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News-Ticker

Krieg in Nahost: Israelischer General bietet Hamas-Chef Ausreise aus Gaza an

Israels Armee trifft bei einem Luftangriff ein Flüchtlingslager. General Gal Hirsch will Hamas-Chef Sinwar einen „sicheren Korridor ermöglichen“.

Hinweis der Redaktion: Dieser News-Ticker zum Krieg in Nahost ist beendet. Alle weiteren Entwicklungen lesen Sie in unserem neuen Ticker.

Update vom 12. September, 7.30 Uhr: Die Verhandlungen über die Ausreise des Hamas-Chefs aus Gaza und einer Waffenruhe im Gazastreifen dauern weiter an. Die Hamas-Delegation hat nach Angaben der radikalislamischen Palästinenserorganisation am Mittwoch (11. September) in Doha katarische und ägyptische Vermittler zu Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und eine Freilassungen der israelischen Geiseln getroffen, wie es in einer Erklärung der Hamas hieß.

Weiter teilte die Hamas mit, es seien die „Entwicklungen in Bezug auf die palästinensische Sache und die Aggression im Gazastreifen“ besprochen worden. Ob die Gespräche zu einem Durchbruch geführt haben, gab sie nicht an.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel und Gaza lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Geisel-Deal: Israel will Hamas-Chef sichere Ausreise ermöglichen

Update vom 11. September, 17.00 Uhr: Angesichts stockender Verhandlungen für eine Waffenruhe und einen Geisel-Deal macht Israel der Terrororganisation Hamas ein Angebot zur sicheren Ausreise ihres Anführers Jihia al-Sinwar aus dem Gazastreifen. „Ich bin bereit, Sinwar, seiner Familie und jedem, der sich ihm anschließen möchte, einen sicheren Korridor zu ermöglichen“, sagte Israels für die Geiseln und Vermissten zuständige Brigadegeneral Gal Hirsch in einem Interview des Finanzdienstes Bloomberg. „Wir wollen die Geiseln zurück. Wir wollen Entmilitarisierung, Entradikalisierung und natürlich – ein neues System zur Verwaltung von Gaza“, sagte Hirsch.

Dem Bericht zufolge hat der Sonderkoordinator von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu für die Rückführung der Geiseln das Angebot vor rund zwei Tagen auf den Tisch gelegt. Zu einer möglichen Reaktion äußerte Hirsch sich demnach nicht.

Ein Hamas-Repräsentant sagte der Deutschen Presse-Agentur, seine Organisation habe das Angebot erhalten, Sinwar und seiner Familie die Ausreise zu ermöglichen, um ein Gaza-Abkommen zu erzielen. Die Hamas sei jedoch erst dann bereit, auf das Angebot zu reagieren, wenn es Teil einer umfassenden Einigung wäre. Diese müsse sich auf alle offenen Fragen mit Blick auf eine Waffenruhe und die Zukunft des Gazastreifens beziehen und es den Palästinensern ermöglichen, im Rahmen einer „neuen Realität“ einen unabhängigen Staat zu errichten. 

Anführers Jihia al-Sinwar im Oktober 2022

Israelischer Hubschrauber stürzt im Gazastreifen ab – zwei Soldaten tot

Update vom 11. September, 15.35 Uhr: Beim Absturz eines israelischen Rettungshubschraubers im Gazastreifen sind nach Militärangaben zwei Soldaten getötet worden. Sieben weitere Soldaten seien dabei verletzt und zur Behandlung in eine Klinik transportiert worden, teilte die israelische Armee mit. 

Der Helikopter des Typs Janschuf (Eule) war demnach im Einsatz, um einen verletzten Soldaten zu bergen und in ein Krankenhaus nach Israel zu bringen. Bei der Landung im Bereich der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens sei er abgestürzt. Eine erste Untersuchung habe ergeben, dass der Absturz nicht durch feindlichen Beschuss verursacht worden sei, hieß es weiter. „Der Grund des Absturzes wird noch untersucht.“ Einsätze der israelischen Luftwaffe würden nicht geändert. 

Israels Armee veröffentlicht neues Video aus dem Gazastreifen

Update vom 10. September, 20.25 Uhr: Die israelische Armee hat ein Video eines Hamas-Tunnels veröffentlicht. Dort sollen sechs israelische Geiseln, die von der Hamas in den Gazastreifen verschleppt wurde, gefangengehalten und getötet worden sein. Der Zugang zu dem etwa 20 Meter langen Tunnel soll in einem Kinderzimmer gewesen sein, so Armeesprecher Daniel Hagari in dem Video.

