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Bundestagswahl 2025

Bei Maischberger-Frage zu Schwarz-Grün wird Söders Stimme scharf: „Ich darf eine Meinung haben!“

Markus Söder im Talk von Sandra Maischberger vom 28. Januar
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Markus Söder im Talk von Sandra Maischberger vom 28. Januar

CSU-Chef Markus Söder bei „Maischberger“: AfD ausgeschlossen, die Grünen auch – welche Bündnisse will die Union nach der Bundestagswahl 2025?

Berlin – Gedankenspiele über mögliche Mehrheiten lassen aktuell die Köpfe rauchen. Nicht nur bezüglich der Migrations-Anträge der Union. So schließt CSU-Chef Markus Söder für die Zeit nach der Bundestagswahl 2025 Schwarz-Grün kategorisch aus. Klug von der Union?

Robert Habeck, Kanzlerkandidat von Die Grünen, echauffierte sich im Wahlkampf – wie zu erwarten – bereits. Er meinte, dass Söders Ausschluss „dämlich“ oder gar „gefährlich“ sei. Vorwürfe, die Sandra Maischberger dem Ministerpräsidenten Bayerns jetzt in ihrem ARD-Talk vorlegte und fragte: „Warum ist es aus Ihrer Sicht schlau, demokratische Mitbewerber auszuschließen?“

„Das ist meine Meinung einfach. Ich darf eine Meinung haben!“, ereiferte sich Söder. Und er bekräftigte – mit Blick auf die Österreich-Wahl – erneut, dass Schwarz-Grün aus seiner Sicht die Rechtspopulisten stärke.

Vor Bundestagswahl 2025: CSU-Chef Markus Söder im ARD-Talk „Maischberger“

Anzumerken ist: Das war nicht das Hauptthema des Gesprächs. Die längste Zeig ging es um die Konsequenzen aus der Messerattacke von Aschaffenburg. Sichtlich gereizt reagierte Söder dabei auf Anwürfe Maischbergers, er habe sich im Bayern-Wahlkampf 2018 – zum Beispiel mit dem Begriff „Asyltourismus“ – zu sehr der AfD angenähert.

Ob er diesen Fehler jetzt wiederhole?, fragte die Moderatorin. „Frau Maischberger, ein Kind ist ermordet worden! Und Sie diskutieren mit mir jetzt ernsthaft über das Jahr 2018?“, empörte er sich. Söder verteidigte zudem die neuen Migrationspläne von CDU-Chef Friedrich Merz auch gegen Kritik, für eine Mehrheit Stimmen der AfD in Kauf zu nehmen.

Söder vor Bundestagswahl 2025: „Brauchen keine Klimapolitik à la Die Grünen“

Unversöhnlich war der Tonfall auch bei der Frage nach Schwarz-Grün. Zunächst hatte Maischberger Söder nach seiner „Klimaruck“-Forderung von 2021 gefragt. Die bleibe, versicherte Söder, „aber wir brauchen keine Klimapolitik à la die Grünen“, und schon gar kein „Heizungsgesetz“.

Söder griff in seiner Kritik an Habeck auch eine kürzliche Kontroverse auf: „Stellen Sie sich mal vor, ich hätte mein Bild ans Brandenburger Tor projiziert.“ Dann hätte ihn anschließend „eine Runde von Psychologen“ analysiert, gab er sich überzeugt. Die „Bündniskanzler“-Projektion mit Habecks Konterfei auf das Münchner Siegestor hatte diesen Monat viel Kritik auf sich gezogen.

Markus Söder (CSU) reagiert bei „Maischberger“ auf Kritik von Daniel Günther (CDU)

Maischberger ließ in der Schwarz-Grün-Frage nicht locker und brachte CDU-Ministerpräsident Daniel Günther aufs Tapet, der in Schleswig-Holstein zusammen mit den Grünen regiert. Günther hatte jüngst bei „Markus Lanz“ (ZDF) beklagt, dass Söder ihm vorwerfe, für Schwarz-Grün zu werben. Das wies er von sich, betonte aber, die Union müsse „in der Lage sein“, mit anderen demokratischen Parteien zusammenzuarbeiten.

Er würde nie sagen, die Union könne nur mit den Grünen. Doch Söder behaupte, es gäbe in der CDU Leute, die das täten – „um dann zu sagen: ‚Ich bin derjenige, der es verhindern wird‘“, hatte sich Günther empört. Söders kühle Replik bei „Maischberger“ jetzt. „Wenn man anderen eine Empfehlung gibt, ist man glaubwürdig, wenn man sich selber daran hält.“

