Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

News-Ticker

Ukraine-Krieg: Drohnenangriffe auf Panzerkolonne aus Russland – Nordkorea erleidet neue Verluste

Aktuelle News zum Ukraine-Krieg im Ticker: Ukrainische Truppen fliegen Drohnenangriffe auf Russland. Nordkorea erleidet neue Verluste in Kursk.

Dieser Ticker zum Ukraine-Krieg ist beendet. Alle weiteren Informationen finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 25. Dezember, 6.40 Uhr: Zu Weihnachten hat Russland im Ukraine-Krieg wieder zahlreiche Angriffe durchgeführt. Bei einem Raketenangriff auf die südostukrainische Stadt Krywyj Rih sind mindestens ein Mensch getötet und gut ein Dutzend weitere verletzt worden. Eine Frau sei am Heiligabend lebend aus den Trümmern eines von russischen Raketen getroffenen Hauses gerettet worden, teilte die Militärverwaltung der Stadt laut Deutscher Presse-Agentur mit. Die Zahl der Verletzten lag am Abend bei mindestens 15, davon waren 14 im Krankenhaus.

Update vom 24. Dezember, 18.55 Uhr: In Russland wurde nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Tass ein Mann zu 22 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Verurteilte soll im Sommer 2023 auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim Bahngleise gesprengt haben. Dem Mann wurde außerdem vorgeworfen, „auf Anweisung des ukrainischen Geheimdienstes“ fünf Terroranschläge vorbereitet zu haben.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 24. Dezember, 18.03 Uhr: Zum Ende seiner Amtszeit erwägt US-Präsident Joe Biden neue, groß angelegte Sanktionen gegen den russischen Energiesektor. Das berichtet die Washington Post unter Berufung auf anonyme Quellen. Mit den Sanktionen wolle Biden laut Bericht die sogenannte russische Schattenflotte ins Visier nehmen.

Auch die EU hatte sich im Dezember vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs auf ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland geeinigt. Die Sanktionen richten sich ebenso gegen Russlands Schattenflotte, wie mehrere Diplomaten gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erklärt hatten. Gemeint sind damit Tanker, die unter fremder Flagge fahren und Russland dabei helfen, das EU-Ölembargo zu umgehen.

News zum Ukraine-Krieg: Russland feuert ballistische Rakete auf Wohnhaus in der Ostukraine

Update vom 24. Dezember, 16.49 Uhr: Im Ukraine-Krieg haben Wladimir Putins Truppen am Nachmittag die Stadt Krywyj Rih in der Region Dnipropetrowsk in der Ostukraine angegriffen. Das berichtet Ukrainska Pravda unter Berufung auf die Militärverwaltung der Region und den Leiter des Verteidigungsrates der Stadt, Oleksandr Vilkul.

Bei dem Angriff sei demnach ein vierstöckiges Wohngebäude von einer ballistischen Rakete getroffen worden. „Leider erwarten wir einige tragische Neuigkeiten“, erklärte der Leiter des Verteidigungsrates der Stadt. Bislang sei bekannt, dass sieben Menschen verletzt wurden. Vier davon seien aus den Trümmern gerettet worden.

Russische Angriffe auf Energieinfrastruktur der Ukraine: „Bedrohung für die nukleare Sicherheit Europas“

Update vom 24. Dezember, 15.37 Uhr: Experten der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) haben die Folgen der jüngsten russischen Angriffe im November und Dezember auf wichtige Umspannwerke ukrainischer Atomkraftwerke bewertet. Das berichtet Ukrainska Pravda unter Berufung auf das Energieministerium der Ukraine. Demnach erklärte der Energieminister der Ukraine, Herman Halushchenko: „Russlands Angriffe auf die zivile Energieinfrastruktur, einschließlich wichtiger Umspannwerke, stellen eine direkte Bedrohung für die nukleare und Strahlensicherheit ganz Europas dar.“

IAEA-Experten besuchten die von russischen Angriffen betroffenen Standorte mit Vertretern des nationalen Energieunternehmens der Ukraine, dem staatlichen ukrainischen Atomunternehmen und der staatlichen Atomaufsichtsbehörde der Ukraine. Der Leiter der IAEA, Rafael Grossi, hatte bereits Ende November mit Blick auf Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur vor einem „großen Risiko für die nukleare Sicherheit“ gewarnt.