Anfang September wurden die Leichen der Geiseln aus dem Tunnel geborgen. In dem Tunnel habe man zudem Waffenmagazine, Akkus und Koranbücher der Hamas gefunden. Zudem seien ein Schachspiel und Kleidungsstücke sichergestellt worden. „Das ist ihr Blut“, so Hagari und deutete auf dunkle Flecken in dem Tunnel. „Sie waren hier, über Wochen und Monate, in diesem Tunnel ohne Luft, in dem man nicht aufrecht stehen kann.“

Update vom 10. September, 15.26 Uhr: Die israelische Armee räumt nach dem Tod der türkisch-amerikanischen Aktivistin Aysenur Ezgi Eygi bei einem Protest im Westjordanland ein, dass die Frau nach bisherigen Erkenntnissen unabsichtlich erschossen worden sei. Die Schüsse der Soldaten hätten dem Hauptverantwortlichen des gewaltsamen Protestes gegolten, hieß es in einer Mitteilung des Militärs. Das Militär bedauere den Tod der Aktivistin zutiefst. Die Ermittlungskommission der Militärpolizei untersuche den Vorfall.

Nach palästinensischen Angaben ist die Amerikanerin türkischer Herkunft am Freitag bei einem Protest gegen einen Siedlungsaußenposten durch Schüsse israelischer Soldaten getötet worden. Sie sei zunächst mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen in eine Klinik gebracht und später für tot erklärt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Eygi soll in der Türkei beigesetzt werden. Die US-Regierung hatte eine Untersuchung des Vorfalls gefordert. 

Update vom 10. September, 11.38 Uhr: Rund elf Monate nach Ausbruch des Gaza-Kriegs hat sich Israels Verteidigungsminister Joaw Galant siegessicher geäußert: „Hamas als militärische Formation existiert nicht mehr“, wird er von der AFP zitiert. Beendet sei der Krieg aber noch nicht„Die Hamas führt einen Guerrillakrieg und wir bekämpfen immer noch Hamas-Terroristen und verfolgen die Hamas-Führung“, so der Minister.

Israels Verteidigungsminister Joaw Galant. (Archivfoto)

Update vom 10. September, 5.34 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben eine in einer humanitären Zone im Gazastreifen untergebrachte Kommandozentrale der islamistischen Hamas angegriffen. Nach Angaben des Direktors für Versorgung bei der Zivilverteidigung in Gaza kamen mindestens 40 Menschen bei dem Luftangriff ums Leben, mehr als 60 seien verletzt worden. Demnach wurden Zelte getroffen, in denen Binnenflüchtlinge untergebracht sind. Angaben zu möglichen Opfern machte Israels Armee nicht. Sie erklärte lediglich, dass Terroristen von der Zone in Chan Junis im Süden des umkämpften Küstengebiets aus gegen die israelischen Truppen und den Staat Israel vorgegangen seien.

Israel-News: Armee stoppt einen UN-Konvoi

Update vom 9. September, 21.30 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen UN-Fahrzeugkonvoi im Norden des Gazastreifen aufgehalten. Hintergrund seien „Geheimdienstinformationen, denen zufolge sich eine Anzahl palästinensischer Verdächtiger darin aufhielt“, teilte das Militär mit. Der Konvoi sei gestoppt worden, um die Verdächtigen zu befragen. Es handele sich um Fahrzeuge, in denen UN-Mitarbeiter transportiert würden, hieß es weiter. Der Vorfall sei noch nicht beendet. 

Der israelische TV-Sender Kan berichtete, zwei verdächtige Palästinenser hätten den Konvoi „infiltriert“ und sich in einem der Fahrzeuge verschanzt. Israelische Soldaten hätten Warnschüsse abgegeben. 

UN-Sprecher Stéphane Dujarric sagte der Deutschen Presse-Agentur dazu: „Zu diesem Zeitpunkt kann ich nur sagen, dass wir Kenntnis von einem laufenden Zwischenfall haben, in den UN-Personal und -Fahrzeuge verwickelt sind. Wir arbeiten daran, den Sachverhalt zu ermitteln. Die Sicherheit unserer Kollegen hat für uns oberste Priorität.“

Israel im Krieg: Steinmeier will Vermittlungen bei Ägypten-Besuch vorantreiben

Update vom 9. September, 17.20 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reist am Dienstag (10. September) nach Ägypten. Bei dem dreitägigen Staatsbesuch wolle er „die engen, historisch gewachsenen und vielfältigen Beziehungen zwischen Ägypten und Deutschland würdigen“, wie sein Büro mitteilte. Außerdem soll es um die Vermittlerrolle des Landes im Israel-Gaza-Krieg gehen. Ägypten gelte als „ein zentraler außen- und sicherheitspolitischer Akteur in der Region und ein engagierter Vermittler in der aktuellen Krise in Nahost“. Neben den USA und Katar ist das Land einer der Vermittler bei den aktuellen Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der israelischen Geiseln.

