Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Showdown in South Carolina?

„Noch lange nicht vorbei“: Haley macht Trump trotz doppelter Niederlage Kampfansage

Nikki Haley will im Rennen um die Kandidatur der Republikaner bleiben. Doch ihre Chancen auf einen Erfolg über Trump sind gering.

Washington, D.C. – Deutlich besser abgeschnitten und dennoch verloren – Im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner hat Nikki Haley die zweite Niederlage in Folge kassiert. Ex-Präsident Donald Trump sicherte sich den Sieg bei den Vorwahlen im US-Bundesstaat New Hampshire und wird von seinen Anhängern schon als sicherer Herausforderer von Joe Biden gefeiert.

Doch Haleys Lager warf nach der Niederlage in der Nacht zum Mittwoch (24. Januar) nicht wie erwartet das Handtuch. Im Gegenteil: Die 52-Jährige gab sich kämpferisch.

Nikki Haley, Bewerberin um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner, spricht während einer Kundgebung in der Nacht der Vorwahlen in New Hampshire.

Haley bleibt trotz Niederlage kämpferisch – „Trump-Nominierung ist ein Biden-Sieg“

Das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner sei „noch lange nicht vorbei“, erklärte Haley auf einer Wahlkampfveranstaltung in New Hampshire. Anschließend ging die frühere Gouverneurin von South Carolina gegen ihren Widersacher in die Offensive. „Das am schlechtesten gehütete Geheimnis in der Politik ist, wie sehr die Demokraten gegen Donald Trump antreten wollen“, sagte Haley: „Eine Trump-Nominierung ist ein Biden-Sieg.“

In den Hochrechnungen am Mittwochmorgen kam Trump in New Hampshire auf 54,6 Prozent der Stimmen. Haley – die einzige verbleibende Mitbewerberin – erhielt 43,2 Prozent der Stimmen. Für Trump war es bereits der zweite Sieg in Folge. Zuvor triumphierte der 77-Jährige auch bei den Vorwahlen in Iowa, bei denen Haley lediglich den dritten Platz erreichte. In der Zwischenzeit waren der Unternehmer Vivek Ramaswamy und der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, aus dem Rennen um die Kandidatur ausgestiegen. Es läuft also ein Zweikampf zwischen Trump und Haley.

