Israel im Krieg
Konflikt in Nahost: Ägypten warnt vor Ausweitung des Krieges – Folgen schwer vorstellbar
Israel ist im Krieg: Verhandlungen über Waffenruhe halten an. Israel und die Hisbollah starten Angriffe in der Grenzregion. Die aktuellen News im Ticker.
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Update vom 20. August, 20.48 Uhr: Aus dem Libanon sind nach israelischen Militärangaben erneut zahlreiche Raketen auf den Norden Israels abgefeuert worden. Eine Salve von rund 40 Geschossen sei über die Grenze geflogen, teilte die Armee mit. Außerdem seien mehrere Flugkörper identifiziert worden. Einige davon habe die Luftabwehr abgefangen, einige seien in den von Israel besetzten Golanhöhen niedergegangen. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte.
Die israelische Luftwaffe hatte zuvor Militäreinrichtungen der schiitischen Hisbollah-Miliz im Süden des Libanons angegriffen, wie es in der Mitteilung weiter hieß. Das Militär hatte bereits am Morgen schweren Beschuss mit etwa 55 Geschossen aus dem Libanon gemeldet. Diese lösten demnach Brände im Norden Israels aus.
Die mit dem Iran verbündete Hisbollah teilte daraufhin mit, sie habe eine „intensive Raketen-Salve“ auf Stellungen des israelischen Militärs abgefeuert. Es handle sich um eine Reaktion auf israelische Angriffe am Montag in der Bekaa-Ebene im Libanon, bei denen mindestens acht Menschen verletzt wurden. Die Armee hatte dabei nach eigenen Angaben Waffenlager der Hisbollah angegriffen. Es habe schwere Sekundärexplosionen gegeben. Zuvor war im Norden Israels ein Soldat bei einem Drohnenangriff aus dem Libanon getötet worden.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel und Gaza lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 20. August, 14.15 Uhr: Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken vor einer Ausweitung des Krieges zwischen Israel und der Hamas auf die gesamte Region gewarnt. Die Folgen wären schwer vorstellbar. Blinken ist nach Ägypten gereist, um dort mit Unterhändlern über einen möglichen Weg zu einer Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der israelischen Geiseln zu beraten.
Seit Tagen steht ein möglicher Vergeltungsschlag des Irans und seiner Verbündeten auf Israel im Raum. Die Hisbollah-Miliz im Libanon sowie andere Verbündete der Palästinenser haben erklärt, nur durch ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen könne eine Eskalation vermieden werden.
Verhandlungen über Waffenruhe in Gaza – Hamas rückt wohl von Abkommen ab
Update vom 20. August, 10.15 Uhr: Die radikalislamische Hamas rückt nach Worten von US-Präsident Joe Biden von einem Abkommen mit Israel für eine Waffenruhe im Krieg im Gazastreifen ab. „Es ist immer noch im Spiel, aber man kann es nicht vorhersagen“, sagte Biden am Dienstag am Flughafen von Chicago, wo er zuvor den Parteitag der US-Demokraten besucht hatte. „Israel sagt, sie können eine Lösung finden (...) Hamas macht nun einen Rückzieher.“
US-Außenminister Antony Blinken hatte am Montag gesagt, der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu habe ihm bei einem „sehr konstruktiven Treffen bestätigt“, dass Israel den jüngsten Kompromissvorschlag zu einem Abkommen für eine Waffenruhe im Gazastreifen „akzeptiert“. „Er unterstützt ihn. Nun liegt es an der Hamas, dasselbe zu tun“, fuhr er fort.
Die Hamas, die nicht an den Gesprächen in Doha teilgenommen hatte, teilte mit, Aussagen über ein sich näherndes Abkommen seien eine „Illusion“. Vielmehr handele es sich um ein „Aufzwingen des amerikanischen Diktats“.
Israels Armee bringt Leichen von Geiseln zurück: Hamas hat noch 109 Geiseln
Update vom 20. August, 9.35 Uhr: Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge die Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen geborgen. Ihre toten Körper seien in der Nacht zum Dienstag in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets gefunden worden, teilte das Militär mit. Die Familien der sechs Männer seien informiert worden.
Medienberichten zufolge sind fünf der Männer zwischen 35 und 80 Jahre alt. Mehrere waren schon zuvor von der Armee für tot erklärt worden. Sie seien alle am Leben gewesen, als sie entführt wurden. Die Hamas hat nun nach israelischer Zählung noch 109 Geiseln in ihrer Gewalt, viele von ihnen dürften nicht mehr am Leben sein.
