Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.
Frankreich-Wahl
Le Pen verspricht: Ukraine soll französische Waffen nicht mehr gegen Ziele in Russland einsetzen dürfen
Le Pen äußert sich vor der zweiten Runde der Frankreich-Wahl deutlich: Französische Truppen sollen unter keinen Umständen in die Ukraine geschickt werden.
Paris – Nach dem Wahlerfolg der Rechtspopulisten in der ersten Wahlrunde der Frankreich-Wahl kommt der Paukenschlag für die Ukraine: Im Falle eines Wahlerfolgs ihres rechtsnationalen Rassemblement National (RN) bei den Parlamentswahlen will Marine Le Pen verhindern, dass die Ukraine mit französischen Langstreckenwaffen Ziele in Russland angreifen kann.
Ein Premierminister des RN werde außerdem dafür sorgen, dass französische Truppen auf keinen Fall in der Ukraine stationiert würden, sagte sie dem Fernsehsender CNN und bekräftigte damit frühere Positionen ihrer Partei. RN-Chef Jordan Bardella hatte jedoch im Vorfeld der Wahlen angekündigt, nur regieren zu wollen, sollte die Partei mit absoluter Mehrheit ins Parlament gewählt werden. Das RN war zwar in der ersten Wahlrunde sehr stark, ob die Partei nach den Wahlen am 7. Juli jedoch mit absoluter Mehrheit in das Parlament einziehen wird, ist noch offen.
Beim Ukraine-Krieg ist für RN-Chef Bardella jedenfalls klar: Die Ukraine müsse sich gegen den russischen Angriffskrieg verteidigen können. Er sei jedoch gegen jegliches Kriegsgerät, das die Situation eskalieren lassen könne und wolle etwa keine Langstreckenraketen und Waffen an die Ukraine liefern, mit denen russisches Gebiet getroffen werden könne.
Daumen hoch: Die rechtsnationale französische Politikerin Marine Le zeigte sich nach der Veröffentlichung erster Hochrechnungen im ersten Wahldurchgang zufrieden.
Macron mit Bodentruppen-Vorschlag an die Ukraine: Er wolle nichts ausschließen
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron setzt bei der Verteidigung der Ukraine dagegen auf eine strategische Ambiguität und will auch die Entsendung westlicher Bodentruppen in das angegriffene Land nicht per se ausschließen. Auch außenpolitisch unterscheidet sich der amtierende Präsident Frankreichs deutlich vom RN. Erst im Mai hatte Macron die Bodentruppen erneut ins Gespräch gebracht und betont, er schließe nichts aus, „weil wir jemanden gegenüber haben, der auch nichts ausschließt“, so der französische Präsident mit Hinblick auf Russlands Präsident Wladimir Putin.
Nachdem Europa und auch die USA ihre Waffenbeschränkungen aufgehoben hatten, darf die Ukraine auch russische Stellungen auf dem Territorium Russlands angreifen – ein großer Vorteil für die ukrainische Armee. Vor allem bei Charkiw konnte die Ukraine so die Stadt und das Gebiet zur russischen Grenze gegen Putins Armee verteidigen.
Wie sieht die Regierung unter einer RN-Mehrheit nach der Frankreich-Wahl aus?
Sollte das RN eine absolute Mehrheit holen und Bardella tatsächlich der nächste Premierminister Frankreichs werden, wäre Macron jedoch weiterhin Präsident. Dann müssten sich die beiden in einer sogenannten „Cohabitation“ arrangieren. Diese Eigenheit der französischen Republik würde für Macron bedeuten, dass einige seiner Zuständigkeiten auf den Premierminister übergehen. Der Präsident wäre allerdings weiterhin für die Außenpolitik und die Armee zuständig.
Le Pen betonte jedoch im CNN-Interview: „Der Premierminister hat das finale Wort.“ Weiter äußerte sie sich: „Wenn Emmanuel Macron Truppen in die Ukraine schicken will und der Premierminister dagegen ist, dann werden keine Truppen in die Ukraine geschickt.“ Wie sich das dann in der Realität abspielen würde, ist unklar.
Marine Le Pen hat Frankreich-Wahl 2027 im Blick – trotz Ausschluss
Denn die großen Linien der Außenpolitik bestimmt in Frankreich eigentlich nicht der Premier, sondern der Präsident. Der Präsident ist auch bei einer „Cohabitation“ weiterhin oberster Armeechef. Für seine Politik ist er dennoch auf eine Mehrheit in der Nationalversammlung angewiesen, nicht zuletzt, wenn es um den Haushalt geht. Wie die Regierung unter Macron mit einer Mehrheit der Rechtspopulisten aussehen würde, weiß keiner. (sischr/dpa)