Bayerns Ministerpräsidenten seit 1945

Bundeskanzler Konrad Adenauer (mit Zylinder, CDU), Bundesratspräsident Karl Arnold (l, CDU) und Fritz Schäffer (r, CSU) bei der feierlichen Eröffnungssitzung des Deutschen Bundestages am 07.09.1949 in Bonn.
28. Mai 1945 – 28. September 1945: Fritz Schäffer (r, CSU) mit Konrad Adenauer (mit Zylinder, CDU), Bundesratspräsident Karl Arnold (l, CDU) bei der feierlichen Eröffnungssitzung des Deutschen Bundestages am 07.09.1949 in Bonn. © dpa
28. September 1945 – 21. Dezember 1946: Wilhelm Hoegner (SPD), ernannt durch die USA.
28. September 1945 – 21. Dezember 1946 (erste Amtszeit): Wilhelm Hoegner (SPD), ernannt durch die USA. © IMAGO/Rolf Poss
21. Dezember 1946 –
 14. Dezember 1954: Hans Ehard (CSU) mit Ehefrau Sieglinde.
21. Dezember 1946 – 14. Dezember 1954: Hans Ehard (CSU) mit Ehefrau Sieglinde. © IMAGO
14. Dezember 1954 – 16. Oktober 1957 (zweite Amtszeit): Wilhelm Hoenger (SPD) trat nach Verlust der Mehrheit im Landtag zurück.
14. Dezember 1954 – 16. Oktober 1957 (zweite Amtszeit): Wilhelm Hoenger (SPD) trat nach Verlust der Mehrheit im Landtag zurück. © IMAGO
16. Oktober 1957 – 26. Januar 1960: Hanns Seidel (CSU) überreicht General Lauris Norstad den Bayerischen Lowen.
16. Oktober 1957 – 26. Januar 1960: Hanns Seidel (CSU) überreicht General Lauris Norstad den Bayerischen Lowen. © IMAGO
26. Januar 1960 – 11. Dezember 1962 (zweite Amtszeit): Hans Erhard (CSU).
26. Januar 1960 – 11. Dezember 1962 (zweite Amtszeit): Hans Erhard (CSU). © IMAGO
11. Dezember 1962 – 7. November 1978: Ministerpräsident Alfons Goppel und Parteivorsitzender Franz Josef Strauß (beide CSU).
11. Dezember 1962 – 7. November 1978: Ministerpräsident Alfons Goppel, der aus Altersgründen zurücktrat, und Parteivorsitzender Franz Josef Strauß (beide CSU). © IMAGO
7. November 1978 – 3. Oktober 1988: Franz Josef Strauß (CSU) mit Münchens ehemaligem Oberbürgermeister Erich Kiesl.
7. November 1978 – 3. Oktober 1988: Franz Josef Strauß (CSU) mit Münchens ehemaligem Oberbürgermeister Erich Kiesl. © Heinz Gebhardt/IMAGO
3. Oktober 1988 – 19. Oktober 1988: Max Streibl (CSU) führte das Amt erst kommissarisch und trat dann in seiner offiziellen Amtszeit (19. Oktober 1988 – 28. Mai 1993) wegen der „Amigo-Affäre“ zurück.
3. Oktober 1988 – 19. Oktober 1988: Max Streibl (CSU) führte das Amt erst kommissarisch und trat dann in seiner offiziellen Amtszeit (19. Oktober 1988 – 28. Mai 1993) wegen der „Amigo-Affäre“ zurück. © IMAGO
28. Mai 1993 – 9. Oktober 2007: Edmund Stoiber (CSU) trat nach einem innerparteilichen Machtkampf zurück.
28. Mai 1993 – 9. Oktober 2007: Edmund Stoiber (CSU) trat nach einem innerparteilichen Machtkampf zurück. © IMAGO/Astrid Schmidhuber
9. Oktober 2007 – 27. Oktober 2008: Günther Beckstein (CSU) schied aus dem Amt, als die CSU bei der Landtagswahl 2008 einen deutlichen Stimmenverlust hinnehmen musste.
9. Oktober 2007 – 27. Oktober 2008: Günther Beckstein (CSU) schied aus dem Amt, als die CSU bei der Landtagswahl 2008 einen deutlichen Stimmenverlust hinnehmen musste. © IMAGO
27. Oktober 2008 – 13. März 2018: Horst Seehofer (CSU) gab das Amt ab, als die Ernennung zum Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat anstand.
27. Oktober 2008 – 13. März 2018: Horst Seehofer (CSU) gab das Amt ab, als die Ernennung zum Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat anstand. © Sammy Minkoff/IMAGO
13. März 2018 – 16. März 2018: Ilse Aigner (CSU) übernahm das Amt der Ministerpräsidentin kommissarisch.
13. März 2018 – 16. März 2018: Ilse Aigner (CSU) übernahm das Amt der Ministerpräsidentin kommissarisch. © Charles Yunck/IMAGO
Seit 16. März 2018: Markus Söder (CSU) ist Ministerpräsident von Bayern und CSU Vorsitzender.
Seit 16. März 2018: Markus Söder (CSU) ist Ministerpräsident von Bayern und CSU Vorsitzender. © IMAGO

Bayerns Ministerpräsident Söder bezeichnet sich als „Fan“ der SPD

Wenn die Union eine der zwei größeren Parteien – SPD und Grüne – jetzt schon so kategorisch ausschließe, würden „die Räume eng“, gab Maischberger zu bedenken. Darauf ging Söder nicht ein: „Ich glaube, dass es die Union schwächer macht, wenn sie Schwarz-Grün für sehr realistisch hält. Das ist unsere These und die wird auch in den neuen Ländern und im Süden sehr geteilt.“

Maischberger hakte nach, ob für die Union dann eine Minderheitsregierung infrage käme: „Sie suchen sich dann die Mehrheiten? Mal da, mal da?“ Wieder Ausweichen auf Seite Söders – „Je stärker wir werden, desto mehr können wir den Stempel aufdrücken“ – bis er zum Schluss doch eine konkretere These präsentierte: Wenn schon vorher gesagt werde, „im Grunde arbeiten wir sowieso alle irgendwie zusammen“, dann signalisiere das wenig Veränderungswillen, so Söder. Dann würden die Menschen Alternativen wählen. Und schob gleich hinterher: „Ich bin ja ein Fan der SPD – das ist auch ein dicker Brocken.“ (frs)

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