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News zur Lage im Nahen Osten

Ringen um Waffenruhe im Gaza-Krieg geht weiter

Aktuelle News zum Krieg in Nahost: Die Aussichten auf einen Durchbruch bei den Verhandlungen sind gering. Die Gefahr eines Flächenbrands bleibt. Der Ticker.

Dieser Ticker zum Krieg in Nahen Osten ist beendet. Alle weiteren Entwicklungen finden Sie in unseren neuen News-Ticker zu Israel im Krieg.

Update vom 16. August, 8.40 Uhr: Bei einem Angriff jüdischer Siedler im Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben ein Mensch getötet worden. Ein weiterer Palästinenser sei schwer verletzt worden, erklärte das palästinensische Gesundheitsministerium. Der israelische Präsident Isaac Herzog verurteilte den Vorfall „aufs Schärfste“.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel und Gaza lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 16. August, 5.30 Uhr: Nach dem Auftakt der Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg klafft weiter eine Kluft zwischen den Positionen der Hamas und Israels. Die Hoffnung auf einen Durchbruch ist gering. Die Verhandlungen werden dem Vermittler Katar zufolge aber heute fortgesetzt. Über die Positionen beider Konfliktparteien entscheiden letztlich vor allem Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und der Anführer der Hamas, Jihia al-Sinwar.

Update vom 15. August, 12.19 Uhr: Kommt es im Gaza-Krieg zu einem Geiseldeal mit der Hamas? US-Regierungsbeamte haben gegenüber der New York Times jetzt die Erwartungen gedämpft. Israel müsse einsehen, dass die Rückkehr der Geiseln nur durch Verhandlungen erreicht werden könne, sagten sie. Ihrer Einschätzung nach ist im Kampf gegen die islamistische Hamas militärisch alles erreicht, was möglich ist. Das Militär habe der Hamas schwer zugesetzt, werde sie aber nie vollständig ausschalten können, meinten die nicht namentlich genannten hochrangigen Beamten.

Im Gaza-Krieg gibt es nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mittlerweile mehr als 40.000 Tote. (Archivbild)

Update vom 15. August, 10.17 Uhr: Donald Trump hat nach Informationen von Axios mit Benjamin Netanjahu telefoniert. Thema des Gesprächs war die Lage im Gazastreifen geführt. Das Nachrichtenportal berief sich bei seinem Bericht auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen, fasst die Nachrichtenagentur Reuters zusammen. Details zu dem offiziell nicht bestätigten Gespräch, das sich um einen möglichen Geiseldeal und Waffenstillstand gedreht haben soll, wurden nicht bekannt.  

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

US-Beamte telefonieren im Gaza-Krieg mit israelischem Minister Galant

Update vom 15. August, 6.40 Uhr: Die Gespräche in der katarischen Hauptstadt Doha zwischen Israel und der Hamas gelten als entscheidend für das Bemühen, nach mehr als zehn Monaten Krieg eine Waffenruhe und einen Austausch von Geiseln in der Gewalt der Hamas gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen zu erwirken.

Israelischen Medienberichten zufolge telefonierten auch Beamte der Regierung von US-Präsident Joe Biden am Vorabend mit mehreren Vertretern Israels, darunter Verteidigungsminister Joav Galant. Sie hätten dabei betont, wie wichtig es sei, dass es zu einem Deal kommt. Eine Einigung könne auch eine Eskalation des Konflikts mit dem Iran und der verbündeten Hisbollah verhindern.

Seit der Tötung eines wichtigen Vertreters der Hisbollah-Miliz im Libanon und des Auslandschefs der Hamas in der iranischen Hauptstadt Teheran vor gut zwei Wochen wird ein Angriff des Irans und seiner Verbündeten gegen Israel befürchtet. 

Feuerpause und Freilassung der Geiseln: Kritische Gespräche stehen an

Update vom 15. August, 5.35 Uhr: Vor Beginn der möglicherweise entscheidenden Verhandlungsrunde um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas haben die Vermittler einen letzten Appell an alle Konfliktparteien im Nahen Osten gerichtet. „Keine Partei in der Region sollte Maßnahmen ergreifen, die die Bemühungen um einen Deal untergraben würden“, teilte das US-Außenministerium nach einem Telefonat von Ressortchef Antony Blinken mit seinem katarischen Kollegen Mohammed bin Abdulrahman Al Thani mit. Ein Durchbruch bei den heutigen Verhandlungen in der katarischen Hauptstadt Doha könnte einen Vergeltungsschlag des Irans und seiner Partner gegen Israel verhindern - und damit eine Ausweitung des Krieges deutlich über den Gazastreifen hinaus. 

