Druck auf die Hamas
Israel will Gaza-Offensive ausweiten: Trump-Besuch wohl „Zeitfenster“ für neues Abkommen
Eine größere Gaza-Offensive Israels soll erst nach Trumps Besuch im Nahen Osten beginnen. Der Besuch des US-Präsidenten stelle laut Insidern ein Zeitfenster für einen Deal dar.
Update vom 5. Mai, 15.02 Uhr: Der geplante Besuch von US-Präsident Donald Trump im Nahen Osten in der kommenden Woche soll ein „Zeitfenster“ für ein Abkommen zur Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen darstellen. Das erklärte ein hochrangiger israelischer Regierungsvertreter laut der Nachrichtenagentur Reuters. Sollten Israel und die Hamas kein Abkommen treffen, werde der israelische Militäreinsatz „Gideon‘s Chariots“ in dem palästinensischen Küstengebiet beginnen.
Das israelische Sicherheitskabinett hatte zuvor beschlossen, seine Offensive im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas weiter verschärfen. Es werde erwartet, dass der Plan zur Ausweitung der Offensive erst nach dem Besuch von US-Präsident Donald Trump in der Region in der nächsten Woche umgesetzt werde, berichtete die Times of Israel.
Erstmeldung: Tel Aviv/Gaza – Israel hat Zehntausende von Einberufungsbefehlen an Reservisten verschickt. Das gaben die israelischen Streitkräfte laut Times of Israel am Samstagabend (3. Mai) bekannt. Das Militär werde seine Offensive gegen die Hamas im Gazastreifen deutlich ausweiten, so die IDF. Die Reservisten würden in der kommenden Woche beim Militär eintreffen.
Israel will Gaza-Offensive ausweiten: Militär will Druck auf Hamas erhöhen
Das israelische Nachrichtenportal ynet berichtete, eine größere Offensive Israels könnte ebenfalls bereits in den kommenden Tagen beginnen. Ziel ist es demnach, den Druck auf die islamistische Hamas zu erhöhen, um die Freilassung weiterer Geiseln zu erzwingen.
Bilder zeigen, wie der Krieg in Israel das Land verändert




Gaza-Offensive: Israel beruft zehntausende Reservisten ein – nur erster Schritt
Die Zeitung Jerusalem Post berichtete, Israels geplante Mobilisierung von Reservisten sei massiv, aber immer noch deutlich kleiner als direkt nach dem Terrorangriff der Hamas und anderer Extremistengruppen in Israel am 7. Oktober 2023. Laut ynet sollen einige der Reservisten reguläre Truppen ablösen, die gegenwärtig an der Nordgrenze oder im Westjordanland im Einsatz sind, damit diese wiederum in den Gazastreifen geschickt werden können. Für einige Reservisten sei es bereits die siebte Einberufung seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als eineinhalb Jahren.
Am Sonntag will das israelische Sicherheitskabinett über eine Ausweitung der Angriffe im Gazastreifen beraten. Nach Berichten israelischer Medien hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu entsprechenden Plänen bereits grundsätzlich zugestimmt. Das Militär erklärte laut Times of Israel, der Druck auf die Hamas werde schrittweise zunehmen – die Einberufung der Reservisten sei Teil eines Plans, der schrittweise erfolgen solle.
Ausweitung der Gaza-Offensive: Prekäre humanitäre Lage im Gazastreifen droht sich zu verschärfen
Eine Ausweitung der Angriffe dürfte die ohnehin prekäre humanitäre Lage im Gazastreifen weiter verschärfen. Hilfsorganisationen sprechen von katastrophalen Zuständen. Seit gut zwei Monaten lässt Israel keine Hilfslieferungen mehr in das abgeriegelte Gebiet, in dem rund zwei Millionen Palästinenser leben. Die Armee wirft der Hamas vor, die Hilfsgüter gewinnbringend weiterzuverkaufen, um ihre Kämpfer und Waffen zu finanzieren. (pav/dpa)
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