümmern sich um die Opfer des Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Die Bilder zeigen den Ort des Geschehens. © Dörthe Hein/dpa
Einsatzkräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr arbeiten hinter Absperrband auf dem Gelände des Weihnachtsmarkts in Magdeburg, nachdem bei einem Anschlag zwei Menschen gestorben und zahlreiche weitere verletzt worden sind.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Die Bilder zeigen den Ort des Geschehens. © Dörthe Hein/dpa
Blumen liegen in der Nähe des Tatorts in Magdeburg, nachdem ein Täter mit einem Auto auf einem Weihnachtsmarkt in eine Menschenmenge gefahren ist.
Blumen liegen in der Nähe des Tatorts in Magdeburg, nachdem ein Täter mit einem Auto auf einem Weihnachtsmarkt in eine Menschenmenge gefahren ist. © Heiko Rebsch/dpa
Einsatzkräfte von Rettungsdiensten sind im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Bei einem Anschlag sind am Freitagabend mindestens zwei Menschen gestorben und über 60 verletzt worden.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Die Bilder zeigen den Ort des Geschehens. © Dörthe Hein/dpa
Standbild von einem Video zeigt Einsatzkräfte von Rettungsdiensten, Feuerwehr und Polizei im Einsatz nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Die Bilder zeigen den Ort des Geschehens. © Thomas Schulz/dpa
Spezialkräfte der Polizei stehen vor einem Mehrfamilienhaus, das in Zusammenhang mit einer Attacke auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg stehen soll.
Spezialkräfte der Polizei stehen vor einem Mehrfamilienhaus, das in Zusammenhang mit einer Attacke auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg stehen soll. Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren. © Sebastian Willnow/dpa
Ein gepanzertes Fahrzeug der Polizei vom Typ „Survivor“ steht vor einem Mehrfamilienhaus, das in Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg stehen soll.
Ein gepanzertes Fahrzeug der Polizei vom Typ „Survivor“ steht vor einem Mehrfamilienhaus, das in Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg stehen soll.  © Sebastian Willnow/dpa
Einsatzkräfte von Rettungsdiensten, Polizei und Feuerwehr sind nach dem Anschlag im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Die Bilder zeigen den Ort des Geschehens. © Heiko Rebsch/dpa
Standbild von einem Video zeigt Einsatzkräfte von Rettungsdiensten im Einsatz bei Verletzten nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Die Bilder zeigen den Ort des Geschehens. © Thomas Schulz/dpa
Notfallseelsorger stehen nach dem Anschlag an der Johanniskirche in Magdeburg. Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren.
Notfallseelsorger stehen nach dem Anschlag an der Johanniskirche in Magdeburg. Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren. © Matthias Bein/dpa
Einsatzkräfte von Rettungsdiensten, Polizei und Feuerwehr sind im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Die Bilder zeigen den Ort des Geschehens. © Heiko Rebsch/dpa
Standbild von einem Video zeigt Sondereinsatzkräfte der Polizei im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg, nachdem ein Anschlag verübt worden war.
Standbild von einem Video zeigt Sondereinsatzkräfte der Polizei im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg, nachdem ein Anschlag verübt worden war. © Thomas Schulz/dpa
Reiner Haseloff (M, CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Tamara Zieschang (l, CDU), Ministerin für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt, und Simone Borris (r), Oberbürgermeisterin der Stadt Magdeburg, auf einer Pressekonferenz zum Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt.
Reiner Haseloff (M, CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Tamara Zieschang (l, CDU), Ministerin für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt, und Simone Borris (r), Oberbürgermeisterin der Stadt Magdeburg, auf einer Pressekonferenz zum Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. © Hendrik Schmidt/dpa
Einsatzkräfte der Polizei besprechen sich nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Einsatzkräfte der Polizei besprechen sich nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. © Matthias Bein/dpa

Update vom 24. Dezember, 8.43 Uhr: Der Thüringer Verfassungsschutzchef stuft den Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg als rechtsextremistische Gewalttat ein. Das lege die Radikalisierung des Tatverdächtigen Taleb A. nahe, sagte Stephan Kramer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Selbst wenn sich eine psychische Störung herausstellen sollte, lässt sich an den Beiträgen des mutmaßlichen Täters im Internet eine gewachsene Radikalisierung mit Extremismusbezügen nach rechts in den letzten Jahren feststellen“, so Kramer.