Gespräche über Gaza: Blinken reist erneut nach Kairo
Update vom 20. August, 5.20 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken reist am Dienstag erneut zu Gesprächen nach Kairo. Vor dem Hintergrund der laufenden Verhandlungen über ein neues Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas sind dort Treffen mit Regierungsvertretern geplant. In der ägyptischen Hauptstadt sollen im Laufe der Woche die am Freitag in der katarischen Hauptstadt Doha unterbrochenen Gespräche wiederaufgenommen werden. Zuvor war Blinken in Israel mit Präsident Isaac Herzog und Regierungschef Benjamin Netanjahu zusammengekommen.
Es ist Blinkens neunter Besuch in der Region seit dem Hamas-Angriff auf Israel und dem anschließenden Krieg im Gazastreifen vor zehn Monaten. Die USA hatten den Konfliktparteien Israel und Hamas vor wenigen Tagen einen neuen Kompromissvorschlag vorgelegt. In einer gemeinsamen Erklärung der Vermittler USA, Ägypten und Katar hieß es anschließend, der Vorschlag überbrücke „verbleibende Lücken“. Blinken sagte in Israel, die aktuellen Verhandlungen seien „vielleicht die beste, vielleicht die letzte Gelegenheit“ für eine Waffenruhe und die Rückkehr der Geiseln.
Update vom 19. August, 22.06 Uhr: Israel hat nach Angaben aus der libanesischen Hisbollah nahestehenden Kreisen ein Waffenlager der Miliz im Osten des Libanon angegriffen. Es habe „israelische Angriffe auf Waffenlager der Hisbollah in der Region Bekaa“ gegeben, hieß es am Montagabend. Sowohl die israelische Armee als auch die Hisbollah hatten am Montag mehrere tödliche Angriffe auf beiden Seiten der Grenze gemeldet.
Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von „feindlichen israelischen Angriffen“ an drei Orten im Osten des Landes. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden bei den Angriffen acht Menschen verletzt, darunter demnach auch zwei syrische Mädchen im Alter von fünf und 15 Jahren. Bei israelischen Angriffen im Süden des Landes wurden nach Angaben des Ministeriums am Montag zwei Menschen getötet.
Update vom 19. August, 19.55 Uhr: Israel hat nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken den jüngsten von den USA unterstützten Vorschlag über eine Waffenruhe in Gaza akzeptiert. Nun sei es an der Hamas, dem Vorschlag zuzustimmen, sagte Blinken während seiner Israel-Reise. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu habe ihm heute „bei einem sehr konstruktiven Treffen bestätigt, dass Israel den Vorschlag zur Überbrückung akzeptiert“, sagte Blinken am Montag vor der Presse in Tel Aviv.
Vor dem Treffen mit Netanjahu war Blinken mit dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog zusammengekommen. Dabei forderte er beide Seiten auf, die möglicherweise „letzte Gelegenheit“ zu einer Waffenruhe nicht verstreichen zu lassen. „Dies ist ein entscheidender Moment“ und „vielleicht die beste, vielleicht die letzte Gelegenheit“ für eine Waffenruhe und die Rückkehr der Geiseln, sagte er.
Update vom 19. August, 15.21 Uhr: Wie das israelische Militär berichtet, wurde ein israelischer Soldat am Montag an der Grenze zum Libanon getötet und ein weiterer schwer verletzt. Die israelischen Streitkräfte hätten zwar mehrere Drohnen abfangen können, einige weitere seien jedoch in die nördliche Region Jaara eingedrungen. An der Grenze beschießen sich fast täglich die israelische Armee und die libanesische Hisbollah-Miliz.
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben Mitglieder der proiranischen Hisbollah in Hula im Südlibanon angegriffen. Außerdem seien Militärstrukturen in weiteren Orten entlang der Grenze zu Israel angegriffen worden, teilte die Armee mit. Das libanesische Gesundheitsministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass bei einem israelischen Angriff in Hula zwei Menschen getötet worden seien.
„Entscheidender Moment“: Blinken erhöht vor Verhandlungen über Waffenruhe Druck auf Israel
Update vom 19. August, 08.45 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat zu Beginn der nächsten Verhandlungsrunde über eine Waffenruhe im Gazastreifen den diplomatischen Druck erhöht. „Dies ist ein entscheidender Moment“, sagte Blinken in Tel Aviv. Es sei vielleicht „die letzte Gelegenheit, die Geiseln nach Hause zu bringen, eine Waffenruhe zu erzielen und alle auf einen besseren Weg zu dauerhaftem Frieden und Sicherheit zu bringen“.
