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Washington Post

Krise verschärft sich: Führender Demokrat Schiff rät Biden von erneuter Kandidatur ab 

Die Krise um Präsident Biden verschärft sich, als der prominente Demokrat Schiff seinen Rücktritt fordert. Dem nun erkrankten Biden geht die Zeit aus.

Washington, D. C. – Die schwerste politische Krise der Präsidentschaft von Joe Biden verschärfte sich am Mittwoch. An diesem Tag forderte der Abgeordnete Adam Schiff, ein prominenter Demokrat im Repräsentantenhaus der USA, der bei der Senatswahl in Kalifornien im November als großer Favorit gilt, ihn auf, als Kandidat seiner Partei gegen Donald Trump zurückzutreten.

Biden sollte am Mittwochnachmittag an einer Konferenz in Las Vegas teilnehmen, sagte aber in letzter Minute ab, nachdem er positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Das Weiße Haus teilte mit, dass er leichte Symptome habe, aber in sein Haus in Rehoboth Beach, Delaware, zurückkehren werde, um sich selbst zu isolieren.

In einer Erklärung bezeichnete der Abgeordnete Adam Schiff (D-Calif.) Präsident Joe Biden als „einen der bedeutendsten Präsidenten in der Geschichte unseres Landes“, bezweifelte aber seine Fähigkeit, Donald Trump zu besiegen.

Biden muss sich vor Parteitag bei Demokraten beweisen – da kommt Covid ungelegen

Biden hatte einen aggressiven Wahlkampfplan aufrechterhalten, um angesichts von Zweifeln der Demokraten an seiner Fähigkeit, eine robuste Kampagne gegen Trump zu führen, Stärke zu zeigen. Seine zweite Covid-Diagnose wird ihn ins Abseits stellen, zu einem Zeitpunkt, an dem unter den demokratischen Gesetzgebern die Forderung nach seinem Ausscheiden aus dem Wahlkampf wieder laut wird.

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Schiff ist der erste gewählte Demokrat, der öffentlich vorschlägt, Biden solle Platz für einen neuen Kandidaten machen, seit ein Bewaffneter am Samstag bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania ein Attentat auf Trump verübte. Doch selbst als sich die Aufmerksamkeit der Nation auf die Schießerei konzentrierte, bei der ein Teilnehmer der Kundgebung getötet und zwei weitere schwer verletzt wurden, diskutierten die Demokraten privat weiter über Bidens Eignung als ihr Kandidat.

Alles beim Alten: Nach Trump-Attentat geht es wieder um Bidens Gesundheit – Rücktrittsforderungen werden stärker

Indem er der 23. Demokrat im Kongress wurde, der Bidens Ausstieg aus dem Rennen 2024 forderte, rückte Schiff, ein hervorragender Geldbeschaffer, der die ersten Bemühungen des Repräsentantenhauses um ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump anführte, die Debatte in seiner Partei über Bidens Zukunft wieder in den Mittelpunkt der nationalen Diskussion.

Schiff, ein ehemaliger Vorsitzender des Geheimdienstausschusses des Repräsentantenhauses, ist ein enger Verbündeter der ehemaligen Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi. Sie ist eine weithin respektierte Partei-Älteste, die Biden seit Jahrzehnten kennt und weithin als eine der wenigen Demokraten angesehen wird, die in der Lage sein könnten, ihn zum Rücktritt zu bewegen.

Viele Demokraten im Repräsentantenhaus sind nach wie vor zutiefst besorgt über Bidens Fähigkeit, Trump zu besiegen, und einige erwägen, ihren Unmut öffentlich kundzutun, sobald die Abgeordneten nächste Woche nach Washington zurückkehren. Das gaben mehrere demokratische Abgeordnete und Berater an, die unter der Bedingung der Anonymität über ihre Pläne sprachen.