Dass sich Rechtsextremisten während der Trauerfeier in Magdeburg versammelt hatten, um Hass und Hetze zu verbreiten, sei widerwärtig, aber nicht überraschend. „Denn sie sind wohl mitverantwortlich, wenn man sich die Radikalisierung auch des Täters anschaut“, sagte der Thüringer Verfassungsschutzpräsident dem RND weiter.

Was wussten die Behörden vor dem Magdeburg-Anschlag bereits über den Täter?

Update vom 23. Dezember, 19.02 Uhr: Die Polizei soll den mutmaßlichen Täter der Amokfahrt in Magdeburg erst wenige Wochen vor dem Anschlag im Rahmen einer Gefährderansprache kontaktiert haben. Das erklärte Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) in der Sondersitzung des Ältestenrates am Montag, wie unter anderem der MDR berichtet. Taleb A. sei im September 2023 und Oktober 2024 insgesamt zwei Gefährderansprachen unterzogen worden, sagte Zieschang. Bislang war lediglich von einem erfolglosen Versuch A. anzutreffen, die Rede.

Zieschang führte weiter aus, dass die Polizei im Oktober mit A. an dessen Arbeitsstätte gesprochen habe. Hintergründe ließ die Ministerin jedoch offen.

Anschlag in Magdeburg: Polizist nennt Faeser nach Rechtfertigung „verantwortungslos“

Update vom 23. Dezember, 16.32 Uhr: Innenministerin Nancy Faeser hat sich im Gespräch mit dem Spiegel für rasche Gesetzesänderungen im Bereich der inneren Sicherheit ausgesprochen und dabei auch der Opposition die Verantwortung zugeschoben. Faeser behauptete, dass vor allem die FDP sich gegen Gesetze für die Bundespolizei oder biometrischen Überwachung gestellt hätte und appellierte bei einer raschen Umsetzung auch an die Union.

Die Äußerungen von Faeser stießen am Montag auf heftige Kritik. „Dass die Bundesinnenministerin nach drei Jahren sicherheitspolitischer Blockade und Misstrauen gegenüber den eigenen Sicherheitsbehörden die Verantwortung und damit die indirekte Schuld bei der Opposition sucht, ist schlicht Pietät- und verantwortungslos“, sagte Manuel Ostermann, stellvertretender Bundesvorsitzender der Bundespolizeigewerkschaft DPolG, Focus online. Ostermann, der selbst Mitglied der CDU ist, forderte weiter einen besseren Austausch zwischen den Behörden und eine Verschlankung der bürokratischen Prozesse.

Anschlag in Magdeburg: Saudi-Arabien warnte mehrfach vor Tatverdächtigem

Update vom 23. Dezember, 14.40 Uhr: Saudi-Arabien hat nach Angaben aus Regierungskreisen mehrfach vor dem mutmaßlichen Täter des tödlichen Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt gewarnt und bereits dessen Auslieferung beantragt gehabt. Es habe ein Auslieferungsersuchen gegeben, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Montag aus saudi-arabischen Regierungskreisen. Ein Grund für das Ersuchen wurde dabei nicht genannt. Saudi-Arabien habe zudem gewarnt, der aus dem Wüstenstaat kommende Verdächtige könne „gefährlich“ sein. Das Land habe die Bundesrepublik „viele Male“ vor dem Mann gewarnt, hieß es.

Nach Anschlag in Magdeburg: Bund Deutscher Kriminalbeamter mahnt zur Zurückhaltung

Update vom 23. Dezember, 13.10 Uhr: Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat nach dem tödlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt von Magdeburg zur Zurückhaltung gemahnt und vor Schuldzuweisungen gewarnt. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist es noch zu früh, um voreilige Schlüsse zu ziehen oder gar politische Forderungen zu formulieren“, erklärte Verbandschef Dirk Peglow am Montag. Viel wichtiger sei es, dass die laufenden Ermittlungen „gründlich und ohne Druck von außen“ ablaufen könnten.

„Wir appellieren an alle Beteiligten, die Arbeit der Ermittlungsbehörden zu respektieren und deren Ergebnisse abzuwarten“, fuhr der BDK-Chef fort. Der Verband warnte vor „verfrühten Schuldzuweisungen oder gar der politischen Instrumentalisierung der Ereignisse“ - zumal zu einem Zeitpunkt, an dem einige Opfer der Tat noch um ihr Leben kämpfen.

