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Washington Post

Kapitol-Sturm als „Tag der Liebe“: Harris wirft Trump Manipulation der US-Bürger vor

Kamala Harris kritisiert Donald Trump für das Verbreiten von falschen Behauptungen bezüglich des Sturms aufs Kapitol. Der Ex-Präsident würde die US-Bürger manipulieren.

Green Bay, Wisconsin – Vizepräsidentin Kamala Harris kritisierte Donald Trump am Donnerstag für seine revisionistische Geschichtsauffassung bezüglich des Angriffs auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021. Sie warf ihm vor, das amerikanische Volk mit seiner jüngsten Behauptung, es sei ein „Tag der Liebe“ gewesen, „irrezuführen“.

Duell vor US-Wahl 2024 spitzt sich zu: Harris mobilisiert gegen Trump

In den letzten Wochen des Wahlkampfs versucht Harris, ihre Anziehungskraft auf Republikaner und Konservative auszuweiten. Und fordert die Amerikaner auf, „das Land über die Partei“ zu stellen, indem sie für sie stimmen. Sie untermauert dieses Argument mit dem Vorwurf, der ehemalige Präsident würde die demokratischen Institutionen gefährden, versuchen, seine Gegner ins Gefängnis zu bringen und die Verfassung in Gefahr bringen.

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Bei ihrer ersten Kundgebung in dieser Woche zeigte sie einen Clip, in dem Trump gegenüber Fox News sagte, er sei mehr besorgt über den „inneren Feind“ – womit er Amerikaner meinte, die er als „radikale linke Verrückte“ bezeichnete – als über Agitatoren von außen. Sie zeigte sich ungläubig, dass er in diesem Interview weiter darauf hinwies, dass das Militär seine politischen Gegner in Schach halten könnte. Und bei allen ihren Kundgebungen in dieser Woche – auch hier in Wisconsin – hat Harris gesagt, Trump sei „instabil“ und „strebe nach unkontrollierter Macht“.

Vizepräsidentin Kamala Harris hält am Donnerstag in La Crosse, Wisconsin, eine Wahlkampfveranstaltung ab, um die Unterstützung in den Swing States des Mittleren Westens zu stärken, da weniger als drei Wochen bis zum Wahltag verbleiben.

Trump sorgt im US-Wahlkampf für Aufsehen – Sturm auf das Kapitol als „Tag der Liebe“

Bei Wahlkampfreden in zwei Städten in Wisconsin pries Harris am Mittwochabend ihre eigene kämpferische Leistung in den Fox News als Zeichen ihrer Bereitschaft, mit Menschen zu sprechen. „Unabhängig von ihrer politischen Partei“ oder „woher sie ihre Nachrichten beziehen“. Sie wies darauf hin, dass Trump am selben Abend bei einer Bürgerversammlung von Univision aufgetreten war, bei der ein 56-jähriger selbsternannter Republikaner sagte, er sei beunruhigt über die Ereignisse vom 6. Januar 2021. Und wolle dem ehemaligen Präsidenten die „Gelegenheit geben, zu versuchen, meine Stimme zurückzugewinnen“.

Trump bezeichnete den Vorfall als „Tag der Liebe“ und schien sich selbst mit einzuschließen, als er diejenigen, die an diesem Tag das Kapitol betraten, als „wir“ bezeichnete. „Da unten gab es keine Waffen; wir hatten keine Waffen“, sagte Trump. „Die anderen hatten Waffen, aber wir hatten keine Waffen.“

Tausende Anhänger des ehemaligen Präsidenten Donald Trump stürmten am 6. Januar 2021 gewaltsam das US-Kapitol. Trump bezeichnete den 6. Januar diese Woche als „Tag der Liebe“.