Putins Verluste im Ukraine-Krieg: Selenskyjs Truppen zerstören Panzer-Kolonne

Update vom 24. Dezember, 14.50 Uhr: An dem Frontabschnitt Wremiwka im Ukraine-Krieg haben ukrainische Truppen eine russische Panzerkolonne zerstört. Das meldet die Pressestelle der ukrainischen operativ-strategischen Truppengruppierung „Chortyzja“ auf Telegram. Demzufolge sollen russische Truppen am Dienstagmorgen mit drei Kampfpanzern und einem Schützenpanzer mit Infanterie die ukrainischen Stellungen in der Region angegriffen haben. Die Ukraine soll durch den Einsatz von Drohnen die Panzer vernichtet und die Soldaten getötet haben.

Russische Drohnenangriffe im Ukraine-Krieg: Ukrainische Truppen wehren Shahed-Angriffe ab

Update vom 24. Dezember, 11.26 Uhr: Die Ukraine hat in den vergangenen Stunden laut eigenen Angaben mehrere Drohnenangriffe der russischen Armee abwehren können. Russland habe rund 60 iranische Shahed-Drohnen für die Attacken eingesetzt, berichtet die ukrainische Luftwaffe auf Telegram. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben nicht.

Russlands Verluste im Ukraine-Krieg steigen weiter

Update vom 24. Dezember, 8.29 Uhr: Russlands Verluste im Ukraine-Krieg steigen weiter. Binnen 24 Stunden hat Putins Armee nach Angaben des ukrainischen Generalstabs rund 1630 Soldaten verloren. Auch mehrere russische Panzer will die Ukraine in Gefechten zerstört haben. Die Zahlen im Überblick:

  • Soldaten: 777.720 (+1630 zum Vortag)
  • Panzer: 9624 (+9)
  • Gepanzerte Fahrzeuge: 19.915 (+30)
  • Artilleriesysteme: 21.323 (+10)
  • Drohnen: 20.834 (+44)
  • Marschflugkörper: 2948
  • Fahrzeuge und Tanklaster: 32.086 (+47)
  • Spezialausrüstung: 3667 (+3)

Update vom 24. Dezember, 6.30 Uhr: Die Ukraine hat am Abend unbekannte Ziele im Süden Russlands mit Kampfdrohnen angegriffen. Dies berichtet die dpa. Auch Russland berichtete von Einflügen bei Millerowo in der Nähe von Rostow am Don sowie bei der Hafenstadt Taganrog am Asowschen Meer. Bei Millerowo seien neun Drohnen abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Nach ersten Berichten habe es keine Verletzten gegeben. Über eventuelle Schäden lagen keine Angaben vor.

Update vom 23. Dezember, 18.16 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat neue Zahlen zu den nordkoreanischen Verlusten im Ukraine-Krieg genannt. Mehr als 3000 nordkoreanische Soldaten seien bislang in der russischen Region Kursk getötet oder verletzt worden. Dies seien „erste Informationen“, schrieb Selenskyj am Montag im Onlinedienst X. Zuvor hatte der südkoreanische Generalstab die Zahl der nordkoreanischen Opfer auf „etwa 1100“ geschätzt.

Russland setzt in Kursk nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj weiter in größerer Zahl nordkoreanische Soldaten bei Angriffen ein. (Archivfoto)

Leopard, Gepard und Iris-T: Ukraine erhält Waffenpaket aus Deutschland

Update vom 23. Dezember, 16.45 Uhr: Die Ukraine hat kurz vor Weihnachten ein neues umfangreiches Waffenpaket aus Deutschland erhalten. Darin enthalten sind 15 Kampfpanzer vom Typ Leopard 1 A5, zwei Gepard-Flugabwehrpanzer, eine Panzerhaubitze 2000 sowie zwei Flugabwehrsysteme vom Typ Iris-T und zwei Patriot-Abschussbasen, wie das ukrainische Verteidigungsministerium und die Bundesregierung in Berlin mitteilten. 

Angesichts der zuletzt verstärkten Drohnen- und Raketenangriffe Russlands gegen die Ukraine sind vor allem die Flugabwehrsysteme von großer Bedeutung für Kiew. Die Lieferung der zusätzlichen Iris-T Systeme war Berlin zufolge bereits 2023 zugesagt worden. Für die Gepard-Flugabwehrpanzer liefert Deutschland der Ukraine nun zusätzlich 65.000 Schuss Flakpanzermunition sowie weitere Munition für das Iris-T-System. Zudem liefert Berlin Luft-Luft-Raketen vom Typ AIM-9L/I Sidewinder, die es Kampfflugzeugen ermöglichen, Ziele in der Luft anzugreifen.

Neben den schweren Waffen beinhaltet das neue Paket aus Deutschland nach einer Auflistung der Bundesregierung zufolge unter anderem auch Lastwagen, Drohnen, weitere Radaranlagen und Munition. 

