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Scholz auf TikTok
Nach Lauterbach auch Scholz bei TikTok: „Ich tanze nicht“
Der AfD will der Bundeskanzler die TikTok-Bühne nicht überlassen. Nun startet er, trotz Datenschutzbedenken, selbst auf der Plattform. Star seines ersten Videos: Eine Aktentasche.
Berlin – Drei Wochen nach Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), zieht nun auch Bundeskanzler Olaf Scholz mit einem TikTok-Kanal nach. Wie das Presseamt der Bundesregierung bekannt gab, ist der Kanal @TeamBundeskanzler am Montag (8. März) auf der Video-Plattform TikTok gestartet. Zum ersten Video des Kanzlers schreibt das Team „Wir sind genauso überrascht wie ihr! (Und ja, der Bundeskanzler ist jetzt wirklich auf TikTok)“.
Der Star im ersten Video ist jedoch nicht wirklich der Kanzler selbst, sondern vielmehr seine Aktentasche. Der Politikberater und Blogger Martin Fuchs schreibt zu Scholz erstem TikTok-Auftritt auf der Plattform X: „Kann man so machen, auch wenn ich mir etwas mehr Inhalt und Emotion gewünscht hätte, meinetwegen auch den Inhalt der Aktentasche.“ Fuchs untersucht die Social-Media Auftritte unter anderem von Parteien und Abgeordneten des Bundestages und EU-Parlaments. Auf die Strategie des Teams des Kanzlers sei er gespannt. Scholz hat auf X, wo er seit 2022 aktiv ist, bereits ein Versprechen bezüglich seines TikTok-Auftritts abgegeben. „Ich tanze nicht“, schreibt Scholz dort.
Datenschutzkritik an TikTok: EU-Kommission und Europa-Parlament haben die App auf Diensthandys verboten
Unabhängig von der Qualität des ersten TikTok-Auftritts des Kanzlers gibt es auch kritische Stimmen zu möglichen Sicherheitsrisiken. TikTok gehört dem chinesischen Konzern Bytedance, der unter Verdacht steht, Daten von Nutzerinnen und Nutzern an Regierungsstellen in Peking weiterzugeben. Per Gesetz wird in den USA versucht, einen Eigentümerwechsel der Plattform zu erwirken. Wenn Bytedance die Plattform nicht verkauft, droht dem Gesetzesentwurf zufolge in den USA ein TikTok-Verbot.
Nach der EU-Kommission hat auch das Europäische Parlament die Nutzung der App für Beschäftigte der Institutionen auf deren Diensthandys verboten. Dabei sei es Abgeordneten auch dringend empfohlen worden, TikTok auch von privaten Geräten zu löschen, berichtete Deutschlandfunk.
Sicherheitsbedenken bei Scholz TikTok-Kanal
Gegenüber dem Tagesspiegel sagte der Experte für Cyberkriminalität am Hasso-Plattner-Institut Martin Wolff, das Problem sei der Zugriff der App auf das Handy der Nutzerinnen und Nutzer. Dabei würden alle Bewegungsdaten gespeichert, erklärte Wolff. Dabei erfasse die App, „mit wem der Nutzer interagiert, wann, wie, wo und so weiter.“
Scholz‘ Kanal wird nicht vom Kanzler selbst, sondern von dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA) betrieben. Wie der Tagesspiegel berichtet, habe das BPA keine Auskunft darüber geben wollen, wie sichergestellt würde, dass Informationen wie die über den Aufenthaltsort des Kanzlers nicht gesammelt würden.
EU-Kommission untersucht Kinder- und Jugendschutz bei TikTok
Gegenüber TikTok gibt es neben dem Datenschutz auch andere Bedenken. Die Europäische Kommission hat im Februar ein förmliches Verfahren gegen TikTok eingeleitet. Dabei solle überprüft werden, ob die Betreiber der App gegen das Gesetz über digitale Dienste verstoßen haben. Der Kommission zufolge gehe es dabei insbesondere um „Jugendschutz, Transparenz bei Werbung, Datenzugang für Forscher sowie Risikomanagement in Bezug auf süchtig machendes Design und schädliche Inhalte“.
Kampf gegen AfD-Erfolg auf TikTok: Politiker und Parteien ziehen nach
Der Account des Bundeskanzlers ist neben dem des Gesundheitsministeriums der einzig offizielle TikTok-Account der Bundesregierung. Das geht aus der Untersuchung von Fuchs hervor. Aber auch eine Reihe von Parteien sowie Politikerinnen und Politikern ist auf der Plattform vertreten. Über die Präsenz der AfD auf TikTok wurde in den vergangenen Wochen besonders im Zusammenhang mit Maximilian Krah, dem Spitzenkandidaten der AfD für die Europawahl, berichtet. Zuletzt hat die Plattform die Reichweite des AfD-Politikers gedrosselt, weil seine Inhalte gegen die Richtlinien TikToks verstoßen haben sollen.
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
Besonders mit Blick auf die Europa-Wahl im Juni 2024 scheint in der deutschen Parteienlandschaft Konsens darüber zu herrschen, dass man die Plattform und damit besonders das junge Publikum nicht der AfD überlassen wolle. So sind seit 2024 auch SPD und CDU auf TikTok zu finden. Und auch Scholz habe die AfD-Präsenz auf Social Media als Grund angeführt, nun auf TikTok mit sein Team mitzumischen. Das sagte Scholz Berichten des Tagesspiegel zufolge bei einem Bürgerdialog.
Im zweiten TikTok-Video von teambundeskanzler erklärt der Pressesprecher, der Kanal sei auch dazu da, Einblick in die Arbeit des Kanzlers geben und „einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen“. (pav)