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Krieg in Israel und Nahost

Waffenstillstand möglich? Fortschritte bei Gesprächen zwischen Israel und der Hamas

Israel zieht Bodentruppen aus dem südlichen Gazastreifen ab. Doch die Regierung kündigt weitere Schritte gegen die Hamas an. Der News-Ticker zum Krieg in Nahost.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Lage in Israel und Gaza informieren wir in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 8. April, 7.15 Uhr: Bei den Gesprächen für einen Waffenstillstand sind einem ägyptischen TV-Bericht zufolge Fortschritte erzielt worden. Bei den Eckpunkten herrsche Einigkeit, berichtete der Sender Al-Kahera News unter Berufung auf einen ägyptischen Insider.

Update vom 7. April, 21.35 Uhr: Trotz eines Teilabzugs israelischer Truppen im Gazastreifen ist nach Angaben von Israels Generalstabschef Herzi Halevi ein Ende des Gaza-Kriegs noch lange nicht in Sicht. „Der Krieg in Gaza dauert an, und wir sind weit davon entfernt, aufzuhören“, sagte Halevi am Sonntag. Hochrangige Funktionäre der Hamas hielten sich in dem Küstengebiet weiter versteckt. „Wir werden sie früher oder später erreichen“, sagte er. „Wir werden keine Hamas-Brigaden aktiv lassen - in keinem Teil des Gazastreifens.“

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und dem Kampf von Israel gegen die Hamas im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht.

Als Generalstabschef fühle er sich persönlich dafür verantwortlich, alle Geiseln, die in dem Küstengebiet festgehalten werden, „so schnell wie möglich zurückzubringen“. Trotz aller militärischen Fortschritte in Gaza in den vergangenen sechs Monaten seien nicht alle Ziele erreicht worden - „alle Geiseln nach Hause zu bringen, die Einwohner aus dem Norden (Israels) in Sicherheit in ihre Häuser zurückkehren zu lassen und die Hamas im ganzen Gazastreifen zu zerschlagen.“

Verteidigungsminister Yoav Gallant sagte nach einem Treffen mit israelischen Militärführern im südlichen Gazastreifen, der Teilrückzug aus Chan Junis sei nach der Zerschlagung der militärischen Strukturen der Hamas in der Stadt erfolgt. „Unsere Truppen haben das Gebiet verlassen, um sich auf ihre künftigen Missionen vorzubereiten, einschließlich in Rafah.“ Es werde zu dem Zeitpunkt kommen, an dem Hamas nicht länger den Gazastreifen kontrollieren und die Sicherheit Israels bedrohen werde.

Israelische Soldatinnen und Soldaten an der Grenze zum Gazastreifen

Israel zieht Bodentruppen aus Süd-Gaza ab

Update vom 7. April, 12.03 Uhr: Die israelische Armee hat Medienberichten zufolge in der vergangenen Nacht sämtliche Bodentruppen aus dem südlichen Gazastreifen abgezogen. Wie die Times of Israel berichtet, sei lediglich nur die Nahal-Brigade zurückgeblieben. Diese habe die Aufgabe, den sogenannten Netzarim-Korridor zu sichern, der den Gazastreifen vom Gebiet Be‘eri im Süden Israels bis zur Küste des Streifens durchquert. So sollen neben Razzien gegen die Hamas auch Hilfslieferungen ermöglicht werden.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Update vom 7. April, 6.30 Uhr: Bei Massenprotesten am späten Samstagabend entfachten Demonstrierende mehrere Feuer auf der Straße. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, wie Medien berichteten. Angehörige der Verschleppten werfen Netanjahu vor, einem Geisel-Deal im Wege zu stehen. Im Laufe einer einwöchigen Feuerpause Ende November hatte die Hamas 105 Geiseln freigelassen. Im Gegenzug entließ Israel 240 palästinensische Häftlinge aus seinen Gefängnissen. Knapp 100 der im Gazastreifen verbliebenen Geiseln dürften nach israelischen Schätzungen noch leben. Israel und die Hamas verhandeln seit Monaten – aber nicht direkt miteinander. Stattdessen treten die USA, Katar und Ägypten als Vermittler auf. Die Gespräche über eine Feuerpause und Freilassung der Geiseln stocken seit Wochen. Washington will einen Durchbruch erzwingen.

