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„Natürlich ist ihm das peinlich“
Trump braucht dringend Geld – doch jetzt läuft ihm die Zeit davon
Die Justiz fordert von Donald Trump eine beachtliche Geldstrafe von einer halben Milliarde Dollar. Das könnte sein Imperium ins Wanken bringen.
New York City – Der ehemalige US-Präsident Donald Trump muss im Betrugsfall von New York die Summe von 464 Millionen Dollar zahlen. Hatte sein Rechtsteam zunächst angekündigt, eine Kaution von 100 Millionen Dollar zu hinterlegen, da die vollständige Geldbuße „exorbitant und strafend“ sei, wurde dieser Versuch von der Justiz inzwischen abgeschmettert. US-Medien zufolge hat Richterin Anil Singh am Mittwoch (28. Februar) entschieden, dass Trump die gesamte Summe, einschließlich der täglichen Zinsen von 111.984 Dollar, als eine Art Pfand hinterlegen muss.
Der Schuldenberg wird für den Republikaner daher immer größer; schon der Autorin E. Jean Carroll muss Trump im Verleumdungsprozess 83 Millionen Dollar zahlen. Wie Donald Trump eine halbe Milliarde Dollar aufbringen soll, stellt auch seinen Rechtsbeistand vor ein Rätsel.
Nun droht Generalstaatsanwältin Letitia James sogar, Trumps Immobilien zu pfänden, falls der Ex-Präsident die geforderte Summe bis zum 25. März nicht aufbringen kann. James hatte den Zivilprozess gegen Trump gestartet und sich dabei stets offensiv präsentiert. Dem 77-Jährigen bleiben also nur noch rund drei Wochen, um sich gegen das Urteil zu wehren.
Trumps Anwalt Kise: „Niemand hat 500 Millionen auf der hohen Kante“
Das genaue Vermögen von Donald Trump ist nicht bekannt. Er selbst bezeichnet sich seit Jahrzehnten als „Milliardär“ und gibt sich gerne als wohlhabender, erfolgreicher Geschäftsmann. Forbes schätzte sein Nettovermögen im Oktober 2023 auf 2,6 Milliarden Dollar. Trumps Anwalt Chris Kise nahm seinen Mandanten mehrfach in Schutz und behauptete, es sei vor allem „ein logistisches Problem“, eine solche Summe aufzutreiben.
„Niemand, auch nicht Jeff Bezos, Elon Musk und Donald Trump, hat fünfhundert Millionen Dollar auf der hohen Kante“, wird Kise von der Washington Post zitiert. Seine Anwälte argumentierten, dass es für Trump „unmöglich“ sei, eine Kaution in voller Höhe zu hinterlegen, und warnten, dass ohne eine Entlastung „wahrscheinlich Immobilien verkauft werden müssten, um unter dringenden Umständen Kapital zu beschaffen.“
Donald Trump benötigt einen Kredit – republikanische Großspender könnten aushelfen
Anstelle der Immobilien könnten auch in New York ansässige Banken aushelfen – das gilt jedoch eher als unwahrscheinlich. Auch die Deutsche Bank, die in der Klage der Generalstaatsanwältin genannt worden war, hatte bereits beschlossen, die Beziehungen zu Trump zu beenden. Der Rechtsanwalt Evan Gotlob setzte im Gespräch mit Forbes stattdessen auf den Nahen Osten und China.
„Es gibt viele Banken in den Vereinigten Arabischen Emiraten, der neuen Wall Street, sowie in Ländern wie Saudi-Arabien. Außerdem hat er enge Verbindungen zu China“, so Gotlob. „Das legt ihm zwar Handschellen an, schneidet ihm aber nicht die Beine ab.“ Selbst Trumps ehemaliger Handelsminister Wilbur Ross stimmte dem zu und sagte, dass „ausländische Banken“ Trump gerne helfen werden.
Sollte es Donald Trump nicht gelingen, eine Bank zu finden, die ihm einen Kredit in Millionenhöhe gewährt, könnte er versuchen, wohlhabende Sponsoren aus dem Kreise der Republikaner für sich zu gewinnen. Immerhin dürfte Trump die Vorwahlen in den USA gegen Nikki Haley für sich entscheiden und dann offiziell zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten gekürt werden – und für die Spender kann es nur nützlich sein, sich beim potenziellen nächsten US-Präsidenten beliebt zu machen.
Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht
Geht es nach Trumps früheren Anwalt Michael Cohen, entwickelt sich der Prozess ohnehin immer mehr zur Schmach für den 77-Jährigen. „Natürlich ist ihm das peinlich“, sagte Cohen im Gespräch mit dem US-Sender CNN. Die ständige Behauptung, mehrfacher Milliardär zu sein, gehe „offensichtlich auf sein Ego, sein Super-Ego zurück“. Diese Behauptungen, so Cohen, sei einfach nur eine weitere Lüge von Trump gewesen – und jetzt sei sie aufgedeckt worden.
Betrugsprozess: Trump Organization auf dem Prüfstand
Eine Gefängnisstrafe oder direkte Auswirkungen auf Trumps Bewerbung um das Präsidentenamt drohten in dem Zivilprozess nicht. Der Ex-Präsident ist derzeit allerdings noch in eine Reihe weiterer Verfahren verwickelt. Drei weitere Strafprozesse sind in Vorbereitung, unter anderem wegen des Vorwurfs versuchter Wahlmanipulation. Zudem laufen noch Zivilprozesse. (nak)