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Lage an der Front

Plötzlich spricht Lawrow über „strategische Niederlage“ im Ukraine-Krieg – Putin greift zu Maßnahme in Kursk

Die aktuelle Lage an der Front spitzt sich zu – mit Verlusten für Russland. Putins Verteidigungsminister Lawrow droht. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Update vom 6. Dezember, 10.15 Uhr: Dieser Newsticker ist beendet. In unserem neuen Newsticker finden Sie alle aktuellen Informationen zum Ukraine-Krieg.

Update vom 6. Dezember, 7.54 Uhr: In der Region Kursk ist der von Moskau begonnene Angriffskrieg nach Russland zurückgekehrt. Nun tauscht Kremlchef Wladimir Putin den dortigen Gebietschef gegen einen ausgewiesenen Hardliner aus: Er hat den Duma-Abgeordneten Alexander Chinstein zum neuen Gouverneur in Kursk ernannt. „Derzeit ist dort Krisenmanagement gefragt“, sagte Putin bei der vom Fernsehen übertragenen Ernennung. Chinstein löst den erst im Mai von Putin ernannten Alexej Smirnow auf diesem Posten ab. Chinstein gilt als gut vernetzt in den Sicherheitsorganen. Bei seiner Ernennung verwies Putin darauf, dass Chinstein zwei Jahre lang Berater des Chefs der Nationalgarde gewesen sei. 

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 6. Dezember, 5.37 Uhr: Sergej Lawrow ist bekannt für markige Drohungen gegen den Westen. Einem umstrittenen US-Journalisten erzählt er nun, man werde jedes Mittel einsetzen, um eine Niederlage in der Ukraine zu vermeiden: Die USA und ihre Verbündeten „müssen verstehen, dass wir bereit wären, jedes Mittel zu nutzen, um ihnen nicht zu ermöglichen, das zu erreichen, was sie als strategische Niederlage Russlands bezeichnen“, sagte der russische Außenminister in einem am Donnerstag (5. Dezember) veröffentlichten Interview mit dem umstrittenen rechten Nachrichtenmoderator Tucker Carlson.

Wladimir Putin (r.) und Sergej Lawrow. (Archiv)

Ukraine will Mindestalter für Wehrdienst nicht herabsetzen

Update vom 5. Dezember, 18.52 Uhr: Die Ukraine hat sich gegen einen US-Vorschlag zur Herabsetzung des Mindestalters für den Wehrdienst von 25 auf 18 Jahren ausgesprochen. „Wir werden das Mobilisierungsalter nicht senken“, sagte ein hochrangiger ukrainischer Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Die scheidende Regierung von US-Präsident Joe Biden nutze diese Frage, um sich für die unzureichende Militärhilfe für die Ukraine zu rechtfertigen, fuhr er fort.

Die US-Regierung hatte sich in der vergangenen Woche für eine solche Herabsetzung ausgesprochen. Ein hochrangiger US-Regierungsvertreter hatte erklärt, dass die Ukraine vor einem „existenziellen“ Rekrutierungsproblem stehe. „Die einfache Wahrheit ist, dass die Ukraine derzeit nicht genügend Soldaten mobilisiert oder ausbildet, um ihre Verluste auf dem Schlachtfeld zu ersetzen und gleichzeitig mit Russlands wachsendem Militär Schritt zu halten“, sagte er.

Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine

Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz.
Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz. © Philipp Schulze/dpa
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben.
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben. © JONATHAN NACKSTRAND/afp
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bardley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechende Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren.
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bradley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechenden Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren. © U.S. Army/dpa
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil.
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil. © Björn Trotzki/Imago
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität.
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität. © Spc. Nicko Bryant Jr./Imago
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde der Marder mitten im Kalten Krieg. Er dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren.
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde er mitten im Kalten Krieg. Der Marder dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren. © Philipp Schulze/dpa
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden.
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden. © Sergei Supinsky/afp
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern. Die Entwicklung des Boden-Luft-Lenkwaffensystems reicht in die späten 1960er-Jahre zurück, eingeführt wurde es in den frühen 1980er-Jahren, seitdem wurde es immer wieder modernisiert.
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern.  © Kevin Schrief/dpa
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen.
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen. © Jeon Heon-Kyun/dpa
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen.
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen. © Birol Bebek/afp
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herausspringen. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herauskatapultiert werden. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.  © Lcpl. Tyler Forti/Imago
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C.
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C. © Robin Van Lonkhuijsen/dpa
Die Ukraine kann im krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für insgesamt zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre.
Die Ukraine kann im Krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre. © Russell Freeman/Imago
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe.
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe. © Björn Trotzki/Imago
Der PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.
Der polnische PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.  © Imago
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt und angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.  © Michael Mandt/afp
Italienische Panzerhaubitzen M109L werden über Udine und Österreich in die Ukraine geliefert.
Ende April 2023 lieferte Italien klammheimlich über die nordöstliche Region Friaul-Julisch Venetien und Österreich 30 schwere Panzerhaubitzen M109L in die Ukraine. Das Foto vom Transport ist am Bahnhof Udine entstanden. Laut italienischer Tageszeitung „La Repubblica“ erhält Kiew vom Nato-Mitglied insgesamt 60 Stück der Standard-Haubitze des Verteidigungsbündnisses. Die M109L zeichnet vor allem ihre schwere 155mm-Kanone aus. © Twitter@Topolin28714725
Ein gepanzerter MaxxPro-Truppentransporter der US-Streitkräfte. (Symbolfoto)
Zu Beginn ihrer Gegenoffensive hatten die ukrainischen Streitkräfte mit Hilfe der Vereinigten Staaten laut „Magazin für Europäische Sicherheit & Technik“ einen Bestand von 580 sogenannter MRAPs (Mine Resistant Ambush Protected Vehicle) aufgebaut. Dabei handelt es sich um Truppentransporter mit hohem Minenschutz. Etliche davon gingen im Frühsommer 2023 verloren, vor allem gepanzerte MaxxPro (Beispiel-Foto), was Videos brennender Exemplare bei Twitter beweisen sollten.  © IMAGO / ZUMA Wire