Israel führt Angriffe auf Syrien durch – mindestens 14 Tote bei Angriff auf Masjaf

Update vom 9. September, 9.10 Uhr: Mindestens 14 Menschen sind in der Nacht bei israelischen Angriffen in der Nähe der Stadt Masjaf in Syrien getötet worden. Das berichtet die syrische Nachrichtenagentur Sana. In Geheimdienst-Kreisen der Region heißt es demnach, ein militärisches Forschungszentrum für chemische Waffen sei mehrfach getroffen worden. Demnach sollen auch iranische Militärexperten dort tätig sein. Eine Stellungnahme Israels lag zunächst nicht vor.

Update vom 9. September, 5.20 Uhr:  In Syrien sind nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten bei einem mutmaßlich von Israels Luftwaffe geführten Angriff Stellungen proiranischer Milizen attackiert worden. Israelische Kampfflugzeuge hätten Waffendepots der Milizen nahe der Stadt Hama angegriffen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Es habe mehrere Explosionen gegeben. Die syrische Staatsagentur Sana berichtete von mindestens drei Toten bei Angriffen auf militärische Anlagen im Zentrum des Landes. Wie aus medizinischen Kreisen verlautete, wurden mindestens fünf Menschen verletzt. 

Update vom 8. September, 17.20 Uhr: Laut der israelischen Armee (IDF) handelt es sich bei dem Anschlag im Westjordanland um einen terroristischen Akt. Ein LKW-Fahrer aus Jordanien hatte am Grenzübergang gehalten, stieg aus und eröffnete das Feuer auf die israelischen Beamte, die sein Fahrzeug begutachten wollten. Der Jordanier tötete dabei drei Menschen. Die radikal islamistische Hamas bezeichnete den Täter als „einer von Jordaniens tapferen Männer“, wie die Times of Israel zitiert.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Der Innenminister Jordaniens äußerte sich, die Behörden in Amman „untersuchen den Vorfall“ ebenso. Infolge des Anschlags wurden die übrigen Grenzübergänge mit Jordanien geschlossen, wie Al Jazeera berichtet.

Update vom 8. September, 13.55 Uhr: Bei einem Anschlag im Westjordanland an einem Grenzübergang zu Jordanien sind drei Menschen getötet worden. Die Männer starben an schweren Schusswunden, wie der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mitteilte. Laut Israels Armee handelt es sich um israelische Zivilisten.

Update vom 8. September, 6.25 Uhr: Während Israels Armee im abgeriegelten Gazastreifen weiter gegen die islamistische Hamas vorgeht, kommt es im eigenen Land zu neuen Massendemonstrationen. Bei der Hauptkundgebung in der Hafenmetropole Tel Aviv sowie weiteren Protesten in anderen israelischen Städten forderten die Teilnehmer ein Abkommen mit der Hamas zur Freilassung von rund 100 Geiseln. Die Organisatoren sprachen laut örtlichen Medienberichten von 500.000 Demonstranten allein in Tel Aviv.

Update vom 7. September, 22.24 Uhr: In Israel sollen am Samstagabend nach Angaben von Protestorganisationen 500.000 Menschen an einer Massenkundgebung in Tel Aviv teilnehmen. Einem Bericht der Times of Israel zufolge wollen die Teilnehmenden bewirken, dass Benjamin Netanjahus Regierung die Freilassung der Geiseln fordert, die von der Hamas festgehalten werden. „Damit wäre die Kundgebung die größte in der Geschichte Israels“, schreibt die Times of Israel.

Israelische Angriffe auf den Südlibanon: Drei Mitarbeiter des Zivilschutzes getötet

Update vom 7. September, 20.46 Uhr: Bei einem israelischen Angriff im Südlibanon sind nach Behördenangaben am frühen Abend mindestens drei Menschen getötet worden. Bei den Opfern handelte es sich um Mitarbeiter des Zivilschutzes, wie das Gesundheitsministerium in Beirut mitteilte. Bei dem Angriff auf den Ort Froun im Süden des Landes wurden den Angaben zufolge außerdem zwei weitere Personen verletzt, eine davon schwer. 

Der libanesische Zivilschutz bestätigte den Angriff auf seine Mitarbeiter. Demnach sei bei dem Angriff ein Fahrzeug der Feuerwehr getroffen worden. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.

Deal zwischen Israel und der Hamas: USA kündigen weitere indirekte Verhandlungen an

Update vom 7. September, 16.59 Uhr: Der Chef des US-Auslandsgeheimdiensts CIA, William Burns, hat weitere indirekte Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg angekündigt. „Wir werden diesen detaillierteren Vorschlag vorlegen, in den nächsten paar Tagen, wie ich hoffe, und dann werden wir sehen“, sagte Burns auf einer Veranstaltung der Zeitung Financial Times in London. Bei den indirekten Verhandlungen vermitteln die USA, Ägypten und Katar, Burns leitet in der Regel die US-Delegation. 