„Der morgige Tag wird ein wichtiger Tag sein. Wir wollen einen Waffenstillstand erreichen“, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Vorabend der Gespräche. „Wir wollen, dass dieser Krieg beendet wird. Wir wollen, dass die Geiseln nach Hause kommen, auch die amerikanischen Geiseln. Wir wollen, dass mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen fließt. Und wir glauben, dass dieses Abkommen der Weg ist, um die Spannungen im Nahen Osten zu deeskalieren.“ Da Israel und die Hamas nicht direkt miteinander reden, fungieren die USA, Katar und Ägypten als Vermittler.

Wichtige Gespräche für Gaza: Netanjahu entsendet Delegation

Update vom 14. August, 19.32 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Mittwoch die Entsendung einer israelischen Delegation zu den Verhandlungen in Doha über eine Freilassung der Geiseln im Gegenzug für eine Waffenruhe im Gazastreifen angekündigt. Nach Angaben seines Büros sollen der Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, sowie Ronen Bar vom israelischen Inlandsgeheimdienstes Shin Bet am Donnerstag an den Gesprächen teilnehmen.

Die Vermittler USA, Ägypten und Katar versuchen seit Monaten, eine erneute Feuerpause im Krieg zwischen Israel und der Hamas zu erreichen. Nach Angaben aus US-Kreisen wird auch der Chef des US-Geheimdienstes CIA, William Burns, an den Gesprächen teilnehmen.

Sorge vor Iran-Angriff – Fokus auf Gespräche zum Waffenstillstand in Nahost

Update vom 14. August, 12.35 Uhr: Der US-Sondergesandte Amos Hochstein hofft, dass ein diplomatischer Deal zur Freilassung der Geiseln in Gaza und ein Waffenstillstand den Ausbruch eines größeren Krieges im Nahen Osten verhindern wird. Laut der Times of Israel sagte er, dass man keine Zeit mehr verlieren dürfe. Hochstein reist immer wieder in die libanesische Hauptstadt Beirut und befindet sich an der Spitze von diplomatischen Bemühungen für ein Ende der Zusammenstöße an der israelisch-libanesischen Grenze. Seit dem 7. Oktober feuert die pro-iranische Hisbollah aus dem Süden des Libanon immer wieder Raketen auf Israel.

Update vom 14. August, 9.55 Uhr: Drei iranische Beamte bestätigten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters die Aussagen von US-Präsident Joe Biden, dass ein Waffenstillstand im Gazastreifen einen iranischen Angriff auf Israel verhindern könnte. Die Sicherheitsbeamten erklärten, dass ein langfristiger Waffenstillstand die Lage entschärfen könnte. Allerdings hieß es auch, man werde gemeinsam mit Milizen wie die Hisbollah israelisches Territorium attackieren, falls die Gespräche zum Waffenstillstand fehlschlagen. Außerdem werde man auch dann zuschlagen, wenn man das Gefühl habe, dass Israel die Gespräche absichtlich hinauszögere, so die Beamten.

Waffenruhe im Gazastreifen könnte Iran wohl von Angriff abhalten

Update vom 14. August, 5.15 Uhr: Der Iran könnte nach Einschätzung von US-Präsident Joe Biden im Falle eines Durchbruchs bei den Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg von seinem angedrohten Vergeltungsschlag gegen Israel absehen. Auf eine entsprechende Frage von Reportern entgegnete Biden: „Das ist meine Erwartung, aber wir werden sehen.“ An diesem Donnerstag ist auf Drängen der USA, Katars und Ägyptens, die in dem Krieg zwischen Israel und der Hamas vermitteln, eine möglicherweise entscheidende Gesprächsrunde über ein Abkommen für eine Waffenruhe und Freilassung von Geiseln geplant, voraussichtlich in Katars Hauptstadt Doha. Anders als Israel lehnt die islamistische Hamas eine Teilnahme daran bisher ab. Man werde „nicht unter Beschuss verhandeln“, erfuhr die dpa aus Hamas-Kreisen.

Die indirekten Verhandlungen würden auch dann fortgesetzt, wenn die Hamas nicht teilnehmen sollte, zitierte das „Wall Street Journal“ arabische Vermittler. In dem Fall werde man die Islamistenorganisation über die besprochenen Bedingungen für ein Abkommen informieren, hieß es. In einer Botschaft aus Gaza an die arabischen Vermittler habe Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar am Montagabend erklärt, wenn Israel ernsthaft verhandeln und die Hamas einbeziehen wolle, müsse es zuerst sein militärisches Vorgehen im Gazastreifen einstellen, berichtete die Zeitung. Sinwar wird im weit verzweigten Tunnelnetzwerk der Hamas unter dem abgeriegelten Küstenstreifen vermutet.