News zum Israel-Krieg: Offenbar weitere PIJ-Geisel tot

Update vom 6. April, 13.48 Uhr: Eine weitere in den Gazastreifen verschleppte Geisel ist nach Angaben der israelischen Armee tot. Der am 7. Oktober aus Israel entführte Mann sei in Gefangenschaft des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) gewesen und dort getötet worden, teilte das Militär am Samstag mit. Seine Leiche sei in der Nacht in der Stadt Chan Junis geborgen, nach Israel zurückgebracht und dort identifiziert worden. Die Familie wurde demnach über seinen Tod informiert. Wie genau der Mann getötet wurde, teilte das Militär nicht mit.

Krieg in Israel: Chef von israelischer Überwachungsbehörde unterläuft „peinlicher Sicherheitsfehler“

Update vom 6. April, 13.06 Uhr: Ein britischer Medienbericht hat die Identität des Chefs einer mächtigen israelischen Überwachungsbehörde offengelegt. Hintergrund sei ein „peinlicher Sicherheitsfehler“, schrieb die Zeitung The Guardian. Jossi Sariel soll demnach seine Identität versehentlich online preisgegeben haben. Ein mutmaßlich von ihm veröffentlichtes Buch enthalte eine anonyme E-Mail-Adresse. Diese führe zu einem privaten Google-Konto, das auf seinen Namen laufen soll. Die angegebene E-Mail-Adresse nutze der Offizier nicht privat, auch nicht in der Vergangenheit, teilte die Armee auf Anfrage mit.

Update vom 6. April, 11.07 Uhr: Der bei einem Raketenangriff in Damaskus getötete iranische Brigadegeneral Mohammad Resa Sahedi ist am Samstag in seinem Geburtsort Isfahan im Zentraliran beigesetzt worden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna nahmen Tausende Menschen an der staatlich-organisierten Beisetzung des hochrangigen Mitglieds der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) teil. Derweil wächst die Sorge vor einem Vergeltungsschlag des iranischen Militärs.

Deal um Freilassung der Hamas-Geiseln: Biden schickt CIA-Direktor zu Verhandlungen

Update vom 6. April, 9.25 Uhr: Die USA drängen auf eine Einigung im Geisel-Deal: US-Präsident Joe Biden soll die Vermittler aus Katar und Ägypten persönlich um Druck auf die Hamas im Gazastreifen gebeten haben, berichtet das Nachrichtenportal „Axios“. Demnach liegt der Vorschlag vor, eine sechswöchige Feuerpause zu vereinbaren und im Gegenzug die Freilassung von 40 Geiseln zu genehmigen. Um die Verhandlungen noch an diesem Wochenende zum Durchbruch zu verhelfen, soll sich CIA-Direktor Bill Burns direkt in die Verhandlungen in Kairo einschalten, hieß es unter Berufung auf Regierungskreise. 

Update vom 6. April, 06.15 Uhr: Nach dem mutmaßlich von Israels Militär geführten Luftangriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Damaskus mit mehreren Toten rechnen die USA laut Medienberichten mit einem iranischen Vergeltungsschlag. Der Sender CBS berichtete unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, zwar seien das Ziel und der genaue Zeitpunkt des erwarteten Angriffs unbekannt. Die Vertreter gingen aber davon aus, dass eine Attacke auf eine diplomatische Einrichtung Israels bis zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan in der „nächsten Woche“ denkbar sei.

Bei dem Luftangriff auf die iranische Botschaft in Syriens Hauptstadt Damaskus waren am Montag zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden getötet worden. Der Iran kündigte daraufhin Vergeltung an.