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Drohnen im Ukraine-Krieg: Russland setzt sie wohl immer öfter ein

Update vom 23. Dezember, 12.35 Uhr: Russland setzt nach britischen Angaben verstärkt Drohnen ohne oder mit geringen Sprengladungen gegen die Ukraine ein. Die Köder sollten die ukrainische Flugabwehr überlasten, teilte das britische Verteidigungsministerium mit.

Zwischen September und November seien vermutlich 50 bis 60 Prozent der abgefeuerten Drohnen lediglich „Täuschung“ gewesen, hieß es in London weiter. Sie seien kleiner und günstiger als die Kamikaze-Drohnen des iranischen Typs Shahed, die Russland stark nutzt. Ihr Einsatz solle das ukrainische Radar übersättigen und verwirren, sodass die Flugabwehr erschöpft wird.

„Einige der Täuschungssysteme sind wahrscheinlich noch mit einer geringen Sprengladung (bis zu 5 Kilogramm) ausgestattet, was sie letztlich nicht weniger gefährlich macht, sollten sie ein Ziel erreichen“, schrieb das britische Ministerium weiter. Allein im November habe Russland insgesamt 2.300 Drohnen gegen die Ukraine eingesetzt. Die Zahl habe sich seit Juli jeden Monat deutlich erhöht. Es sei wahrscheinlich, dass Russland weiterhin mindestens 1.500 Stück pro Monat einsetzen und damit den Druck auf die Ukraine aufrechterhalten könne, solange der Nachschub an Marschflugkörpern aufgefüllt werde.

Nordkorea verliert zahlreiche Soldaten im Ukraine-Krieg

Update vom 23. Dezember, 7.55 Uhr: Die Verluste sind offenbar hoch: 1100 nordkoreanische Soldaten sind nach Schätzungen aus Seoul im Ukraine-Krieg bisher getötet oder verletzt worden. „Wir schätzen, dass die nordkoreanischen Truppen“ in Kämpfen gegen ukrainische Streitkräfte „etwa 1100 Opfer erlitten haben“, erklärte der südkoreanische Generalstab. Nach ukrainischen Angaben kämpfen sie an der Seite der russischen Truppen in der russischen Grenzregion Kursk.

Update vom 23. Dezember, 7.10 Uhr: Nordkorea bereitet sich angeblich darauf vor, weitere Truppen und Drohnen nach Russland zu schicken. Das teilte das südkoreanische Militär laut dem Kyiv Independent unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Yonhap mit. Demnach soll Nordkorea auch damit beginnen, Kamikaze-Drohnen herzustellen und an Russland zu liefern.

Update vom 23. Dezember, 5.20 Uhr: Nato-Generalsekretär Mark Rutte hält die zum Teil scharfe Kritik an Olaf Scholz im Ukraine-Krieg für ungerechtfertigt. „Ich habe Selenskyj oft gesagt, dass er aufhören soll, Olaf Scholz zu kritisieren, denn ich halte das für unfair“, sagte Rutte in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Was Scholz für die Ukraine getan habe, sei beeindruckend. Zugleich machte Rutte deutlich, dass er der Ukraine durchaus auch Taurus-Marschflugkörper liefern und keine Einschränkungen bei der Nutzung machen würde. Es sei aber nicht an ihm zu entscheiden, was Alliierte liefern sollten.

Angriffe aus Russland: Neue Drohnenschwärme über der Ukraine

Update vom 22. Dezember, 22.11 Uhr: Russland hat am späten Abend die Ukraine erneut mit Drohnenattacken überzogen. Die ukrainische Flugabwehr berichtete von Einflügen von Drohnenschwärmen aus verschiedenen Himmelsrichtungen. Die Ziele der Kampfdrohnen waren wegen der sich ständig ändernden Flugrichtungen zunächst nicht ersichtlich. Mit dieser Taktik versuchen die russischen Militärs, die ukrainische Flugabwehr zu überlasten. 

Mit immer neuen Drohnen- und Raketenangriffen versucht Russland, die ukrainische Bevölkerung zu zermürben. Viele der Angriffe richten sich gegen die energetische Infrastruktur der Ukraine, um die Versorgung mit Strom – damit auch mit Wasser und Fernwärme – zum Erliegen zu bringen.

Weiteres Todesopfer bei russischem Drohnen-Angriff auf die Ukraine

Update vom 22. Dezember, 20.36 Uhr: Bei russischen Drohnenangriffen auf die Region Cherson, sind offenbar drei Menschen getötet worden. Das teilte Gouverneur Oleksandr Prokudin mit. Zwei Menschen seien bereits am Samstagabend durch von den Drohnen abgeworfene Sprengladungen getötet worden. Ein 30-Jähriger starb am Sonntag durch russischen Drohnenbeschuss.