Kurz vor Parteitag: Großteil der Demokraten will Rücktritt von Joe Biden bei US-Wahl 2024

Biden hat behauptet, dass gewöhnliche Demokraten ihn unterstützen, im Rennen zu bleiben. Doch Umfragen, die nach seinem schwachen Auftritt in der Debatte mit Trump am 27. Juni durchgeführt wurden, ergaben, dass zwischen 40 und 65 Prozent der Demokraten der Meinung sind, dass der Präsident aus dem Rennen aussteigen sollte.

Joe Biden: Leben und Karriere des 46. US-Präsidenten in Bildern

Joe Biden gehört seit vielen Jahren zum Establishment der Demokratischen Partei und blickt auf eine lange politische Karriere zurück. Bei der US-Wahl 2020 ist es ihm im dritten Anlauf endlich gelungen, sein großes Ziel zu erreichen: Biden ist zum 46. Präsidenten der USA gewählt worden. Es war die Krönung eines jahrzehntelangen Politikerlebens, in dem er auch schwere Schicksalsschläge zu verkraften hatte.
Joe Biden gehört seit vielen Jahren zum Establishment der Demokratischen Partei und blickt auf eine lange politische Karriere zurück. Bei der US-Wahl 2020 ist es ihm im dritten Anlauf endlich gelungen, sein großes Ziel zu erreichen: Biden ist zum 46. Präsidenten der USA gewählt worden. Es war die Krönung eines jahrzehntelangen Politikerlebens, in dem er auch schwere Schicksalsschläge zu verkraften hatte.  © Angela Weiss/afp
Joseph „Joe“ Robinette Biden, Jr. wurde am 20. November 1942 in Scranton (Pennsylvania) geboren. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften begann der Jurist Ende der 60er-Jahre, sich politisch zu engagieren. Zunächst ließ er sich im US-Bundesstaat Delaware als Unabhängiger registrieren – weil er weder den republikanischen Präsidenten Richard Nixon noch den demokratischen Gouverneur Charles Terry ausstehen konnte. Um die Lage nach der Ermordung von Martin Luther King im April 1968 zu beruhigen, hatte Terry die Nationalgrade zu Hilfe gerufen. Für Biden wurde die Bürgerrechtsbewegung zum Auslöser seiner Politisierung.
Joseph „Joe“ Robinette Biden, Jr. wurde am 20. November 1942 in Scranton (Pennsylvania) geboren. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften begann der Jurist Ende der 60er-Jahre, sich politisch zu engagieren. Zunächst ließ er sich im US-Bundesstaat Delaware als Unabhängiger registrieren – weil er weder den republikanischen Präsidenten Richard Nixon noch den demokratischen Gouverneur Charles Terry ausstehen konnte. Um die Lage nach der Ermordung von Martin Luther King im April 1968 zu beruhigen, hatte Terry die Nationalgrade zu Hilfe gerufen. Für Biden wurde die Bürgerrechtsbewegung zum Auslöser seiner Politisierung. © afp
Im Jahr 1972 trat Biden im Alter von nur 29 Jahren bei der Wahl zum US-Senat an. Er besiegte den langjährigen republikanischen Vertreter Cale Boggs und zog als einer der jüngsten Senatoren in den Kongress ein. Der Triumph wurde allerdings von einem schweren Autounfall am 18. Dezember 1972 überschattet, bei dem seine erste Ehefrau Neilia und Tochter Naomi ums Leben kamen. Die Söhne Beau und Hunter überlebten verletzt. Seinen Eid legte Biden im Januar 1973 am Krankenbett von Beau ab, dessen Bein immer noch im Streckverband war. 1977 heiratete Biden die Lehrerin Jill Tracy Jacobs. Aus dieser Ehe stammt Tochter Ashley.
Im Jahr 1972 trat Biden im Alter von nur 29 Jahren bei der Wahl zum US-Senat an. Er besiegte den langjährigen republikanischen Vertreter Cale Boggs und zog als einer der jüngsten Senatoren in den Kongress ein. Der Triumph wurde allerdings von einem schweren Autounfall am 18. Dezember 1972 überschattet, bei dem seine erste Ehefrau Neilia und Tochter Naomi ums Leben kamen. Die Söhne Beau (links) und Hunter überlebten verletzt. Seinen Eid legte Biden im Januar 1973 am Krankenbett von Beau ab, dessen Bein immer noch im Streckverband war. 1977 heiratete Biden die Lehrerin Jill Tracy Jacobs (rechts). Aus dieser Ehe stammt Tochter Ashley. © afp