Sturm aufs Kapitol: Harris wirft Trump vor US-Wahl 2024 Gaslighting vor

In La Crosse und Green Bay bezeichnete Harris den Aufstand im Kapitol, bei dem Trump-Anhänger versuchten, die Bestätigung von Joe Bidens Sieg im Jahr 2020 zu verhindern, 140 Polizisten angriffen, das Gebäude beschädigten und Staatseigentum zerstörten, als einen „tragischen Tag“ und einen Tag „schrecklicher Gewalt“. „Das amerikanische Volk ist erschöpft von seinem Gaslighting – erschöpft… Es reicht“, sagte Harris. „Wir sind bereit, ein neues Kapitel aufzuschlagen.“

Trump hat wiederholt falsche Behauptungen über den Aufstand im Kapitol aufgestellt. Bei einem kürzlichen Auftritt im Economic Club of Chicago behauptete er, dass außer der Trump-Anhängerin Ashli Babbitt niemand infolge des Angriffs gestorben sei. Babbitt war eine von fünf Personen, die nach Angaben der Behörden in Folge der Aktion starben. Trumps Behauptung, dass niemand, der am 6. Januar zum Kapitol ging, eine Waffe bei sich hatte, ist ebenfalls falsch. Es ist immer noch unklar, wie viele in der Menge vor dem Aufstand bewaffnet waren. Aber sechs Männer wurden an diesem Tag verhaftet, weil sie in der Nähe des US-Kapitols Waffen bei sich hatten, und ein siebter, der nach dem Ende des Aufstands eintraf, wurde am folgenden Tag verhaftet.