„Ungewisse Lage“: Blinken sagt wohl Nahost-Reise ab

Update vom 13. August, 21.12 Uhr: Laut einem Medienbericht hat US-Außenminister Antony Blinken seine vorgesehene Reise in den Nahen Osten verschoben. Die „ungewisse Lage“ sei der Grund für diese Entscheidung, so Axios, das sich auf zwei anonyme Quellen beruft. Ursprünglich sollte Blinken am Dienstag starten. Eine offizielle Äußerung der US-Regierung steht noch aus. Es wurde am Montag angekündigt, dass die Friedensgespräche, die für Donnerstag angesetzt sind, wahrscheinlich durchgeführt werden.

Update vom 13. August, 16.58 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Vorwürfe zurückgewiesen, neue Bedingungen für die Geisel-Verhandlungen mit der Hamas aufgestellt zu haben. Ein Schreiben Netanjahus von Ende Juli beinhalte keine Zusatzforderungen und widerspreche auch nicht dem Vorschlag von Ende Mai, teilte das Büro des Regierungschefs mit. Netanjahu warf stattdessen der islamistischen Hamas vor, auf Änderungen an der Mai-Fassung gedrungen zu haben. Die „New York Times“ hatte zuletzt von neuen Forderungen Israels berichtet. 

Iran weist europäische Vermittlungsversuche im Gaza-Krieg zurück

Update vom 13. August, 14.57 Uhr: Europäische Staaten versuchen, Iran von einem Racheakt gegen Israel abzuhalten. Teheran weist das zurück: Die Europäer sollten lieber Israels Tötung zweier Köpfe von Hamas und Hisbollah verurteilen. „Diese Aufforderungen sind politisch einseitig und unlogisch, da sie ein Regime (Israel) zu noch mehr Kriminalität in der Region ermutigen“, teilte Irans Außenamtssprecher Nasser Kanaani mit, wie die dpa berichtet.

Israels Polizeiminister empört im Gaza-Krieg wieder mit Tempelberg-Besuch

Update vom 13. August, 12.40 Uhr: Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hat erneut mit einem Besuch auf dem Tempelberg in Jerusalem provoziert. Dabei forderte er, jüdisches Gebet an dem Ort zuzulassen. In einem vor Ort gedrehten und auf X veröffentlichten Video sprach Ben-Gvir sich zudem erneut gegen Verhandlungen mit der Hamas über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sowie die Freilassung der noch im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln aus.

Rechtsextremer Minister provoziert erneut: Netanjahu-Regierung äußert sich

Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen. Der Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Laut einer Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten. Dagegen gibt es jedoch immer wieder Verstöße.

Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu teile nach Ben-Gvirs Besuch mit, dass Israels Politik sich auf dem Tempelberg nicht geändert habe. „Es gibt keine Privatpolitik eines Ministers.“

Update vom 13. August, 10.50 Uhr: Der Iran hat die Forderung der USA und vier europäischer Länder nach einem Verzicht auf Angriffsdrohungen gegen Israel zurückgewiesen. Der Iran werde bei niemandem um „Erlaubnis“ bitten, um „seine legitimen Rechte zu nutzen“, erklärte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanani, am Dienstag mit Blick auf einen Vergeltungsangriff gegen Israel. „Die islamische Republik ist entschlossen, ihre Souveränität zu verteidigen.“

Der Iran und seine Verbündeten werfen Israel vor, für die Ermordung des Hamas-Chefs Ismail Hanija in Teheran Ende Juli verantwortlich zu sein. Die Führung in Teheran sieht dies auch als einen Angriff auf die staatliche Souveränität des Iran und droht seither mit Vergeltung. International ist die Furcht vor einem Flächenbrand im Nahen Osten groß.

Iran holt zum Schlag gegen Israel auf: Westliche Länder rufen zur Zurückhaltung

Die USA und vier europäische Staaten riefen den Iran daher am Montag auf, seine Angriffsdrohungen gegen Israel zu unterlassen. In einer gemeinsamen Erklärung von US-Präsident Joe Biden sowie den Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Großbritannien, Italien und Frankreich hieß es, ein solcher Angriff würde „ernste Konsequenzen für die Sicherheit in der Region haben“.

Die Forderung der westlichen Länder entbehre jeder politischen Logik, widerspreche den Grundsätzen des Völkerrechts und sei „eine Unterstützung“ Israels, erklärte der iranische Außenministeriumssprecher Kanani dazu. Er kritisierte die Erklärung, „die keine Einwände gegen die internationalen Verbrechen des zionistischen Regimes erhebt“, aber den Iran „dreist“ auffordert, keine „abschreckenden Maßnahmen“ gegen einen Staat zu ergreifen, der „seine Souveränität und territoriale Integrität verletzt hat“.

