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Spionage-Ärger in der AfD

„Angebliche Zahlungen“ aus Russland und China: Vorermittlungsverfahren gegen Krah eingeleitet

Hat ein Mitarbeiter von AfD-Politiker Maximilian Krah Spionage für China betrieben? Die Partei will Stellung nehmen.

Update vom 25. April, 11.39 Uhr: Maximilian Krah wird zur Belastung für die AfD – der Spitzenplatz ist ihm bei EU-Wahl aber nicht mehr zu nehmen. Das ist Vorgabe des Europawahlgesetzes. Die gesetzliche Frist für eine Änderung der Listen zur Europawahl ist bereits am 18. März ausgelaufen. Krah bleibt also an der Spitze der Liste, ob die AfD das will oder nicht.

Krah würde auch dann weiter auf Platz eins der Kandidatenliste stehen, wenn er von sich aus als Spitzenkandidat zurücktreten würde. Allerdings hätte er die Möglichkeit, das gewonnene Mandat im Europaparlament nicht anzutreten.

Die Liste könnte zum jetzigen Zeitpunkt nur noch dann geändert werden, „wenn ein Bewerber oder Ersatzbewerber stirbt oder die Wählbarkeit verliert“. Der Verlust der Wählbarkeit tritt dann ein, wenn ein Kandidat strafrechtlich wegen eines Verbrechens zu mindestens fünf Jahre Haft verurteilt wurde.

Krah-Parteikollegin Limmer äußert sich zur AfD-Spionageaffäre

Update vom 25. April, 9.42 Uhr: Krahs AfD-Kollegin im EU-Parlament, Sylvia Limmer, hat jetzt in einem Deutschlandfunk-Interview gesagt, der Parteispitze seien die „Vorwürfe oder Ungereimtheiten“ rund um die Person Krah „in Gänze“ bekannt gewesen.

Auf Nachfrage erläuterte sie, dass es wiederholt Spekulationen zu Krahs Haltung zu China gab. Die entsprechenden, publizierten Reden könne man nachhören. Zudem sei Krah stets „massiv prorussisch“ gewesen, auch diese könne man den Medien entnehmen, sagte Limmer dem Deutschlandfunk.

Maximilian Krah nach dem Treffen mit der AfD-Fraktionsspitze am 24. April

Bundestag befasst sich mit AfD-Spionageaffäre

Update vom 25. April, 8.08 Uhr: Der Bundestag befasst sich heute mit den jüngsten AfD-Affären zu Spionage für China und Einflussnahme aus Russland. Auf Antrag der Ampel-Koalition hält das Parlament eine Aktuelle Stunde mit dem Titel „Bedrohung unserer Demokratie – Russland, China und die Rolle der AfD“ ab (14.40 Uhr). Anlass sind der Spionage-Verdacht gegen einen Mitarbeiter Krahs sowie der Fall Bryston.