Der Verband werde die Entwicklungen „aufmerksam verfolgen und sich zu gegebener Zeit, basierend auf den Ermittlungsergebnissen, mit Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen äußern“, hieß es weiter. Dabei werde es vor allem auch um den Austausch von Informationen zwischen den zuständigen Behörden und Nachrichtendiensten gehen.

Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg: Täter seit 2015 als potenziell Verdächtiger bekannt

Update vom 23. Dezember, 11.44 Uhr: Der mutmaßliche Täter des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt war spätestens Anfang 2015 auch den zuständigen Bundesbehörden als potenziell Verdächtiger bekannt. Wie das Innenministerium in Schwerin auf Anfrage laut dpa mitteilte, informierten Vertreter des Landes Mecklenburg-Vorpommern im von Bund und Ländern getragenen Gemeinsamen Terrorabwehrzentrum das Bundeskriminalamt am 6. Februar 2015 über mögliche Anschlagsabsichten des aus Saudi-Arabien stammenden Mannes.

Anlass für die Meldung seien dessen Drohungen gegenüber der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern im April 2013 und ein Jahr später auch gegen eine Kommunalbehörde in Stralsund gewesen, Handlungen vorzunehmen, die internationale Beachtung fänden.

Nach Angaben von Innenminister Christian Pegel (SPD) lebte der heute 50-Jährige von 2011 bis Anfang 2016 in Mecklenburg-Vorpommern und absolvierte in Stralsund Teile seiner Facharzt-Ausbildung. Mit der Landesärztekammer habe es Streit um die Anerkennung von Prüfungsleistungen gegeben. Gegenüber der Sozialbehörde in Stralsund habe er versucht, mit Drohungen die Gewährung von Hilfe zum Lebensunterhalt durchzusetzen. 

Laut Pegel hatte das Amtsgericht Rostock Taleb A. wegen der Drohungen gegenüber der Ärztekammer zu einer Geldstrafe verurteilt. Nun taucht ein weiterer brisanter Bericht auf: Angeblich soll Taleb A. 2013 damit gedroht haben, ein Verbrechen nach dem Vorbild des Terroranschlags auf den Boston-Marathon zu begehen. Das berichtet die Welt unter Berufung auf Gerichtsakten zum Fall, die der Redaktion demnach vorliegen sollen. Beim Bombenanschlag auf den Marathon in Boston kamen 2013 drei Menschen ums Leben, Hunterde wurden verletzt.

Die vorhergehenden Ermittlungen im Taleb A. betreffenden Fall hätten jedoch keine Hinweise auf reelle Anschlagsvorbereitungen ergeben und auch keine islamistischen Bezüge offenbart. Nach dem Vorfall in Stralsund sei der Mann im Rahmen einer sogenannten Gefährderansprache von der Polizei auf Konsequenzen hingewiesen worden. Ihm sei gesagt worden, dass man einen sehr viel genaueren Blick auf ihn haben werde. Als Gefährder sei der Mann aber nicht eingestuft worden, sagte Pegel. 

Deutsche Polizeigewerkschaft fordert nach Magdeburg-Anschlag besseren Schutz von Märkten und Festen

Update vom 23. Dezember, 11.42 Uhr: Die Deutsche Polizeigewerkschaft fordert einen besseren technischen Schutz von Märkten und Festen. „Wer in den letzten Tagen Feuerwehrfahrzeuge oder andere Fahrzeuge zum erweiterten Schutz von Weihnachtsmärkten aufgestellt hat, muss nachbessern. Das gilt aber grundsätzlich. Nach dem Weihnachtsmarkt ist vor dem Weihnachtsmarkt“, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der DPolG, Ralf Kusterer. Mobile Polleranlagen wie diese beim Weihnachtsmarkt in Stuttgart genutzt werden, seien eine gute Lösung. „Eine ideale Lösung sind festverbaute Poller, die man für Zulieferer und Rettungsdienste bei Bedarf öffnen kann“, sagte der DPolG-Landesvorsitzende in Baden-Württemberg.

Für Diskussionen sorgt, dass der Tatverdächtige trotz Sicherheitsmaßnahmen mit seinem Wagen auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gelangen konnte. Über einen Flucht- und Rettungsweg war es ihm am frühen Freitagabend gelungen, seinen Wagen auf den Weihnachtsmarkt zu steuern. 