USA wollen Israel bei Abwehr von Angriff helfen: Iran bereitet sich vor

Update vom 13. August, 6.40 Uhr: Israel kann erklärtermaßen fest mit der Unterstützung der USA und anderer Verbündeter rechnen, wenn es darum geht, Raketen, Marschflugkörper und Drohnen aus dem Iran abzufangen. So war es bereits Mitte April beim ersten direkten Angriff Irans auf Israel. Die meisten der mehr als 300 Geschosse konnte Israel damals aus eigener Kraft und mithilfe der USA und anderer Verbündeter abfangen. Wie das US-Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf israelische und US-Beamte berichtete, hat der Iran nun ähnliche Vorbereitungen für seine Raketen- und Drohneneinheiten getroffen wie vor dem Angriff auf Israel im April.

„Es ist schwierig, zum jetzigen Zeitpunkt zu sagen, wie ein Angriff des Irans und seiner Stellvertreter aussehen könnte“, sagte Kirby. „Aber wir müssen auf eine mögliche Reihe von Angriffen vorbereitet sein, die erheblich sein könnten.“ US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte bereits die Verlegung des mit einem Atomantrieb ausgestatteten U-Boots „USS Georgia“ befohlen, zudem sollen der Flugzeugträger „USS Abraham Lincoln“ und seine Begleitschiffe ihre Fahrt in die Region beschleunigen, wie das Pentagon am Montag mitteilte. Der Flugzeugträger mit seinen modernen Kampfjets vom Typ F-35 ergänze den bereits vor Ort stationierten Flugzeugträger „USS Theodore Roosevelt“.

Irans Angriff auf Israel: USA nennen nun konkrete Zeitspanne

Update vom 12. August, 20.37 Uhr: Die US-Regierung befürchtet, dass ein großangelegter Angriff des Irans und seiner verbündeten Milizen noch in dieser Woche erfolgen könnte. Die USA teilten die Einschätzung Israels, dass es „in dieser Woche“ womöglich dazu kommen könnte, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Es handele sich um eine Bewertung der US-Seite, die mit jener der Israelis übereinstimme, betonte er.

„Es ist schwierig, zum jetzigen Zeitpunkt zu sagen, wie ein Angriff des Irans und seiner Stellvertreter aussehen könnte“, sagte Kirby. „Aber wir müssen auf eine mögliche Reihe von Angriffen vorbereitet sein, die erheblich sein könnten.“ Der Iran hatte nach der Tötung des Hamas-Anführers Ismail Hanija in Teheran einen Vergeltungsschlag gegen Israel angekündigt.

Update vom 12. August, 17.45 Uhr: Die rechte israelische Siedlervereinigung „Nachala“ hat ihre Mitglieder dazu aufgerufen, sich an der Grenze zum Gazastreifen zu versammeln. Mit einer Lesung der Klagelieder wollen sie dort den am Montag nach Sonnenuntergang beginnenden Gedenktag für die Zerstörung der jüdischen Tempel (TIscha beAv) begehen und zur Errichtung jüdischer Siedlungen in Gaza aufrufen, wie mehrere Medien berichteten. Nachalah-Vorsitzende und Siedlerführerin Daniela Weiss fordert laut Bericht des Senders Arutz Scheva, eine jüdische Wiederbesiedlung des Gazastreifens.

Die israelische Armee und Polizei erklärten mehrere Hauptzufahrtsstraßen zu dem Gebet zu militärischem Sperrgebiet. Unbestätigten Berichten zufolge einigten sich Siedlerbewegung und Sicherheitskräfte am Montagnachmittag auf einen alternativen Austragungsort in der Nähe des Kibbuz Sa‘ad, knapp 4 Kilometer von der Grenze entfernt.

Sorge vor Krieg in Nahost – Scholz ruft Regierung in Teheran zur Deeskalation auf

Update vom 12. August, 15.56 Uhr: Angesichts der angespannten Lage in Nahost hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die iranische Führung aufgerufen, „eine weitere militärische Eskalation zu verhindern“. Das teilte Vize-Regierungssprecher Wolfgang Büchner heute nach einem Telefonat zwischen Scholz und dem iranischen Präsidenten Massud Peseschkian mit. In dem Gespräch habe der Kanzler „seine große Sorge über die Gefahr eines regionalen Flächenbrandes im Nahen Osten“ zum Ausdruck gebracht.