6. Januar 2021 - der Sturm aufs Kapitol in Bildern

Donald Trump bei seiner Rede am 6. Januar 2021 in Washington DC
Alles begann mit einer Rede von Donald Trump. Der noch amtierende Präsident hatte seine Anhängerinnen und Anhänger nach Washington DC gerufen, um dort gegennnnnnn die Wahl von Joe Biden zum US-Präsidenten zu demonstrieren. Der hatte die Wahl im November gewonnen, am 6. Januar sollten dann die Wahlmänner der Bundesstaaten Bidens Sieg in Washington DC bestätigen. Eigentlich ein formaler, zeremonieller Akt. In Trumps Wahrnehmung aber wohl die letzte Chance, die Niederlage gegen Biden noch zu verhindern. Seine tausenden Zuhörer forderte Trump auf, „gemeinsam zu Kapitol“ gehen um „unser Land zurückzuerobern“. © Brendan Smialowski/afp
Tausende Menschen finden sich am 6. Januar auf den Stufen des Kapitols in Washington DC ein
Der Mob aus MAGA-Fans gehorchte Donald Trump und zog in Richtung Kapitol. Gegen 12 Uhr Ortszeit fanden sich tausende Menschen auf den Stufen zu den Parlamentsgebäuden ein. Viele trugen Camouflage-Kleidung und Gasmasken. Trump-Flaggen und Devotionalen waren überall zu sehen. Entgegen seiner Ankündigung war der abgewählte US-Präsident aber nirgends zu sehen. Das Sicherheitspersonal, bestehend aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Secret Service, soll Trump eine Teilnahme an der Demonstration verboten haben. © Roberto Schmidt/afp
Ein Galgen, wohl für Mike Pence, ist vor den Stufen des Kapitols in Washington DC am 6. Januar zu sehen.
Donald Trumps Getreue hatten es aber nicht nur auf die Demokraten und Joe Biden abgesehen. Auch Mike Pence geriet ins Visier des Mobs. Trump hatte in den Tagen zuvor von seinem Vizepräsidenten gefordert, die Wahl von Biden nicht zu ratifizieren – eine formale Aufgabe, die im politischen System der USA dem Vize zufällt. Pence weigerte sich, was Trumps Fans zu dem Schlachtruf „Hang Mike Pence“ (Hängt Mike Pence“) inspirierte. Ihre Forderung unterstrich der Mob mit selbstgebastelten Galgen vor dem Kapitol. © Andrew Caballero-Reynolds/afp
Der Maga-Mob prügelt sich am 6. Januar vor dem Kapitol in Washington DC mit der Polizei
Vor dem Kapitol traf der Mob auf hoffnungslos unterbesetzte Sicherheitskräfte. Die Polizei war machtlos und konnte die Barrikaden vor dem Kapitol nicht lange halten. Gegen 12.30 durchbrach der wütende Mob schließlich die Absperrungen. Zwei Stunden hatte die Polizei endgültig aufgegeben und die Trump-Fans verschafften sich Zugang zu den Parlamentsgebäuden. © Joseph Prezioso/afp
Mike Pence und Nancy Pelosi im Kapitol in Washington DC am 6. Januar
Während draußen die Schlacht zwischen MAGA-Fans und Kapitolspolizei tobte, lief im US-Senat die Sitzung, in der Joe Biden endgültig zum Präsidenten erklärt werden sollte. Kurz nachdem der Mob sich Zugang zu den Gebäuden verschafft hatte, unterbrachen Vizepräsident Mike Pence und Nancy Pelosi, Sprecherin des Repräsentantenhauses, die Sitzung. Der Plenarsaal wurde von den Sicherheitskräften evakuiert. © Erin Schaff/afp
Anhänger von Donald Trump in den Gebäuden des Parlaments auf dem Kapitol in Washington DC am 6. Januar
Im Kapitol begannen die Anhänger Donald Trumps in den heiligen Hallen der amerikanischen Demokratie zu randalieren. Zahlreiche Kunstwerke wurden zerstört, die Wände mit Exkrementen beschmiert und ein Rednerpult gestohlen, das kurz darauf auf Ebay zum Verkauf angeboten wurde. Währenddessen verbarrikadierten sich Abgeordnete, die nicht rechtzeitig evakuiert werden konnten, in einzelnen Räumen des Kapitols. © Roberto Schmidt/afp
Richard Barnett im Büro von Nancy Pelosi beim Sturm aufs Kapitol am 6. Januar in Washington DC in den USA
Die Anhänger von Donald Trump hatten es besonders auf das Büro von Nancy Pelosi abgesehen. Richard Barnett war unter denen, die sich Zugang zu den Räumen der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses verschaffte. Dort machte Barnett Fotos von sich im Stuhl Pelosis, veröffentlichte diese auf Facebook und schrieb Pelosi beleidigende Nachrichten auf den Schreibtisch. Kurze Zeit nach dem Sturm aufs Kapitol wurde Barnett verhaftet. © Saul Loeb/afp
Jake Angeli, der QAnon Schamane beim Sturm aufs Kapitol in Washington DC am 6. Januar
Zweifelhafte Berühmtheit erlangte am 6. Januar 2021 auch Jake Angeli. Der sogenannte „QAnon-Schamane“ beteiligte sich in Kriegsbemalung und mit Fellmütze inklusive Hörnern am Sturm aufs Kapitol. Tage später wurde Angeli festgenommen und des vorsätzlichen Betretens oder Verbleibs in gesperrten Gebäuden oder Geländen ohne rechtmäßige Befugnis sowie des gewaltsamen Betretens und des ordnungswidrigen Verhaltens auf dem Gelände des Kapitols angeklagt. Die Fahndung sei aufgrund der „einzigartigen Kleidung und den umfangreichen Tätowierungen auf seinem Oberkörper“ leicht gefallen, gaben die Behörden im Anschluss an. © Saul Loeb/afp
Anhänger Donald Trumps beim Sturm aufs Kapitol am 6. Januar in den Gebäden des Parlaments in Washington DC.
Überall in den Gebäuden tummelten sich stundenlang die Anhänger Donald Trumps. Der abgewählte US-Präsident zögerte, die Nationalgarde zur Unterstützung der Kapitolpolizei zu entsenden und weigerte sich zunächst, den Mob per Videobotschaft zur Ruhe zu bringen. Erst vier Stunden, nachdem die Türen des Kapitols eingeschlagen worden waren, wandte sich der noch amtierende Präsident an die Demonstranten. Nur halbherzig verurteilte er die Gewalt des Tages und lobte die Randalierer noch als „große Patrioten“. © Saul Loeb/afp
Nationalgardist im Einsatz beim Sturm aufs Kapitol am 6. Januar in Washington DC
Erst gegen 16.30 Uhr, also zweieinhalb Stunden, nachdem das Kapitol gestürmt worden war, wurde die Nationalgarde geschickt. Wer diesen Einsatz, den die Kapitolpolizei zwei Stunden zuvor bereits beantragt hatte, letztlich genehmigt hat, ist nicht bekannt. Laut offizieller Anrufliste hat Donald Trump von 11 Uhr bis 18 Uhr kein einziges Telefonat geführt. Die Theorie liegt nahe, dass Mike Pence letztlich den Einsatz der Nationalgarde in die Wege geleitet hatte. Den Sicherheitskräften gelang es gegen 17.30 Uhr, den Mob aus den Parlamentsgebäuden im Kapitol zu drängen. © Olivier Douliery/afp
Anhänger von Donald Trump beim Sturm aufs Kapitol in Washington DC am 6. Januar
Die Bilanz des Kapitolsturms am 6. Januar in Washington DC fällt verheerend aus. Insgesamt kamen zehn Menschen ums Leben, fünf davon Polizisten. Vier dieser Männer begangen in den Tagen nach dem Sturm Suizid. 140 weitere Sicherheitsbeamte und unzählige Demonstranten wurden verletzt. Bis heute laufen Gerichtsverfahren gegen Beteiligte des Aufstands. Doch für Donald Trump ändert das alles nichts. Bis heute hat er seine Wahlniederlage nicht akzeptiert und lässt seit dem 6. Januar keine Gelegenheit aus, den Beinahe-Sturz der Demokratie in den USA kleinzureden. © Samuel Corum/afp

