Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

News-Ticker

Ukraine-Krieg: Brand in russischem Militärgefängnis tötet fünf Deserteure

News zum Ukraine-Krieg: Truppen aus Russland rücken im Donbass weiter vor. Schwere Verluste für Moskau. Druck in Kursk nimmt zu. Der Ticker.

Dieser News-Ticker zum Ukraine-Krieg ist beendet. Weitere Entwicklungen im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine können Sie in unserem neuen News-Ticker nachlesen.

Update vom 20. Dezember, 18.16 Uhr: In einem Militärgefängnis in Jakutien, im Osten Russlands, sind fünf Deserteure bei einem Brand ums Leben gekommen. Sieben weitere Personen erlitten Rauchvergiftungen, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Das Untersuchungsgefängnis in Jakutsk, der Hauptstadt der Region, beherbergt Soldaten, die ihre Einheit ohne Erlaubnis verlassen haben. Die Ursache des nächtlichen Feuers wird derzeit untersucht.

Update vom 20. Dezember, 17.25 Uhr: Trotz anhaltender Kritik hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seine Absicht bekräftigt, weiterhin mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Kontakt zu bleiben. Nach einem Treffen mit dem estnischen Ministerpräsidenten Kristen Michal in Berlin betonte er: „Mit dem russischen Präsidenten habe ich gesprochen und werde auch wieder mit ihm sprechen“. Scholz machte jedoch deutlich, dass er Putin stets daran erinnern werde, dass es seine Verantwortung sei, „den Krieg zu beenden, seine Aggression einzustellen und auch Truppen zurückzuziehen“.

Ukraine-Premier verkündet Erhalt erster Gelder aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten

Update vom 20. Dezember, 15.30 Uhr: Der ukrainische Premierminister Denys Shmyhal hat mitgeteilt, dass die Ukraine die ersten US-Mittel aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten erhält. „Wir sind unseren Partnern für ihre Unterstützung auf dem Weg der wirtschaftlichen Entwicklung und des Wiederaufbaus dankbar“, schrieb Shymal auf Telegram.

Ukrainischen Streitkräfte der 24. mechanisierten Brigade bei einer Übung zur taktischen Medizin und taktischen Versorgung von Gefechtsopfern in der Region Donezk.

Update vom 20. Dezember, 14.23 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat Verbündete gemeinsam mit Estland dazu aufgerufen, die Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland mehr zu unterstützen. Das sagte Scholz heute in Berlin, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete.

Massiver Cyberangriff aus Russland; Moskau setzt im Ukraine-Krieg auf digitale Kriegsführung

Update vom 20. Dezember, 13.30 Uhr: Russland soll einen massiven Cyberangriff auf das staatliche Register der Ukraine durchgeführt haben. Das berichtete die ukrainische Vizepremierministerin Olha Stefanishjna am Donnerstagabend auf Facebook. Sie schrieb: „Heute ereignete sich der größte externe Cyberangriff der letzten Zeit auf die staatlichen Register der Ukraine. Infolge dieses gezielten Angriffs wurde die Arbeit der einheitlichen und staatlichen Register, die dem ukrainischen Justizministerium unterstehen, vorübergehend eingestellt.“ 

Es sei klar, dass Russland diesen Angriff durchgeführt habe, um „die Arbeit der lebenswichtigen Infrastruktur des Landes zu stören“, so Stefanishjna weiter. Der Angriff hat laut eines Berichts der Financial Pravda keine Auswirkungen auf die Arbeit des Registers.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 20. Dezember, 12.50 Uhr: Die Ukraine hat die Leichen von mehr als 500 getöteten ukrainischen Soldaten geborgen. Das berichtete der Kyiv Independent unter Berufung das Koordinierungshauptquartier für die Behandlung von Kriegsgefangenen. Laut dem ukrainischen Parlamentskommissar für Menschenrechte, Dmytro Lubinets, seien bis März insgesamt mehr als 2800 Leichen gefallener ukrainischer Soldaten im Krieg geborgen worden.