Update vom 5. April, 22.45 Uhr: Vier Tage nach dem Israel zugeschriebenen Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus hat der Chef der vom Iran unterstützten libanesischen Hisbollah-Miliz eine Ausweitung des Konflikts mit Israel angedroht. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. „Wir haben unsere Hauptwaffen noch nicht eingesetzt und auch nicht unsere Hauptstreitkräfte“, sagte Hassan Nasrallah in einer Fernsehansprache anlässlich des Jerusalem-Tags am Freitag, an dem jährlich pro-palästinensische Demonstrationen stattfinden. Die Hisbollah fürchte keinen Krieg und sei „vollständig vorbereitet“, fügte er hinzu.

Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober kommt es im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon fast täglich zu Gefechten zwischen israelischen Soldaten und Kämpfern der mit der Hamas verbündeten Hisbollah, die über ein großes Arsenal an Kurz- und Mittelstreckenraketen verfügen soll.

Nasrallah warnte zudem vor einer baldigen Reaktion Teherans auf den Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus. Dabei waren am Montag sieben iranische Militärs ums Leben gekommen, unter ihnen zwei Generäle. 

Baerbock ermahnt Israel: „Keine Ausreden mehr“

Update vom 5. April, 14.05 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat deutliche Worte an Israel gerichtet. Die Netanjahu-Regierung habe nun „keine Ausreden mehr“, um Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu verzögern, schrieb Baerbock auf X (ehemals Twitter). „Die Menschen in Gaza brauchen jetzt jedes Hilfspaket“ – daher habe man „intensiv auf die Öffnung“ des Grenzübergangs Erez und des Hafens Aschdod hingearbeitet. Baerbock erwartet jetzt, dass Israel schnell handelt.

Israels Armee entlässt zwei Offiziere

Update vom 5. April, 12.54 Uhr: Israels Militär hat wegen der tödlichen Angriffe auf Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen zwei Offiziere entlassen. Den Militärangaben zufolge hätten die beiden Männer gegen Einsatzregeln verstoßen.

Die Untersuchung des Vorfalls, der sich gegen Mitternacht zwischen Montag und Dienstag ereignete, habe ergeben, dass der Angriff auf den Hilfskonvoi fälschlicherweise angeordnet wurde. Die Offiziere hatten laut der Times of Israel vermutet, dass sich darin bewaffnete Hamas-Mitglieder befanden.

USA drängen Israel zu Gaza-Hilfslieferungen – „Sofortige Schritte“

Update vom 5. April, 11.56 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken macht weiter Druck auf Israel und verlangt Resultate für mehr humanitäre Hilfe im Gazastreifen. Die USA würden unter anderem prüfen, wie viele Lastwagen tatsächlich dauerhaft in der Krisenregion ankämen, sagte er in Brüssel. Er betonte, dass es nicht nur darauf ankomme, wie viele Lkw den Gazastreifen erreichten, sondern auch, dass Hilfsgüter im gesamten Küstengebiet verteilt würden, einschließlich des Nordens, was besonders wichtig sei. Israel müsse Ergebnisse liefern.

Nach einer deutlichen Warnung des Verbündeten USA hatte Israel am frühen Freitagmorgen (Ortszeit) „sofortige Schritte“ zur Erhöhung humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen beschlossen. Das Kriegskabinett entschied, den Hafen von Aschdod sowie den Grenzübergang Erez vorübergehend für Hilfslieferungen zu öffnen, wie die israelischen Zeitungen Haaretz und Times of Israel unter Berufung auf eine Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu meldeten.

Update vom 5. April, 11.11 Uhr: Die schiitische Hisbollah-Miliz hat israelischen Medienberichten zufolge einmal mehr den Norden Israels angegriffen. So soll die Gruppe aus dem Libanon heraus eine Panzerabwehrrakete auf die Stadt Zarit abgefeuert haben – Verletzten habe es aber keine gegeben.

