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Großbritannien-Wahl

Desaströse Umfragewerte: Britische Konservative fürchten den politischen Untergang

Die konservativen Tories in Großbritannien rutschen immer weiter ab. Erstmals liegen sie nun nicht nur hinter Labour, sondern auch hinter den Rechten.

London – Es sind dunkle Tage für die konservativen Tories in Großbritannien. Es sind noch etwa gute zwei Wochen bis zur Wahl und die momentan regierende Partei von Rishi Sunak kommt laut einer Wahlumfrage zum ersten Mal nur noch auf den dritten Platz.

Die Sozialdemokraten der Labour-Partei liegen seit Wochen in Umfragen vorne, seitdem der konservative Sunak Neuwahlen ausgerufen hat. Bisher waren die Tories wenigstens noch auf dem zweiten Platz. Laut Umfrageauswertungen der Times sind sie jetzt nur noch auf dem dritten Platz, hinter Labour und der Reform UK – der rechten Partei unter EU-Skeptiker Nigel Farrage.

Ist die konservative Angst vor der Bedeutungslosigkeit angebracht?

Als klar war, dass die Reform UK derzeit für den zweiten Platz in der Wählermeinung gehandelt wird, rief Farrage zügig eine Pressekonferenz ein: „Mit großer Freude haben wir wahrgenommen, dass der Wendepunkt nun erreicht ist“, sagte er der Presse. Das Zeichen ist klar: Die Rechten sind im Aufwind.

Vielleicht ist die Vorfreude aber etwas übereilt. Drei weitere Umfragen für den Sunday Telegraph, die Sunday Times und den Observer ergaben, dass zwar Reform UK an Stimmen zulege. Doch die Konservativen könnten immer noch den zweiten Platz bei den Wahlumfragen behaupten. Die Sozialdemokraten liegen in den Analysen bei etwa 40 bis 46 Prozent der Stimmen, die Konservativen bei 20 bis 24 Prozent und die Rechten bei 12 bis 14 Prozent.

Droht den Konservativen unter Rishi Sunak das politische Aus? Eine erste Umfrage sieht die Rechten mittlerweile vor Labor.

Wahlexperte: Konservative haben Niederlage zu erwarten

Der Vorsprung der Labour-Partei von circa 25 Punkten ist der größte seit der Amtszeit von Sunaks Vorgängerin Liz Truss. Deren Pläne zur Steuersenkung veranlassten Anleger dazu, britische Staatsanleihen abzustoßen, was die Zinsen in die Höhe trieb und ein Eingreifen der Bank of England erzwang.

„Unsere Untersuchungen legen nahe, dass diese Wahl für die Konservative Partei nichts weniger als eine Wahlniederlage bedeuten könnte“, sagte Chris Hopkins, politischer Forschungsleiter bei Savanta. Das Unternehmen führte die Wahlumfrage für den Sunday Telegraph durch.

Konservative wollen eine würdige Opposition zu Labour bilden

Was auf jeden Fall sicher ist: Farage treibt die Konservativen wieder einmal vor sich her. Heute ist es aber nicht mehr das Thema Brexit – sondern Einwanderung. Ähnlich wie im Rest Europas wird eine Diskussion über die Asylpolitik immer wichtiger für die britischen Wählerinnen und Wähler. Reform UK sieht sich auch bereits als eigentliche Opposition zu den Sozialdemokraten. Der Labour-Anführer Keir Starmer werde „eine riesige Mehrheit haben, obwohl er keinen Plan hat“, wetterte Farage laut Tagesschau. „In seinen Prioritäten erwähnt er illegale Migration noch nicht einmal.“

Die britischen Konservativen fürchten sich währenddessen vor ihrem möglichen Untergang. Verteidigungsminister Grant Shapps warb sogar dafür, konservativ zu wählen – damit es überhaupt eine ordentliche Opposition gibt, die die Regierung kontrollieren kann. „Dieses Land funktioniert nicht gut, wenn wir Mehrheiten haben wie zu Zeiten von Tony Blair – oder sogar noch größer. Es gibt viele hart-arbeitende konservative Abgeordnete, die die Regierung kontrollieren sollten“, sagte Shapps.

Konservative betreiben Schadensbegrenzung – Wählerschaft von Politik enttäuscht

Der noch amtierende Premierminister Sunak versucht indes, die Gunst der Wähler mit Geschenken zu erlangen. Steuersenkungen sollen gnädig stimmen. Labour wirft er vor, die Steuern sogar anheben zu wollen, wofür es jedoch keine Belege gibt. Labours Chef Starmer lässt das unbeeindruckt: Er will einen Wandel hin zu mehr Stabilität einläuten. Nach 14 Jahren Tory-Chaos soll nun wieder Vernunft walten. Als Beispiele nennt er etwa Liz Truss und Boris Johnsons Skandal rund um eine Corona-Party.

Ernüchternd für alle britischen Parteien: 45 der Befragten der Times-Studie gaben an, dass sie Politikerinnen und Politikern egal welcher Regierung und Partei es nicht zutrauen, die Bedürfnisse des Landes über die eigenen Interessen stellen zu können.

Rubriklistenbild: © Justin Tallis/dpa

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