Russische Angriffe töten sieben Menschen in der Ukraine

Update vom 20. Dezember, 11.50 Uhr: Im Verlauf des vergangenen Tages sollen bei russischen Angriffen auf die Ukraine insgesamt sieben Menschen getötet worden sein. Das berichtete der Kyiv Independent unter Berufung auf Behördeninformationen. Zudem seien 34 Menschen verletzt worden.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Update vom 20. Dezember, 11.05 Uhr: In der Nähe des Ostafjewo-Flughafens in der Region Moskau soll ein russisches Militärtransportflugzeug explodiert sein. Das berichtete der ukrainische Militärgeheimdienst GUR in einem Beitrag auf Facebook. „Das Hauptkraftwerk des Militärtransportflugzeugs An-72, das der Marine des Aggressorstaates Russland gehörte, explodierte“, heißt es dort. Der Vorfall soll bereits vor einer Woche stattgefunden haben. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 20. Dezember, 10.122 Uhr: Der russische Angriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew soll eine Reaktion auf einen Angriff auf Chemiewerk Kamensky in der Region Rostow am 18. Dezember gewesen sein. Das schrieb das russische Verteidigungsministerium auf Telegram. Ziel des Angriffs waren laut dem Verteidigungsministerium das Kontrollzentrum des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU, das Rüstungsunternehmen Luch und Stellungen des Flugabwehr-Raketensystems Patriot.

Update vom 20. Dezember, 9.55 Uhr: Russland hat mit einem Raketenangriff am Morgen schwere Schäden in der ukrainischen Hauptstadt Kiew angerichtet. Es gebe inzwischen neun Verletzte und einen Toten, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Die Zahl der Opfer könnte noch steigen, denn in mehreren Stadtteilen wüten Brände. Nach Angaben der Militärverwaltung hat das russische Militär für den Schlag auch ballistische Raketen eingesetzt. 

Auch im Umland der Hauptstadt gab es mehrere Einschläge – dort kamen Drohnen zum Einsatz. Es seien vor allem Lager in Brand geraten, teilte der Katastrophenschutz mit. In der Nähe des Flughafens Boryspol sei ein Feuer in einem Großlager mit 15.000 Quadratmetern Fläche ausgebrochen. Die Flammen seien inzwischen lokalisiert, heißt es.

Russland startet im Ukraine-Krieg Raketenangriff auf Kiew

Update vom 20. Dezember, 9.15 Uhr: Bei einem russischen Raketenangriff auf Kiew ist nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens ein Mensch getötet worden. Zudem seien Brände ausgebrochen und ein Bürogebäude beschädigt worden, teilte der Chef der Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt, Serhij Popko, mit. Die russischen Streitkräfte hätten acht Raketen auf Kiew abgefeuert, so Popko weiter. Dabei hätten sie Kinschal-Hyperschallraketen und ballistische Iskander/KN-23-Raketen eingesetzt.

Update vom 20. Dezember, 8.15 Uhr: Die Verluste Russlands im Ukraine-Krieg steigen weiter. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs sind in den vergangenen 24 Stunden etwa 2200 russische Soldaten getötet oder schwer verwundert worden. Damit steigt die Gesamtzahl der Truppenverluste im Ukraine-Krieg auf mehr als 770.000. Zudem will die Ukraine am Vortag 42 Artilleriesysteme und 79 Drohnen zerstört haben. Die Zahlen aus Kiew können nicht unabhängig überprüft werden:

  • Soldaten: 770.420 (+2200 zum Vortag)
  • Panzer: 9584 (+8)
  • Gepanzerte Fahrzeuge: 19.823 (+24)
  • Artilleriesysteme: 21.220 (+42)
  • Luftabwehrsysteme: 1027 (+1)
  • Drohnen: 20.600 (+79)
  • Fahrzeuge und Tanklaster: 31.793 (+115)

Update vom 20. Dezember, 7.05 Uhr: Die Ukraine meldet einen russischen Raketenangriff auf Kiew. Die Luftabwehr sei in der Hauptstadt im Einsatz, teilte das ukrainische Militär mit. Mehrere Explosionen waren zu hören. Das Militär hatte zuvor Luftalarm ausgelöst und vor dem Angriff gewarnt.