Die AfD-Spitze im Wandel der Zeit: von Bernd Lucke bis Alice Weidel

Die AfD liegt in den Umfragen zur Bundestagswahl 2025 an zweiter Stelle.
Die AfD liegt in den Umfragen zur Bundestagswahl 2025 an zweiter Stelle. Anders als jahrelang üblich, gab es bei ihrem Bundesparteitag im Januar 2025 in Riesa kaum große Streitthemen. Auch die Mitglieder des AfD-Bundesvorstands verbreiteten Harmonie (von links nach rechts): Carsten Hütter, Alice Weidel, Tino Chrupalla, Peter Boehringer und Heiko Scholz. In Riesa beschloss die AfD ihr Wahlprogramm.  © Sebastian Kahnert/dpa
Auf dem Parteitag wurde Parteichefin Alice Weidel zur Kanzlerkandidatin gekürt.
Im Mittelpunkt des Parteitags stand Alice Weidel, die die AfD mit einer schrillen Rede auf den Wahlkampf einschwor. Vor allem mit ihrer rigorosen Wortwahl schien sie den Nerv der Partei zu treffen. So forderte sie Rückführungen im großen Stil: „Wenn es dann Remigration heißen soll, dann heißt es eben Remigration.“ Zuvor hatte sie diesen Begriff vermieden.  © Jens Schlüter/AFP
AfD-Bundesparteitag in Riesa
Tatsächlich ist nach Riesa rhetorisch kein Unterschied mehr zwischen Weidel und den Rechtsextremen auszumachen. Immer wieder gelang es ihr, die düstere AfD-Seele mit ihrer scharfen Wortwahl zu massieren. So prägte sie auch den irren Begriff ,,Windmühlen der Schande“.  © Sebastian Kahnert/dpa
AfD Parteitag 2013 in Berlin
Wie aber kam es zum Aufstieg der AfD? Los ging alles am 6. Februar 2013, als 18 Menschen im hessischen Oberursel (Taunus) die Partei „Alternative für Deutschland“ gründeten. Der erste AfD-Parteitag fand bereits am 14. April 2013 statt (im Bild). Bei der Bundestagswahl im selben Jahr erzielte die neue Partei aus dem rechten Spektrum auf Anhieb 4,7 Prozent – das beste Ergebnis, das eine neu gegründete Partei jemals bei ihrer ersten Bundestagswahl erzielen konnte.  © imago
Landesparteitag der AfD am 11. Januar 2014 in Gießen
Nahezu von Anfang begleiten Gegendemonstrationen die AfD-Veranstaltungen - wie hier der Landesparteitag am 11. Januar 2014 in Gießen. Der rechtspopulistischen Partei werden immer wieder Demokratie- und Europafeindlichkeit vorgeworfen. © imago stock&people
Dr. Konrad Adam, Journalist und Mitgebründer der Alternative für Deutschland (AfD)
Als einer der Gründungsväter der AfD gilt Konrad Adam. Der 1942 in Wuppertal geborene Journalist arbeitete für die Tageszeitungen FAZ und Welt. Zunächst war er Gründungsmitglied der eurokritischen Wahlalternative 2013 und wurde noch im selben Jahr einer von drei Bundessprechern der neu gegründeten AfD. Wie viele andere war Adam ursprünglich CDU-Mitglied, ehe er – vermutlich aus Enttäuschung über die als linksliberal wahrgenommene Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) – eine neue Heimat in der AfD fand. Zwei Jahre blieb Adam Bundessprecher, doch bereits im Dezember 2015 begann er, sich von der Partei zu distanzieren. 2020 kündigte er seinen Austritt aus der AfD an, der am 1. Januar 2021 in Kraft trat. © imago
Konrad Adam, Bernd Lucke und Alexander Gauland auf dem ersten Parteitag der AfD in Berlin.
Das bekannteste Gesicht der AfD-Gründungsphase gehört dem Mann mit erhobenen Armen: Bernd Lucke. Geboren 1962 in West-Berlin und aufgewachsen in Nordrhein-Westfalen, studierte Lucke Volkswirtschaftslehre und wurde später in Hamburg Professor. Mit 14 Jahren trat Lucke in die CDU ein und verließ die Union 33 Jahre später, weil er mit der Eurorettungspolitik nicht einverstanden war. Der Euro und die EU wurden zu den zentralen Kritikpunkten, die Lucke in den folgenden Jahren bezogen auf die Bundespolitik äußerte. Ergebnis dieser Kritik war zunächst die eurokritische Wahlalternative 2013, aus der am 14. April 2013 die AfD hervorging. © imago
rof. Dr. Bernd Lucke im Wahlkampf für die AfD
Bereits im September 2013 engagierte sich Prof. Dr. Bernd Lucke im Wahlkampf für die AfD, wie hier auf einer Veranstaltung in Magdeburg. © IMAGO/Zoonar.com/Axel Kammerer
Bernd Lucke als Vorsitzender der AfD auf einem Parteitag
Auch Bernd Luckes Zeit in der AfD war nur eine kurze. 2014 ging er noch als Spitzenkandidat der „Alternative für Deutschland“ in den Wahlkampf für die anstehende Europawahl. Bis 2019 war Lucke im Anschluss Mitglied im Europäischen Parlament. Doch bereits 2015 deutete sich an, dass Lucke im internen Machtkampf in der AfD den Kürzeren ziehen könnte. Führende Köpfe der AfD wie Björn Höcke gerieten in Konflikt mit dem Vorsitzenden. Lucke ging und trat 2015 aus der AfD aus. Er gründete die nächste Partei: die Allianz für Fortschritt und Aufbruch (ALFA). © imago
Olaf Henkel GER Berlin 20150112 Alternative für Deutschland Prof Hans Olaf Henkel Veranstaltun
Anfang 2014 wurde die AfD-Mitgliedschaft von Professor Hans-Olaf Henkel bekannt. Einen Namen machte sich Henkel als erfolgreicher Manager bei IBM. Später wechselte er auf die Verbandsebene und wurde Präsident des BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie). 2014 zog er für die AfD ins Europaparlament ein. Für ein Jahr war Henkel sogar stellvertretender Bundessprecher der „Alternative für Deutschland“. 2015 trat Hans-Olaf Henkel wieder aus der AfD aus. © imago
Hans-Olaf Henkel, hier mit Ehefrau Bettina und ihrer Zwillingsschwester Almut
Seinen Bruch mit der AfD begründete Hans-Olaf Henkel, hier mit Ehefrau Bettina und ihrer Zwillingsschwester Almut beim Bundespresseball 2019, mit dem Rechtsruck der Partei. Gegenüber dem WDR bezeichnete Henkel die AfD im Jahr 2015 als „eine Art NPD-light, vielleicht sogar identisch mit der NPD“. Sein Engagement bei der AfD sieht Henkel mittlerweile offenbar kritisch: „Wir haben ein Monster erschaffen.“ © VISTAPRESS / G. Chlebarov via www.imago-images.de
Deutschland Essen Grugahalle 4 Ausserordentlicher AfD Parteitag Bernd Lucke nach der Wahl von F
Auf Bernd Lucke folgte an der Parteispitze der AfD Frauke Petry. Die studierte Chemikerin wurde 1975 in Dresden geboren. 2013 war sie bereits neben Lucke eine der drei Parteisprecherinnen der AfD. Außerdem wurde sie im selben Jahr zur Vorsitzenden der AfD Sachsen gewählt.  © imago
Frauke Petry AfD
Im Juli 2015 schließlich kam es zum internen Machtkampf in der AfD, den Petry für sich entscheiden konnte. Doch schon zwei Jahre später war auch für sie wieder Schluss. Ende September 2017 trat sie aus der AfD aus und gründete wie Lucke ihre eigene kleine Partei: Petry nannte sie „Die blaue Partei“. © Michael Kappeler/dpa
Prof. Dr. Jörg Meuthen (M.), Bundessprecher der AfD, Deutschland, Berlin, Bundespressekonferenz, Thema: AfD - Zu den Bu