Trump äußert sich zum Gaza-Krieg: „Müssen es hinter sich bringen“

Update vom 5. April, 9.00 Uhr: Ex-Präsident Donald Trump hat sich zum Konflikt zwischen Israels Armee und den Hamas geäußert. „Sie müssen es hinter sich bringen“, sagte der republikanische Präsidentschaftsbewerber in einem Interview mit dem konservativen US-Radiomoderators Hugh Hewitt. „Und zwar schnell, denn wir müssen zur Normalität und zum Frieden zurückkehren.“ Ähnliche Aussagen hatte Trump bereits Ende März in einem Interview der Zeitung Israel Hayom getroffen, worauf der Radiomoderator ihn nun ansprach. 

Auf die Frage, ob er weiterhin zu „100 Prozent an der Seite Israels“ stehe, gab ihm Trump keine eindeutige Antwort und behauptete, dass Israel „den PR-Krieg“ verliere. Grund seien die veröffentlichten Bilder aus dem Gazastreifen, die etwa einstürzende Gebäude zeigen. „Und die Leute stellen sich vor, dass viele Menschen in diesen Gebäuden sind. Und das gefällt ihnen nicht.“ Wie er im Falle einer Wiederwahl mit der überaus komplexen Konfliktlage in Nahost umgehen würde, erläuterte Trump nicht. Er kritisierte jedoch erneut die Nahost-Politik seines Nachfolgers Joe Biden und betitelte den demokratischen Amtsinhaber als „Idioten“ und „dümmsten Präsidenten, den wir je hatten“.

Biden nimmt Netanjahu in die Pflicht und fordert Geisel-Deal

Update vom 5. April, 6.17 Uhr: Die USA wollen einem Medienbericht zufolge den indirekten Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln im umkämpften Gazastreifen zum Durchbruch verhelfen. Dies berichtet der gewöhnlich gut unterrichtete israelische Journalist Barak Ravid am Freitagmorgen im Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Quellen. Demnach soll CIA-Direktor Bill Burns an diesem Wochenende zu Gesprächen mit dem Chef des israelischen Auslandsgeheimdiensts Mossad, David Barnea, sowie ranghohen Vertretern Katars und Ägyptens nach Kairo reisen, um die Freilassung der von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu erwirken. 

US-Präsident Joe Biden hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Telefonat am Donnerstag aufgefordert, „unverzüglich“ ein Abkommen zu schließen, um die Geiseln zurückzuholen. Bidens Botschaft habe signalisiert, dass der US-Präsident der Meinung sei, Netanjahu schöpfe nicht alle Möglichkeiten aus und müsse mehr Flexibilität zeigen, um ein Geiselabkommen zu erzielen, schrieb Ravid. Dem Bericht zufolge soll Burns neben Barnea Katars Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani und den ägyptischen Geheimdienstminister Abbas Kamel treffen. 

Update vom 4. April, 20.15 Uhr: Nach dem tödlichen Angriff Israels auf Mitarbeiter einer Hilfsorganisation in Gaza Anfang der Woche haben Joe Biden und Benjamin Netanjahu heute miteinander telefoniert. Der US-Präsident soll den Luftangriff Israels als „inakzeptabel“ bezeichnet haben, berichtet die BBC. In dem Gespräch habe Biden weiter gesagt, dass er „empört und untröstlich“ sei, dass die Mitarbeiter von World Central Kitchen getötet wurden. Er warf Israel demnach vor, nicht genug für die Zivilbevölkerung in Gaza zu tun. Weitere US-Hilfen würden davon abhängen. Er forderte zudem eine gründliche Aufklärung des Angriffs.

Reuters berichtet unter Berufung auf einen Insider, dass das Gespräch weniger als 30 Minuten gedauert habe. Wie sich Israels Regierungschef gegenüber Biden geäußert hat, war noch nicht bekannt. Am Nachmittag (US-Ortszeit) soll es im Weißen Haus noch einen Pressetermin geben.

Israels Geheimdienst will Anschläge vereitelt haben

Update vom 4. April, 15.38 Uhr: Israels Inlandsgeheimdienst Schin Bet hat eigenen Angaben zufolge Anschlagspläne auf den rechtsextremen Polizeiminister Itamar Ben-Gvir, den internationalen Flughafen sowie weitere Ziele in Israel vereitelt. Sieben arabische Israelis und vier Palästinenser aus dem Westjordanland seien in dem Zusammenhang festgenommen worden, teilte der Schin Bet am Donnerstag mit.