Update vom 22. Dezember, 18.20 Uhr: Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico ist russischen Medienberichten zufolge am Sonntag von Kreml-Chef Wladimir Putin in Moskau empfangen worden. „Putin führt derzeit im Kreml Gespräche mit dem slowakischen Ministerpräsidenten Fico“, schrieb der russische Fernsehjournalist Pawel Sarubin, der als Kreml-Insider gilt, im Onlinedienst Telegram. Er verbreitete zudem ein kurzes Video, das Putin und Fico zeigt. Kreml-Sprecher Dimitri Peskow zufolge war das Treffen „vor einigen Tagen“ geplant worden. Zu den Gesprächsthemen äußerte er sich jedoch nicht.

Nach Drohenangriff auf Kasan: Putin droht Ukraine mit „Vielfachem an Zerstörung“

Update vom 22. Dezember, 16.10 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat der Ukraine nach Drohnenangriffen weit im russischen Landesinneren mit weiterer „Zerstörung“ gedroht. „Wer auch immer und in welchem Ausmaß auch immer versucht, zu zerstören, wird selbst das Vielfache an Zerstörung erleben und bereuen, was er in unserem Land versucht hat“, so Putin bei einer offiziellen Zeremonie am Sonntag.

Die Ukraine soll Drohnenangriffe mehr als tausend Kilometer hinter der Grenze in Kasan durchgeführt haben. Russland wirft Kiew vor, dabei zivile Infrastruktur ins Visier genommen zu haben. Kiew hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. Russland greift seinerseits immer wieder die zivile Infrastruktur der Ukraine an.

Update vom 22. Dezember, 15.30 Uhr: In Russland soll es seit drei Tagen zu einer Reihe von Brandanschlägen gekommen sein. Wie Medien berichteten, habe es seit Freitag etwa 20 Fälle gegeben. Laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass, versuchten die Attentäter, kleine Sprengkörper oder Feuerwerkskörper auf Ziele in Sankt Petersburg und im Moskauer Gebiet zu werfen. Die Unbekannten sollen es auf staatliche Banken, Einkaufszentren, Poststellen, Rekrutierungsbüros, Verwaltungsgebäude und Polizeiautos abgesehen haben.

Die Verantwortlichen seien online rekrutiert worden, hieß es unter Berufung auf anonyme Sicherheitsquellen weiter. Den Personen sei für die Angriffe Geld geboten worden. Mehrere Personen seien im Zusammenhang mit den Brandanschlägen festgenommen worden. Die meisten der Verdächtigen seien Rentner.

Russland soll erneut ukrainische Kriegsgefangene im Krieg hingerichtet haben

Update vom 22. Dezember, 14.43 Uhr: Nach Berichten aus Kiew haben russische Truppen erneut ukrainische Kriegsgefangene hingerichtet. Dmytro Lubinez, der ukrainische Beauftragte für Menschenrechte, teilte auf Telegram mit, dass ein Video zeigt, wie fünf gefangene Ukrainer von russischen Soldaten getötet werden. Er forderte: „Russische Kriegsverbrecher, die ukrainische Kriegsgefangene erschießen, müssen vor ein internationales Tribunal und die härteste Bestrafung erfahren, die das Gesetz vorsieht“.

Update vom 22. Dezember, 13.40 Uhr: Der designierte ukrainische UN-Botschafter Andrij Melnyk setzt bei seiner künftigen Arbeit in New York auch auf deutsche Unterstützung. „Neben den Waffen, mit denen die Ukrainer ihre Unabhängigkeit gegen Russland seit fast drei Jahren mutig verteidigen, werde ich zum Schwert des Völkerrechts, unserer schärfsten Waffe, greifen, um den Russen Paroli zu bieten“, sagte Melnyk der Deutschen Presse-Agentur. Bei dieser „Mammutaufgabe“ hoffe er „auf eine viel stärkere Schulter“ der deutschen Verbündeten. 

Melnyk war von Januar 2015 bis Oktober 2022 Botschafter in Deutschland, also auch in den ersten eineinhalb Jahren nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs. Die Bundesregierung hat er in dieser Zeit immer wieder mit scharfen Worten für die aus seiner Sicht zu zögerlichen Waffenlieferungen kritisiert. Kanzler Olaf Scholz bezeichnete er einmal sogar als „beleidigte Leberwurst“. 