US-Vizepräsidentin Harris fordert Waffenruhe im Gaza-Krieg
Update vom 19. August, 05.35 Uhr: Nach monatelangen Bemühungen bei den indirekten Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg ohne Durchbruch fordern die USA von Israel und der islamistischen Hamas mit Nachdruck eine Einigung. „Wir müssen eine Waffenruhe bekommen und wir müssen diese Geiseln rausbekommen“, sagte US-Vizepräsidentin Kamala Harris. Besondere Bedeutung auf dem Weg zu einer Waffenruhe dürfte dem heutigen Gespräch von US-Außenminister Antony Blinken mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu zukommen.
Bes. Kritiker sehen in ihm das größte Hindernis für eine Einigung auf eine Waffenruhe, weil er bei Zugeständnissen an die Hamas das Scheitern seiner Regierungskoalition fürchten müsste. Doch auch die Hamas lehnt den aktuellen Verhandlungsstand ab.
Update vom 18. August, 10.14 Uhr: Es ist offenbar eines der letzten Hindernisse für eine Einigung für die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg: Israel fordert eine dauerhafte Kontrolle der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Das berichtet der israelische Sender Channel 12.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern




Ein von den USA als Vermittler vorgelegter Vorschlag zur Überbrückung der noch offenen Fragen habe diese Forderung zunächst ausgeklammert, heißt es. Das Thema dürfte jetzt beim Treffen von Netanjahu mit US-Außenminister Antony Blinken eine Rolle spielen, wie die Times of Israel berichtete. Blinken wird heute in Israel erwartet.
Bei dem Knackpunkt der Verhandlungen geht es offenbar im den sogenannten Philadelphi-Korridor. Er verläuft im Süden Gazas entlang der Grenze zu Ägypten. Die Hamas fordert einen kompletten Abzug Israels. Netanjahu dagegen verlangt, dass die israelische Armee den Korridor auch nach einer Waffenruhe weiter kontrolliert, etwa um den Schmuggel von Waffen zu verhindern.
Zehntausende demonstrieren in Israel für Geisel-Befreiung und gegen Netanjahu
Update vom 18. August, 7.25 Uhr: In Zeiten von vorsichtiger Hoffnung auf einen Durchbruch bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg haben in Israel Zehntausende Menschen für den Abschluss eines Abkommens demonstriert. Die von der Hamas festgehaltenen Geiseln hätten keine Zeit mehr, „und deshalb muss es jetzt eine Einigung geben“, zitierte die Times of Israel den Bruder eines Entführten.
Die Demonstranten forderten den Rücktritt von Regierungschef Benjamin Netanjahu und Neuwahlen. Sie werfen dem Ministerpräsidenten vor, einen Deal zu sabotieren und sich den Forderungen seiner rechtsextremen Koalitionspartner zu beugen.
US-Außenminister Blinken reist nach Israel
Update vom 18. August, 6.40 Uhr: Nach neuen Gesprächen über eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen ist US-Außenminister Antony Blinken zu einer neuen Nahost-Reise aufgebrochen. Blinken verschob dafür private Urlaubspläne. Er reist für Beratungen mit israelischen Regierungsvertretern zunächst nach Tel Aviv. Bei seinen früheren Reisen hatte er meist auch arabische Länder besucht.
Bei zweitägigen Gesprächen in Doha, die am Freitag zu Ende gegangen waren, hatten die USA Israel und der radikalislamischen Hamas einen neuen Kompromissvorschlag vorgelegt. In einer gemeinsamen Erklärung der Vermittler USA, Ägypten und Katar hieß es anschließend, der Vorschlag überbrücke „verbleibende Lücken“.
Die Gespräche mit dem Ziel einer Einigung sind demnach fortgeschritten und sollen „vor dem Ende kommender Woche“ in der ägyptischen Hauptstadt Kairo fortgesetzt werden.
Update vom 17. August, 20.15 Uhr: Das israelische Militär hat einen Kommandeur der proiranischen Hisbollah im Südlibanon getötet. Es handele sich um einen Kommandeur der Radwan-Truppe, einer Eliteeinheit der Schiitenmiliz. Die Hisbollah bestätigte den Tod später.
Nach israelischen Angaben wurde das Hisbollah-Mitglied bei einem Luftangriff nahe der Küstenstadt Tyros getötet. Das libanesische Gesundheitsministerium hatte mitgeteilt, dass bei einem israelischen Angriff auf ein Motorrad in der Gegend ein Mensch getötet wurde.