Ein ähnliches Schicksal wie Petry und Lucke ereilte auch Jörg Meuthen (Mitte). Der 1961 in Essen geborene studierte Volkswirt wurde 2015 zu einem der zwei Bundessprecher der AfD gewählt. 2019 gelang ihm der Sieg bei der Wahl zum ersten Bundesvorsitzenden der AfD. Doch schon 2021 erklärte Meuthen, nicht erneut für den Vorsitz kandidieren zu wollen. 2022 folgte dann der endgültige Austritt aus der Partei. Der ließ sich auf seine Niederlage im Machtkampf mit Björn Höcke und den rechtsextremen Kräften innerhalb der AfD zurückführen. © M. Popow/Imago
Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (PEGIDA)
Auftrieb erhielt die AfD auch durch ihre Nähe zur Pegida-Bewegung. Die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) demonstrierten ab 2014 in Dresden und später in weiteren Städten. Immer wieder schlossen sich AfD-Leute den Demonstrationen an, darunter 2018 in Chemnitz auch Björn Höcke. © Ralf Hirschberger/dpa
Beatrix von Storch, geborene Herzogin von Oldenburg
Auch Adel findet sich unter den Führungspersönlichkeiten der AfD: Beatrix von Storch, geborene Herzogin von Oldenburg, war einst bei der FDP und gehörte 2013 zu den Gründungsmitgliedern der AfD. Sie war von Dezember 2019 bis Juni 2022 stellvertretende Bundessprecherin ihrer Partei. Seit Oktober 2017 ist sie eine der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Bundestagsfraktion. © Moritz Frankenberg/dpa
Doris Fürstin von Sayn-Wittgenstein im Sitzungssaal des schleswig-holsteinischen Landesverfassungsgerichts.
Auch Doris Fürstin von Sayn-Wittgenstein wurde aus der AfD ausgeschlossen. Sayn-Wittgenstein soll für einen rechtsextremistischen Verein geworben haben, der auf der sogenannten Unvereinbarkeitsliste der AfD stand. Doch die 1954 geborene Rechtsanwältin wehrte sich erfolgreich gegen den Parteiausschluss, den ein Bundesschiedsgericht 2019 beschlossen hat. Im April 2021 urteilte das Landgericht Berlin, dass der Ausschluss aufgrund formaler Fehler unwirksam sei. Damit war sie wieder Parteimitglied. Im Februar 2024 zog der AfD-Bundesvorstand seine Berufung beim Berliner Kammergericht zurück, wodurch das Urteil rechtskräftig geworden ist.  © Marcus Brandt/dpa
Alexander Gauland, heute AfD-Mitglied, früher Herausgeber der Märkischen Allgemeinen Zeitung
Ein Urgestein der AfD, das all die personellen Wechsel überstanden hat und immer noch da ist: Alexander Gauland. Geboren 1941 in Chemnitz, war Gauland vor seiner aktiven politischen Karriere Herausgeber der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ). CDU-Mitglied wurde der gelernte Jurist bereits 1973, ab 1987 übernahm er verschiedene politische Ämter, vor allem für die Union in Hessen. CDU-Mitglied blieb Gauland bis 2013, ehe er die AfD mitgründete. Im Jahr 2017 wurde Gauland Bundessprecher der AfD (bis 2019). Von 2017 bis 2021 war er neben Alice Weidel einer von zwei Fraktionsvorsitzenden der Bundestagsfraktion. 2021 gab er dieses Amt wieder ab, blieb der Partei aber als Ehrenvorsitzender erhalten. © imago
AfD-Chefin Alice Weidel
Alice Weidels Aufstieg in der AfD begann mit ihrem Parteieintritt im Jahr 2013. Zwei Jahre später wurde sie bereits in den Bundesvorstand gewählt. 2017 ernannte sie die Partei zur Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl. Im selben Jahr wurde Weidel neben Alexander Gauland Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, die sie vier Jahre lang führte. © Sebastian Kahnert/dpa
Alice Weidel wohnt mit ihrer Partnerin Sarah Bossard
Alice Weidel wohnt mit ihrer Partnerin Sarah Bossard in einer eingetragenen Partnerschaft zusammen. Das Paar hat zwei Söhne. (Archivbild) © Michael Buholzer/dpa
Tino Chrupalla bei der AfD
Neben Alice Weidel machte in den vergangenen Jahren vor allem Tino Chrupalla bei der AfD von sich reden. Einst Mitglied der Jungen Union und nach eigenen Angaben langjähriger CDU-Wähler, trat Chrupalla 2015 in die AfD ein. 2017 zog er für die Rechtspopulisten in den Bundestag ein. Im selben Jahr wurde er zu einem von fünf stellvertretenden Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion gewählt. © imago
Tino Chrupalla neben Jörg Meuthen
Im Jahr 2019 wurde Tino Chrupalla neben Jörg Meuthen zum Bundesvorsitzenden der AfD.  © Julian Stratenschulte
Alice Weidel und Tino Chrupalla
In den Wahlkampf für die Bundestagswahl 2021 zog die AfD mit einer Doppelspitze, bestehend aus Alice Weidel und Tino Chrupalla. Beide stehen seitdem als Bundessprecherin und Bundessprecher an der Spitze der Partei.  © Kay Nietfeld/dpa
Björn Höcke war zwar nie Vorsitzender der AfD,
Björn Höcke war zwar nie Vorsitzender der AfD, gilt aber dennoch als einer der einflussreichsten Personen innerhalb der rechtspopulistischen Partei. Wie Chrupalla gibt auch er an, einst überzeugter Anhänger der CDU und Mitglied der Jungen Union gewesen zu sein. 2013 trat er der AfD bei. © Christoph Soeder/dpa
Björn Höcke den AfD-Landesverband
Ebenfalls 2013 gründete Björn Höcke den AfD-Landesverband in Thüringen. Kurze Zeit später kam es zum Streit mit dem damaligen Bundesvorstand der AfD, der 2017 sogar den Parteiausschluss Höckes beantragte. Den Machtkampf mit der alten Garde der AfD gewann aber Höcke. Er ist weiterhin Parteimitglied, während Widersacher wie Bernd Lucke, Frauke Petry oder Jörg Meuthen die Partei verlassen haben. © Sebastian Kahnert/dpa
André Poggenburg in Leipzig
Anders erging es da einem einstigen Verbündeten von Björn Höcke: André Poggenburg. Gemeinsam mit Höcke hatte der ehemalige Vorsitzende der AfD Sachsen-Anhalt 2015 ein Positionspapier des „AfD-Flügels“ verfasst und damit wie Höcke den Ärger der Parteiführung auf sich gezogen. 2019 plante der AfD-Bundesvorstand, Poggenburg für zwei Jahre von allen Parteiämtern auszuschließen. Dazu kam es nicht, denn Poggenburg trat kurz darauf aus der AfD aus und gründete in alter Tradition ehemaliger AfD-Politiker eine eigene Partei unter dem Namen „Aufbruch deutscher Patrioten – Mitteldeutschland“. Inzwischen ist er parteilos. © Sebastian Willnow/dpa
AfD-Parteitag Riesa - Proteste
Mit dem Aufstieg der AfD zur bundesweiten Größe und dem Einzug in zahlreiche Landesparlamente sowie den Deutschen Bundestag mehrte sich auch der Protest gegen die Rechtspopulisten. Der AfD-Bundesparteitag in Riesa im Januar 2025 wurde von zahlreichen Demonstrationen begleitet. © Daniel Wagner/dpa
AfD-Bundesparteitag in Riesa mit Alice Weidel
Die Proteste hielten die Delegierten auf dem AfD-Bundesparteitag aber nicht davon ab, Alice Weidel zur Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl 2025 zu ernennen. Die AfD stellt damit erstmals in ihrer Geschichte eine eigene Kanzlerkandidatin. © Sebastian Kahnert/dpa