Ukraine steht in Kursk unter Druck – Hunderte Soldaten aus Nordkorea offenbar im Ukraine-Krieg getötet

Update vom 20. Dezember, 6.35 Uhr: Die ukrainischen Truppen stehen in dem Brückenkopf unter Druck, den sie immer noch im russischen Gebiet Kursk halten. Allein dort habe es am Donnerstag 48 russische Sturmangriffe gegeben, teilte der Generalstab mit. Die russische Armee setzt bei Kursk auch nordkoreanische Soldaten ein. Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums sagte nun, im Pentagon gehe man davon aus, dass mehrere Hundert Nordkoreaner verletzt oder getötet worden seien.

Update vom 20. Dezember, 5.15 Uhr: Das ukrainische Militär meldet weiter schwere Gefechte aus dem Osten des Landes. Russische Soldaten hätten das Dorf Trudowe südlich von Kurachowe im Gebiet Donezk erobert, berichtete der ukrainische Militärblog „DeepState“. Der Generalstab in Kiew nannte Kurachowe und Pokrowsk als Schwerpunkte der Kämpfe.

Update vom 19. Dezember, 22.17 Uhr: Ignazio Cassis, der Außenminister der Schweiz, hat ein Telefonat mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow geführt. Dabei war unter anderem der russische Angriff auf die Ukraine ein Thema. Allerdings wurde von dem Außenministerium in Bern hervorgehoben, dass der Hauptgrund für das Gespräch die Bewerbung der Schweiz für den Vorsitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) im Jahr 2026 war.

Selenskyj setzt im Ukraine-Krieg weiter auf US-Hilfen

Update vom 19. Dezember, 21.32 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Notwendigkeit der US-Unterstützung im Abwehrkampf gegen die russischen Invasionstruppen betont. Nach einem Treffen mit den EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag (19. Dezember) in Brüssel, sagte er, dass die Sicherheitsgarantien Europas nicht ausreichen würden. Donald Trumps Forderung nach einer Waffenruhe mit Russland, wies Selenskyj dabei zurück. Putin sei nicht zu trauen.

Update vom 19. Dezember, 20.55 Uhr: Ukrainische Truppen haben angegeben, dass sie in der russischen Region Kursk erneut etwa zwölf nordkoreanische Soldaten getötet haben. Dies berichtete der Kyiv Independent unter Berufung auf ukrainische Spezialeinsatzkräfte. Zudem seien 20 weitere Soldaten der Armee des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-un verletzt worden.

Update vom 19. Dezember, 10.10 Uhr: Bei einem Gespräch mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump, hat Bundeskanzler Olaf Scholz betont, dass Deutschland der Ukraine weiter militärische Hilfe zusichern werde. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf den Regierungssprecher Steffen Hebestreit berichtete, seien sich die beiden einig gewesen, „dass der russische Krieg gegen die Ukraine schon viel zu lange andauere und es darauf ankomme, so bald wie möglich auf den Weg zu einem fairen, gerechten und nachhaltigen Frieden zu gelangen“.

Update vom 19. Dezember, 18.55 Uhr: Wolodymyr Selenskyj, der Präsident der Ukraine, äußerte seine Unzufriedenheit über die Sicherheitsgarantien Europas für sein Land. Er betonte am Donnerstag nach einem Treffen mit den EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel, dass zusätzlich die Unterstützung der USA erforderlich sei. Die von dem zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump geforderte Waffenruhe mit Russland lehnte er ab. Er unterstrich, dass dem russischen Präsidenten Putin nicht zu vertrauen sei.

Russland fliegt Luftangriff auf Cherson – Tote und Verletzte

Update vom 19. Dezember, 18.00 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf die Region Charkiw in der Ukraine sollen drei Menschen getötet worden sein. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die Polizei. Diese teilte auf ihrem Telegram-Kanal mit, dass bei dem Angriff mehr als zehn Wohngebäude beschädigt und drei weitere Menschen verletzt worden sein sollen.

