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Washington Post
Weder Trump noch Harris waren beim Militär – aber beide nutzen das Thema vor der US-Wahl 2024
Vor der US-Wahl 2024 heizt sich der Wahlkampf zwischen Kamala Harris und Donald Trump auf. Brennpunkt-Thema ist die Armee. Dabei waren beide nicht beim Militär.
Washington, D.C. – Der ehemalige US-Präsident Donald Trump versuchte am vergangenen Montag (26. August), Vizepräsidentin Kamala Harris mit dem tödlichen Rückzug der USA aus Afghanistan in Verbindung zu bringen, und beschuldigte sie und Präsident Joe Biden vor der US-Wahl 2024, „den peinlichsten Tag in der Geschichte unseres Landes“ zu verantworten.
Einige Tage zuvor hatte Harris in ihrer Dankesrede auf dem Demokraten-Parteitag vor der US-Wahl 2024 eine nicht ganz so subtile Anspielung auf Trump als Oberbefehlshaber gemacht. Sie sagte, sie würde „niemals den Dienst und die Opfer (von Militärangehörigen, Anm. d. Red.) verunglimpfen“. Eine Anspielung auf einige von Trumps Äußerungen über Veteraninnen und Veteranen – einschließlich der Behauptung seines ehemaligen Stabschefs, er habe amerikanische Kriegsopfer als „Trottel“ und „Verlierer“ bezeichnet. Eine Darstellung, die Trump scharf zurückgewiesen hat.
Donald Trump bezichtigt Kamala Harris vor US-Wahl 2024 des Afghanistan-Desasters – sie kontert scharf
Etwas mehr als zwei Monate vor der US-Wahl 2024 wetteifern Trump und Harris um die Vorherrschaft in militärischen Fragen. Dabei geht es nicht nur um die Frage, wer die Sicherheit Amerikas gewährleisten kann, sondern auch darum, wer sich am besten um die Bedürfnisse der Veteraninnen und Veteranen kümmert und wer den US-Streitkräften den Respekt entgegenbringt, den sie verdienen.
Keiner der beiden Kandidaten hat im Militär gedient, und beide betonen ihre diplomatischen und außenpolitischen Erfolge. Beide umgeben sich auch mit Veteraninnen und Veteranen, die für sie bürgen, einschließlich ihrer Amtskolleginnen und Amtskollegen, die sich ihr eigenes heftiges Hin und Her über den Militärdienst geliefert haben.
Am vergangenen Montag (26. August) nahm Trump an einer Kranzniederlegung am Grab der Unbekannten auf dem Nationalfriedhof in Arlington teil und schloss sich den Familienangehörigen der Soldatinnen und Soldaten an, die bei dem Angriff am 26. August 2021 vor dem Flughafen von Kabul getötet wurden, als die Vereinigten Staaten sich gerade aus Afghanistan zurückzogen.
Der ehemalige Präsident versuchte, Harris mit dem chaotischen Abzug der USA in Verbindung zu bringen. Eine Schlüsselentscheidung Bidens, zu der Harris nach eigenen Angaben konsultiert wurde. Dreizehn US-Soldatinnen und US-Soldaten und etwa 170 Afghaninnen und Afghanen starben bei dem Anschlag, als ein Selbstmordattentäter in den letzten Tagen der zermürbenden Evakuierungsbemühungen unter amerikanischer Führung einen Sprengsatz zündete.
Die Regierung Biden bezeichnete die Todesfälle als Tragödie, hielt aber an der Entscheidung des Präsidenten fest, einen 20 Jahre andauernden Krieg zu beenden, in dem seiner Meinung nach kaum Fortschritte erzielt wurden.
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Die Demokratinnen und Demokraten verbrachten einen großen Teil ihres Demokraten-Parteitags in der vergangenen Woche damit, das Argument von Harris zu untermauern, dass sie als mögliche US-Präsidentin nach der US-Wahl 2024 bereit sei, vom ersten Tag an Oberbefehlshaberin zu sein. Sie erzählte von einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Jahr 2022, um ihn vor Russlands Invasionsplänen zu warnen, und sagte, sie habe dabei geholfen, die globale Reaktion gegen die russische Invasion zu mobilisieren.
„Ich habe mich den Bedrohungen für unsere Sicherheit gestellt, mit ausländischen Staatsoberhäuptern verhandelt, unsere Bündnisse gestärkt und mich mit unseren tapferen Truppen in Übersee engagiert“, sagte sie in der Rede. „Als Oberbefehlshaberin werde ich sicherstellen, dass Amerika immer die stärkste und tödlichste Kampftruppe der Welt hat. Und ich werde unsere heilige Pflicht erfüllen, für unsere Truppen und ihre Familien zu sorgen, und ich werde ihren Dienst und ihre Opfer immer ehren und niemals herabsetzen.“
Harris warnte aber auch davor, dass Trump die außenpolitischen Fortschritte der Regierung Biden zunichtemachen und Amerikas Feinde ermutigen würde: „Er drohte damit, die Nato aufzugeben. Er hat Wladimir Putin ermutigt, in unsere Verbündeten einzumarschieren. Er sagte, Russland könne ‚tun, was immer es wolle‘ “. Im Februar sagte Trump, er habe einem ausländischen Staatsoberhaupt gesagt, er würde Russland ermutigen, mit Ländern, die seiner Meinung nach nicht genug für die Verteidigung ausgeben, „zu tun, was immer sie wollen“.
