Krieg in Israel und Nahost
Biden kritisiert Israel nach Angriff auf Hilfsarbeiter – „Das ist kein Einzelfall“
Israel steht nach einem Angriff, bei dem Hilfsarbeiter getötet worden, massiv in der Kritik. Der Newsticker zum Krieg in Israel und Gaza.
- Tote bei Angriff auf Hilfskonvoi im Gazastreifen: Netanjahu räumt Verantwortung für „unbeabsichtigten Angriff“ ein
- Mutmaßlich israelischer Angriff auf iranische Botschaft: Iran droht mit Vergeltung
- Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und dem Kampf von Israel gegen die Hamas im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht.
Dieser News-Ticker zum Krieg in Israel und Gaza ist beendet. Weitere Entwicklungen und Informationen zum Konflikt zwischen Israels Armee und den Hamas können Sie in unserem neuen News-Ticker nachlesen.
Update vom 3. April, 6.34 Uhr: Der Tod von ausländischen Helfern im Gazastreifen bei einem israelischen Luftangriff droht den Staat weiter zu isolieren und sorgt für zusätzliche Spannungen mit seinem wichtigsten Verbündeten USA. US-Präsident Joe Biden machte Israel am Dienstagabend (Ortszeit) schwere Vorhaltungen: „Israel hat nicht genug getan, um die Helfer zu schützen, die versuchen, die Zivilbevölkerung mit dringend benötigter Hilfe zu versorgen.“
Dies sei einer der Hauptgründe, warum die Verteilung humanitärer Hilfe im Gazastreifen so schwierig sei, beklagte Biden in einer schriftlichen Stellungnahme. Israels Generalstabschef Herzi Halevi bezeichnete den Luftangriff, bei dem mehrere Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) getötet wurden, als „schweren Fehler“. Biden sagte weiter: „Das ist kein Einzelfall.“ Der Gaza-Konflikt sei „einer der schlimmsten in jüngerer Zeit, was die Zahl der getöteten Mitarbeiter von Hilfsorganisationen angeht“.
Demonstrationen in Israel: Menschen protestieren gegen Netanjahu und dessen Geisel-Politik
Update vom 2. April, 22.50 Uhr: Tausende Israelis haben am Dienstagabend den vierten Tag in Folge gegen die Regierung und für ein Abkommen zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln protestiert. Die Demonstranten versammelten sich israelischen Medien zufolge mit Fackeln in der Hand in der Nähe des Parlamentsgebäudes in Jerusalem. Sie forderten demnach auch erneut Neuwahlen. Die Mutter eines entführten Mannes warf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Berichten zufolge in einer Ansprache vor, einem Geisel-Deal im Wege zu stehen.
Seit Sonntag gibt es in Jerusalem Großkundgebungen, die sich gegen die Regierung richten. Demonstranten bauten im Rahmen der mehrtägigen Protestaktion auch 100 Zelte vor dem Parlament auf. Am Samstag hatten zudem in Tel Aviv, Haifa und anderen Städten Menschen gegen Netanjahus Führung demonstriert. Angehörige der Geiseln werfen ihm immer wieder vor, kein ernsthaftes Interesse daran zu haben, die Freilassung der Geiseln zu erreichen.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern




Krieg in Gaza verursacht Sachschaden in zweistelliger Milliardenhöhe
Update vom 2. April, 21.45 Uhr: Israels Präsident Izchak Herzog hat sich nach dem Tod mehrerer internationaler Helfer im Gazastreifen beim Gründer der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) entschuldigt. Herzog habe mit José Andrés telefoniert und ihm sein tiefes Bedauern über den „tragischen Verlust der Leben der WCK-Mitarbeiter“ ausgedrückt, schrieb der israelische Staatspräsident auf der Plattform X (vormals Twitter). Er habe dabei auch eine aufrichtige Entschuldigung ausgesprochen und den Angehörigen der Getöteten sein Beileid bekundet.
