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Waffen und Ausbildung
„Wir kennen ihre Tunnel“: Iran-Minister gesteht erstmals Hilfe für Hamas im Israel-Krieg
Raketen, Geld und Ausbildung: Ohne die Hilfe vom Iran könnte die Hamas kaum den Krieg gegen Israel führen. Das Regime in Teheran gibt das erstmals zu. Warum jetzt?
Teheran – Es war eine unfassbare Zahl: Mehr als 2000 Raketen hatte die Hamas bei ihrem Angriff auf Israel am 7. Oktober aus dem Gazastreifen heraus abgefeuert. Ohne die Unterstützung aus dem Iran wäre der Beschuss sicherlich deutlich geringer ausgefallen – darin waren sich viele Militärbeobachter sofort einig. Doch es war Spekulation. Handfeste Beweise gab es nicht. Bis jetzt.
Israel-News: Iran hilft der Hamas im Kampf gegen Israel mit Waffen und Ausbildung
Denn der Iran hat seine Strategie im Israel-Krieg geändert und erstmals die Unterstützung der pro-palästinensischen Terrororganisation mit Waffen und Ausbildung eingeräumt. „Wir haben ihnen geholfen, wir helfen der Hisbollah, wir helfen der Hamas, wir helfen all denen, die unterdrückt werden, und wir geben das ohne jegliche Scham zu“, sagte Kultusminister Ezzatollah Zarghami kürzlich in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur MehrNews. Vor seiner Berufung ins Kabinett diente er als General der islamischen Revolutionsgarde und war in dieser Funktion für die Organisation der Waffenhilfe verantwortlich.
„Wir kennen ihre Tunnel“: Iran-Minister räumt Unterstützung für Hamas ein
Seinen Angaben zufolge erhält die Hamas vor allem Artillerieraketen des Typs Fadschr-3. Diese haben eine Reichweite von bis zu 45 Kilometern, sodass die Terrororganisation damit problemlos israelische Ortschaften in der Nähe vom Gazastreifen treffen kann. Bereits zu Zeiten, als er General war, habe man die Lieferungen organisiert und die Kämpfer an den Waffen ausgebildet.
„Wir kennen ihre Tunnel“, sagte Zarghami. Er sei als Chef der Revolutionsgarde in dem unterirdischen System gewesen. „Ich habe dort für die Hamas sehr erfolgreiche Schulungen abgehalten und sie über die Waffen und ihre Verwendung aufgeklärt“, so Zarghami, der zugleich andeutete, dass die Waffenhilfe bis heute andauern würde.
Kehrtwende im Israel-Krieg: Iran räumt Waffenlieferungen an Hamas ein
Für den Iran ist das Interview eine Kehrtwende. Bislang hatte das Regime in Teheran stets seine Solidarität mit der Hamas beim Krieg in Israel bekundet. Zu der Frage nach möglichen Waffenlieferungen hatte die iranische Regierung aber immer geschwiegen. Begründet wurde die Solidaritätspolitik seitens des Iran stets ideologisch. So präsentiert sich das Land gerne als Schutzmacht der tatsächlich oder vermeintlich unterdrückten Muslime weltweit.
Doch möglicherweise könnte durch das Schweigen in der Waffenfrage bei einigen Verbündeten Fragen an der Zuverlässigkeit des Iran aufgetaucht sein. Das vermutet der Iran-Experte Ali Fathollah-Nejad. Durch den offeneren Umgang mit der Waffenlieferung wolle die politische Führung versuchen, ihr Ansehen bei Anhängern und regionalen Verbündeten zu bewahren, sagte der Direktor des Center for Middle East and Global Order (CMEG) in einem Gespräch mit t-online.de.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern
Damit zurrt der Iran seine Position in der Region fester – auch mit Blick auf Saudi-Arabien. Das Emirat gilt als der Hauptkonkurrent um die Führungsmachtposition in der arabischen Welt. Im Gegensatz zum Iran hatten dort aber die Staatenlenker zuletzt eine wirtschaftliche Annäherung an Israel gesucht. Am Mittwoch (28. November) veröffentlichte der TV-Sender ntv einen Bericht, wonach der Wüstenstaat sogar Raketen abgefangen haben soll, die pro-palästinensische Rebellen aus dem Jemen in Richtung Israel abgefeuert haben sollen. Wohl auch deswegen will der Iran keine Zweifel aufkommen lassen, dass man im Gegensatz zu Saudi-Arabien fest an der Seite der Hamas steht.
Finanzierung des Terrors: Iran überweist Millionen an Hamas
Offen bleibt jedoch, wie groß die Waffenhilfe aktuell noch im Gaza-Krieg ist. Wie tagesschau.de berichtet, müssen die Raketen dabei nicht mehr durch die Tunnelanlagen geschmuggelt werden. Sie würden wohl größtenteils vor Ort hergestellt, hieß es. Bezuschusst werde der Terror mit einer Finanzierung von bis zu 30 Millionen Euro – pro Monat. Dies reiche für Beschaffung, Bau und Ausbildung. (jeki)