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Werden die USA involviert?
Israel im Krieg mit Iran – diese Worst-Case-Szenarien drohen in Nahost
Israel attackiert den Iran, Teheran reagiert mit Vergeltung – und die Welt verfolgt die Lage besorgt. Könnten die USA in den Konflikt verwickelt werden?
Teheran – Israel attackiert Iran, Teheran setzt zum Gegenschlag an und die Welt befürchtet einen Flächenbrand im Nahen Osten. Internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen rufen bereits zur Deeskalation auf. Wie könnte es weitergehen – und welche geopolitischen Folgen kann der Konflikt haben?
Nahost-Eskalation: Mögliches Worst-Case-Szenario – USA werden in den Krieg hineingezogen
Israel nennt seine Angriffe auf den Iran einen „Präventivschlag“, der Teheran vom Bau einer Atombombe abhalten solle. US-Präsident Donald Trump bezeichnete die Attacken als „exzellent“. Nach Ansicht des Präsidenten könnten sie sogar die Chancen auf ein Atomabkommen zwischen den USA und dem Iran verbessern, sagte Trump dem US-Medium Axios. Entsprechend pochte der Republikaner auf seiner sozialen Plattform Truth Social auch auf eine diplomatische Lösung von Teheran – und warnte die Führung der Islamischen Republik vor Angriffen auf US-Einrichtungen. Die USA sind Israels wichtigster Verbündeter.
Trump betonte, das US-Militär sei an den Angriffen auf den Iran nicht beteiligt gewesen. Dennoch könnte das Land offenbar in den Krieg hineingezogen werden: Laut Axios habe Israel in den vergangenen 48 Stunden die Trump-Regierung darum gebeten, sich dem Konflikt gegen den Iran anzuschließen. Zwei israelische Beamte hätten dies dem Medium zufolge bestätigt. Denn Israel verfüge nicht über bunkerbrechende Waffen, mit denen sich die unterirdische Urananreicherungsanlage Fordo zerstören ließe. Im Gegensatz dazu hätten die USA entsprechende Bomben in Reichweite des Iran, hieß es weiter.
Menschen in der iranischen Hauptstadt Teheran versammeln sich auf einer Anhöhe, um in der Ferne die Folgen eines israelischen Luftangriffs zu verfolgen (Bild vom 14. Juni 2025).
Nahost-Eskalation spitzt sich zu: Israel will Regimewechsel im Iran – droht ein Machtvakuum?
Der Iran könnte im Gegenzug US-Ziele im Nahen Osten angreifen, beispielsweise Stützpunkte im Irak oder diplomatische Vertretungen in der Region. Dass entsprechende Drohungen aus Teheran mehr sind als bloße Rhetorik, zeigt die jüngste Evakuierung nicht-essenziellen Personals von US-Basen im Irak und in Bahrain. Sollten die USA in irgendeiner Form vom Iran angegriffen werden, würden die US-Streitkräfte in noch nie dagewesenem Ausmaß zuschlagen, warnte Trump. Würden durch iranische Schläge US-Bürger in Israel oder anderswo getötet, könnte sich Washington zum Handeln gezwungen sehen, glauben Analysten.
Israel im Krieg mit Iran: Raketen fliegen, Menschen werden evakuiert
Wenn nicht die USA direkt, könnte Teheran auch Energie- und Infrastrukturziele im Nahen Osten angreifen, etwa in Saudi-Arabien oder in den Vereinigten Arabischen Emiraten, heißt es in einer Analyse von BBC. Bei seinen Militärschlägen auf den Iran konnte Israel auch wichtige iranische Militärs sowie Atomwissenschaftler ausschalten. Doch das Know-how bleibe Teheran weiterhin, argumentieren Experten. Israel könnte es längst um mehr als das gehen: Der israelische Präsident Benjamin Netanjahu deutete zuletzt an, dass seine Regierung einen Regimewechsel im Iran anstrebe. Würde das gelingen, könnte ein Machtvakuum die Folge sein.
Folgen für Europa durch Nahost-Eskalation? Großbritannien könnte Israel im Krieg gegen den Iran unterstützen
Europa wirkte in dem Konflikt zunächst wie ein Zaungast und war vor allem um Deeskalation bemüht. Der deutsche Außenminister Johann Wadephul (CDU) etwa rief Israel und den Iran dazu auf, „an den Verhandlungstisch zurückzukehren, um alle Konflikte diplomatisch zu beseitigen“. London sicherte Israel bereits eine mögliche Unterstützung zu: Großbritannien befinde sich „nicht im Krieg“, schließe aber Hilfe für Israel nicht aus, sagte etwa die britische Finanzministerin Rachel Reeves dem Sender Sky Newsam Sonntag.
Eine Entsendung von zusätzlichen Militärjets in den Nahen Osten diene aber hauptsächlich dem Schutz eigener Stützpunkte und des Personals, hieß es weiter. Iranische Medien berichteten, dass der Iran Drohungen gegen die Verbündeten Israels ausgesprochen habe. Staaten, die sich an der Verteidigung gegen iranische Angriffe beteiligten, könnten demnach selbst Ziel von Angriffen werden. Als potenzielle Ziele wurden Militärbasen in der Region sowie Schiffe im Persischen Golf und Roten Meer genannt.
Vermutet wird außerdem, dass der Iran die wichtige Meeresenge Straße von Hormus schließen könnte. Sie gilt als eine der wichtigsten Handelsrouten für Öl und Gas weltweit. Entsprechend würden die Preise für fossile Rohstoffe in einem solchen Szenario wohl rapide steigen. Gleichzeitig könnten die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen ihre Angriffe auf die Schiffe im Roten Meer verstärken. Das hätte Folgen für die Wirtschaft: Etwa 90 Prozent des Welthandels läuft über internationale Seewege. Indes gingen die gegenseitigen Angriffe von Israel und dem Iran am Sonntag (15. Juni) unvermindert weiter.