Update vom 2. April, 21.15 Uhr: Der Gaza-Krieg hat einer Schätzung der Weltbank und der Vereinten Nationen zufolge in dem abgeriegelten Küstenstreifen einen Sachschaden in zweistelliger Milliardenhöhe verursacht. Die Institutionen bezifferten den Schaden an der kritischen Infrastruktur im Gazastreifen mit rund 18,5 Milliarden US-Dollar (rund 17,2 Milliarden Euro), wie aus einem am Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Bericht hervorgeht. Dies entspricht den Angaben zufolge 97 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Gazastreifen und Westjordanland im Jahr 2022. In dem Bericht erfasst worden seien Schäden, die zwischen Oktober 2023 und Ende Januar 2024 entstanden seien, hieß es.
Baerbock fordert Aufklärung nach tödlichem Angriff
Update vom 2. April, 18.10 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat Israel nach dem tödlichen Angriff auf einen Hilfskonvoi der US-Organisation World Central Kitchen im Gazastreifen zu rascher Aufklärung und Schutz für humanitäre Helfer aufgefordert. „Die israelische Regierung muss diesen schrecklichen Vorfall schnell und gründlich aufklären“, erklärte Baerbock am Dienstag auf Englisch im Online-Dienst X. Ihr „tiefes Mitgefühl“ gelte den Familien der sieben getöteten Mitarbeiter von World Central Kitchen, die bei dem „israelischen Luftangriff in Gaza“ getötet worden seien.
Baerbock bekräftigte zudem ihre Forderung an die israelische Regierung, die Sicherheit humanitärer Hilfslieferungen zu gewährleisten. „Vorfälle wie dieser dürfen nicht passieren“, schrieb die Außenministerin.
My deepest sympathies go out to the families of the seven @WCKitchen employees killed in an Israeli airstrike in #Gaza. The Israeli government must investigate this terrible incident quickly and thoroughly. 1/2
— Außenministerin Annalena Baerbock (@ABaerbock) April 2, 2024
Update vom 2. April, 16.15 Uhr: Noch am Dienstag will sich der UN-Sicherheitsrat in New York mit dem mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien beschäftigen. Auf Bitte Russlands werde das Gremium um 21 Uhr zu „Bedrohungen von internationalem Frieden und Sicherheit“ tagen, teilten die Vereinten Nationen mit. In einer auf X veröffentlichten Stellungnahme rief auch die ständige Vertretung des Irans bei den Vereinten Nationen den Sicherheitsrat auf, den israelischen „Terroranschlag“ aufs Schärfste zu verurteilen und alle notwendigen Maßnahmen einzuleiten, um weitere Angriffe zu verhindern.
Update vom 2. April, 14.35 Uhr: Der Iran habe als Reaktion auf den mutmaßlich israelischen Luftangriff auf die Botschaft in Syrien eine „wichtige Botschaft“ an die USA übermitteln lassen. Außenminister Hussein Amirabdollahian teilte in der Nacht auf Dienstag auf X mit, dass das Außenministerium in Teheran einen diplomatischen Vertreter der schweizerischen Botschaft einbestellt habe. In dem Gespräch sei eine Mitverantwortung der USA als Unterstützer Israels betont worden, schrieb der Minister. Konkrete Angaben zum Inhalt der „wichtigen Botschaft“ machte Amirabdollahian nicht. Bei dem Luftangriff am Montag sind sieben Mitglieder der Revolutionsgarden getötet worden.
Mehrere Tote nach Angriff auf Hilfskonvoi: Netanjahu räumt Verantwortung Israels ein
Update vom 2. April, 13.56 Uhr: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Verantwortung für den Angriff auf den Hilfskonvoi der Hilfsorganisation „World Central Kitchen“ im Gazastreifen eingeräumt. Bei dem Vorfall habe es sich um einen „unbeabsichtigten Angriff“ der IDF-Streitkräfte gehandelt. Durch den Angriff kamen mehrere Mitarbeiter der Hilfsorganisation ums Leben.
Mutmaßlich israelischer Luftangriff auf iranische Botschaft – Hisbollah und Chamenei drohen mit Folgen
Update vom 2. April, 12:30 Uhr: Der iranische Staatschef Ajatollah Ali Chamenei reagierte mit einer Vergeltungsdrohung auf den mutmaßlichen israelischen Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien. In einer Mitteilung sagte er: „Das boshafte Regime wird durch unsere tapferen Männer bestraft werden.“ Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte starben bei dem Angriff auf die Botschaft insgesamt elf Menschen.
