Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.
US-Wahl
„Bin der Vater der künstlichen Befruchtung“: Trump sorgt für Verwirrung bei Bürgerdialog
Umfrageergebnisse deuten darauf hin, dass Trump besonders bei weiblichen Wählern nicht überzeugen kann. In einer Diskussionsrunde nur mit Frauen stellte er sich heiklen Fragen.
Atlanta – In den letzten Wochen vor der US-Wahl kämpfen die beiden Kandidaten um jene Wählerstimmen, die für den Ausgang der Wahl entscheidend sein können. Während die Demokratin Kamala Harris vor allem um junge männliche Wähler buhlt, versucht der Republikaner Trump, weiblichen Wähler zu überzeugen. Denn Umfragen zeigen: bei Frauen kann der ehemalige Präsident bisher kaum punkten.
Deswegen stellte sich Trump am Mittwoch (16. Oktober) bei einer Bürgerversammlung ausschließlich Fragen eines weiblichen Publikums im Swing State Georgia. Der Dialog, der auf dem Sender Fox News lief, wurde von Harris Faulkner moderiert. Die Zuschauerinnen stellten Fragen zur Kinderbetreuung, Einwanderung und Abtreibung. Themen, mit denen Trump in der Vergangenheit immer wieder negativ auffiel.
Gratwanderung beim Thema Abtreibungsgesetz: Trump rückt von konservativen Aussagen ab
Denn lange Zeit trat Trump für weitgehende Verbote von Schwangerschaftsabbrüchen ein und hatte damit viele konservative und christliche Abtreibungsgegner auf seiner Seite. In jüngster Zeit aber rückte er teilweise von dieser strikten Haltung ab, was ihm wiederum Kritik aus der Pro-Life-Bewegung einbrachte.
Mit Blick auf den Wahlerfolg bringt das Thema Abtreibung Trump in ein Dilemma: Einerseits braucht er die Unterstützung von Abtreibungsgegnern und Evangelikalen, die im Wahlkampf zu seinen treuesten Anhängern zählen. Andererseits zählt der Zugang zu straffreien Schwangerschaftsabbrüchen in Umfragen zu den wichtigsten Anliegen der weiblichen Wählerschaft.
Im Frühjahr liebäugelte Trump zunächst mit der Idee einer landesweiten 15-Wochen-Fristenregelung, innerhalb derer Abtreibung erlaubt sein solle. Im April erklärte er dann, er wolle die Zuständigkeit für den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen doch lieber bei den einzelnen Bundesstaaten belassen. Dort liegt sie wieder seit 2022, als der US-Supreme-Court entschied, dass aus der Verfassung kein Grundrecht auf Abtreibung abgeleitet werden könne.
Im Wählerdialog reagierte Trump auf die Frage „Warum mischt sich die Regierung in die Grundrechte der Frauen ein?“, mit einer Gratwanderung, die er schon seit einem Großteil seines Wahlkampfs betreibt: Er nahm die Abschaffung des bundesweiten Abtreibungsrechts für sich in Anspruch, vertrat aber gleichzeitig die Ansicht, die Abtreibungspolitik solle den Bundesstaaten überlassen werden.
Trump irritiert mit „Ich bin der Vater der IVF“-Aussage: Wahlkampfteam rudert zurück
Ein anderes Thema, welches Trump ins Schwitzen brachte, war eine Frage nach der Fruchtbarkeitsbehandlung. „Ich bin der Vater der IVF“, erklärte Trump auf die Frage nach dem Thema. Damit meint Trump die In-Vitro-Fertilisations Behandlungen. Sein Wahlkampfteam sagte später, dass diese Aussage ein Scherz gewesen wäre.
Trump sagte weiter, dass die Republikanische Partei entschieden hinter IVF stehe. Diese Aussage sorgte bei den Demokraten für Kritik. Sie wiesen darauf hin, dass er Richter des Obersten Gerichtshofs der USA ernannt hatte, die für die Aufhebung des nationalen Abtreibungsrechts gestimmt hatten – und argumentierten, dass dies Tür und Tor für die Anfechtung der IVF geöffnet hätte.
US-Wahl 2024: Trump oder Harris – diese Promis beziehen Stellung
„Die Realität ist, dass seine Handlungen in dieser Frage den Frauen und Familien in Amerika sehr geschadet haben“, sagte seine Gegnerin, Vizepräsidentin Kamala Harris, am Dienstag (15. Oktober). Auf die Frage von Reportern, was sie von Trumps IVF-Kommentar halte, beschrieb sie diesen als „ziemlich bizarr“.
Umfragen zeigen: Wählerinnen sind Trump gegenüber skeptisch eingestellt
Insgesamt betrachtet sind Frauen Trump gegenüber seit seinem ersten Anlauf auf das Weiße Haus im Jahr 2016 skeptisch eingestellt. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Umfragen nach der Wahl deuteten darauf hin, dass er 2020 bei den weißen Frauen gewonnen hat. Neuste Erhebungen zur nächsten US-Wahl im November deuten darauf hin, dass Trump bei den Frauen immer noch zurückliegt. Der Vorsprung von Harris könnte aber hauchdünn ausfallen.
Eine von der New York Times und dem Siena College Ende September und Anfang Oktober durchgeführte Umfrage ergab, dass 56 Prozent der wahrscheinlichen weiblichen Wähler Harris und 40 Prozent Trump unterstützten. (bg)