Update vom 24. April, 18.27 Uhr: Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat zwei Vorermittlungsverfahren gegen den AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Maximilian Krah, zu möglichen Geldzahlungen aus dem Ausland eingeleitet. Wie ein Sprecher der Ermittlungsbehörde am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP bestätigte, geht es dabei um „angebliche Zahlungen“ aus russischen und chinesischen Quellen. Die Vorermittlungen dienen demnach der Prüfung, „ob sich überhaupt ein Anfangsverdacht wegen eines strafbaren Verhaltens einer Abgeordnetenbestechung“ ergebe.

Update vom 24. April, 13.55 Uhr: Angesichts der China-Spionageaffäre hat CSU-Generalsekretär Martin Huber die AfD aufgefordert, sich von Maximilian Krah zu trennen. Die AfD sei „die fünfte Kolonne Moskaus, sie ist der verlängerte Arm von Putin, und insofern ist völlig klar: Die AfD ist eine Gefahr für Deutschland“, sagte Huber den Sendern RTL und ntv.

Wie Bild und Spiegel Online berichten, soll Krah im anstehenden Wahlkampf in den Hintergrund treten. Er solle kaum mehr öffentliche Auftritte absolvieren und medial weniger aktiv sein, schreibt Spiegel Online.

Spionage: Verfassungsschutz warnt vor Naivität im Umgang mit China

Update vom 24. April, 12.53 Uhr: Klassische Spionage, Cyberangriffe, wirtschaftliche Abhängigkeiten schaffen, Technologie absaugen – deutsche Behörden beobachten verschiedene Methoden chinesischer Geheimdienste. Der Bundesverfassungsschutz (BfV) warnt jetzt vor Naivität im Umgang mit China.

Da, wo deutsche Manager zu optimistisch gewesen seien, „lasse sich beobachten, dass sich diese Unternehmen praktisch aufgelöst haben“, sagte BfV-Vizepräsident Sinan Selen heute zum Auftakt einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft (ASW).