Update vom 2. April, 11.30 Uhr: Nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Syrien hat die Hisbollah betont, dass der Angriff nicht ohne Folgen bleiben werde. Die proiranische Miliz im Libanon erklärte in der Nacht: „Sicherlich wird dieses Verbrechen nicht vergehen, ohne dass der Feind Strafe und Rache erfährt.“ Der israelische Feind glaube noch immer, dass die Eliminierung von Anführern den entschlossenen Widerstand des Volkes stoppen könne, hieß es weiter.
Update vom 2. April, 4.55 Uhr: „Mehrere“ Helfer sind nach Angaben einer US-Hilfsorganisation bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen getötet worden. Die Gruppe habe „mehrere unserer Schwestern und Brüder“ bei einem Angriff der israelischen Armee im Gazastreifen „verloren“, erklärte der Gründer und Leiter der Organisation World Central Kitchen (WCK), Jose Andres, am Montag (Ortszeit) im Onlinedienst X. Er sei untröstlich und trauere um ihre Familien und Freunde.
Andres forderte die israelische Regierung auf, das „wahllose Töten“ zu stoppen. „Sie muss aufhören, humanitäre Hilfe einzuschränken, aufhören, Zivilisten und Helfer zu töten, und aufhören, Lebensmittel als Waffe einzusetzen.“
Das von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen teilte mit, vier ausländische Helfer und ihr palästinensischer Fahrer seien getötet worden, als ihr Auto von WCK bei einem israelischen Angriff ins Visier genommen worden sei. Es handele sich um Menschen mit britischer, australischer und polnischer Staatsbürgerschaft. Die Nationalität des vierten Menschen sei zunächst unklar gewesen. Bei der fünften Person habe es sich um einen palästinensischen Fahrer und Übersetzer gehandelt.
Das israelische Militär erklärte, eine „gründliche Untersuchung auf höchster Ebene“ vorzunehmen, „um die Umstände dieses tragischen Vorfalls zu verstehen“. Es fügte hinzu, bei der Verteilung von Hilfsgütern an die Bevölkerung im Gazastreifen eng mit WCK zusammengearbeitet zu haben. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP sah fünf Leichen im Al-Aksa-Krankenhaus und drei ausländische Pässe in der Nähe liegen.
WCK war an der Lieferung von Hilfsgütern, die mit dem Schiff aus Zypern gebracht wurden, und am Bau einer provisorischen Anlegestelle im Gazastreifen beteiligt.
Update vom 1. April, 17.01 Uhr: Eine hochrangige israelische Delegation ist informierten Kreisen am Flughafen Kairo zufolge am Montagnachmittag wieder aus der ägyptischen Hauptstadt abgereist. Während ihres knapp zweitägigen Besuchs führte sie demnach Gespräche über eine Feuerpause im Gaza-Krieg sowie über die Freilassung weiterer im Gazastreifen festgehaltener Geiseln und palästinensischer Gefangener in israelischen Gefängnissen. Der katarische Fernsehsender Al-Dschasira berichtete zuvor, dass die indirekten Verhandlungen keine nennenswerten Fortschritte gebracht hätten.
Israels Armee zieht Truppen von Al-Schifa-Krankenhaus in Stadt Gaza ab
Update vom 1. April, 16.33 Uhr: Nach zweiwöchigem Einsatz im Al-Schifa-Krankenhaus und dessen Umfeld im Gazastreifen hat die israelische Armee ihre Truppen von dort abgezogen. Die Armeeeinheiten hätten „ihre präzise operative Tätigkeit im Bereich des Schifa-Krankenhauses beendet“, erklärte die Armee am Montag. Derweil demonstrierten am Wochenende in Israel tausende Menschen für eine Rückkehr der Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas und gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu.
Die Soldaten hätten „das Gebiet des Krankenhauses verlassen“, erklärte die israelische Armee weiter zum Ende des Einsatzes am und im Al-Schifa-Klinikkomplex. Es seien mehr als 200 „Terroristen“ in dem Krankenhaus getötet und große Vorräte an Waffen, Sprengstoffen und Bargeld entdeckt worden. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP beobachtete den Abzug von Panzern und weiteren Fahrzeugen. Das von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen bestätigte den Abzug.
