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Auftritt bei Libertären
Trump verteidigt sich mit absurder Entschuldigung nach blamablen Auftritt
Trump blamiert sich mit einer Rede vor dem Libertären-Parteitag in Washington. Unter Buhrufen und Beleidigungen versuchte der Ex-Präsident, Stimmen für sich zu gewinnen.
Update vom 27. Mai, 15.30 Uhr: Der ehemalige US-Präsident Donald Trump wurde bei einer Versammlung der Libertären Partei schwer ausgebuht. Bei der Versammlung wollte er um eine Nominierung als Präsidentschaftskandidat auch durch die Libertären werben. Dazu kam es allerdings nicht, denn die Anhänger der Partei wollten nichts mit dem Republikaner zu tun haben. Geht es nach Trump, so sieht die Sache aber anders aus. Der Ex-Präsident versuchte, die Tatsachen zu verdrehen.
„Der Grund, warum ich kein Papierkram für eine libertäre Nominierung - die ich absolut bekommen hätte, wenn ich sie auch gewollt hätte - abgeschlossen habe, ist, dass ich als republikanischer Kandidat nicht die Nominierung einer anderen Partei haben kann“, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Um für eine Nominierung durch die Partei infrage kommen zu können, musste Trump entsprechende Formulare ausfüllen und der Partei vorlegen. Dennoch werde er die Mehrzahl der libertären Stimmen abräumen, glaube er.
Trump behauptete zwar, er könne nicht durch zwei Parteien gleichzeitig nominiert werden, doch von Libertären-Chefin Angela McArdle hieß es, Trump sei durchaus nominiert worden. Allerdings könne er nicht berücksichtigt werden, da er die Formulare zur Nominierung nicht vorgelegt habe.
In seinem Beitrag auf Truth Social ging Trump auch zum Angriff auf Robert F. Kennedy Jr. über, dessen Name zuvor als möglicher Kandidat der Libertären im Raum stand. Er sei ein „radikaler linker Demokrat, der alles zerstört, was er angefasst hat“, so Trump. „Er ist kein Libertärer, nur ein Narr würde für ihn stimmen“, ergänzte er.
Donald Trump bei Auftritt ausgebuht „Keine Möchtegern-Diktatoren!“
Erstmeldung: Washington, D.C. – Blamage für den Ex-Präsidenten. Nicht oft kommt es vor, dass Donald Trump während seiner Wahlkampftour ausgebuht wird, denn normalerweise lieben ihn seine Anhänger nahezu abgöttisch. Doch bei einer Veranstaltung der Libertären Partei blamiert sich der 77-Jährige gehörig – und wird ordentlich ausgebuht. Zwischen „Bullshit“- und „Fuck you“-Rufen hielt er sein Publikum dazu an, Ruhe zu bewahren – erfolglos.
„Tatsache ist, dass wir uns nicht gegenseitig bekämpfen sollten“, richtete sich der Ex-Präsident an die Menge. „Wenn Joe Biden wieder ins Amt kommt, wird es für niemanden in unserem Land mehr Freiheit geben. Schließt euch mit uns zu einer Partnerschaft zusammen – das verlangen wir von den Libertären. Wir müssen zusammenarbeiten. Schließt euch uns an. Ihr müsst euch mit uns zusammentun.“
Swing States für die Präsidentschaftswahlen im November wichtig: Trump buhlt um jede Stimme
Die Libertäre Partei hat in den USA politisch nicht viel zu melden. Bei der Präsidentschaftswahl 2020 kam die Partei auf lediglich 1,2 Prozent der Stimmen, aktuell jedoch peilt die Partei wohl um die drei Prozent der Stimmen an. Welcher Präsidentschaftskandidat antreten wird, ist noch unklar. Bis Sonntag (26. Mai) wird auf dem Nominierungsparteitag der Libertären ein Kandidat gewählt werden.
Doch selbst wenn die Partei nur drei Prozent der gesamten Stimmen ausmachen wird, buhlt Trump in den kritischen Swing States der USA um jede einzelne Stimme. Sein Auftritt auf dem Parteitag jedoch ging nach hinten los. Zwischen den Libertären, die den Ex-Präsidenten ausbuhten und beschimpften, fanden sich vereinzelt auch loyale Trump-Anhänger im MAGA-Merchandise, die Stolz entgegen der Anti-Trump Fraktion „USA! USA!“ skandierten, wie der britische Guardian berichtet.