Ein Radpanzer Stryker der US-Streitkräfte.
Die USA haben der Ukraine im Verlauf des ersten Halbjahres 2023 bis zu 90 Radpanzer vom Typ Stryker geliefert. Der hochmobile Schützenpanzer mit einer Länge von knapp sieben Metern und einer Breite von 2,72 Metern soll Truppenverlegungen binnen kurzer Zeit ermöglichen, weil er mit bis zu 100 km/h deutlich schneller ist als viele Kettenpanzer. Mit bis zu 39 Millimetern Außenhülle ist er jedoch vergleichsweise schwach gepanzert. © IMAGO / ABACAPRESS
Ukrainische Soldaten werden an schwedischen Schützenpanzern CV 90 ausgebildet.
Das Combat Vehicle 90 (CV 90) gilt als einer der modernsten Schützenpanzer der Welt. Entwickelt wurde der Panzer in den 1990er Jahren vom britischen Rüstungskonzerns BAE Systems AB für die Streitkräfte Schwedens. Das skandinavische Land stellte der Ukraine im Frühjahr 2023 nach und nach 50 der Schützenpanzer bereit, die die 40-mm-Ma­schi­nen­ka­no­ne 40/70B auszeichnet. Bis zu acht Infanterie-Soldaten können mit dem CV 90 mitten in die Schlacht gefahren werden. © IMAGO / TT
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten. Bei den Maschinen soll es sich laut Medienberichten um Modelle der Variante „Mirage 2000-5“ handeln. Eine offizielle Bestätigung der Lieferung steht noch aus. Frankreich verfügt selbst über 26 modernisierte Kampfjets des Typs „Mirage 2000-5“. © KHALED DESOUKI/AFP
Ein Leopard-1-A5 der belgischen Armee, der in Deutschland produziert wurde. (Archivfoto)
Der Leopard 1A5 ist eine kampfwertgesteigerte Variante des „Leos“ 1 aus deutscher Produktion und Vorgänger des Leopard-2-Kampfpanzers der Bundeswehr. Zwischen 1986 und 1992 wurde im A5 eine neue Feuerleitanlage sowie erstmals ein Laserentfernungsmesser eingebaut. Anfang 2023 hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) der Ukraine 178 Exemplare in Aussicht gestellt. Beim Nato-Gipfel im Juli erfüllte Deutschland die zwischenzeitlich genannte Zielgröße von 25 gelieferten Leopard-1-A5 im Sommer 2023. © IMAGO / StockTrek Images
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet.
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet entwickelt. Sie trägt den offiziellen Spitznamen „Fighting Falcon“ (Kämpfender Falke), ist aber auch als „Viper“ bekannt. Der einstrahlige Kampfjet ist mit einer 20-Millimeter-Kanone mit mehreren Läufen bewaffnet und kann mit Luft-Luft-Raketen und Bomben ausgestattet werden. Nach Angaben der US-Luftwaffe erreicht die F-16 Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 2400 Kilometern pro Stunde und kann mehr als 860 Kilometer entfernt liegende Ziele anfliegen, ihre Raketen abfeuern und zum Startpunkt zurückkehren.  © PETRAS MALUKAS/afp
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert.
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert. Nach Abschuss vom Boden fliegen sie eine ballistische Kurve und sollen wieder am Boden detonieren. Obwohl sie als schwer abzufangen gelten, sind sie im Vergleich zu Marschflugkörpern nicht annähernd so präzise. Das liegt vor allem an der Geschwindigkeit. In der Spitze erreichen sie mehr als dreifache Schallgeschwindigkeit (Mach 3). Dieses hohe Tempo von rund 3700 km/h macht es auch deutlich schwerer, die Rakete zu kontrollieren. Bisher haben die USA Atacms mit einer gedrosselten Reichweite von 165 Kilometern geliefert. Die Ukraine wünscht sich aber Atacms mit einer Reichweite von 300 Kilometern. © U.S. Army/Imago
Kampfflugzeug des Typs „Gripen“ aus Schweden
Eigentlich sollte die Ukraine bereits im März 2024 die erste Lieferung von Kampfflugzeugen des Typs „Gripen“ aus Schweden erhalten. Bislang sind aber keine Modelle des von der Firma Saab hergestellten Kampfjets im Kampf gegen Russland. Das wiederum liegt an der Lieferung der F16-Kampfjets an die Ukraine. Um die Luftwaffe des Landes und ihre Piloten nicht zu überfordern, wurde die Lieferung und Ausbildung des Personals an den schwedischen Flugzeugen zunächst ausgesetzt. Geplant sind die Lieferungen nun für 2025. © Sandor Ujvari/dpa