Die Gespräche finden an wechselnden Orten statt, meist in Kairo oder in Doha, kommen aber seit Monaten nicht voran. Dabei geht es auch um die Freilassung von Geiseln in der Gewalt der Hamas im Gegenzug für die Entlassung von palästinensischen Häftlingen in israelischen Gefängnissen. 

Lage in Nahost: Israelische Armee beginnt Teilabzug aus Flüchtlingslager im Westjordanland

Update vom 7. September, 06.59 Uhr: Israels Armee beginnt offenbar mit einem Teilabzug aus dem Flüchtlingslager Dschenin. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP und beruft sich dabei auf Quellen aus der israelischen Armee. Diese hatte zuvor den Militäreinsatz im Westjordanland als Erfolg bezeichnet. Man habe in den Siedlungen Dschenin, Tulkarm und Fara etwa 35 Terroristen getötet und 45 weitere Personen festgenommen. Das teilte das Militär in seiner Wochenbilanz mit. Außerdem habe man dutzende Waffen sowie Sprengstoff beschlagnahmt.

Update vom 6. September, 16.12 Uhr: Laut dem israelischen Militär sollen Kampfjets mehrere Gebäude der Hisbollah-Miliz im Süden des Libanon angegriffen haben. Wie die Times of Israel berichtete, habe die Armee noch weitere Infrastruktur der islamistischen Partei ins Visier genommen.

Unterdessen seien mehrere aus dem Libanon gestartete Drohnen in der Nähe der Gemeinde Abirim im Norden Israels eingeschlagen. Dabei sei ein Brand ausgebrochen. Eine weitere Rakete sei in der Region um Manara eingeschlagen. In beiden Fällen habe es weder Tote noch Verletzte gegeben.

Update vom 6. September, 15.25 Uhr: Im Westjordanland soll eine amerikanische Aktivistin durch Schüsse der israelischen Armee getötet worden sein. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa ist die Frau zunächst schwer am Kopf verletzt worden. Im Krankenhaus sei sie ihren Verletzungen erlegen.

Der Vorfall soll sich während eines Protests gegen die Ausweitung der israelischen Siedlungen im Ort Beita südlich von Nablus ereignet haben. Die israelische Armee habe scharfe Munition, Tränengas und Blendgranaten eingesetzt, um die Menschenmenge aufzulösen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Erstmeldung: Tel-Aviv/Gaza – Palästinensischen Medienberichten zufolge, hat Israel seine Truppen aus der Stadt Dschenin im Westjordanland zurückgezogen. Laut der Nachrichtenseite Times of Israel agiere die Armee seit zehn Tagen in dem Gebiet – der längste militärische Einsatz der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) im Westjordanland seit 20 Jahren. Zunächst habe sich die Militärführung in Tel-Aviv nicht zu der Behauptung äußern wollen.

Gaza-Krieg im Westjordanland – Operation der Armee in Dschenin bis die „Ziele erreicht sind“

Die IDF meldete nun, dass es sich bei dem vermeintlichen Rückzug wohl eher um eine zeitlich begrenzte Unterbrechung handelt. Die Operation in der Stadt solle fortgesetzt werden, bis die „Ziele erreicht sind“, zitiert die Times of Israel aus einer Erklärung der israelischen Armee. Warum es zu dem vermeldeten Truppenabzug kam, ist weiter unklar.

Zuvor berichtete die Nachrichtenagentur AP, dass Bewohnerinnen und Bewohner die Unterbrechung des Militäreinsatzes nutzen würden, um die von der IDF hinterlassenen Schäden abzuschätzen. Einige Gebäude sollen bei dem Einsatz eingestürzt sein.

Die IDF gab an, während der Operation in Dschenin 14 Militante getötet zu haben. Mehr als 30 Verdächtige seien festgenommen worden. Weiter seien rund 30 unter der Straße versteckte Sprengsätze entschärft und ein unterirdisches Waffenlager unter einer Moschee zerstört worden. Dschenin gilt als Hochburg militanter Palästinenser.

Während die Kämpfe im Gazastreifen anhalten, hat sich Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bei ihrer Reise nach Israel für ein Waffenruhe-Abkommen eingesetzt. Dazu rief sie die Regierung in Tel-Aviv zur Kompromissbereitschaft auf. Gegenüber ihrem israelischen Amtskollegen Israel Katz sagte sie, dass die Aufgabe nun sei, „weiterhin jeden Tag alles dafür zu tun“, um die von der Hamas verschleppten Geiseln zu befreien.

Baerbock warnte jedoch davor, dass eine „rein militärischer Druck“, das Leben der Geiseln gefährde. „Das haben wir am letzten Wochenende gesehen“. Am vergangenen Sonntag (1. September) wurde bekanntgegeben, dass die israelische Armee sechs der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln tot aufgefunden wurden.

Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Mahmud Hams/AFP

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