Von 1973 bis 2009 saß Biden 36 Jahre lang als Vertreter des Bundesstaates Delaware im Senat. Er wohnte allerdings weiterhin in Wilmington (Delaware) und pendelte jeden Tag per Bahn nach Washington, D.C. 1994 war er maßgeblich an einem heute kontrovers diskutierten Gesetz zur Reform des Strafrechts und der Inneren Sicherheit beteiligt. Mitte der 90er sprach er sich für die Nato-Intervention in Bosnien-Herzegowina und die Bombardierung Serbiens im Kosovo-Krieg 1999 aus. Im Jahr 2002 stimmte er für die Irak-Resolution.
Von 1973 bis 2009 saß Biden 36 Jahre lang als Vertreter des Bundesstaates Delaware im Senat. Er wohnte allerdings weiterhin in Wilmington (Delaware) und pendelte jeden Tag per Bahn nach Washington, D.C. 1994 war er maßgeblich an einem heute kontrovers diskutierten Gesetz zur Reform des Strafrechts und der inneren Sicherheit beteiligt. Mitte der 90er sprach er sich für die Nato-Intervention in Bosnien-Herzegowina und die Bombardierung Serbiens im Kosovo-Krieg 1999 aus. Im Jahr 2002 stimmte er für die Irak-Resolution.  © Jerome Delay/afp
Im Juni 1987 erklärte Biden seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 1988. Nur sechs Wochen später war er aber wieder raus aus dem Rennen, noch ehe es richtig begonnen hatte. Der Grund war eine peinliche Plagiatsaffäre. Biden hatte eine Rede des britischen Labour-Vorsitzenden Neil Kinnock teilweise kopiert. Die darin enthaltenen Details passten allerdings nur zu Kinnocks Leben, nicht zu Bidens. „Ich habe einige dumme Dinge getan und ich werde wieder dumme Dinge tun“, verteidigte er sich noch, bevor er kurz danach seine Kandidatur zurückzog.
Im Juni 1987 erklärte Biden seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 1988. Nur sechs Wochen später war er aber wieder raus aus dem Rennen, noch ehe es richtig begonnen hatte. Der Grund war eine peinliche Plagiatsaffäre. Biden hatte eine Rede des britischen Labour-Vorsitzenden Neil Kinnock teilweise kopiert. Die darin enthaltenen Details passten allerdings nur zu Kinnocks Leben, nicht zu Bidens. „Ich habe einige dumme Dinge getan und ich werde wieder dumme Dinge tun“, verteidigte er sich noch, bevor er kurz danach seine Kandidatur zurückzog. © Imago
20 Jahre später versuchte es Biden ein zweites Mal. Doch erneut ging seine Kandidatur fürs Präsidentenamt schief. Diesmal war die Konkurrenz von Barack Obama und Hillary Clinton einfach zu stark für ihn. Nachdem Biden bei der ersten Vorwahl im Bundesstaat Iowa gerade einmal ein Prozent der Stimmen erhalten hatte, gab Biden das Rennen auf. Noch 2019 verhöhnte ihn Donald Trump aufgrund dieses Ergebnisses und bezeichnete Biden als „1% Joe“.
20 Jahre später versuchte es Biden ein zweites Mal. Doch erneut ging seine Kandidatur fürs Präsidentenamt schief. Diesmal war die Konkurrenz von Barack Obama und Hillary Clinton einfach zu stark für ihn. Nachdem Biden bei der ersten Vorwahl im Bundesstaat Iowa gerade einmal ein Prozent der Stimmen erhalten hatte, gab Biden das Rennen auf. Noch 2019 verhöhnte ihn Donald Trump aufgrund dieses Ergebnisses und bezeichnete Biden als „1% Joe“.  © Imago
Am Ende wurde die US-Wahl 2008 doch noch zu einem Erfolg für Biden. Als Vizepräsident unter Barack Obama konnte er die Politik in den nächsten Jahren maßgeblich mitbestimmen. So war Biden in der ersten Amtszeit ein lautstarker Förderer der 2010 verabschiedeten Gesundheitsreform, die unter dem Namen „Obamacare“ bekannt wurde. Im Mai 2012 sorgte Biden für Schlagzeilen, als er sich dafür aussprach, in den gesamten USA gleichgeschlechtliche Ehen zu ermöglichen. 2015 wurde sie durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofs landesweit legalisiert.
Am Ende wurde die US-Wahl 2008 doch noch zu einem Erfolg für Biden. Als Vizepräsident unter Barack Obama konnte er die Politik in den nächsten Jahren maßgeblich mitbestimmen. So war Biden in der ersten Amtszeit ein lautstarker Förderer der 2010 verabschiedeten Gesundheitsreform, die unter dem Namen „Obamacare“ bekannt wurde. Im Mai 2012 sorgte Biden für Schlagzeilen, als er sich dafür aussprach, in den gesamten USA gleichgeschlechtliche Ehen zu ermöglichen. 2015 wurde sie durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofs landesweit legalisiert. © Emmanuel Dunand/afp