Selen sagte, die chinesische Führung sei auf dem Weg zu ihrem langfristigen Ziel, der „Weltführerschaft“, unter anderem stark interessiert an Know-how zu Robotik, Luft- und Raumfahrt und Automatisierung. Der BfV-Vize erklärte, Abschottung sei keine Lösung. Notwendig sei es vielmehr, Risiken zu erkennen.

Update vom 24. April, 11.34 Uhr: Der Grünen-Europaabgeordnete Reinhard Bütikofer hat Maximilian Krah vorgeworfen, schon lange im EU-Parlament für China Partei ergriffen zu haben. Bütikofer bezeichnete den AfD-Politiker heute im Deutschlandfunk als „lautesten Vasall Chinas im Europäischen Parlament“.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass Herrn Krah unbekannt war, was sein Mitarbeiter treibt“, sagte Bütikofer. Auch bei ihm selbst sei im Juni 2021 der Verdacht entstanden, „dass die Gefahr besteht, dass sensible Informationen aus dem Europäischen Parlament abfließen in Richtung China“.

China habe sich „entschieden, die Europäer als nützliche Idioten an den Strippen von Washington zu verstehen“. Das land wolle diese Strippen kappen und selbst Dominanz gewinnen. Dafür suche Peking „nützliche Helfer und Vasallen“, meinte Bütikofer weiter.

Update vom 24. April, 11.03 Uhr: Die Bild will erfahren haben, dass es nun angeblich vor der Europawahl keine AfD-Wahlkampfauftritte mit Maximilian Krah geben soll. Das berichtet das Boulevard-Blatt unter Berufung auf einen nicht namentlich genannten „führenden AfDler“.

Fertig produzierte Videos sollten nicht ausgestrahlt werden, auch „Großplakate mit Max“ werde es nicht geben – auf diese habe man allerdings schon vorher aus Sparmaßnahmen verzichtet. „Vertraute von Chrupalla und Weidel“ sollen vor dem Krisentreffen in Berlin „stundenlang“ auf Krah eingeredet haben, heißt es bei Bild außerdem. Krah selbst hatte am Mittwoch bestätigt, dass er am Samstag beim Wahlkampfauftakt in Donaueschingen nicht mit dabei sein werde.

China-Spionage-Vorwürfe: 20-Minuten-Krisentreffen von Krah, Weidel und Chrupalla

Update vom 24. April, 10.31 Uhr: Das Treffen im AfD-Fraktionssitzungssaal dauerte nur rund 20 Minuten, und Maximilian Krah verließ den Raum anschließend alleine, wie die dpa berichtet. Die AfD-Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla führten heute ein Krisengespräch mit ihm wegen des China-Spionage-Verdachts gegen seinen Mitarbeiter.

Das Gespräch nannte Krah anschließend „sehr freundlich, konstruktiv, aber der Sache angemessen ernst“. Die beiden Parteichefs selbst wollten sich zunächst auf Nachfrage nicht äußern und verwiesen auf eine später geplante Stellungnahme.

Zeitungskommentar aus Italien: „Viel Material für Chinas Geheimdienste“

Update vom 24. April, 9.59 Uhr: Der Fall findet auch im Nachbarland Italien Aufmerksamkeit. So kommentiert die Corriere della Sera den China-Spionageverdacht gegen einen Krah-(Ex)-Mitarbeiter in ihrer heutigen Ausgabe so: „Die Seidenstraße ist für Krah offensichtlich ein ‚Weg des Friedens‘. Heikel erscheinen jedoch die Beziehungen zur Internationalen Abteilung der Kommunistischen Partei Chinas: Der deutsche Verfassungsschutz rät Politikern davon ab, weil es sich dabei um den verlängerten Arm der chinesischen Geheimdienste fürs Ausland handele.“

Weiter schreibt die italienische Zeitung: „Was könnte Agent G. Peking weitergegeben haben? Krah sitzt in Brüssel im Ausschuss für Außenhandel sowie in den Unterausschüssen für Sicherheit, Verteidigung und Menschenrechte. Dort gibt es unendlich viel Material für methodisches chinesisches Harken. Krah gibt sich überrascht, sagt aber, dass die ‚Entlassung (seines Mitarbeiters) eingeleitet‘ werde, sollten sich die Vorwürfe bestätigen. Dass man ihn von der Position des AfD-Spitzenkandidaten (für die Europawahl) verdrängen wolle, sagt niemand.“

Update vom 24. April, 9.44 Uhr: AfD-Politiker Krah hofft offenbar, dass Gras über die China-Spionage-Vorwürfe gegen seinen Ex-Mitarbeiter wächst. Er will weiter für die Europawahl kandidieren. Die Vorwürfe seien eine „unangenehme Angelegenheit“, und seine Partei „bemüht um eine größtmögliche Aufklärung“, sagte er jetzt dem Sender Welt TV. Er sehe aber „kein persönliches Fehlverhalten“, und betonte: „Wir müssen jetzt wieder über Europa reden. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.“ Seinem Mitarbeiter will er dagegen noch am Mittwoch kündigen.