Putin droht nach Drohnenangriffen auf Russland

Update vom 22. Dezember, 12.55 Uhr: Nach einem Drohnenangriff auf die russische Millionenstadt Kasan an der Wolga hat Kremlchef Wladimir Putin Kiew Vergeltung angedroht. „Wer auch immer versucht, etwas bei uns zu zerstören, wird mit einem Vielfachen der Zerstörungen bei sich konfrontiert und bedauert noch, was er in unserem Land versucht hat“, sagte der russische Präsident bei einer vom Fernsehen übertragenen Videokonferenz.

Am Samstagmorgen waren sechs ukrainische Drohnen in Wohnhäuser Kasans eingeschlagen, eine weitere traf ein Industrieobjekt. Offiziellen Angaben zufolge gab es bei dem Angriff keine Verletzten. Medien schrieben von drei Personen, die Schnittwunden durch zersplitterte Fensterscheiben erlitten hätten. Kasan befindet sich mehr als 1000 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Obwohl sich die Ukraine bislang offiziell nicht zu der Attacke bekannt hat, gilt sie als deren Reaktion auf die schweren russischen Angriffe.

In Russland: Ukrainische Drohnen setzen Tanklager in Brand

Erstmeldung: Moskau/Kiew/Orjol – In der westrussischen Region Orjol ist nach einem ukrainischen Drohnenangriff ein Tanklager in Brand geraten. „Dank der schnellen Reaktion ist es zum Glück gelungen, Folgen des Angriffs zu verhindern – der Brand wurde schnell lokalisiert und ist inzwischen völlig gelöscht“, schrieb Gouverneur Andrej Klytschkow auf Telegram. Opfer und schwere Schäden gebe es nicht, versicherte er.

Laut Klytschkow hat die russische Flugabwehr rund 20 Drohnen abgeschossen, die vornehmlich auf Objekte der Treibstoff- und Energieversorgung zielten. Russlands Verteidigungsministerium meldete den Abschuss von insgesamt 42 Drohnen in den Gebieten Orjol, Rostow, Brjansk, Kursk und Krasnodar. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht prüfen.

Das Tanklager nahe der Ortschaft Stalnoi Kon wurde bereits vor einer Woche attackiert. Kiews Militär begründete den Angriff damit, dass die Reservoirs der Versorgung der russischen Armee dienen. Das Lager versorgt aber auch die Ölleitung Druschba nach Europa.

Russland fliegt Luftangriffe auf die Ukraine – Kiew kontert mit Drohnenangriffen auf Kasan

Russlands seit fast drei Jahren andauernder Ukraine-Krieg ging unterdessen mit nächtlichen Luftangriffen weiter. Die ukrainische Luftwaffe ortete in der Nacht auf Sonntag zahlreiche russische Kampfdrohnen am Himmel. Russische Flugzeuge warfen Gleitbomben auf die Gebiete Donezk und Cherson ab. Der ukrainische Generalstab berichtete von vielen Gefechten entlang der Front in der Ukraine. Im russischen Grenzgebiet Kursk versuchten die Moskauer Truppen mit aller Macht, die ukrainischen Soldaten zu vertreiben.

Derweil trafen ukrainische Drohnen am Samstag Wohnhäuser in der russischen Millionenstadt Kasan, etwa 1100 Kilometer von der Ukraine entfernt. Im westrussischen Gebiet Orjol habe ein Drohnenschwarm eine Treibstoffanlage in Brand gesetzt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass in der Nacht zu Sonntag. Weitere Drohnen seien über der Region Brjansk abgeschossen worden, bevor sie Schaden anrichten konnten, hieß es unter Berufung auf die Regionalverwaltung. Die Angaben beider Kriegsparteien lassen sich in der Regel kaum unabhängig überprüfen.

Selenskyj droht Putin: Raketenangriffe auf Russland gehen weiter

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drohte mit weiteren Attacken auf Militäreinrichtungen in Russland als Vergeltung für russische Luftangriffe. „Wir werden auf jeden Fall weiterhin russische militärische Ziele mit Drohnen und Raketen angreifen“, sagte er in einer Videoansprache. Dabei setze die Ukraine mehr und mehr selbst produzierte Waffen ein. Es gehe gegen „die Militärbasen, die russische militärische Infrastruktur, die für diesen Terror gegen unser Volk genutzt wird“.

Mit Terror meinte er die jüngsten russischen Luftangriffe auf Kiew, Cherson und andere Städte. In der vergangenen Woche habe Russland mehr als 550 Gleitbomben, fast 550 Kampfdrohnen und mehr als 20 Raketen verschiedener Typen gegen die Ukraine eingesetzt, schrieb Selenskyj auf X.

Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf im Ukraine-Krieg geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (red mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Artem Priakhin/dpa

Kommentare