Generalstabschefs von Russland und den USA telefonieren

Update vom 5. Dezember, 14.41 Uhr: Die Generalstabschefs von Russland und den USA haben nach Angaben aus Moskau in der vergangenen Woche miteinander telefoniert. Moskau habe Washington dabei über Militärübungen im östlichen Mittelmeerraum informiert, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag. Die Informationen seien mit dem Ziel weitergegeben worden, „mögliche Zwischenfälle im Zusammenhang mit der Anwesenheit von US- und Nato-Schiffen in der Nähe des Gebiets der russischen Manöver zu verhindern“.

Die Initiative für das Telefonat zwischen dem russischen Generalstabschef Waleri Gerassimow und dem US-Generalstabschef Charles Brown vergangene Woche Mittwoch sei von der russischen Seite ausgegangen, teilte das Ministerium weiter mit. Russische und US-Medien berichteten, es habe sich um das erste Gespräch zwischen den beiden Generälen gehandelt. Die New York Times berichtete unter Berufung auf einen US-Militärsprecher, Gerassimow und Brown hätten über den Konflikt in der Ukraine und die neue ballistische Hyperschall-Rakete Oreschnik gesprochen.

Bei OSZE-Treffen: Lawrow warnt Westen vor „heißem Krieg“

Update vom 5. Dezember, 13.12 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat beim OSZE-Ministertreffen in Malta einem Medienbericht zufolge vor einem vom Westen verschuldeten „heißen Krieg“ gewarnt. Wie die Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtete, sagte Lawrow bei der Konferenz in Malta, der Westen stecke hinter einer „Neuauflage des Kalten Kriegs, nur dass die Gefahr eines Übergangs zu einem heißen Krieg diesmal viel größer ist“.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha hat die Teilnahme seines russischen Amtskollegen derweil mit scharfen Worten kritisiert und ihn als „Kriegsverbrecher“ bezeichnet. Russland sei „kein Partner“ und Lawrows Teilnahme an dem OSZE-Treffen „eine Bedrohung für die Zusammenarbeit in Europa“, sagte Sybiha in Ta‘Qali nahe der Hauptstadt Valetta.

Lawrow reist nach Malta: Ukraine-Krieg im Fokus

Update vom 5. Dezember, 11.27 Uhr: Erstmals seit Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 ist Russlands Außenminister Sergej Lawrow wieder in die Europäische Union gereist. Er traf am Donnerstag zu einem Ministertreffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Malta ein, wie die AFP berichtet. Demnach äußerte er sich zunächst nicht vor der Presse.

Laut der Sprecherin des russischen Außenamts, Maria Sacharowa, wird Lawrow am Donnerstag und Freitag die russische Delegation leiten und in Malta bilaterale Treffen abhalten. Lawrow ist wegen des Angriffs auf die Ukraine seit Februar 2022 mit EU-Sanktionen belegt. Der Besuch des russischen Außenministers in Malta dürfte in der Ukraine auf heftige Kritik stoßen. Die Ukraine ist ebenfalls OSZE-Mitglied. Auch ihr Außenminister Andrij Sybiha wird in Malta erwartet, wo er nach Angaben seines Ministeriums bilaterale Gespräche mit Vertretern „von Partnerländern“ führen will.

Update vom 5. Dezember, 9.58 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu Russlands Verlusten in den Gefechten bekanntgegeben. Demnach sind binnen eines Tages etwa 1580 russische Soldaten an der Front entweder getötet oder verletzt worden. Unabhängig verifizieren ließen sich die Angaben nicht. Der Überblick:

  • Soldaten: 748.950 (+1580 zum Vortag)
  • Panzer: 9.506 (+13)
  • Gepanzerte Fahrzeuge: 19.472 (+22)
  • Artilleriesysteme: 21.023 (+21)
  • Drohnen: 19.977 (+31) 
  • Fahrzeuge und Tanklaster: 30.843 (+97)
  • Spezialausrüstung: 3.630 (+2)
    Quelle: ukrainischer Generalstab

Vor Angriff mit Hyperschallrakete Oreshnik im Ukraine-Krieg: USA und Russland führten Telefonat

Update vom 5. Dezember, 7.31 Uhr: Ende der diplomatischen Eiszeit: Russland und die USA haben über Geheimkanäle über die Lage im Ukraine-Krieg gesprochen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. So sollen Luftwaffengeneral C.Q. Brown und der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow Ende November vertraulich miteinander telefoniert haben. „Die beiden erörterten eine Reihe globaler und regionaler Sicherheitsfragen, darunter auch den anhaltenden Konflikt in der Ukraine“, hieß es in dem Bericht. Demnach soll das russische Verteidigungsministerium um das Gespräch gebeten haben - wohl auch, um den Einsatz von der Hyperschallrakete Oreshnik anzukündigen. In den vergangenen Monaten fanden immer mal wieder derartige Telefonate zwischen Washington und Moskau statt.