Krah sagte laut afp weiter, dass er mit der AfD-Parteispitze übereingekommen sei, dass er trotz der Affäre Spitzenkandidat seiner Partei für die Europawahl bleibe. Er sei mit der Parteiführung übereingekommen, dass er am Samstag beim Wahlkampfauftakt in Donaueschingen nicht dabei sein werde, „aber ich bin und bleibe Spitzenkandidat“, sagte Krah am Mittwoch in Berlin.

Maximilian Krah. Spitzenkandidat der AfD für die anstehende Europawahl. (Archivbild)

AfD-Chefs beraten mit Krah über Vorgehen in Spionage-Fall

Update vom 24. April, 9.40 Uhr: Nach der Verhaftung eines Mitarbeiters von AfD-Europapolitiker Maximilian Krah wegen des Verdachts der Spionage für China sind die Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla am Mittwoch zu einem Krisengespräch mit ihrem Parteikollegen zusammengetroffen. Wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr, begann das Gespräch kurz nach 9.00 Uhr. Ein genauer Ort wurde nicht genannt. Es geht dabei um das weitere Vorgehen und mögliche Konsequenzen. Krah ist Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl. Es geht beispielsweise um die Frage, inwieweit Krah nun Wahlkampfauftritte wahrnehmen wird. Nach dem Gespräch war eine Stellungnahme geplant.

Update vom 24. April, 8.14 Uhr: Der wegen Spionageverdachts für China festgenommene Krah-Mitarbeiter befindet sich jetzt in Untersuchungshaft. Das hat laut der Nachrichtenagentur dpa die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe heute mitgeteilt. Ein Ermittlungsrichter habe demnach einen Haftbefehl wegen „geheimdienstlicher Agententätigkeit“ ausgestellt.

Update vom 24. April, 7.40 Uhr: Sechseinhalb Wochen vor der Europawahl ist der AfD-Spitzenkandidat massiv unter Druck geraten. Parteichef Tino Chrupalla hat die Festnahme eines Mitarbeiters Krahs als „beunruhigend“ bezeichnet – zumal schon seit Wochen Berichte über mögliche Verbindungen von Krah und seinem Parteikollegen Petr Bystron zu prorussischen Netzwerken für Aufsehen sorgen. Bystron ist die Nummer zwei auf der Kandidatenliste. Jetzt kommt noch das Thema TikTok hinzu.

Die Linke will die Internetplattform unter die Lupe nehmen. Die Tatsache, dass Maximilian Krah auf TikTok – einer chinesischen Plattform – eine große Reichweite genieße, während gleichzeitig sein eigener Mitarbeiter unter Verdacht der Spionage für China stehe, lasse „ernsthafte Fragen“ aufkommen, sagte Bundesgeschäftsführer Ates Gürpinar der Neuen Osnabrücker Zeitung (Ausgabe von heute).

Eine Frage, die sich aktuell ebenfalls stellt: Können Kandidaten von der Europawahlliste nachträglich einfach entfernt werden? Die Nachrichtenagentur dpa ordnet dazu ein: Grundsätzlich gelte, dass eine Änderung ausgeschlossen ist, wenn eine Partei ihre Wahlliste zur Frist des 18. März eingereicht hat.

China-Spionage? AfD-Spitzenkandidat Krah lehnt Rücktritt ab

Update vom 24. April, 5.40 Uhr: Der AfD-Europa-Spitzenkandidat Maximilian Krah hat nach den Spionagevorwürfen gegen einen seiner Mitarbeiter einen Rücktritt kategorisch abgelehnt. „Mir wird kein Fehlverhalten vorgeworfen. Wir müssen aufklären, was tatsächlich wahr ist“, sagte Krah am Dienstagabend dem Nachrichtenmagazin Politico. „Ich werde jetzt nicht für das vermeintliche Fehlverhalten meines Mitarbeiters in Sack und Asche gehen.“

Strack-Zimmermann fordert Rücktritt

Update vom 23. April, 22.52 Uhr: Wie reagiert die AfD auf die Spionagevorwürfe im Umfeld ihres Europawahl-Spitzenkandidaten? Wenige Stunden vor einem Krisengespräch mit Maximilian Krah hat Agnes Strack-Zimmermann (FDP) den Rücktritt des Rechtspopulisten gefordert. Nach menschlichem Ermessen müsste Krah seine Kandidatur niederlegen, sagte die FDP-Politikerin dem Tagesspiegel. Ein Mitarbeiter des AfD-Abgeordneten war zuvor wegen des Verdachts der Spionage für das chinesische Militär von der Polizei in Dresden verhaftet worden. Am Mittwoch (24. April) muss sich Krah dem Parteivorstand erklären.

Update vom 23. April, 15.30 Uhr: Die Ampel-Koalition hat eine aktuelle Stunde im Bundestag unter dem Titel „Bedrohung unserer Demokratie - Russland, China und die Rolle der AfD“ beantragt. Berichten der Nachrichtenagentur AFP zufolge, soll die Aktuelle Stunde infolge des Bekanntwerdens der Spionagevorwürfe gegen einen Mitarbeiter von Maximilian Krah (AfD) voraussichtlich am Donnerstag stattfinden.

