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Verteidigungsministerium versinkt im „Chaos“
„Kernschmelze“ im Pentagon wegen Signal-Skandal: Hegseth wittert Verschwörung
Die Signal-Chataffäre entpuppt sich für Trump als echte Belastung. Tatsächlich könnte der umstrittene Verteidigungsminister Hegseth bald seinen Job los sein.
Washington, D.C. – Die Signal-Chataffäre um US-Verteidigungsminister Pete Hegseth geht in die nächste Runde. Hegseth soll die Huthi-Angriffspläne in einem Gruppenchat auch mit seiner Ehefrau und anderen geteilt haben. Seit Bekanntwerden der ersten Signal-Chataffäre wurden einige Beamte im Pentagon entlassen. Und genau diese „verärgerten“ Mitarbeiter sollen jetzt als Sündenbock herhalten, wenn es nach Hegseth ginge.
Der Verteidigungsminister wittert hinter den Vorwürfen nämlich eine Verschwörung, um ihn zu verleumden. Bei einem Oster-Event im Garten des Weißen Hauses wies er die Anschuldigungen zurück und erklärte der Presse: „Ein paar Informanten werden gefeuert, und plötzlich kommt ein Haufen Schlagzeilen von denselben Medien, die mit dem Russland-Hokuspokus hausieren gegangen sind. (...) Sie bekamen Pulitzer für einen Haufen Lügen und Falschmeldungen. Das ist es, was die Medien tun. Sie nehmen anonyme Quellen von verärgerten ehemaligen Angestellten und dann versuchen sie, Leute zu verleumden und ihren Ruf zu ruinieren.“
Donald Trumps Orbit: Einflüsterer, Berater und Vertraute des Präsidenten
Aktuell soll das Pentagon im „totalen Chaos“ versinken, wie sich der ehemalige oberste Kommunikationskoordinator des Verteidigungsministeriums John Ullyot auf Politico äußerte. Dabei stand Ullyot Hegseth bis vor wenigen Tagen eigentlich sehr nahe. Ullyot kündigte seinen Job beim Ministerium vor knapp einer Woche. Damals erklärte er gegenüber Newsweek noch: „Es war eine Ehre, neben ihm (Pete Hegseth, Anm. d. Red.), als Teil von Präsident Trumps Team dienen zu dürfen, und ich bleibe auch künftig einer der größten Unterstützer des Ministers.“
Gegenwind für Hegseth nach Signal-Chataffäre aus den eigenen Reihen: „Präsident hat besseres verdient“
Doch bereits am Ostersonntag schrieb der ehemalige Pentagon-Mitarbeiter auf Politico: „Das Gebäude ist unter Hegseths Führung in Unordnung geraten. Die Funktionsstörung ist jetzt eine große Ablenkung für den Präsidenten, der von seiner Führungsspitze Besseres verdient hat.“ Weiter bezichtigt er Hegseth, der „Lüge“ weshalb drei weitere Mitarbeiter entlassen wurden. Laut Hegseth hätten sie sensible Daten an die Medien weitergegeben. Ullyot hingegen widerspricht Hegseths Darstellung. „Im letzten Monat ist es im Pentagon zu einer regelrechten Kernschmelze gekommen – und das wird zu einem echten Problem für die Regierung.“
Tatsächlich könnte Hegseth weitere Pentagon-Mitarbeiter entlassen, spekuliert Ullyot weiter. Und der Verteidigungsminister hat schon jetzt keine leitenden Berater im Pentagon mehr übrig. Hinzu kommt: Hegseth selbst steht wohl kurz vor der eigenen Entlassung, wie NPR berichtet. Laut dem staatlichen Rundfunksender soll die Trump-Administration bereits nach einem Nachfolger für die Leitung des Pentagons suchen. Das Weiße Haus widersprach der Meldung jedoch.
Der US-Verteidigungsminister Pete Hegseth. Nach der ersten Signal-Chataffäre soll der Verteidigungsminister die Angriffsdetails auf die Houthi-Miliz im Jemen mit weiteren Personen geteilt haben. Hegseth wittert eine Verschwörung.
Umstrittene Tattoos, ein Alkoholproblem und andere Vorwürfe gegen Hegseth im Fokus
Umstritten ist der Verteidigungsminister schon lange. Der Fox News Moderator fiel für seine mutmaßlichen Alkoholeskapaden auf und soll sich auch gegenüber Frauen unangebracht verhalten haben. Auch seine Tattoos sorgten für eine Kontroverse vor seiner Bestätigung als Verteidigungsminister durch den Senat. Ihm wurde etwa vorgeworfen, islamophob zu sein, wie der Guardian berichtet.
Hegseth nach Signal-Chataffäre unter großem Druck: Entlassung des Verteidigungsministers droht
Öffentlich unterstützt US-Präsident Donald Trump seinen Verteidigungsminister nach wie vor. „Er macht einen tollen Job – fragen sie die Houthis“, erklärte der Präsident als er auf die Signal-Affäre angesprochen wurde. Sollte Trump Hegseth tatsächlich entlassen, wäre das für den Präsidenten auch eine große politische Niederlage. Trump hatte viel politisches Kapital aufgebracht, um den ehemaligen Fox News Moderator als Verteidigungsminister im Senat durchzubringen, wie CNN berichtet.
John Bolton, ehemaliger Sicherheitsberater unter der ersten Trump-Regierung erklärte auf CNN die Affäre des Verteidigungsministers sei keine Überraschung: „Das kommt davon, wenn man sich nicht wirklich um die Qualifikationen für solche Jobs kümmert, wenn man keine erfahrenen Leute auswählt, wenn die wichtigste Qualifikation die persönliche Loyalität zu Donald Trump ist.“ Wie es jetzt im Pentagon weitergeht, weiß wohl aktuell nicht einmal der US-Präsident. Sollte es nach Hegseth gehen bleibt wohl alles beim alten, denn: „Anonyme Verleumdungen von verärgerten ehemaligen Mitarbeitern und alte Nachrichten spielen keine Rolle.“ (sischr)