Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.
ZDF-Sommerinterview
Ricarda Lang offen für Kanzlerkandidaten der Grünen – und nennt Details im Sommerinterview
Im ZDF-Sommerinterview wird Grünen-Chefin Ricarda Lang Stellung zu Fragen über Haushalt und die Situation ihrer Partei nach der Europawahl-Schlappe nehmen.
Update vom 21. Juli, 18.40 Uhr: Auch wenn die Grünen in den jüngsten Umfragen schwächeln, könnten sie für die kommende Bundestagswahl einen Kanzlerkandidaten ins Rennen schicken. Parteivorsitzende Ricarda Lang zeigte sich prinzipiell offen für den Schritt. „Wir sehen, dass das Parteiensystem sich schon grundlegend verändert hat“, sagte sie im Sommerinterview der ZDF-Sendung „Berlin direkt“. Wenn nur noch Parteien mit 30 Prozent es machen könnten, hätte man jetzt genau eine Kanzlerkandidatur, sagte Lang mit Blick auf die Union. „Ich glaube, das wäre nicht so gut für die Demokratie.“ Zuletzt kamen Langs Partei in Umfragen gerade einmal knapp über die Zehn-Prozent-Marke.
Als klarer Favorit für den Kanzlerkandidaten der Grünen gilt Wirtschaftsminister Robert Habeck. Außenministerin Annalena Baerbock hatte vor knapp einer Woche erklärt, dass sie nicht erneut für die Kandidatur zur Verfügung stehe. Auf die Frage, ob es außer Habeck jemand anderen dafür geben könne, sagte Lang im Sommerinterview dementsprechend: „Ich sehe gerade niemand.“ Alle weiteren Entscheidungen würden aber später gefällt, „weil wir nicht das Gefühl haben, dass jetzt über ein Jahr vor der Wahl die Leute sich vor allem für Personalfragen interessieren.“
ZDF-Sommerinterview mit Ricarda Lang: Grünen-Chefin beantwortet Fragen
Erstmeldung vom 21. Juli: Berlin – Die Grünen befinden sich in einer schwierigen Phase: Die Europawahl endete mit einem massiven Einbruch der Stimmen: Die Grünen landeten bei 11,9 Prozent, während der Wert noch vor fünf Jahren bei 20,5 lag. Ausgerechnet als die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg näher rücken, hat die Partei mit niedrigen Zustimmungswerten zu kämpfen. Auch die Parteiführung räumte die historisch schlechten Ergebnisse ein.
Beim traditionellen ZDF-Sommerinterview wird sich die Grünen-Chefin Ricarda Lang am Sonntagabend (21. Juli) nun unter anderem den Fragen über die Lage der Partei stellen. In der Sendung „Berlin direkt“ mit Diana Zimmermann wird es daneben laut ZDF auch um die jüngsten Haushaltsentscheidungen und eben die anstehenden Landtagswahlen gehen.
Lang dürfte in der Sendung auch auf die Vorwürfe aus etwa der Union antworten. Bei seinem eigenen ZDF-Sommerinterview hatte CDU-Chef Friedrich Merz am 23. Juni behauptet, Ampel-Parteien wie die Grünen würden im Osten keine Rolle mehr spielen. Die CDU sei das eigentliche Bollwerk gegen die AfD, weshalb auch die Ampel-Wähler die CDU wählen müssten. Er appellierte an die Wähler, sich für die Christdemokraten zu entscheiden.
Grüne üben Selbstkritik: Partei betont Bedeutung von „Antworten für die Gegenwart“
Die Grünen sind sich um ihre schwierige Situation jedenfalls bewusst – und üben Selbstkritik. Um bei den nächsten Wahlen wieder besser abzuschneiden als bei der Europawahl im Juni, wollen die Grünen künftig stärker auf die Sorgen von Bürgerinnen und Bürgern eingehen. Das gelte für die Angst vor Krieg ebenso wie für die Folgen der gestiegenen Inflation, betonten die Co-Parteivorsitzenden, Ricarda Lang und Omid Nouripour, am Mittwochabend (17. Juli) bei einer Online-Wahlanalyse mit Mitgliedern der Partei.
Es gehe darum, künftig eine klarere Sprache zu sprechen, Probleme nicht zu leugnen und auf eine „Politik des Imperativs“ zu verzichten, sagte Lang. Gerade auf dem Land reagierten die Menschen auf solche Ansagen allergisch. Wichtig sei außerdem: „Klimaschutz muss bezahlbar werden.“ Die Menschen bräuchten „Antworten für die Gegenwart“, deshalb müsse bei Klimaschutz-Maßnahmen eine soziale Förderung zielgenau sein und frühzeitig gewährt werden.
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
Ricarda Lang mit Selbstkritik: „Dieses Versprechen haben wir ehrlicherweise nicht eingelöst“
Es sei nachvollziehbar, dass die Menschen in einem Land leben wollten, wo man einen Termin beim Facharzt bekommt, der Bus verlässlich fährt und die Anmeldung in einer neuen Stadt rasch und einfach ist. Um diese Fragen müssten sich die Grünen kümmern und das auch nach außen deutlich machen, hieß es von der Parteispitze.
Eine der wichtigsten Lehren aus der Europawahl sei: „Die Menschen fühlen sich von der Politik nicht gehört und werden es zu wenig – auch von uns. Das ändern wir.“ Die Grünen seien im Bundestagswahlkampf 2021 nach der Corona-Pandemie mit dem Versprechen an die Jugend angetreten „Jetzt seid Ihr dran“, sagte Lang. „Dieses Versprechen haben wir ehrlicherweise nicht eingelöst.“ (bb/dpa)