Weg frei für Trump: Haley steigt aus US-Vorwahlkampf aus

Donald Trump will wieder US-Präsident werden
Nun ist es raus: Donald Trump will 2024 erneut als US-Präsident antreten. Dann wird der Milliardär aus New York 78 Jahre alt sein. Trump hatte das Amt 2017 bis 2021 inne, verlor 2020 aber die Wahl und musste auf eine zweite Amtszeit verzichten. Die soll nun im dritten Anlauf gelingen. Trump wäre erst der zweite Präsident in der Geschichte der USA, dem ein solches Comeback gelingen würde. © Andrew Harnik/dpa
Nikki Haley tritt als US-Botschafterin bei der UN zurück und 2024 vielleicht noch einmal an
Nikki Haley war Trumps letzte verbliebene Rivalin. Doch am Ende zog auch sie sich aus dem parteiinternen Rennen um die US-Präsidentschaft zurück. Nach ihrer Serie von Niederlagen am Super Tuesday verkündete Haley ihren Ausstieg. Die ehemalige Gouverneurin des Bundesstaates South Carolinas wechselt ihre Haltung zu Donald Trump wie andere Leute die Kleidung. Als Botschafterin Trumps bei den Vereinten Nationen war sie enge Vertraute des Ex-Präsidenten, nach dem Sturm aufs Kapitol distanzierte sie sich. Dann sagte sie, sie werde nicht kandidieren, sollte Trump erneut antreten. Haley gilt als Establishment-Republikanerin, die für möglichst geringe Sozialausgaben, niedrige Steuern und eine aggressive Außenpolitik steht. © Evan Vuccid/dpa
Floridas Gouverneur Ron de Santis spricht nach dem Sieg bei den Midterms zu seiner Anhängerschaft
Als härtester Konkurrent für die Nominierung bei den Republikanern für die US-Wahl 2024 galt lange Ron DeSantis. Der Gouverneur Floridas feierte bei den Midterms einen klaren Sieg und wurde von der Wählerschaft im Amt bestätigt. Er galt als der Hoffnungsträger in der Partei. Das Rennen um die Präsidentschaftsnominierung hat er aber inzwischen aufgegeben. DeSantis hatte sich in der Vergangenheit als Trump-Fan inszeniert, geht mittlerweile aber auf Distanz zum Ex-Präsidenten. Hier zu sehen ist der Politiker mit seiner Frau Casey DeSantis und den drei gemeinsamen Kindern. © IMAGO/Luis Santana
Der erfahrene Politiker Asa Hutchinson tritt als Anti-Trump-Kandidat an
Er war bereits Staatsanwalt, Abgeordneter im Repräsentantenhaus, Behördenleiter der Anti-Drogenbehörde DEA und Gouverneur des Bundesstaates Arkansas. Jetzt wollte Asa Hutchinson 2024 republikanischer Präsidentschaftskandidat werden, doch nach der Vorwahl in Iowa zog er seine Kandidatur zurück. Hutchinson trat als Alternative zu Donald Trump an, denn seines Erachtens sollte dieser „nicht der nächste Anführer unseres Landes sein“. Hutchinson forderte Trump auf, seine Kandidatur aufgrund der Anklage gegen ihn in New York zurückzuziehen – eine Sicht, die die republikanische Wählerschaft nicht teilt. © SCOTT OLSON / AFP
Vivek Ramaswamy, Trump-Fan mit Anti-Woke-Agenda
Vivek Ramaswamy hatte Großes vor. Der 38-jährige, rechtslibertäre Tech-Unternehmer mit indischen Wurzeln wollte US-Präsident werden. Nach seinem enttäuschenden Abschneiden bei der Vorwahl in Iowa warf er aber das Handtuch und empfahl, Trump zu Wählen. Der Trump-Fan sieht die USA in einer „nationalen Identitätskrise“ und fordert eine „nationale Wiederbelebung“. Dazu will er z.B. das FBI und das Bildungsministerium abschaffen. Er wolle Trumps „America-First-Aganda auf die nächste Stufe bringen“.  © Anna Moneymaker / AFP
US-Wahl 2024: Ehemaliger Trump-Vertrauter Christie will ins Weiße Haus
Chris Christie hatte auch noch einmal Ambitionen auf das Weiße Haus angemeldet. Der frühere Gouverneur des US-Bundesstaats New Jersey war einst ein enger Vertrauter von Donald Trump, hat sich aber mittlerweile von ihm losgesagt und kritisiert ihn sogar öffentlich. So bezeichnete er den früheren Präsidenten wegen dessen Haltung zum Ukraine-Krieg als „Feigling“ und „Marionette“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Christie wollte 2016 schon einmal Präsidentschaftskandidat seiner Partei werden, zog nach schlechten Ergebnissen bei den Vorwahlen aber zurück. Diesmal gab er bereits vor den Vorwahlen der Republikaner auf. © Charles Krupa/dpa
Zu den krassen Außenseitern zählt auch Douglas James „Doug“ Burgum, der hier im Juli 2023 bei einer Veranstaltung in Iowa um Stimmen wirbt.
Zu den krassen Außenseitern zählte von Beginn an Douglas James „Doug“ Burgum, der hier im Juli 2023 bei einer Veranstaltung in Iowa um Stimmen wirbt. Der Republikaner, der am 4. Dezember aus dem Rennen ausstieg, ist seit dem 15. Dezember 2016 Gouverneur von North Dakota. Vor seiner politischen Karriere war er Softwareunternehmer, Microsoft-Manager und Risikokapitalgeber. Im April unterzeichnete Burgum ein Gesetz, das Abtreibungen in der sechsten Schwangerschaftswoche verbietet. Zudem hat er zahlreiche Gesetze unterzeichnet, die die Rechte von trans Menschen einschränken. © SCOTT OLSON/afp
Senator Tim Scott aus dem Bundesstaat South Carolina begreift seinen Aufstieg aus armen Verhältnissen als Verkörperung des amerikanischen Traumes. In einem im April veröffentlichten Video spricht er sich gegen eine Politik der Spaltung aus und fordert mehr Optimismus. Scott betont darin auch seine Religiosität und seinen Wunsch, die konservativen Werte Amerikas zu verteidigen. Als Beispiele nennt er etwa den Schutz der Grenzen und der Kampf gegen Abtreibung.
Tim Scott (blaues Hemd) hat sich aus dem Rennen um die Kandidatur verabschiedet. Am 12. November zog der Senator aus South Carolina seine Kandidatur zurück. In einem im April veröffentlichten Video sprach er sich gegen eine Politik der Spaltung aus und forderte mehr Optimismus. Scott betonte darin auch seine Religiosität und seinen Wunsch, die konservativen Werte Amerikas zu verteidigen. Als Beispiele nannte er etwa den Schutz der Grenzen und der Kampf gegen Abtreibung. Seinen Aufstieg aus armen Verhältnissen begreift Scott als Verkörperung des amerikanischen Traumes.  © ALLISON JOYCE
Mike Pence könnte 2024 bei der US-Wahl für das Amt des Präsidenten kandidieren.
Ausgestiegen ist auch Trumps ehemaliger Vizepräsident. „Dies ist nicht meine Zeit“, sagte Mike Pence am 28. Oktober 2023. Pence war in Umfragen weit abgeschlagen und hatte Medienberichten zufolge Probleme bei der Beschaffung von Geldern für seine Kampagne. „Wir wussten immer, dass dies ein harter Kampf sein würde, aber ich bereue nichts“, erklärte Pence. Mit kritischen Kommentaren nach den Midterms hatte sich der ultrakonservative Pence für einen möglichen Machtkampf innerhalb der Republikanischen Partei in Stellung gebracht. © IMAGO/Aimee Dilger
Larry Elder ist 2024 der erste schwarze Präsidentschaftskandidat bei den Republikanern
Am 26. Oktober zog sich Larry Elder zurück. Schon bei seinem ersten Versuch als Politiker war er gescheitert: 2021 versuchte der rechte Radiomoderator und Rechtsanwalt erfolglos, Kaliforniens demokratischen Gouverneur Gavin Newsom abzulösen. Elder vertritt rechtsradikale Ansichten, wie ein Abtreibungsverbot, glaubt, dass an Grenzen „Mauern funktionieren“, Antirassismus sowie Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion hingegen nicht. © SCOTT OLSON / AFP
Perry Johnson ist im Grunde der republikanische Antipolitiker im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur.
Am 20. Oktober zog sich auch Perry Johnson aus dem Wahlkampf zurück. Er war im Grunde der republikanische Antipolitiker im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur. Aufgefallen war der Unternehmer zuvor nur im Jahr 2022, als er für das Amt des Gouverneurs in Michigan kandidieren wollte. Wegen unsauberer Machenschaften wurde er allerdings von den republikanischen Vorwahlen vorzeitig ausgeschlossen. Johnson positionierte sich im Wahlkampf gegen Abtreibungen. Zudem kritisierte er die Höhe der Hilfsgelder, die die USA der Ukraine zur Verfügung stellen. Zugleich stellte Johnson aber klar, dass er Wladimir Putin nicht vertraue. © SCOTT OLSON/afp
Weitere Kandidaten im Kampf um die Bewerbung sind bisher Ryan Binkley, Will Hurd, Corey Stapleton und Francis Suarez.
Weitere Kandidaten im Kampf um die Bewerbung waren auch Will Hurd, Corey Stapleton und Francis Suarez. Auch sie haben ihre Kandidatur bereits wieder zurückgezogen. Im Rennen sind dagegen noch Ryan Binkley, John Anthony Castro und E. W. Jackson. Chancen auf eine Nominierung dürften sie allerdings kaum haben. Großer Favorit bleibt allen Anklagen und Prozessen zum Trotz weiter der frühere Präsident Donald Trump. Die Republikaner haben auf jeden Fall die Qual der Wahl. © ALLISON JOYCE/afp