Neuer Hamas-Chef soll im Gaza-Krieg auf Waffenruhe mit Israel pochen

Update vom 12. August, 13.34 Uhr: Yahya Sinwar will mit Israel wohl eine Waffenruhe aushandeln – ob Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sich auf ein solches Abkommen allerdings einlässt, ist ungewiss. Mehr dazu in unserem Artikel Neuer Hamas-Chef soll auf Waffenruhe mit Israel pochen.

Update vom 12. August, 12.21 Uhr: Der Vatikan hat angesichts eines drohenden Flächenbrands im Nahen Osten den Iran zur Zurückhaltung gemahnt. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin habe in einem Telefonat mit dem neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian die ernsthafte Sorge des Heiligen Stuhls über die Lage in der Region zum Ausdruck gebracht, hieß es in einer Mitteilung.

Deutschland, Frankreich und Großbritannien fordern Hamas im Gaza-Krieg zu Verhandlungen auf

Update vom 12. August, 9.43 Uhr: Deutschland, Frankreich und Großbritannien rufen Israel und die Hamas zu Verhandlungen auf, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Die Kämpfe müssten jetzt enden und alle von der Hamas noch festgehaltenen Geiseln freigelassen werden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. 

Update vom 12. August, 5.15 Uhr: Israel bereitet sich weiterhin auf einen Vergeltungsschlag des Irans und seiner Verbündeten vor. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant warnte Teheran sowie die libanesische Hisbollah-Miliz, die den Norden Israels in der Nacht erneut mit rund 30 Raketen angriff, vor einem heftigen Gegenschlag. Das US-Militär verstärkt angesichts der drohenden Eskalation seine Präsenz im Nahen Osten weiter – unter anderem durch die Verlegung des mit einem Atomantrieb ausgestatteten U-Boots „USS Georgia“.

Update vom 11. August, 20.47 Uhr: Israel soll laut einem Bericht des Medienportals Axios unter Berufung auf zwei Quellen davon ausgehen, dass der Iran in den kommenden Tagen das Land angreifen werde. Reuters berichtet, dass der israelische Geheimdienst einem Medienbericht zufolge davon ausgehe, dass der Iran beschlossen hat, Israel direkt anzugreifen.

Der Iran und dessen Verbündete wie die Hisbollah im Libanon hatten infolge der Tötung des Hamas-Chefs Ismail Hanija in Teheran Israel mit Vergeltung gedroht.

Israels Verteidigungsminister droht Iran und Hisbollah im Falle eines Angriffs

Update vom 11. August, 19.53 Uhr: Der israelische Verteidigungsminister, Yoav Gallant, sagte gegenüber militärischen Rekruten, dass Israel auf eine noch nie dagewesene Weise agieren werde, wenn es auf beispiellose Weise vom Iran und der Hisbollah angegriffen werde. Das geht aus einem Bericht von Times of Israel hervor. „Wir verfügen über erhebliche Fähigkeiten. Ich hoffe, dass sie dies berücksichtigen und keinen Krieg an weiteren Fronten auslösen“, sagte Gallant über den Iran und dessen Verbündete.

Update vom 11. August, 16.51 Uhr: Im Osten Syriens sind nahe der Grenze zum Irak mindestens fünf Kämpfer pro-iranischer Einheiten getötet worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Angaben von Insidern. Wer den Luftangriff auf ein Fahrzeug ausgeführt habe, sollen die Personen aus regionalen Sicherheitskreisen nicht gesagt haben. In der Vergangenheit haben sowohl die USA als auch Israel mit dem Iran verbündete Gruppierungen in Syrien angegriffen.

Israel greift Hisbollah-Stützpunkte im Libanon an – Miliz beschießt den Norden Israels

Update vom 11. August, 16.16 Uhr: Nach Angaben des israelischen Militärs haben israelische Kampfflugzeuge am Sonntag mehrere von der Hisbollah genutzte Gebäude im Südlibanon angegriffen. Zuvor soll die Hisbollah mehrere Raketen und Flugkörper auf den Norden Israels abgefeuert haben. Dabei soll bei einem Angriff die bereits evakuierte Grenzgemeinde Netu‘a getroffen worden sein. Bei dem Beschuss habe es keine Verletzten gegeben, berichtet Times of Israel unter Berufung auf das israelische Militär.