Während Trumps Verhalten am 6. Januar für einige Wähler nach wie vor ein wichtiger Beweggrund ist, haben im Laufe der Zeit immer weniger Republikaner ihn für die Gewalt an diesem Tag verantwortlich gemacht. Laut einer nationalen Umfrage der Washington Post und der University of Maryland vom Dezember 2023 ist eine Mehrheit der Amerikaner der Meinung, dass Trump die Verantwortung für den Angriff auf das Kapitol trägt. Die Zahl der Republikaner, die ihn unmittelbar nach dem Angriff für schuldig befanden, ging 2023 jedoch um etwa die Hälfte zurück. Republikaner waren auch weniger geneigt zu glauben, dass diejenigen, die das Kapitol stürmten, „größtenteils gewalttätig“ waren.

„Verloren, verwirrt und erstarrt“: Harris stichelt vor US-Wahl 2024 gegen Trump

Harris‘ Kritik an Trump folgte auf eine Woche, in der ihre Kampagne versucht hatte, ihn als verwirrt, inkohärent und instabil darzustellen. Nach Trumps Entscheidung, eine Town-Hall-Veranstaltung Anfang dieser Woche vorzeitig zu beenden und stattdessen 39 Minuten lang Musik spielen zu lassen, während er auf der Bühne schwankte und hüpfte und sein Publikum anstarrte, beschrieb Harris‘ Kampagne ihn auf X als „verloren, verwirrt und erstarrt“.

In Green Bay zeigte Harris den Teilnehmern der Kundgebung auch die jüngsten Kommentare von Trump, mit denen er Frauen ansprechen wollte, als Teil ihres Arguments, dass er „unbeschränkte Macht“ über ihr Leben anstrebe. Nachdem Harris geschildert hatte, wie Trump die Zusammensetzung des Obersten Gerichtshofs durch die Ernennung konservativer Richter umgestaltete, die dazu beitrugen, die Entscheidung Roe v. Wade aufzuheben, die das Recht auf Abtreibung in Amerika garantiert hatte, spielte Harris einen Clip ab, in dem Trump sich während einer Veranstaltung im Rathaus, an der nur Frauen teilnahmen, als „Vater der In-vitro-Fertilisation“ bezeichnete. Die Menge reagierte abwechselnd mit Buhrufen und Gelächter.

„Was soll das überhaupt bedeuten?„ sagte Harris und lachte über Trumps Behauptung. Sie fügte hinzu: „Er hat keine Ahnung, wovon er redet, wenn es um die Gesundheitsversorgung von Frauen in Amerika geht.“ Einige in der Menge begannen bald zu skandieren: „Sperrt ihn ein!“ Harris gab darauf ihre mittlerweile übliche Antwort, indem sie ihre Hand hob, um die Sprechchöre zu unterbinden. „Die Gerichte werden sich darum kümmern“, sagte sie. “Kümmern wir uns um den November.“

Zur Autorin

Maeve Reston ist nationale Politikreporterin für die Washington Post und berichtet über den Präsidentschaftswahlkampf 2024 und die Politik des Westens. Sie kam 2023 zur Washington Post, nachdem sie bei CNN, der Los Angeles Times, der Pittsburgh Post-Gazette und dem Austin American-Statesman über Politik und fünf Präsidentschaftskampagnen berichtet hatte.

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Dieser Artikel war zuerst am 18. Oktober 2024 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © Tim Evans/The Washington Post

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