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Der Streit der Präsidentschaftskandidaten bei der US-Wahl 2024 darüber, wer sich besser für das amerikanische Militär einsetzen würde, findet zu einer Zeit statt, in der die Spannungen auf der ganzen Welt zunehmen – von Russlands Einmarsch in der Ukraine über Israels Krieg mit der Hamas bis hin zu Chinas Aggression gegen seine Nachbarn. Während Harris nur über begrenzte Erfahrung mit den Streitkräften verfügt, hat Trump das Militär abwechselnd gelobt, Generäle kritisiert und Amerikas Bündnisse infrage gestellt, sodass jeder Kandidat in dieser Frage potenziell angreifbar ist.
In einem am vergangenen Montag (26. August) veröffentlichten Interview bestritt Trump erneut jahrelange Berichte, darunter eine öffentliche Erklärung seines ehemaligen Stabschefs John Kelly, wonach er im Kampf gefallene Menschen als „Verlierer“ bezeichnet habe. „Wer würde so etwas sagen?“, sagte Trump in dem Interview mit dem Podcaster Shawn Ryan, einem ehemaligen Spezialisten der US-Marine. Und Trump antwortete sich selbst: „Niemand würde es sagen. Eine dumme Person oder eine Person, die geisteskrank ist.“
Auf dem Demokraten-Parteitag: Zahlreiche Kriegsversehrte bekommen vor US-Wahl 2024 Auftritt
Trumps Team für die Wahlkampf-Kampagne vor der US-Wahl 2024 hat Stellvertreterinnen und Stellvertreter mit militärischer Erfahrung zusammengestellt, die für Trump bürgen und die Demokratinnen und Demokraten angreifen sollen.
An einer Pressekonferenz am vergangenen Montag (26. August) nahmen Verbündete wie der pensionierte US-Marine-Spezialist Ryan Zinke und Familienmitglieder der beim Abzug aus Afghanistan getöteten Militärangehörigen teil. Vergangene Woche veröffentlichte die Trump-Kampagne einen Brief von republikanischen Politikerinnen und Politikern, die im Militär gedient haben, und beschuldigte darin den Vize-Kandidaten von Harris, Tim Walz, Aspekte dessen Dienstes in der Nationalgarde falsch dargestellt zu haben.
Auf dem Demokraten-Parteitag vor der US-Wahl 2024 lässt der demokratische Politiker Ruben Gallego (Mitte) zahlreiche Veteraninnen und Veteranen auf der Bühne auftreten.
Auf dem Demokraten-Parteitag holte der Abgeordnete Ruben Gallego, ein Marinesoldat, der für einen Sitz im US-Senat in Arizona kandidiert, während seiner Rede Dutzende demokratischer Veteraninnen und Veteranen auf die Bühne. Er wies darauf hin, dass Trump über einen Veteranen und ehemaligen Kriegsgefangenen, den verstorbenen republikanischen Senator John McCain, schlecht gesprochen habe. Und er sagte, dass das „Project 2025“, ein von konservativen Gruppen erstellter Entwurf für die anvisierte republikanische Regierung unter Trump nach der US-Wahl 2024, „die Leistungen für Veteranen kürzen und die Schließung von Veteranenkrankenhäusern im ganzen Land erzwingen würde“.
Haltung von Harris und Trump zum US-Militär vor der US-Wahl 2024 offenkundig grundverschieden
Harris spielte zwar eindeutig eine Rolle bei den Bemühungen der Regierung Biden, die Nato zu stärken und die Ukraine zu unterstützen – dazu gehörten Reden auf der Münchner Sicherheitskonferenz und Treffen mit Selenskyj und anderen Verbündeten –, doch ihr Handeln stand ganz im Dienste von Bidens Vision.
Das Weiße Haus hat zwar betont, dass Harris eine vollwertige Regierungspartnerin ist, hat aber nicht präzisiert, welche Rolle sie bei wichtigen Entscheidungen spielte. Harris sagte Reporterinnen und Reportern im Jahr 2021, dass sie die „letzte Person im Raum“ war, als Biden die Entscheidung traf, dass Amerika sich aus Afghanistan zurückzieht. Personen, die mit den Beratungen vertraut waren, sagten aber, dass sie in dieser Hinsicht offenbar keinen Einfluss auf Bidens Entscheidung hatte.
Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht
Trump seinerseits hat sich als Verfechter eines starken US-Militärs präsentiert, aber seine Äußerungen über Militärangehörige sind wiederholt als respektlos kritisiert worden. Die jüngste Kontroverse entbrannte, als Trump eine zivile Medaille, die Presidential Medal of Freedom, als „viel besser“ bezeichnete als die Medal of Honor, die höchste militärische Auszeichnung für Tapferkeit im Kampf, weil letztere oft an Menschen geht, die im Dienst verwundet wurden – eine Bemerkung, die eine seltene Rüge der Veterans of Foreign Wars nach sich zog.
„Diese dummen Kommentare schmälern nicht nur die Bedeutung der höchsten Tapferkeitsauszeichnung unseres Landes, sondern auch in krasser Weise die Opfer derjenigen, die ihr Leben über den Ruf der Pflicht hinaus riskiert haben“, sagte Al Lipphardt von der Organisation in einer Erklärung.
Während seiner ersten Präsidentschafts-Kampagne hatte Trump das Opfer von McCain – der fünf Jahre als Kriegsgefangener in Vietnam verbrachte und schwer gefoltert wurde – mit den Worten „ich mag Leute, die nicht gefangen genommen wurden“ herabgesetzt.
Vor US-Wahl 2024: Auch unter Tim Walz und J. D. Vance ist Militär heißes Eisen im US-Wahlkampf
Walz und der „Running mate“ von Donald Trump, J. D. Vance sind die ersten Veteranen, die nach dem 11. September 2001 gedient haben und danach auf höchster politischer Ebene kandidieren. Vance absovierte vier Jahre lang Aufgaben in der Öffentlichkeitsarbeit der US-Marine und wurde einmal in den Irak entsandt, bevor er als Gefreiter aus dem aktiven Dienst ausschied. Walz diente 24 Jahre lang in der Nationalgarde von Minnesota, unter anderem als Oberfeldwebel, bevor er 2005 in den militärischen Ruhestand ging.
Die Auseinandersetzungen zwischen den beiden sind bisweilen erbittert, wobei Vance Walz wegen der Art und Weise, wie er seinen Dienst charakterisiert hat, „gestohlene Tapferkeit“ vorwirft. Walz sagte, er sei als Oberstabsfeldwebel in den Ruhestand gegangen. Er hat diesen Rang zwar erreicht, aber nicht lange genug gehalten oder die erforderlichen Kurse absolviert, um den Rang im Ruhestand zu behalten, sondern ist stattdessen Master Sergeant geworden, sagen Beamtinnen und Beamte der Nationalgarde aus Minnesota.
Nachdem das in diesem Monat öffentlich wurde, entfernte die Harris-Kampagne auf ihrer Website, dass Walz ein pensionierter Oberstabsfeldwebel war. Außerdem wurde Walz vorgeworfen, er habe sich „falsch ausgedrückt“, als er während einer Wahlkampfveranstaltung sagte, er habe „im Krieg“ Waffen getragen. Walz habe aber nicht in einem Kampfgebiet gedient.
Einige Republikanerinnen und Republikaner haben Walz auch dafür kritisiert, dass er 2005 in den Ruhestand getreten ist. Der Vorwurf: Er habe gewusst, dass seine Einheit wahrscheinlich in Kürze in den Irak verlegt wird. Die Demokratinnen und Demokraten entgegnen, dass Walz durchaus das Recht hatte, in den Ruhestand zu treten, und dass er seine militärische Laufbahn bereits nach den Anschlägen vom 11. September 2001 durch eine erneute Einberufung verlängert hatte. Und sie weisen darauf hin, dass Trump während des Vietnamkriegs fünfmal vom Wehrdienst befreit wurde.
Aktuelle Umfragen vor der US-Wahl 2024 zeigen: Kamala Harris überholt Donald Trump in einem Swing State.
Zu der Autorin und den Autoren
Hannah Knowles ist Reporterin für nationale US-Politik bei der Washington Post und berichtet über Wahlkampf-Kampagnen.
Cleve R. Wootson Jr. ist Reporter im Weißen Haus für die Washington Post.
Dan Lamothe arbeitet seit 2014 für die Washington Post und berichtet über das US-Militär. Er schreibt seit mehr als 15 Jahren über die Streitkräfte, ist viel gereist und hat über Kampfeinsätze in Afghanistan berichtet.
Patrick Svitek ist Reporter im nationalen Politik-Eilmeldungen-Team der Washington Post, zu der er 2024 kam. Zuvor arbeitete er neun Jahre lang für The Texas Tribune, zuletzt als dessen politischer Hauptkorrespondent.
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Dieser Artikel war zuerst am 27. August 2024 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Leserinnen und Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.