„Unerbittlicher Kreislauf der Instabilität“: Ägyptischer Präsident warnt vor Krieg im Nahen Osten
Update vom 17. August, 17.55 Uhr: Der anhaltende Krieg im Gazastreifen droht nach Aussagen von Ägyptens Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi die gesamte Region in „einen unerbittlichen Kreislauf der Instabilität“ zu stürzen. Deshalb sei es dringend notwendig, die aktuellen Verhandlungen zur Beendigung des Gaza-Kriegs zu nutzen, sagte er nach einem Treffen mit dem französischen Außenminister Stéphane Séjourné in Kairo laut einem Sprecher. Eine Einigung würde weiteres Blutvergießen verhindern und die Region vor den Folgen einer weiteren Eskalation bewahren.
Update vom 16. August, 21.20 Uhr: Die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen sind nach US-Angaben fortgeschritten und sollen nächste Woche in der ägyptischen Hauptstadt Kairo weitergehen. „Wir sind näher dran als jemals zuvor“, sagte US-Präsident Joe Biden am Freitag über eine mögliche Einigung. Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas wurde demnach in Doha ein neuer Kompromissvorschlag vorgelegt. Aus Hamas-Kreisen wurde dieser umgehend abgelehnt, da er „neue Bedingungen“ der israelischen Seite enthalte.
„Dieser Vorschlag baut auf den Bereichen auf, in denen in der vergangenen Woche eine Einigung erzielt wurde, und überbrückt die verbleibenden Lücken in einer Weise, die eine rasche Umsetzung des Abkommens ermöglicht“, hieß es in der vom Weißen Haus in Washington veröffentlichten Erklärung, die auch von den beiden anderen Vermittlern Katar und Ägypten unterzeichnet wurde.
Der neue Vorschlag bei den Gesprächen sieht nach Angaben aus informierten Kreisen unter anderem vor, dass israelische Soldaten innerhalb des Gazastreifens entlang der Grenze zu Ägypten stationiert bleiben. Ein Vertreter der radikalislamischen Hamas, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte der Nachrichtenagentur AFP: „Wir werden nichts weniger als einen vollständigen Waffenstillstand, einen vollständigen Rückzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen und die Rückkehr der Vertriebenen“ sowie ein Abkommen über den Austausch von israelischen Geiseln gegen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen akzeptieren.
Drohnenangriff im Libanon: Hisbollah-Kämpfer getötet
Update vom 16. August, 14.16 Uhr: Bei einem Drohnenangriff im südlichen Libanon wurde eine Gruppe von Hisbollah-Mitgliedern getroffen. Das berichtet die israelische Armee. Die Hisbollah gab wenig später den Tod eines Mitglieds bei einem israelischen Angriff bekannt. Insgesamt sind seit vergangenen Oktober mindestens 411 Hisbollah-Kämpfer getötet worden.
Derweil veröffentlichte die Gruppe, die möglicherweise gemeinsam mit dem Iran einen Angriff auf Israel durchführen könnte, ein Propagandavideo, das eine offenbar im Libanon gelegene unterirdische Anlage zeigt, in der Präzisionsraketen gelagert und abgefeuert werden. In dem Video ist auch die Stimme des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah zu hören, der mit den Raketenkapazitäten der Terrorgruppe prahlt.
Angriff des Iran auf Israel jederzeit möglich: Neue Details deuten auf mögliches Ziel hin
Update vom 16. August, 12.01 Uhr: Seit zwei Wochen kann ein Angriff des Iran auf Israel jederzeit möglich sein. Doch offenbar gibt es Alternativen, die statt einer großangelegten Attacke erfolgen könnten. Wie die Nachrichtenseite Ynet berichtet, sollen Israels Minister am Donnerstag darüber informiert worden sein, dass der Iran-Angriff auf hochrangige Persönlichkeiten abzielen könnte.
Dem Ynet-Bericht zufolge teilten die hohen Sicherheitsbeamten dem Sicherheitskabinett mit, dass die Hisbollah und der Iran auf den Tod von Fuad Shukr in Beirut und Ismail Hanija in Teheran auch ohne flächendeckende Raketen- oder Drohnenangriffe reagieren könnten. Vielmehr würde ein Angriff des Iran dann auf Minister, Abgeordnete, israelische Offiziere oder hohe Beamte des Shin Bet oder des Mossad abzielen.
Lage in Israel: Iran-Angriff weiter möglich – Gespräche über Waffenruhe laufen
Erstmeldung vom 16. August, 10 Uhr: Doha/Gaza/Tel Aviv – Seit inzwischen 315 Tagen befindet sich Israel im Krieg und ein Ende ist bisher nicht in Sicht. Vielmehr droht seit Wochen ein möglicher Angriff des Iran auf Israel und wegen der Lage im Gazastreifen werden Gespräche über eine Waffenruhe geführt. Nach dem Auftakt der Verhandlungen über die Situation in Gaza und mögliche Geiselfreilassungen klafft zwischen den Positionen Israels und der islamistischen Hamas weiter eine Kluft. Trotz der geringen Hoffnungen auf einen Durchbruch bei den Gesprächen in Doha sollen die Gespräche unter Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens heute in Katars Hauptstadt Doha fortgesetzt werden.