Demnach habe die Gruppe auch Angriffe auf das Regierungsgebäude in Jerusalem und Armeestützpunkte geplant. Zudem sei ein Anschlag auf eine israelische Siedlung im Westjordanland vorbereitet worden, in der Ben-Gvir lebt. Die Gruppe soll die Absicht gehabt haben, den Minister dabei mit einer Panzerabwehrrakete zu töten. Sie habe nach Angaben des Inlandsgeheimdienstes auch versucht, Soldaten zu entführen. Weiterhin soll die Zelle den Bau einer Fabrik geplant haben, um Waffen herzustellen und dort auch zu trainieren. Mindestens einer der Festgenommen soll demnach in Kontakt mit einem Hamas-Mitglied im Gazastreifen gestanden haben.

Nach Drohungen aus dem Iran: Israel lässt Urlaube in der Armee stoppen

Update vom 4. April, 12.15 Uhr: Angesichts der angespannten Sicherheitslage hat Israel Urlaube in allen Kampfeinheiten zeitweilig gestoppt. „Die israelische Armee ist im Krieg und die Aufstellung der Streitkräfte wird ständig entsprechend der Notwendigkeiten angepasst“, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung der Armee. Die Entscheidung sei in Einklang mit einer Lagebewertung getroffen worden. Ob sich dies auf die neuen Spannungen mit dem Iran oder die Lage im Gaza-Krieg bezog, war zunächst unklar. 

Israels Armee hatte am Mittwochabend bereits mitgeteilt, sie wolle Reservisten der Raketenabwehr mobilisieren. Nach einer Lagebeurteilung sei beschlossen worden, die Personalstärke zu erhöhen und Reservisten für die Luftverteidigung einzuberufen. Die Gründe dafür nannte die Armee nicht explizit. Israelische Medien berichteten, Hintergrund seien Drohungen aus Teheran.

Update vom 4. April, 6.30 Uhr: Israel will vor dem Hintergrund ernster Drohungen aus dem Iran seine Luftverteidigung verstärken. Nach einer Lagebeurteilung sei beschlossen worden, die Personalstärke zu erhöhen und Reservisten der Raketenabwehr einzuberufen, teilte das israelische Militär am Mittwochabend mit. Gründe dafür nannte die Armee nicht explizit. Israelische Medien berichteten aber, Hintergrund seien die Drohungen aus Teheran. Nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Syriens Hauptstadt Damaskus mit mehreren Toten hatte der iranische Präsident Ebrahim Raisi gesagt, die Attacke werde „nicht unbeantwortet bleiben“. Auch Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei drohte mit Vergeltung.

Bei dem Angriff am Montag waren zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden getötet worden. Zudem kamen nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim sechs syrische Staatsbürger ums Leben. Die Revolutionsgarden sind Irans Elitestreitmacht, sie werden mächtiger eingeschätzt als die konventionellen Streitkräfte des Landes. Das iranische Außenministerium geht davon aus, dass der Erzfeind Israel den Angriff ausgeführt hat. Auch nach Einschätzung der US-Regierung war Israel dafür verantwortlich. Von israelischer Seite wurde der Vorfall nicht kommentiert.

Update vom 3. April, 20.18 Uhr: Nach dem tödlichen Angriff der israelischen Armee auf einen Hilfskonvoi im Gazastreifen sind die Leichen von sechs Opfern über den Grenzübergang in Rafah nach Ägypten gebracht worden. Die sterblichen Überreste der getöteten Mitarbeiter der US-Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) seien an Vertreter ihrer jeweiligen Heimatländer übergeben worden, hieß es am Mittwoch aus Sicherheitskreisen. Sie werden demnach mit Krankenwagen in die ägyptische Hauptstadt Kairo gebracht.