AfD-Spitze will nach Spionagevorwürfen weitere Schritte mit Krah in Berlin beraten

Update vom 23. April, 15.22 Uhr: Nach den Spionagevorwürfen gegen einen Mitarbeiter des Spitzenkandidaten für die Europawahl der AfD, Maximilian Krah, hat die AfD-Spitze ein Gespräch mit Krah angekündigt. Der AfD-Co-Chef Tino Chrupalla sagte am Dienstag nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP, Krah sei auf dem Weg nach Berlin. Es werde noch am Dienstag oder „spätestens“ Mittwochfrüh ein Gespräch mit ihm geben, bei dem über weitere Schritte beraten werden soll. Die Parteispitze wolle sich spätestens am Mittwoch zu dem Fall äußern.

Update vom 23. April, 13.11 Uhr: Die Organisation Lobbycontrol hat Maximilian Krah (AfD) jetzt Versäumnisse bei der Aufklärung vorgeworfen. „Der Spionageverdacht gegen seinen Mitarbeiter ist bereits seit 2023 bekannt, Krah zog damals keine Konsequenzen“, erklärte Aurel Eschmann von Lobbycontrol. Krah sei als Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl „nicht mehr haltbar“, betonte Eschmann.

Ein Sprecher Krahs wies gegenüber der Nachrichtenagentur AFP den Vorwurf von Lobbycontrol zurück, dass der Spionageverdacht schon länger bestehe: „Das ist nicht der Fall, uns liegen keine verlässlichen Informationen vor.“

China-Spionage-Verdacht: EU-Parlament zieht Konsequenzen

Update vom 23. April, 12.39 Uhr: Das EU-Parlament hat in dem Fall Konsequenzen gezogen. „In Anbetracht der Schwere der Enthüllungen hat das Parlament die betreffende Person mit sofortiger Wirkung suspendiert“, sagte eine Sprecherin des Parlaments heute der Nachrichtenagentur AFP.

Update vom 23. April, 12.29 Uhr: Justizminister Marco Buschmann hat die Schwere des Falls hervorgehoben. „Sollte sich der Vorwurf bestätigen, trifft er das Herz unserer Demokratie“, erklärte der FDP-Politiker heute in Berlin.

„Abgeordnete und ihre Mitarbeiter stehen in besonderer Weise im Dienst unserer Demokratie – hier stehen Vorwürfe im Raum, die dem diametral entgegenlaufen.“ Falls sich der Verdacht gegen einen AfD-Mitarbeiter bestätigen sollte, müssten „harte Konsequenzen“ folgen.

China-Spionage? Krah äußert sich erstmals zu Mitarbeiter-Festnahme

Update vom 23. April, 11.37 Uhr: Maximilian Krah reagiert in der Causa zunächst zurückhaltend. Von der Festnahme eines Mitarbeiters habe er heute aus der Presse erfahren, schrieb der AfD-Politiker heute auf X. „Weitere Informationen liegen mir nicht vor. Die Spionagetätigkeit für einen fremden Staat ist eine schwerwiegende Anschuldigung. Sollten sich die Vorwürfe als wahr erweisen, würde dies die sofortige Beendigung des Dienstverhältnisses nach sich ziehen.“

Der Bild-Zeitung sagte der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, sein Mitarbeiter habe seiner Kenntnis nach nur „Kontakte zu offiziellen chinesischen Stellen in der Botschaft“ gepflegt.

Spionage-Vorwürfe gegen Krah-Mitarbeiter: Scharfe Kritik an AfD – „Überrascht gar nicht“

Update vom 23. April, 11.23 Uhr: Deutsche Politiker reagieren auf die Spionage-Vorwürfe gegen einen Mitarbeiter des AfD-Politikers Maximilian Krah. Die AfD mache „aus ihrer Verachtung für unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat“ keinen Hehl, sagte der Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz heute dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Das mache ihre Politiker offensichtlich sehr anfällig für Einflussnahme und Steuerung aus China und Russland. Für von Notz geht es dabei nicht um Einzelfälle: „All das hat Struktur und betrifft die ganze Partei.“

China-Spionage-Verdacht gegen AfD-Mitarbeiter: „Was kommt als Nächstes: Nordkorea?“

SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese sieht chaotische Zustände in der AfD. Der Rheinischen Post sagte er: „Erst die Vorwürfe schmieriger Geldzahlungen aus dem Kreml, jetzt mutmaßliche Spionage für China.“ Der Verrat sensibler Informationen an autoritäre Staaten schade Deutschland „massiv“, ergänzte Wiese und fragte. „Was kommt als Nächstes: Nordkorea?“

Ähnlich äußerte sich der FDP-Politiker Konstantin Kuhle Konstantin Kuhle: „Ob Russland oder China – wenn es um den Ausverkauf deutscher Interessen geht, ist die AfD ganz vorne mit dabei.“ Für Kuhle zeigt die Festnahme, dass nicht nur Wirtschaft und Militär, sondern auch die Politik im Fokus chinesischer Spionagetätigkeit stehe.