Drohende Eskalation im Nahen Osten: Scholz fordert Netanjahu zu Abkommen mit Hamas auf

Update vom 11. August, 13.10 Uhr: Olaf Scholz hat in einem Telefonat mit Benjamin Netanjahu seine große Sorge über die Gefahr eines regionalen Flächenbrandes im Nahen Osten zum Ausdruck gebracht. Zugleich machte er deutlich, dass die Bundesregierung Drohungen aus Iran, von der Hisbollah und anderen gegen die Sicherheit Israels entschieden verurteile, wie ein Regierungssprecher mitteilte. Mehr denn je komme es jetzt darauf an, die destruktive Spirale von Vergeltungsgewalt zu durchbrechen, Spannungen abzubauen und sich für Deeskalation einzusetzen. In diesem Zusammenhang habe der Kanzler erneut unterstrichen, dass nun der Zeitpunkt gekommen sei, das Abkommen zur Freilassung der Geiseln und eines Waffenstillstands zu finalisieren. 

Update vom 11. August, 10.00 Uhr: Die Hisbollah hat nach eigenen Angaben im Norden Israels einen Militärstützpunkt angegriffen. Die Miliz sprach in einer Mitteilung von einer „Kampfdrohnen-Staffel“, deren Ziel die Basis Michve Alon gewesen sei. Israelische Offiziere und Soldaten seien getroffen worden, es habe auch Opfer gegeben, teilte die Miliz weiter mit. Der Angriff sei eine Vergeltung auf einen israelischen Schlag nahe Sidon im Südlibanon, bei dem am Freitag ein Mitglied der Hamas getötet wurde. Die Hisbollah habe zudem israelische Soldaten in der Grenzregion angegriffen.

Update vom 11. August, 6.50 Uhr: In Tel Aviv und anderen israelischen Städten haben Tausende Menschen für ein Gaza-Abkommen demonstriert, das zur Freilassung von 115 Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas führen soll. „Das ist unsere letzte Chance, um einen Deal zu erreichen, der Leben rettet“, sagte die Mutter eines Entführten auf der Kundgebung in Tel Aviv. „Netanjahu setzt weiter das Leben der Geiseln aufs Spiel, um seinen Thron behalten zu können“, zitierte sie die Zeitung Haaretz. Weitere Proteste gab es nach Medienberichten in Jerusalem, Haifa, Beerscheba sowie in Caesarea vor der privaten Villa Netanjahus.

Israel greift Schule in Gaza an – US-Regierung nach Angriff „zutiefst besorgt“.

Update vom 10. August, 20.03 Uhr: Die US-Regierung zeigt sich nach dem israelischen Luftangriff auf ein Schulgelände in Gaza-Stadt „zutiefst besorgt“ über die Berichte zu zivilen Opfern. „Wir stehen in Kontakt mit unseren israelischen Gesprächspartnern, die gesagt haben, dass sie hochrangige Hamas-Funktionäre ins Visier genommen haben, und wir bitten um weitere Einzelheiten“, teilte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates mit. 

Man wisse, dass die Hamas Schulen als Versammlungsort und für ihre Operationen nutze, aber man habe auch wiederholt und konsequent darauf hingewiesen, dass Israel Maßnahmen ergreifen müsse, um den Schaden für die Zivilbevölkerung zu minimieren. Es würden weiterhin „viel zu viele Zivilisten getötet und verwundet“. 

Update vom 10. August, 18.15 Uhr: Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat sich entsetzt über Israels Angriff auf ein Schulgebäude in Gaza gezeigt, bei dem nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen ums Leben kamen. „Mindestens zehn Schulen wurden in den vergangenen Wochen ins Visier genommen. Es gibt keine Rechtfertigung für diese Massaker“, schrieb Borrell auf der Plattform X. „Wir sind bestürzt über die schreckliche Gesamtzahl der Opfer.“

Spannungen im Nahen Osten: Israelische Kampfjets über Beirut

Update vom 10. August, 16.57 Uhr: Israelische Kampfjets überfliegen Berichten zufolge am Samstag die libanesische Hauptstadt Beirut. Das israelische Militär hat sich dazu nicht unmittelbar geäußert, berichtet Times of Israel. In den vergangenen Wochen gab es mehrere Berichte über israelische Kampfjets, die über Beirut gefolgen sein sollen.

Israelischer Luftangriff: Weiteres hochrangiges Mitglied der Hamas getötet

Update vom 10. August, 15.25 Uhr: Israel soll am Freitag ein weiteres ranghohes Mitglieder der Hamas getötet haben. Das israelische Militär teilte laut Times of Israel mit, Walid Alsousi bei einem Luftangriff getötet zu haben. Alsousi war Mitglied des militärischen Flügels der Hamas und Leiter einer Abteilung der allgemeinen Sicherheitskräfte der Terrorgruppe im südlichen Gaza-Streifen.