Bei der US-Wahl 2012 sicherten sich Obama und Biden eine zweite gemeinsame Amtszeit. Im Wahlkampf konnte Biden mit einem griffigen Slogan punkten: „Bin Laden ist tot und General Motors lebt“. Biden spielte damit auf Erfolge der Regierung in der ersten Amtszeit an. So war Al-Kaida-Gründer Osama bin Laden im Mai 2011 vom US-Militär in Pakistan getötet worden. Für die Rettung des verstaatlichten Autoherstellers General Motors gab die US-Regierung insgesamt 51 Milliarden Dollar aus.
Bei der US-Wahl 2012 sicherten sich Obama und Biden eine zweite gemeinsame Amtszeit. Im Wahlkampf konnte Biden mit einem griffigen Slogan punkten: „Bin Laden ist tot und General Motors lebt“. Biden spielte damit auf Erfolge der Regierung in der ersten Amtszeit an. So war Al-Kaida-Gründer Osama bin Laden im Mai 2011 vom US-Militär in Pakistan getötet worden. Für die Rettung des verstaatlichten Autoherstellers General Motors gab die US-Regierung insgesamt 51 Milliarden Dollar aus. © Pete Souza/afp
Nach dem Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School im Dezember 2012 übernahm Biden den Vorsitz einer Arbeitsgruppe für eine Änderung des Waffenrechts. Eine Verschärfung auf Bundesebene fand aber keine Mehrheit im Kongress. Kurz vor Ende der zweiten Amtsperiode verlieh Obama seinem Vize unangekündigt die Freiheitsmedaille, die höchste zivile Auszeichnung in den USA. Biden sei der „beste Vizepräsident, den wir je hatten“, sagte Obama damals.
Nach dem Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School im Dezember 2012 übernahm Biden den Vorsitz einer Arbeitsgruppe für eine Änderung des Waffenrechts. Eine Verschärfung auf Bundesebene fand aber keine Mehrheit im Kongress. Kurz vor Ende der zweiten Amtsperiode verlieh Obama seinem Vize unangekündigt die Freiheitsmedaille, die höchste zivile Auszeichnung in den USA. Biden sei der „beste Vizepräsident, den wir je hatten“, sagte Obama damals. © Nicholas Kamm/afp
Biden wurde seit Obamas Wiederwahl immer wieder als möglicher Nachfolger genannt. Am 21. Oktober 2015 gab Biden allerdings bekannt, 2016 nicht für die Präsidentschaft kandidieren zu wollen. Grund war der Tod seines Sohnes Beau, der im Mai 2015 an einem Gehirntumor gestorben war. Später bedauerte er, auf eine Kandidatur verzichtet zu haben. Für die Demokraten trat dafür Hillary Clinton an, die die Wahl gegen Donald Trump überraschend verlor.
Biden wurde seit Obamas Wiederwahl immer wieder als möglicher Nachfolger genannt. Am 21. Oktober 2015 gab Biden allerdings bekannt, 2016 nicht für die Präsidentschaft kandidieren zu wollen. Grund war der Tod seines Sohnes Beau, der im Mai 2015 an einem Gehirntumor gestorben war. Später bedauerte er, auf eine Kandidatur verzichtet zu haben. Für die Demokraten trat dafür Hillary Clinton an, die die Wahl gegen Donald Trump überraschend verlor. © Kevin Lamarque/afp
Über seinen Sohn Beau lernte Biden die Juristin Kamala Harris kennen, die er bei der US-Wahl 2020 dann zu seiner Vize-Kandidatin machte. Harris war 2003 zur ersten Bezirksstaatsanwältin in San Francisco gewählt worden, bevor sie im Januar 2011 als Attorney General von Kalifornien vereidigt wurde. Dieses Amt stellt eine Kombination aus Justizministerin und Generalstaatsanwältin dar. 2017 zog sie als zweite „Person of Colour“ in den US-Senat ein.
Über seinen Sohn Beau lernte Biden die Juristin Kamala Harris kennen, die er bei der US-Wahl 2020 dann zu seiner Vize-Kandidatin machte. Harris war 2003 zur ersten Bezirksstaatsanwältin in San Francisco gewählt worden, bevor sie im Januar 2011 als Attorney General von Kalifornien vereidigt wurde. Dieses Amt stellt eine Kombination aus Justizministerin und Generalstaatsanwältin dar. 2017 zog sie als zweite „Person of Colour“ in den US-Senat ein. © Mandel Ngan/afp