Update vom 23. Dezember, 11.20 Uhr: Klinik-Kollegen haben über den mutmaßlichen Magdeburg-Attentäter Taleb A. ausgepackt: „Er heißt bei uns ‚Dr. Google‘.“

Update vom 23. Dezember, 10.48 Uhr: Rechtsanwalt Taha Alhajji stammt wie der mutmaßliche Magdeburg-Täter Taleb A. aus Saudi-Arabien, berichtet der MDR. Da die saudi-arabische Community klein sei, kenne man sich. Alhajji sagte, er habe A. bei einem Termin in der Erstaufnahmeeinrichtung in Halberstadt 2016 persönlich kennengelernt. Er habe ihn gemieden, weil er ihn als aggressiv erlebt habe. Dennoch habe er nicht mit einem Anschlag gerechnet.

Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg musste Alhajji an Taleb A. denken. „Als ich gehört habe, dass der Täter ein Saudi sei, habe ich sofort meinen Freunden gesagt: Es kann sein, dass es Taleb ist.“

Update vom 23. Dezember, 10.14 Uhr: Nach seinen Aussagen zum Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hat der Braunschweiger CDU-Politiker Sven-Markus Knurr seine Partei verlassen. Der Kreisvorsitzende Maximilian Pohler sowie der Fraktionsvorstand forderten Knurr den Angaben nach am Samstag auf, Partei und Fraktion bis Montagabend zu verlassen. Dem sei Knurr am Sonntag nachgekommen, teilte Fraktionschef Thorsten Köster mit. „Gleichzeitig entschuldigen wir uns für seine nicht hinnehmbaren Entgleisungen“, so Köster. Knurr war im Februar von der CDU aufgenommen worden.

Wie die CDU-Ratsfraktion Braunschweig am Samstag auf ihrer Homepage mitteilte, habe Knurr am Freitagabend unmittelbar nach dem Attentat „Ich habe hierfür volles Verständnis“ auf dem Kurznachrichtendienst X gepostet. „Es war nicht die erste, aber schlimmste und geschmackloseste Äußerung dieser Art“, heißt es in der Mitteilung. Der Fraktionsvorstand sei „erschüttert über die beschämenden Äußerungen“, hieß es weiter.

Köster wurde bereits am Samstag wie folgt zitiert: „Knurr hat sich endgültig disqualifiziert für jedwede Position innerhalb des demokratischen Spektrums. Wir bedauern, dies nicht früher erkannt zu haben. Unsere Entscheidung duldete daher keinen Aufschub.“

Update vom 23. Dezember, 10.02 Uhr: Für den frühen Montagabend hat die AfD zu einer Kundgebung auf den Magdeburger Domplatz mit anschließendem Trauermarsch eingeladen. Dazu werden die AfD-Vorsitzende Alice Weidel und mehrere AfD-Landespolitiker erwartet. In der Einladung hieß es, die schreckliche Tat zeige auf dramatische Weise die Gefahren der derzeitigen Einwanderungspolitik. 

Parallel zur AfD-Veranstaltung hat eine Initiative namens „Gib Hass keine Chance“ zu einer Menschenkette um den Alten Markt aufgerufen. Dort war der Täter Taleb A. am Freitagabend mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt gerast und hatte fünf Menschen getötet und 200 verletzt. 

Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg: Ermittlungen gehen weiter

Erstmeldung: Magdeburg – Die deutschen Ermittlungsbehörden prüfen nach dem tödlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg frühere Warnhinweise auf den mutmaßlichen Todesfahrer Taleb A.. Der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch, sagte dem ZDF, es müsse geprüft werden, ob den Ermittlern etwas entgangen sei. A. sitzt in Untersuchungshaft. In Magdeburg zeigten am Sonntag erneut viele Menschen ihre Trauer um die Verstorbenen und ihr Mitgefühl für die Verletzten.

Nach Weihnachtsmarkt-Anschlag: Polizei Magdeburg nennt Details zu Todesopfern

Die Polizei Magdeburg veröffentlichte am Sonntag Angaben zum Geschlecht und Alter der fünf Todesopfer des Weihnachtsmarkt-Anschlags. Demnach handelt es sich bei ihnen um einen neunjährigen Jungen und vier Frauen im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren. In den sozialen Netzwerken sorgt eine Abschiedsbotschaft der Mutter des Neunjährigen für viel Anteilnahme. Ihr Sohn habe doch „keinem was getan.... er war doch erst 9 Jahre bei uns auf der Erde.... wieso du.... wieso nur“, schrieb die Frau zu einem Foto ihres Kinds. „Lasst meinen kleinen Teddybär nochmal um die Welt fliegen“, schrieb sie außerdem – der Beitrag fand tatsächlich viel Verbreitung.