Das Hamas-Ministerium erklärte zudem, es seien Dutzende Leichen im und am Al-Schifa-Krankenhaus gefunden worden. Das Ministerium meldete zudem Schäden an zahlreichen Gebäuden.
Die israelische Armee hatte am 18. März einen Großeinsatz im Al-Schifa-Krankenhaus im Norden des Gazastreifens gestartet, der größten Klinik des Küstengebiets. Der Einsatz richtete sich nach israelischen Angaben gegen ranghohe Hamas-Mitglieder in dem Komplex in der Stadt Gaza.
Flugkörper trifft Hafenstadt – Milizen die Täter?
Update vom 1. April, 8.06 Uhr: Ein aus dem Osten kommendes Flugobjekt ist in ein Gebäude im Rotmeerhafen Eilat an der Südspitze Israels eingeschlagen. Es habe keine Verletzten gegeben, meldete das israelische Militär. Die Herkunft des Flugkörpers bleibt zunächst offen. Das Militär vermutete, er könnte im Irak gestartet worden sein. Dort sind mit dem Iran verbündete Milizen aktiv.
Israelischen Medienberichten zufolge könnte der Ursprung der Drohne auf eine Gruppe namens „Islamischer Widerstand im Irak“ hindeuten. Dabei handelt es sich um eine Art Dachgruppe proiranischer Milizen im Irak, die seit dem Massaker der Hamas und anderer islamistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel gemeinsam unter diesem Namen auftreten.
Unterdessen wurde bekannt, dass der Leistenbruch von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist erfolgreich operiert worden. Er sei wieder bei Bewusstsein und unterhalte sich mit Familienmitgliedern, teilt das Krankenhaus Hadassah in Jerusalem mit. Wie viel Zeit seine Rekonvaleszenz in Anspruch nehmen wird, bleibt zunächst offen.
Krieg in Israel: Premierminister Netanjahu muss sich Operation unterziehen
Update vom 31. März, 16.20 Uhr: Israels Premierminister Benjamin Netanjahu muss sich wegen eines Leistenbruchs operieren lassen. Festgestellt worden sei die Verletzung bei einer Routineuntersuchung. Das teilte das Büro des Premiers mit. Die Operation soll am Sonntag stattfinden. Weil der Eingriff unter Vollnarkose geschieht, wird Netanjahus Stellvertreter, Justizminister Jariv Levin, als Ministerpräsident amtieren.
Erstmeldung vom 31. März 2024, 9.29 Uhr: Gibt es neue Hoffnung über eine Waffenruhe im Nahen Osten? Die Verhandlungen im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas sollen einem Medienbericht zufolge am Sonntag in der ägyptischen Hauptstadt Kairo wieder aufgenommen werden. Bestätigt hätten dies ägyptische Sicherheitskreise, meldete der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahera News. Er hob zudem die „gemeinsamen Bemühungen Katars und Ägyptens“ hervor, die in dem Krieg vermitteln, „um die Fortschritte“ früherer Verhandlungsrunden zu bewahren.
Auch von Seiten Jerusalems gibt es grünes Licht für Gespräche: Auch Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte am Freitag grünes Licht für weitere Gespräche mit der Hamas über eine Waffenruhe und Geiselfreilassungen im Gazastreifen gegeben. Netanjahu habe nach Rücksprache mit den Chefs der israelischen Geheimdienste einer neuen Verhandlungsrunde „in den nächsten Tagen in Doha und Kairo“ zugestimmt, erklärte sein Büro am Freitag in Jerusalem. Trotz Bemühungen der Vermittlerländer Ägypten, Katar und USA stocken die Gespräche über eine Waffenruhe. Israel und die islamistische Hamas machen sich dafür gegenseitig verantwortlich.
Krieg in Israel dauert bereits seit Oktober 2023 an
Der fast einem halben Jahr dauernde Krieg in Israel wurde durch den beispiellosen Großangriff der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst. Bei dem Angriff wurden israelischen Angaben zufolge mindestens 1160 Menschen getötet, rund 250 wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 130 von ihnen sind demnach nach wie vor in der Gewalt der Hamas. 34 von ihnen sollen tot sein.
Jerusalem erklärte nach dem Angriff, es werde die Hamas vernichten, und geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mehr als 32.700 Menschen getötet. (red mit Agenturmaterial)
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