Im Wahlkampf spielte aber vor allem Bidens anderer Sohn eine Rolle. Hunter Biden war 2014 in den Verwaltungsrat des ukrainischen Gaskonzerns Burisma aufgenommen worden – just zu einer Zeit, da sein Vater als Vizepräsident für die Ukraine zuständig war. Bidens Widersacher Donald Trump sprach von Korruption und setzte die ukrainische Regierung unter Druck, entsprechende Untersuchungen einzuleiten.
Im Wahlkampf spielte aber vor allem Bidens anderer Sohn eine Rolle. Hunter Biden war 2014 in den Verwaltungsrat des ukrainischen Gaskonzerns Burisma aufgenommen worden – just zu einer Zeit, da sein Vater als Vizepräsident für die Ukraine zuständig war. Bidens Widersacher Donald Trump sprach von Korruption und setzte die ukrainische Regierung unter Druck, entsprechende Untersuchungen einzuleiten. Eine private Besonderheit: Nur sechs Tage nachdem er sie kennengelernt hatte, wurde Melissa Cohen 2019 seine zweite Ehefrau. © Roberto Schmidt/afp
Trotz der Vorwürfe gewann Joe Biden die Wahl. Am 6. Januar 2021 kamen der Senat und das Repräsentantenhaus zusammen, um das Ergebnis offiziell zu zertifizieren. Als ein aufgebrachter Trump-Mob das Kapitol stürmte, hielt die Welt für mehrere Stunden den Atem an. Einen Tag später konnte der Kongress seine Arbeit dann aber wieder aufnehmen. Am 20. Januar 2021 wurde Joe Biden schließlich zum 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt.
Trotz der Vorwürfe gewann Joe Biden die Wahl. Am 6. Januar 2021 kamen der Senat und das Repräsentantenhaus zusammen, um das Ergebnis offiziell zu zertifizieren. Als ein aufgebrachter Trump-Mob das Kapitol stürmte, hielt die Welt für mehrere Stunden den Atem an. Einen Tag später konnte der Kongress seine Arbeit dann aber wieder aufnehmen. Am 20. Januar 2021 wurde Joe Biden schließlich zum 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt. © afp
Bidens Amtszeit wird überschattet vom Ukraine-Krieg. Nach dem Einmarsch russischer Truppen in das Nachbarland am 24. Februar 2022 verhängte Biden Sanktionen gegen Russland, stockte die US-Truppen in Europa auf und unterstützt die Ukraine mit finanziellen Hilfen und Lieferung von Militärtechnik. Im März 2022 bezeichnete Biden den russischen Präsidenten Wladimir Putin als „Kriegsverbrecher“ und „mörderischen Diktator“.
Bidens Amtszeit wird überschattet vom Ukraine-Krieg. Nach dem Einmarsch russischer Truppen in das Nachbarland am 24. Februar 2022 verhängte Biden Sanktionen gegen Russland, stockte die US-Truppen in Europa auf und unterstützt die Ukraine und ihren Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit finanziellen Hilfen und Lieferung von Militärtechnik. Im März 2022 bezeichnete Biden den russischen Präsidenten Wladimir Putin als „Kriegsverbrecher“ und „mörderischen Diktator“. © Oliver Douliery/afp
Kurz vor der US-Wahl 2024 machten sich allerdings zunehmend die Strapazen des Amtes bei Joe Biden bemerkbar. Sein TV-Duell gegen Donald Trump wurde zum Debakel. Nach wochenlangen Debatten über seine Gesundheit zog Biden am 21. Juli seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl. „Es war die größte Ehre meines Lebens, als Ihr Präsident zu dienen“, erklärte Biden. Er ist der erste Präsident in der Geschichte der USA, der seine Kandidatur aufgrund von Bedenken bezüglich seiner geistigen und körperlichen Fitness aufgibt.
Kurz vor der US-Wahl 2024 machten sich allerdings zunehmend die Strapazen des Amtes bei Joe Biden bemerkbar. Sein TV-Duell gegen Donald Trump wurde zum Debakel. Nach wochenlangen Debatten über seine Gesundheit zog Biden am 21. Juli seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl. „Es war die größte Ehre meines Lebens, als Ihr Präsident zu dienen“, erklärte Biden. Er ist der erste Präsident in der Geschichte der USA, der seine Kandidatur aufgrund von Bedenken bezüglich seiner geistigen und körperlichen Fitness aufgibt. © Chris Delmas/AFP