Nach Anschlag in Magdeburg: Faeser will am Montag aktuellen Erkenntnisstand weitergeben

Am Montag will Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ein weiteres Mal die innenpolitischen Sprecher der Fraktionen des Bundestags über den aktuellen Erkenntnisstand nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg unterrichten. Zuvor hatte Faeser zusätzliche Ermittlungen angekündigt, um herauszufinden, welche Behörden zuvor Hinweise auf den Täter hatten. „Die Ermittlungsbehörden werden alle Hintergründe aufklären. Dabei wird auch genau untersucht, welche Hinweise es in der Vergangenheit bereits gab und wie diesen nachgegangen wurde“, sagte sie der Bild am Sonntag.

Magdeburg: Verdacht zu Tatmotiv steht bereits seit Samstag im Raum

Der aus Saudi-Arabien stammende A. soll Freitagabend mit einem Mietwagen in den zentralen Weihnachtsmarkt Magdeburgs gerast sein, fünf Menschen starben und gut 200 wurden verletzt. Oberstaatsanwalt Dr. Horst Walter Nopens gab am Samstag zum Tatmotiv an: „Nach gegenwärtigem Stand sieht es so aus, dass Hintergrund der Tat Unzufriedenheit mit dem Umgang mit saudi-arabischen Flüchtlingen in Deutschland gewesen sein könnte.“

Faeser bestätigte am Samstag, dass der Verdächtige „islamophob“ sei. Noch vor wenigen Jahren war Taleb A. als Aktivist in Erscheinung getreten, der Frauen dabei unterstützen wollte, aus Saudi-Arabien zu fliehen. Taleb A. gab 2019 der Frankfurter Rundschau ein Interview, das Sie hier im Wortlaut nachlesen können.

Nach Anschlag: BKA-Präsident äußert sich zu mutmaßlichem Magdeburg-Täter

BKA-Präsident Münch bezeichnete den Täter im ZDF-„heute journal“ als völlig untypisch. Der Sachverhalt selbst und die Tatbegehungsweise scheine zwar anderen derartigen Anschlägen zu ähneln. Es gebe „allerdings eine völlig andere Motivationslage“ und einen Täter, „der nicht in ein solches Raster passt“, sagte Münch zu der islamfeindlichen Haltung des Beschuldigten, der seit 2006 in Deutschland lebte. Auch Terrorismus-Experte Peter Rudolf Neumann zeigte sich überrascht.

Münch sagte, es habe im November 2023 einen Hinweis aus Saudi-Arabien auf den Tatverdächtigen Taleb A. gegeben, hier sei auch ein Verfahren eingeleitet worden. Die Polizei in Sachsen-Anhalt habe dann entsprechende Ermittlungsmaßnahmen vorgenommen. Die angezeigten Äußerungen seien aber „unspezifisch“ gewesen. Es habe auch verschiedene Behördenkontakte gegeben, Beleidigungen, auch mal Drohungen. „Er war aber nicht bekannt, was Gewalthandlungen angeht.“

Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg: Taleb A. gilt als Einzeltäter

Taleb A., der als Arzt in Sachsen-Anhalt arbeitete, fiel durch radikale Äußerungen in sozialen Netzwerken auf und bei Kontakten mit der Polizei. Auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge teilte mit, im Spätsommer 2023 einen Hinweis auf A. erhalten zu haben. Dieser sei an die verantwortlichen Behörden weitergegeben worden.

Der Innenausschuss des Bundestags wird nach AFP-Informationen am 30. Dezember zu einer Sondersitzung zu dem Anschlag zusammenkommen. Am selben Tag tagt voraussichtlich auch das Parlamentarische Kontrollgremium, das unter anderem die Nachrichtendienste des Bundes überwacht. Aus den Parteien kamen erste Rufe nach einer Reform bei Strukturen und Befugnissen der Sicherheitsbehörden als Konsequenz der Tat.

A. gilt nach Darstellung der Ermittler als Einzeltäter. Der Haftbefehl gegen ihn lautet auf Mord, versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung. Er befindet sich in einer Justizvollzugsanstalt. Bereits in der Nacht zum Samstag hatte es in Bernburg, wo Taleb A. zuletzt lebte und arbeitete, wohl im Zusammenhang mit dem Weihnachtsmarkt-Anschlag einen SEK-Einsatz gegeben. (lin mit AFP)

Rubriklistenbild: © Christoph Soeder/dpa

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