Ukraine-Krieg: Merz kündigt Gespräche in Kiew an

Update vom 4. Dezember, 19.15 Uhr: Der CDU-Kanzlerkandidat und Oppositionsführer im Bundestag, Friedrich Merz, hat eine baldige Reise in die Ukraine angekündigt. Er werde die europäischen Partner vor „einer weiteren Reise in die Ukraine, die in den nächsten Tagen ansteht“, informieren, sagte der CDU-Vorsitzende am Mittwoch in der Bundesakademie für Sicherheitspolitik. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Erst zu Beginn der Woche war Bundeskanzler Olaf Scholz zu einem Besuch nach Kiew gereist.

Der CDU-Chef kritisierte am Mittwoch sowohl Scholz als auch Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orban für deren Ukraine-Politik. Deren „Alleingänge haben zu einer Verschlechterung der strategischen Lage geführt“, so Merz. Nach der „sogenannten Friedensmission“ des ungarischen Ministerpräsidenten habe Russland wenige Tage später mit der Bombardierung eines Kinderkrankenhauses in Kiew geantwortet. Nach dem Telefonat von Scholz mit Wladimir Putin habe der russische Präsident mit großangelegten Angriffen auf die zivile Infrastruktur in der gesamten Ukraine geantwortet. 

Neue Prioritäten in der Nato – Rutte fordert mehr Luftabwehr für die Ukraine

Update vom 4. Dezember, 16.40 Uhr: Nano-Generalsekretär Mark Rutte hat mehr Unterstützung für die Ukraine bei der Luftabwehr gefordert. Dabei müsste das Verteidigungsbündnis auch neue Prioritäten setzen. „Wir müssen sicherstellen, dass die Ukraine mit der Luftabwehr versorgt wird, die wir ihr bieten können.“ Unterstützung kommt dabei auch aus Deutschland. Die Bundesregierung hatte Ende November angekündigt, bis zum Ende des Jahres zwei weitere Luftabwehrsysteme vom Typ Iris-T an die Ukraine zu liefern.

Scholz gegen Spekulationen über Bundeswehrmission

Update vom 4. Dezember, 15.22 Uhr: Nach den Berichten über den möglichen Einsatz von Bundeswehr-Soldaten im Rahmen einer Friedensmission in der Ukraine hat sich Bundeskanzler Scholz gegen Spekulationen gestellt. Es sei „ganz unangemessen, jetzt darüber zu spekulieren, was später mal bei einem verhandelten Waffenstillstand und bei einer friedlichen Situation existiert“.

Scholz widersprach dem Eindruck, dass Außenminister Annalena Baerbock (Grüne) jetzt schon den Einsatz deutscher Soldaten zur Friedenssicherung bei einem Waffenstillstand ins Auge fasse. Baerbock sei am Rande eines Außenministertreffens in Brüssel gefragt worden, was „in einer späteren Friedensphase“ Sache sei. „Und eigentlich hat sie nur versucht, weder ja noch nein zu sagen“, sagte Scholz. 

Update vom 4. Dezember, 14.30 Uhr: In der Ostsee ist es zu einem Zwischenfall zwischen einem Hubschrauber der Bundeswehr und einem russischen Schiff gekommen. Die Besatzung des russischen Schiffes habe mit Signalmunition geschossen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Brüssel. Der Hubschrauber sei zur Aufklärung unterwegs gewesen. Details nannte sie allerdings nicht .Der Einsatz von Signalmunition ist eigentlich nur in Notsituationen üblich.

Scholz bekräftigt Taurus-Haltung im Ukraine-Krieg – „politisch ausgeschlossen“

Update vom 4. Dezember, 14.25 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat im Rahmen der Regierungsbefragung im Bundestag erneut der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern eine Absage erteilt. Dieser Schritt sei weiterhin „politisch ausgeschlossen, weil es eine Beteiligung wäre, die ich für Deutschland nicht richtig fände“, sagte Scholz. Auch einen FDP-Vorschlag, wonach man ukrainische Soldaten provisorisch an den Marschflugkörpern ausbilden könnte, ohne einer Lieferung zuzustimmen, schlug der Bundeskanzler aus.