Die Zeit für einen Wechsel an der Spitze der Demokraten wird immer knapper. Am Mittwoch bekräftigte das Nationale Komitee der Demokraten seinen Plan, in der ersten Augustwoche, also fast zwei Wochen vor Beginn des Parteitags, einen virtuellen Appell zur Nominierung Bidens abzuhalten.

In seiner Erklärung bezeichnete Schiff Biden als „einen der bedeutendsten Präsidenten in der Geschichte unseres Landes“, stellte aber seine Fähigkeit in Frage, Trump zu besiegen, und sagte, eine „zweite Trump-Präsidentschaft würde die Grundlagen unserer Demokratie untergraben“.

Trump-Kritiker Schiff fordert Bidens Rücktritt – Biden bleibt für Kandidatur fest entschlossen

Schiff, ein scharfer Kritiker von Trump, der im Sonderausschuss des Repräsentantenhauses zur Untersuchung des Sturms auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 saß, hat sich lange als Verteidiger demokratischer Normen positioniert. Aber er scheint nicht mehr zu glauben, dass Biden der beste Vertreter seiner Partei in diesem Kampf ist. „Obwohl die Entscheidung, sich aus dem Wahlkampf zurückzuziehen, allein bei Präsident Biden liegt, glaube ich, dass es für ihn an der Zeit ist, die Fackel weiterzureichen“, sagte Schiff.

Bidens Kampagne argumentierte in einer per E-Mail versandten Erklärung, dass der Amtsinhaber „umfangreiche Unterstützung“ von Kongressmitgliedern, auch in den Swing States, und von „Stimmen aus der gesamten Partei“ erhalten habe. In einem Brief an die Demokraten im Kongress sagte Biden letzte Woche, er sei „fest entschlossen“, im Rennen zu bleiben.