Update vom 19. Dezember, 17.45 Uhr: Wladimir Putin, der Präsident Russlands, hat seine Offenheit für Gespräche zur Beendigung des Krieges in der Ukraine bekräftigt. Er äußerte sich während seiner viereinhalbstündigen Jahrespressekonferenz, auf eine Frage des US-Senders NBC, dass er auch zu Zugeständnissen bereit sei. Er betonte: „Politik ist die Kunst der Kompromisse.“ Konkrete Einzelheiten zu möglichen Kompromissen blieben jedoch unerwähnt. Immerhin verzichtete er auf Vorbedingungen für die Gespräche.

In einem Sommergespräch mit dem diplomatischen Korps hatte Putin die Rückgabe der vier ukrainischen Gebiete Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja, die Russland nach dem Kriegsausbruch 2022 annektiert hatte, als eine der Bedingungen für den Beginn von Verhandlungen gestellt. Diesmal jedoch erklärte er: „Wir haben keine Bedingungen für Verhandlungen mit der Ukraine“.

Erstmeldung: Moskau/Kiew – Ein ukrainischer Drohnen- und Raketenangriff auf die russische Grenzregion Rostow hat nach Angaben des Regionalgouverneurs ein kurzzeitiges Feuer in einer Öl-Raffinerie ausgelöst. Das an die Ukraine grenzende Rostow sei „einem massiven Angriff des Feindes ausgesetzt“ gewesen, erklärte der örtliche Gouverneur Juri Sljusar am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Mehr als drei Dutzend Drohnen und drei Raketen seien eingesetzt und die russischen Luftabwehrdienste in mehreren Städten der Region aktiviert worden.

Es seien zwar „die meisten Luftziele neutralisiert“ worden, aber es sei ein Feuer in einer Öl-Raffinerie ausgebrochen, fuhr Sljusar fort. Etwa 45 Minuten später teilte der Gouverneur mit, dass das Feuer gelöscht worden sei. Ein Mensch in einem Dorf wurde laut Sljusar von herabfallenden Drohnentrümmern verletzt.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte, die ukrainischen Versuche, „Terrorangriffe mit flugzeugähnlichen Drohnen auszuführen“, seien „vereitelt“ worden. Mehr als 80 Drohnen seien landesweit von den russischen Luftabwehrsystemen zerstört worden. Unter anderem hatte die Kyiv Post auf X dazu mehrere Videos und Fotos geteilt.

Die russischen Grenzregionen werden oft von ukrainischem Beschuss getroffen. Bei zwei separaten Angriffen wurden in der vergangenen Woche Rostow sowie die westlich liegende Region Brjansk getroffen. Der jüngste Beschuss ereignet sich nur wenige Stunden, bevor der russische Präsident Wladimir Putin am Donnerstag seine traditionelle Pressekonferenz zum Jahresende hält.

Nordkorea soll weitere Truppen für den Ukraine-Krieg schicken

Derweil könnte Nordkorea nach Einschätzung des südkoreanischen Geheimdienstes weitere Truppen in den Ukraine-Krieg schicken. Der Geheimdienst NIS sehe Anzeichen dafür, dass Machthaber Kim Jong-un Vorbereitungen für die Ausbildung und Entsendung einer zusätzlichen Spezialeinheit trifft, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap. Sie berief sich dabei auf Informationen aus einer nicht öffentlichen Sitzung des Geheimdienstausschusses der Nationalversammlung, die ein Abgeordneter später mit Reportern teilte. Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt. 

Der Geheimdienst geht demnach zudem davon aus, dass bislang mindestens 100 nordkoreanische Soldaten im Kampf gegen die Ukraine gefallen und bis zu tausend weitere Soldaten verletzt worden sind. Auch Kiew und Washington gehen von hohen Verlusten bei den Nordkoreanern aus. Bisherigen Angaben zufolge setzt die Moskauer Militärführung die Nordkoreaner vor allem in Kämpfen zur Rückeroberung des ukrainisch besetzten Gebietes Kursk ein. Zudem soll Nordkorea laut Angaben aus Südkorea schwerste Geschütze wie Panzerhaubitzen und Mehrfachraketenwerfer an Russland geliefert haben.

Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf im Ukraine-Krieg geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (red mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © press service of the 24th mechanized brigade of Ukrainian Armed forces / AFP

Kommentare