Aktuelle Lage im Ukraine-Krieg: EU-Länder schließen Bodentruppen nicht aus

Update vom 4. Dezember, 8.46 Uhr: Russlands Armee ist aktuell weiter auf dem Vormarsch. Trotzdem geben Diplomaten die Hoffnung auf ein Ende im Ukraine-Krieg nicht auf. Die neue EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hält es jedenfalls für denkbar, dass irgendwann einmal Soldaten aus Mitgliedstaaten einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine absichern. „Ich denke, wir sollten wirklich nichts ausschließen“, sagt die frühere estnische Ministerpräsidentin laut der Nachrichtenagentur dpa zur Lage im Ukraine-Krieg. Zuvor hatte sich auch schon die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock in diese Richtung geäußert. Die Grüne schloss dabei sogar einen Einsatz von Bundeswehr-Soldaten nicht aus. Aktuell loten westliche Politiker immer wieder Möglichkeiten für Friedensverhandlungen aus. Vor allem der neue US-Präsident Donald Trump will nach seiner Amtseinführung den Konflikt einfrieren lassen.

Offensive im Ukraine-Krieg: Russland erobert fünf Dörfer und verschiebt Frontlinie

Update vom 4. Dezember, 7.02 Uhr: Die Ukraine muss an der Ost-Front offenbar einen harten Rückschlag verkraften. So ist Russlands Armee in ihrem Angriffskrieg ungebremst vorgerückt und konnte in der Region Donezk insgesamt fünf Dörfer erobern. „Der Feind rückte in der Nähe von Suchi Jaly, Kostjantynopolske, Dachenske, Puschkin und in Kurachowe vor“, zitiert die Ukrainska Prawda mehrere Militäranalysten. Dem Bericht zufolge konnten die Truppen von Wladimir Putin mehrere Schwachstellen in der ukrainischen Verteidigung identifizieren und ausnutzen. Erst im vergangenen Monat verzeichnete Russland einen Rekordgeländegewinn. Präsident Wolodymyr Selenskyj pocht deswegen auf eine neue Waffenlieferung.

Update vom 3. Dezember, 20.43 Uhr: Die Ukraine will ihre Wehrpflicht ausweiten. So sollen künftig auch männliche 17-Jährige für den Militärdienst registriert werden. Möglich machen soll das ein in einer ersten Lesung vom Parlament gestützten Gesetzesentwurf, über den die Ukrainska Pravda unter Berufung auf das ukrainische Verteidigungsministerium berichtet. „Jungen, die 17 Jahre alt werden“ sollen sich demnach nicht mehr an Rekrutierungsbüros wenden oder einer medizinischen Untersuchung unterziehen müssen. Offiziell ist das aber noch nicht.

Baerbock würde deutsche Soldaten Waffenstillstand in der Ukraine sichern lassen

Update vom 3. Dezember, 17.59 Uhr: Im Fall eines Waffenstillstandes zwischen der Ukraine und Russland könnten nach den Worten von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock auch deutsche Soldaten zur Friedenssicherung eingesetzt werden. Neben Sicherheitsgarantien wie einer Nato-Mitgliedschaft stehe auch eine internationale Präsenz zur Absicherung eines Waffenstillstandes im Raum, sagte die Grünen-Politikerin bei einem Nato-Außenministertreffen in Brüssel. Auf die Frage nach einer möglichen deutschen Rolle dabei sagte sie, man werde natürlich alles, was dem Frieden in der Zukunft diene, „von deutscher Seite mit allen Kräften unterstützen“. 

Die Frage, wer im Fall der Fälle eine Friedenstruppe stellen könnte, stellt sich derzeit vor allem vor dem Hintergrund des bevorstehenden Machtwechsels in den USA. In Brüssel wird nicht ausgeschlossen, dass Donald Trump als Präsident versuchen könnte, die Ukraine und Russland zu Verhandlungen zu drängen. Die neue EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hatte bereits am Wochenende gesagt, dass sie es für denkbar hält, dass europäische Soldaten einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine absichern. Die Soldaten dafür könnten ihren Angaben zufolge auch aus Ländern kommen, die sich bereits in der Vergangenheit offen für Gespräche über eine Truppenentsendung geäußert hatten. Dazu zählen zum Beispiel Frankreich oder die baltischen Staaten.