Israel äußert sich zu Luftangriff auf Schule in Gaza

Update vom 10. August, 8.16 Uhr: Israel hat neue Informationen über den Luftangriff auf eine Schule in Gaza bekannt gegeben, bei dem offenbar mehr als 100 Menschen getötet wurden. Vor dem Angriff seien „zahlreiche Maßnahmen“ ergriffen worden, um das Risiko für Zivilisten zu mindern, teilte die israelische Armee am Morgen mit. Von dem Gebäude aus seien Anschläge gegen Israels Truppen und den Staat Israel geplant und vorbereitet worden.

Das von der Hamas kontrollierte Medienbüro teilte unterdessen mit, Dutzende der Opfer seien bei dem Angriff verbrannt. Israels Armee habe die als Vertriebenen-Unterkunft genutzte Schule während des muslimischen Gebets am frühen Morgen angegriffen. Keine der Angaben ließ sich unabhängig prüfen.

Israel-Angriff auf Schule in Gaza – offenbar mehr als 100 Tote

Update vom 10. August, 6.12 Uhr: Bei einem israelischen Luftangriff auf eine Schule im Gazastreifen sind offenbar mindestens 100 Menschen getötet worden. Das teilten medizinische und Sicherheitskreise in Gaza mit. Israels Armee habe die als Vertriebenen-Unterkunft genutzte Schule während des muslimischen Gebets am frühen Morgen angegriffen, teilte das von der Hamas kontrollierte Medienbüro mit.

Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen. Die israelische Armee erklärte ihrerseits, sie habe „präzise Hamas-Terroristen getroffen, die in einer Hamas-Kommandozentrale in der Al-Tabaeen-Schule operierten“.

Israel wirft der Hamas seit Beginn des Krieges im Gazastreifen vor, Schulen, Krankenhäuser und andere zivile Einrichtungen für militärische Zwecke zu nutzen, und Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen. Die Hamas streitet die Anschuldigungen ab.

Update vom 9. August, 16.29 Uhr: Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge sind israelische Panzer in Chan Junis im Süden des Gazastreifens eingedrungen. Anwohner berichten, Tausende Menschen versuchten aus dem Kampfgebiet zu fliehen.

Nach Angriffsdrohungen gegen Israel: Iranischer Kommandeur sorgt für neue Marsch- und Lenkflugkörper

Update vom 9. August, 14.23 Uhr: Die Marineeinheiten der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) bekommen Berichten zufolge mehrere neue Marsch- und Lenkflugkörper sowie Raketen. Die Raketen sollen mit hochexplosiven Sprengköpfen bestückt und schwer abzufangen sein, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Ilna. Die Anweisung dazu kam demzufolge direkt vom IRGC-Kommandeur Hussein Salami, der Israel jüngst wegen der gezielten Tötung eines Hamas-Führers mit „Blutrache“ gedroht hatte.

Ob die Entscheidung nur militärische Routine oder vor dem Hintergrund der jüngsten Drohungen Teherans gegen den Erzfeind Israel zu sehen ist, blieb laut dpa-Bericht zunächst unklar.

Update vom 9. August, 12.40 Uhr: Nach dem Berliner Verwaltungsgericht hat es nun auch das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg abgelehnt, der Bundesregierung im Eilverfahren die künftige Genehmigung von Waffenlieferungen an Israel vorläufig zu verbieten. Eine Beschwerde gegen einen von insgesamt drei Beschlüssen des Verwaltungsgerichts wurde nach Angaben vom Freitag zurückgewiesen. An das Verwaltungsgericht hatten sich mehrere Palästinenser aus dem Gazastreifen gewandt.

Dieses wies die Anträge im Juni als unzulässig zurück. Noch lasse sich nicht absehen, was die Bundesregierung künftig überhaupt entscheiden müsse und unter welchen tatsächlichen und rechtlichen Voraussetzungen, erklärte es. Es lasse sich nicht vorhersagen, dass die Regierung Waffenlieferungen unter Verstoß gegen völkerrechtliche Verpflichtungen genehmigen werde. Dem schloss sich das Oberverwaltungsgericht nun an.

Erstmeldung: Tel Aviv/Gaza/Teheran – Angesichts wachsender Sorgen vor einem Flächenbrand im Nahen Osten haben die Vermittler bei den schwierigen Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg Israel und die islamistische Hamas mit energischen Worten zu einem Abkommen gedrängt. Beide Seiten seien aufgefordert worden, die Gespräche am 15. August in Doha oder in Kairo wieder aufzunehmen, „um alle verbleibenden Lücken zu schließen und ohne weitere Verzögerung mit der Umsetzung des Abkommens zu beginnen“, heißt es in einer vom katarischen Emir Tamim bin Hamad al-Thani, dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi und US-Präsident Joe Biden unterzeichneten gemeinsamen Erklärung.