„Ich kann auf all dies reagieren, indem ich klar und deutlich sage: Ich würde nicht erneut kandidieren, wenn ich nicht absolut glauben würde, dass ich die beste Person bin, um Donald Trump 2024 zu schlagen“, sagte Biden. In seiner Erklärung versprach Schiff, den Kandidaten der Demokraten zu unterstützen, selbst wenn es sich dabei um Biden handeln sollte.

„Es gibt nur ein einziges Ziel: Donald Trump zu besiegen. Es steht einfach zu viel auf dem Spiel“, sagte Schiff. Andere prominente Demokraten im Repräsentantenhaus, die Biden zum Rücktritt aufgefordert haben, sind die Abgeordneten Jerry Nadler (N.Y.) Jerry Nadler (N.Y.) und Adam Smith (Wash.), die führenden Demokraten im Justiz- bzw. Streitkräfteausschuss.

Biden zeigt sich standfest: Will weiter für Demokraten bei der US-Wahl 2024 kandidieren

Biden sagte in diesem Monat, dass nur „der Allmächtige“ ihn zum Rücktritt bewegen könne. In einem Auszug aus einem BET-Interview, das am Mittwochabend ausgestrahlt werden soll, schien er seine Position jedoch abzuschwächen und erklärte, dass er es sich noch einmal überlegen würde, wenn seine Ärzte es ihm raten würden. Biden sagte auch, dass er ursprünglich als Übergangskandidat kandidiert habe, mit der Absicht, „das Amt an jemand anderen weiterzugeben“, aber er glaube nicht, dass er die Arbeit, die er sich vorgenommen habe, beendet habe.

„Ehrlich gesagt glaube ich, dass das Einzige, was das Alter mit sich bringt, ein bisschen Weisheit ist“, sagte Biden in dem Interview. „Ich denke, ich habe bewiesen, dass ich weiß, wie man Dinge für das Land erledigt, obwohl man uns gesagt hat, wir könnten es nicht schaffen. Aber es gibt noch mehr zu tun, und ich zögere, das aufzugeben.

Die Washington Post berichtete am Montag, dass einige demokratische Gesetzgeber und Strategen besorgt darüber sind, dass Biden nur von einer kleinen Anzahl von Beratern beraten wird, was den Umfang und die Art der Informationen, die er erhält, einschränkt. Der Sprecher des Weißen Hauses, Andrew Bates, sagte, Biden habe ein „abgerundetes Team“ von Beratern, die „die Wahrheit sagen und das Wohl des amerikanischen Volkes im Auge behalten“.

Plötzlich doch für Rücktritt: Demokrat Schiff änderte seine Meinung

Mit seiner Forderung, Biden solle zurücktreten, unterscheidet sich Schiff von der Meinung, die er im Februar in einem Interview mit der Post-Kolumnistin Karen Tumulty geäußert hatte, kurz bevor er in den kalifornischen Vorwahlen um den offenen Senatssitz des Bundesstaates antrat.

Schiff wies die Behauptung zurück, die Demokraten liefen Gefahr, ihre Senatsmehrheit zu verlieren, und sagte stattdessen voraus, dass es Trump sein würde, der seine Partei zu Fall bringen würde. „Ich habe das Gefühl, dass die Wähler im Herbst von dem ganzen Trump-Drama und Trauma so erschöpft sein werden“, sagte Schiff. „Sie werden keine weiteren vier Jahre dieser seelenzerfetzenden Spaltung im Weißen Haus wollen. … Wir sollten die Tatsache nicht aus den Augen verlieren, dass er wirklich ihre ganze Partei mitreißen könnte.“

Leigh Ann Caldwell, Toluse Olorunnipa, Tyler Pager, Michael Scherer, Marianna Sotomayor und Patrick Svitek haben zu diesem Bericht beigetragen.

Zur Autorin

Nicole Markus ist Praktikantin in der Nationalredaktion von The Washington Post.

Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt.

Dieser Artikel war zuerst am 18. Juli 2024 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © Allison Robbert/The Washington Post

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