Zuvor waren die Leichen innerhalb des Gazastreifens zu dem Kontrollposten an der Grenze zu Ägypten gebracht worden, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Ein Palästinenser, der als Fahrer und Übersetzer für die Hilfsorganisation gearbeitet hatte, wurde in Rafah beerdigt. Die sechs weiteren Opfer aus Australien, Großbritannien, Polen und Kanada wurden nach Ägypten gebracht.

Schwere Kritik an Israel nach Tod von Helfern

Update vom 3. April, 12.38 Uhr: Nach dem tödlichen Angriff Israels auf einen Konvoi, bei dem Mitarbeitende der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) getötet worden, sind nun neue Details bekannt. Laut der israelischen Zeitung Haaretz sind mangelnde Disziplin sowie die Eigenmächtigkeit israelischer Kommandeure der Grund für den Angriff. Beteiligte Kommandeure und Streitkräfte hätten gegen Armeeanweisungen gehandelt, heißt es in dem Bericht. Koordinierungsprobleme zwischen der Armee und der Hilfsorganisation seien dagegen nicht der Grund für den tödlichen Angriff gewesen. Ein israelischer Armeesprecher sagte auf Anfrage, man prüfe die Berichte. 

Tödlicher Angriff im Gazastreifen: Mehrere ausländische Helferinnen und Helfer sterben

Erstmeldung: Gaza/Tel Aviv – Nach dem Tod von ausländischen Helferinnen und Helfern bei einem Luftangriff im Gazastreifen nimmt die Kritik an Israel weiter zu. So machte US-Präsident Joe Biden schwere Vorhaltungen: „Israel hat nicht genug getan, um die Helfer zu schützen, die versuchen, die Zivilbevölkerung mit dringend benötigter Hilfe zu versorgen.“ Dies sei einer der Hauptgründe, warum die Verteilung humanitärer Hilfe im Gazastreifen so schwierig sei, beklagte Biden in einer schriftlichen Stellungnahme.

Israel riskiere, am Ende ohne Partner für die Bereitstellung und Lieferung humanitärer Hilfe in den Gazastreifen dazustehen, zitierte die Times of Israel einen Beamten der US-Regierung. „Mehr als 200 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen wurden in diesem Konflikt getötet, der damit zu einem der schlimmsten Konflikte für Mitarbeiter von Hilfsorganisationen in der jüngeren Geschichte zählt“, sagte indes der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Dienstag.

Die Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) hatte am Dienstag den Tod von sieben ihrer Mitarbeiter bestätigt. Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi sprach in der Nacht zum Mittwoch von einem „schweren Fehler“ des Militärs und drückte sein Bedauern dafür aus. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach in einer Videobotschaft von einem „tragischen Fall eines unabsichtlichen Treffers unserer Streitkräfte gegen Unschuldige im Gazastreifen“. Man prüfe den Vorfall und werde alles tun, damit sich Derartiges nicht wiederhole. 

Proteste in Israel: Zehntausende fordern Neuwahlen

Beim israelischen Volk wächst darüber hinaus ebenfalls der Unmut über die Netanjahu-Regierung. Demonstrierende versammelten sich israelischen Medienberichten zufolge mit Fackeln in der Hand in der Nähe des Parlamentsgebäudes in Jerusalem. Sie forderten demnach auch erneut Neuwahlen. Die Mutter eines entführten Mannes warf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu laut den Berichten in einer Ansprache vor, einem Geisel-Deal im Wege zu stehen.

Bei den Protesten sei es auch zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstrierenden gekommen, hieß es. Seit Wochen vermitteln die USA, Katar und Ägypten zwischen Israel und der islamistischen Hamas, um eine Feuerpause und einen Austausch aus Israel verschleppter Geiseln gegen palästinensische Häftlinge zu erreichen. Knapp 100 Entführte in der Gewalt der Islamistenorganisation dürften nach israelischen Schätzungen noch am Leben sein. (red mit Agenturen)

Karte des Frontverlaufs entlang der Front in Gaza:

Rubriklistenbild: © Jim Hollander/Imago

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