Update vom 3. Dezember, 13.08 Uhr: In Russland wird verbreitet, dass Deutschland und die Nato den Ukraine-Krieg durch Besatzung beenden wollen. Dahinter steckt wohl ein Kalkül des Kremlchefs. Mehr dazu in unserem Artikel Wladimir Putin verbreitet absurde Nazi-Verschwörung.

Erstmeldung: Kiew – Wolodymyr Selenskyj hat sich nach dem Ukraine-Besuch von Olaf Scholz beim Bundeskanzler ausdrücklich für die deutsche Unterstützung bedankt: „Olaf, ich möchte dir persönlich danken“, sagte er in seiner jüngsten Videoansprache. Bei dem Treffen mit SPD-Politiker hatte der ukrainische Präsident aber auch seine Bitte bekräftigt, dass Deutschland Taurus-Marschflugkörper liefern möge.

Die USA haben der Ukraine bereits die Erlaubnis erteilt. US-Raketen vom Typ ATACMS gegen Ziele auch im russischen Hinterland einzusetzen. Die Taurus-Marschflugkörper haben eine noch größere Reichweite als die ATACMS.

ISW: Drohnen im Ukraine-Krieg verschärfen sich – bis zu 100 pro Nacht

Unterdessen wird der Drohnenkrieg über der Ukraine intensiver. In der Nacht zu diesem Dienstag (3. Dezember) hat Russland erneut die Energieversorgung in der Ukraine attackiert. In der Großstadt Ternopil (Westukraine) soll wegen eines Treffers ein Mensch getötet worden sein; der Strom fiel aus. Bis zum Morgen seien über der Ukraine 22 von 28 angreifenden Drohnen abgefangen worden, teilte die Luftwaffe in Kiew mit. 

Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) berichtet jetzt, dass Russland in den vergangenen Monaten mehr Schahed-Drohnen iranischer Bauart produziere. Inzwischen setze die Armee von Kremlchef Wladimir Putin nachts oft 80 bis 100 von ihnen ein.  Gleichzeitig habe die Ukraine ihre elektronische Abwehr verstärken können, und die Zahl der nach Belarus umgeleiteten russischen Kampfdrohnen sei gestiegen.

Machthaber von Belarus ist Alexander Lukaschenko, ein treuer Verbündeter von Russlands Präsident Wladimir Putin. An diesem Freitag wollen Putin und er in Minsk einen Sicherheitspakt unterschreiben, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Dieser Pakt werde die globalen geopolitischen Veränderungen widerspiegeln, teilte die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA mit. Aus dem russischen Außenministerium hieß es demnach, das Abkommen sei ein „Meilenstein“. Der Pakt gehört zu verschiedenen Dokumenten, die Lukaschenko und Putin anlässlich des 25. Jahrestages des Unionsstaates und der Allianz der beiden Länder unterzeichnen werden.

Ukraine will nur Nato-Mitgliedschaft akzeptieren

Ab diesem Dienstag beraten die Nato-Außenminister in Brüssel über die Lage in der Ukraine. Wenige Stunden zuvor hat die Regierung in Kiew erneut argumentiert, dass nur die Nato das von Russland angegriffene Land schützen könne. Die Vollmitgliedschaft in der Nato sei „die einzige wirkliche Sicherheitsgarantie für die Ukraine und ein Abschreckungsmittel für weitere russische Aggressionen gegen die Ukraine und andere Staaten“, erklärte das ukrainische Außenministerium. Es erinnerte dabei an die schlechten Erfahrungen mit dem fast 30 Jahre alten Budapester Memorandum.

Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf im Ukraine-Krieg geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (Redaktion mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © GREG BAKER/AFP

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