Historischer Auftritt Trumps – Biden lehnt Einladung auf dem Parteitag zu sprechen ab
Der Auftritt hatte auch etwas Historisches: Trump ist nicht nur der erste Präsident, der sich vor Gericht verantworten muss. Er ist auch der erste Ex-Präsident, der auf dem seit nunmehr 50 Jahren bestehenden Nominierungsparteitag der Libertären Partei aufgetreten war. Während seiner Rede vor den Libertären forderte er die Mitglieder immer wieder dazu auf, ihn im November zu wählen – Trump ging sogar so weit vorzuschlagen, die Partei solle ihn als ihren Kandidaten aufstellen. Was die Menge prompt mit Buh-Rufen lautstark ablehnte.
„Aber nur, wenn ihr gewinnen wollt. Wenn ihr verlieren wollt, macht das nicht“, wendete sich der 77-Jährige an sein Publikum. „Vielleicht wollt ihr nicht gewinnen. Dann stellt euch weiterhin wie jedes Jahr auf drei bis vier Prozent ein“, entgegnete Trump entrüstet der Menge.
Präsident Joe Biden hatte eine Einladung, auf dem Parteitag zu sprechen, abgelehnt. Gegenüber Newsweek äußerte Jason Miller, ein Berater für die Trump-Kampagne, Bidens Team hätte „voll und ganz“ gewusst, dass es „nicht gerade ein Heimspiel für sie wäre“. Doch auch für Trump entpuppte sich das eigentlich konservative Publikum als schwierig – weit entfernt von einem Heimspiel für den Ex-Präsidenten. Einer der Anwesenden führte sogar ein Protestschild mit dem Aufdruck „Keine Möchtegern-Diktatoren“ mit sich.
Trump mit ungewöhnlicher Wahlkampftaktik: Will libertäre Stimmen gewinnen
Als Begründung, warum Trump gerade hier auf Wahlkampftour geht, führte Miller an: „Es wird Leute geben, die wollen, dass er dabei ist, und Leute, die ihn nicht dabei haben wollen, aber wir sind in der Offensive und werben um nicht-traditionelle Stimmen, um das Land zu vereinen.“ Miller ist sich sicher: „Präsident Trump wird zugutegehalten werden, dass er aufgetaucht ist und deutlich gemacht hat, dass er Stimmen von Mitgliedern der Libertären Partei und von Menschen, die sich selbst als eher libertär gesinnt betrachten, gewinnen will.“
Trump versuchte das Publikum nach den anfänglichen Schwierigkeiten auf seine Seite zu ziehen. Er inszenierte sich als libertär und führte Beispiele wie Steuerkürzungen und weniger Bürokratie an, für die er stehe und versprach eine libertäre „Taskforce“, die „rasch alle Fälle überprüfen wird, der zu Unrecht verfolgten politischen Gefangenen Joe Bidens.“
Trump bezeichnet die Verurteilten vom Sturm auf das Kapitol erneut als „Geiseln“
„Es wird mir eine große Ehre sein, die friedlichen Demonstranten vom 6. Januar oder, wie ich sie oft nenne, die Geiseln zu begnadigen.“ Hier bezieht sich Trump auf den Sturm auf das Kapitol vom 6. Januar 2021, als einige seiner Anhänger versucht hatten, die friedliche Machtübergabe an Präsident Biden nach dessen Wahlsieg gewaltsam zu verhindern.
Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht
Dann sprach der Präsident auch Ross Ulbricht an, Gründer der „Silk Road“, ein illegaler Online-Marktplatz, der harte Drogen wie Heroin oder LSD zum Verkauf anbot. Ulbricht wurde 2015 zu lebenslanger Haft verurteilt. Im Publikum waren viele Libertäre mit „Free Ross“-Schildern vor Ort, die für eine Freilassung Ulbrichts protestierten.
Das schien die Libertären nach den anfänglichen Buhrufen zu beruhigen und mehr auf Trumps Seite zu ziehen. Dennoch offenbarte sich Trumps Wahlkampfauftritt in Washington als Reinfall. Einige anwesende Libertäre äußerten sich nach dem Auftritt des Ex-Präsidenten gegenüber dem Guardian negativüber den 77-Jährigen und kritisierten seine Unterstützung der Pharmakonzerne während der Corona-Pandemie. Ob sich Trumps ungewöhnlicher Auftritt dennoch gelohnt hat? (sischr)