Der CDU-Politiker David McAllister (CDU) sprach im RBB von einem „ungeheuerlichen, sehr schwerwiegenden Vorgang“. Das passe allerdings zum Auftreten von Krah und der AfD, ergänzte McAllister: „Irgendwie überrascht einen das gar nicht.“

China-Spionage? SPD-Innenministerin Faeser zeichnet bedrohliches Szenario

Update vom 23. April, 10.45 Uhr: „Die Vorwürfe der Spionage für China sind äußerst schwerwiegend“, erklärte Innenministerin Nancy Faeser (SPD) jetzt zu dem Fall. „Wenn sich bestätigt, dass aus dem Europäischen Parlament heraus für chinesische Nachrichtendienste spioniert wurde, dann ist das ein Angriff von innen auf die europäische Demokratie.“ Sie forderte eine genaue Aufklärung.

Die Sicherheitsbehörden hätten die Spionageabwehr bereits massiv verstärkt, erklärte Faeser weiter. „So schützen wir uns gegen die hybriden Bedrohungen des russischen Regimes, aber auch vor Spionage aus China.“ Die aktuellen Ermittlungserfolge zeigten das, betonte die Innenministerin.

Spionage-Vorwürfe: Peking reagiert sofort

Update vom 23. April, 10.33 Uhr: Peking hat die Spionagevorwürfe im Zusammenhang mit der Festnahme eines Mitarbeiters des AfD-Europa-Abgeordneten Krah zurückgewiesen. Die Anschuldigungen dienten dazu, „China zu verleumden und zu unterdrücken“, erklärte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums jetzt. Es gehe darum, „die Atmosphäre der Zusammenarbeit zwischen China und Europa zu zerstören“.

„Sehr beunruhigend“: AfD reagiert auf Spionage-Verdacht

Update vom 23. April, 10.12 Uhr: Ein AfD-Sprecher hat die Meldungen über die Festnahme eines Mitarbeiters des AfD-Europaabgeordneten Maximilian Krah als „sehr beunruhigend“ bezeichnet. „Da uns derzeit noch keine weiteren Informationen zu dem Fall vorliegen, müssen wir die weiteren Ermittlungen des Generalbundesanwalts abwarten“, teilte der Sprecher laut der AFP heute weiter mit.

Verdacht der Spionage für China: Bundesanwalt bestätigt Festnahme in Dresden

Update vom 23. April, 9.35 Uhr: Die Polizei in Dresden hat den Mitarbeiter eines deutschen EU-Abgeordneten wegen des Verdachts der Spionage für China festgenommen. Wie der Generalbundesanwalt in Karlsruhe heute laut dpa mitteilte, wird ihm Agententätigkeit für einen ausländischen Geheimdienst in einem besonders schweren Fall zur Last gelegt.

Nach Medienberichten handelt es sich um einen Mitarbeiter des AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Maximilian Krah. Auf Krahs EU-Parlamentswebsite wird der Mann als akkreditierter Assistent aufgeführt.

Spionage für China? EU-Abgeordnetenmitarbeiter festgenommen

Erstmeldung: Dresden – Die Polizei hat in Dresden einen Mann wegen Spionageverdachts festgenommen. Es soll sich nach Informationen der ARD sowie der Zeit um einen Mitarbeiter des AfD-Europawahl-Spitzenkandidaten Maximilian Krah handeln.

Der Verdächtige soll für China spioniert haben. Der Generalbundesanwalt wirft ihm „geheimdienstliche Agententätigkeit“ vor. Es handelt sich laut den Berichten um einen 43 Jahre alten gebürtigen Chinesen. Er soll seit Jahren für den chinesischen Geheimdienst tätig sein.

Berichte: AfD-Mitarbeiter soll für China spioniert haben

Der Verdächtige besitzt mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft, hat in Deutschland studiert und war dann zunächst als Geschäftsmann tätig, berichtet die Zeit. Die Ermittler werfen ihm vor, die chinesische Exilopposition in Deutschland ausspioniert zu haben. Der Verdächtige soll im Team des AfD-Europa-Abgeordneten Krah arbeiten. Er habe Wohnorte in Brüssel als auch in Dresden, berichtet die ARD.

Bereits im Oktober 2023 hatte der Verfassungsschutz einem Bericht zufolge Sorge um verdächtige China-Kontakten von Krah geäußert.

Nach Festnahme dreier Deutscher: China weist Spionage-Vorwurf zurück

Die Enthüllungen kommen inmitten eines offensichtlichen Spionage-Problems in Deutschland: Am Montag (22. April) waren in Hessen und Nordrhein-Westfalen ein Mann und ein Ehepaar festgenommen worden. Einem der Beschuldigten wirft die Bundesanwaltschaft vor, in chinesischem Auftrag Informationen zu innovativen, militärisch nutzbaren Technologien beschafft zu haben. Dazu soll er sich der Eheleute bedient haben.

Allen drei Menschen werden geheimdienstliche Agententätigkeit und ein Verstoß gegen das Außenwirtschaftsgesetz vorgeworfen. Peking weist die Vorwürfe von sich.

Vom 6. bis zum 9. Juni findet die Europawahl statt. Gewählt werden die mehr als 700 Abgeordneten des Europaparlaments. Das Parlament ist eng an der europäischen Gesetzgebung beteiligt, zudem hat es ein Mitspracherecht bei der Zusammensetzung der nächsten EU-Kommission. Das fordert die AfD bei der Europawahl. (red mit Agenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Kay Nietfeld/dpa

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