Sie erfolgt zu einem kritischen Zeitpunkt, da der Iran und seine Verbündeten wie die Hamas Vergeltungsschläge gegen Israel wegen der Tötung zweier führender Köpfe der Hamas und der libanesischen Hisbollah-Miliz angekündigt haben. Die USA als Israels wichtigster Verbündeter haben den Iran nach Informationen des Wall Street Journal gewarnt, dass seine neu gewählte Regierung und seine Wirtschaft einen verheerenden Schlag erleiden könnten, sollte ein Großangriff gegen Israel erfolgen. Die Warnung sei Teheran sowohl direkt als auch über Mittelsmänner übermittelt worden, zitierte die Zeitung einen US-Beamten.

US-Beamter zu Deal zwischen Israel und Hamas: Haben keine Zeit zu verlieren

„Die Vereinigten Staaten haben dem Iran deutlich zu verstehen gegeben, dass das Risiko einer größeren Eskalation im Falle eines bedeutenden Vergeltungsangriffs gegen Israel extrem hoch ist“, hieß es ohne Nennung von Details. Das israelische Sicherheitskabinett kam am Donnerstagabend in Tel Aviv zusammen, um über die angespannte Situation zu beraten. „Es gibt absolut keine legitime Grundlage für den Iran, einen militärischen Angriff gegen Israel zu starten, mit dem er weiterhin droht“, sagte unterdessen ein ranghoher Beamter der US-Regierung in Washington. Die USA seien auf jede Eventualität vorbereitet.

Die von den Vermittlern abgegebene Erklärung habe zwar nicht direkt mit dem Iran und seinen Drohungen zu tun, sagte der US-Beamte. Aber sollte der Iran angreifen, gebe es keine Aussicht auf eine Waffenruhe in Gaza, weil man dann mit anderem beschäftigt wäre. Es sei nicht so, dass das Abkommen am kommenden Donnerstag unterschriftsreif sein werde. „Es gibt noch viel zu tun. Aber wir glauben, dass das, was hier noch übrig ist, wirklich überbrückt werden kann, und wir haben wirklich keine Zeit zu verlieren“, sagte der Regierungsbeamte. 

Es sei an der Zeit, sowohl der leidenden Bevölkerung in Gaza als auch den Geiseln und ihren Familien „unverzüglich Erleichterung zu verschaffen“, heißt es in der Erklärung der Vermittler. Man habe über viele Monate hinweg „unermüdlich daran gearbeitet, ein Rahmenabkommen zu schmieden, das nun auf dem Tisch liegt und bei dem nur noch die Einzelheiten der Umsetzung geklärt werden müssen“, heißt es in der Erklärung weiter. „Es gibt keine Zeit mehr zu verlieren und keine Ausreden für weitere Verzögerungen.“ Man sei bereit, falls nötig einen letzten überbrückenden Vorschlag vorzulegen, der die verbleibenden Fragen der Umsetzung in einer Weise löst, „die den Erwartungen aller Parteien entspricht“. 

Israel schickt Delegation zu Gaza-Verhandlungen

Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu teilte nach der Veröffentlichung der Erklärung mit, Israel werde „gemäß dem Vorschlag der USA und der Vermittler“ am 15. August eine Delegation an einen noch zu bestimmenden Ort entsenden, „um die Einzelheiten der Umsetzung des Rahmenabkommens festzulegen“. Das Forum der Angehörigen der Geiseln dankte den drei Vermittlern und appellierte laut der Times of Israel an Netanjahu und seine Regierung, „Führungsstärke zu zeigen“ und ein Abkommen „für die Rückkehr aller Geiseln“ zu schließen. Die Hamas hat nach israelischer Zählung noch 115 Geiseln in Gaza in ihrer Gewalt, von denen aber viele nicht mehr am Leben sein dürften.

Nach der Tötung eines Militärkommandeurs der Hisbollah-Miliz im Libanon sowie eines Anführers der verbündeten Hamas im Iran ist die Gefahr eines großen Kriegs im Nahen Osten stark gestiegen. Der Iran, die Hisbollah und die islamistische Hamas haben Vergeltung gegen Israel angekündigt. Die Hisbollah und Israel liefern sich seit Beginn des Gaza-Kriegs täglich Gefechte. Vor allem im Libanon, aber auch in Israel, kamen dabei zahlreiche Zivilpersonen ums Leben. Zudem wurden mehr als 350 Hisbollah-Mitglieder wie auch israelische Soldaten getötet. Zehntausende Anwohnerinnen und Anwohner verließen auf beiden Seiten der Grenze ihre Heimatorte.

Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (red mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Abed Rahim Khatib/dpa

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