Trump nutzte seine Siegesrede in New Hampshire ebenfalls für eine Attacke. „Sie dreht eine Siegerrunde, dabei haben wir sie so deutlich geschlagen“, sagte der Ex-Präsident und bezeichnete die 52-Jährige als „Hochstaplerin“. „Sie wird nicht gewinnen“, fügte Trump mit Blick auf Haleys Kampfansage hinzu.

„Wir gehen nirgendwo hin“ – Haleys will weiter gegen Trump kämpfen

Auch wenn Haley in New Hampshire deutlich besser abschnitt als zuletzt in Iowa, stehen ihre Chancen auf die Kandidatur alles andere als gut. Im eher wohlhabenden New Hampshire an der Ostküste konnten auch nicht parteigebundene Wähler bei der Vorwahl der Republikaner abstimmen. Die Zeichen für einen Erfolg von Haley über Trump standen auch deshalb wohl deutlich besser, als im erzkonservativen und ländlich geprägten Iowa. Am Ende landete die 52-Jährige trotzdem zehn Prozentpunkte hinter ihrem Konkurrenten.

Bereits am Dienstagabend hatte Haley Durchhaltewillen im Duell mit Trump versprochen. „Alle warten darauf, meinen Nachruf zu schreiben“, sagte die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen dem Fernsehsender CNN. Sie sei jedoch eine Kämpferin und „jemand, der nicht aufgibt“, erklärte die 52-Jährige weiter.

„Wir gehen nirgendwo hin“, schrieb Haleys Wahlkampf-Managerin, Betsy Ankney, in einem Rundschreiben vom Dienstag mit Blick auf New Hampshire. Die Vorwahlen zur US-Präsidentschaftswahl hätten gerade erst begonnen. „Nach dem Super Tuesday werden wir ein sehr gutes Bild davon haben, wo dieses Rennen steht“, betonte Ankney. „Bis dahin sollten alle tief durchatmen.“

Fällt die Entscheidung in South Carolina? Trump will Haleys Bundesstaat „leicht gewinnen“

Am Super Tuesday, dem 5. März, werden in 16 Bundesstaaten parallel Vorwahlen abgehalten. Wer für das Amt des US-Präsidenten kandidieren will, muss dabei ein gutes Ergebnis erzielen. Eine Vorentscheidung könnte allerdings bereits am 24. Februar fallen.

Dann stehen die Vorwahlen in South Carolina an. Dem Bundesstaat, dem Haley zwischen 2011 und 2017 als Gouverneurin vorstand. Sollte Trump auch in Haleys Heimatstaat triumphieren, könnte die 52-Jährige die Niederlage wohl nicht so einfach wegmoderieren. Der Ex-Präsident sagte am Mittwoch mit Blick auf South Carolina, er werde dort „leicht gewinnen“. (fd mit AFP)

Rubriklistenbild: © Charles Krupa/dpa

Kommentare