Waffenruhe in Gaza: Gespräche werden von Gefahr vor möglichen Iran-Angriff auf Israel überschattet
Während weiter Gespräche über eine mögliche Waffenruhe in Gaza geführt werden, ruft Israels Militär vor einer neuen Operation in dem Gebiet Teile des Gazastreifens erneut zur Flucht auf. Wie unter anderem die Times of Israel berichtet, sollen aktuell die Viertel Khan Younis und Deir al-Balah betroffen sein. Mehrere Teile von Chan Junis werden nicht länger als humanitäre Zone betrachtet, da die israelischen Streitkräfte eigenen Angaben zufolge planen, dort gegen die Aktivitäten der Hamas vorzugehen.
„Aufgrund zahlreicher Terroranschläge, der Ausbeutung der humanitären Zone für terroristische Aktivitäten und des Abfeuerns von Raketen auf den Staat Israel aus den Vierteln im Norden von Chan Junis ist der Aufenthalt in diesem Gebiet gefährlich geworden“, heißt es in der Erklärung der israelischen Streitkräfte.
Gespräche in Doha über Waffenruhe: Israel und Hamas verhandeln weiter
Anlässlich der Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen berichtet die Times of Israel, dass die Verhandlungen in Doha wohl „konstruktiv“ verlaufen würden. Da schreibt auch die Nachrichtenseite Walla. Die Einschätzung der beiden Medien steht damit im Widerspruch zu den Analysen anderer Beobachter. Über die Positionen beider Konfliktparteien in den indirekt geführten Verhandlungen entscheiden letztlich vor allem Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und der Anführer der Hamas, Jihia al-Sinwar. „Ich glaube nicht, dass man die tiefe Kluft zwischen diesen beiden überwinden kann“, sagte Michael Milshtein, ein ehemaliger Leiter der Palästinenserabteilung des israelischen Militärgeheimdienstes, dem Wall Street Journal.
Trotz des drohenden Angriffs des Iran auf Israel setzt das Militär des jüdischen Staats seine Einsätze im Gazastreifen fort. Auch der südliche Teil des Libanons wurde in der Nacht zum Freitag mehrfach Ziel von Luftschlägen. Nach Einschätzung des israelischen Militärs hat die Luftwaffe des Landes am Donnerstag zudem mehr als 30 Ziele im Gazastreifen angegriffen, darunter angeblich von Terrorgruppen genutzte Gebäude, Zellen bewaffneter Männer und andere Infrastruktur.
Gespräche in Doha über Waffenruhe in Gaza
Die Lage im Nahen Osten bleibt weiter angespannt – nicht zuletzt, weil die Gespräche über eine Waffenruhe in Gaza immer wieder von neuen Angriffen auf Israel überschattet werden. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte der Hamas-Sprecher Osama Hamdan, dass die Gruppierung für eine Waffenruhe keine neuen Bedingungen aushandeln werde. Es dürfe nur um die Umsetzung des von Biden im Mai vorgestellten Plans gehen. Er warf Israel vor, die Verhandlungen durch neue Bedingungen zu blockieren – etwa mit der Weigerung, sich vom sogenannten Philadelphi-Korridor zurückzuziehen, der im Süden Gazas entlang der Grenze zu Ägypten verläuft.
Der ursprüngliche Plan für eine Waffenruhe in Gaza steht derweil im Widerspruch zu Aussagen von Israels Regierungschef Netanjahu. Seit Israel im Krieg ist, machte der Politiker mehrfach deutlich, dass er die Hamas militärisch zerschlagen wolle. Zudem soll sichergestellt werden, dass sie nicht mehr in der Lage ist, den seit vielen Jahren von Israel abgeriegelten Gazastreifen zu regieren. Hamas-Anführer Sinwar wiederum setzt offenkundig darauf, dass die Hamas den Sieg erringt, indem sie als Gruppe überlebt.
Während die Gespräche über die Waffenruhe in Gaza in Doha weiterlaufen, ist weiter ungewiss, wann der Iran einen möglichen Angriff auf Israel starten könnte. Für viele Beobachter kommt es nun darauf an, wie die Verhandlungen in Katar ausgehen werden.
Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (red mit Agenturen)
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