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Angebot bei Generaldebatte

Scholz‘ Krisen-Plan: Was der „Deutschlandpakt“ beinhaltet – und warum der Begriff für Ärger sorgt

Der Kanzler sucht den Schulterschluss: Mit einem Deutschlandpakt will Scholz raus aus der Krise – zusammen mit der Union. Der Begriff sorgt für Ärger.

Berlin – Die CDU teilt aus, die Ampel keilt zurück: Nach monatelangen Streitereien will die Bundesregierung dieses Muster durchbrechen. So hat Kanzler Olaf Scholz (SPD) in der Generaldebatte im Bundestag am Mittwoch (6. September) den Schulterschluss mit der Opposition gesucht und der Union einen „Deutschlandpakt“ vorgeschlagen. „Das geht so nicht weiter“, sagte der Regierungschef in Richtung der Union und fügte hinzu: „Wir brauchen eine nationale Kraftanstrengung. Also lassen Sie uns unsere Kräfte bündeln.“ Doch inwieweit spielt die Union da mit? Der Kanzlerrede vorausgegangen waren heftige Angriffe. Und inwieweit ist das Scholz-Angebot aufrichtig?

Generaldebatte im Bundestag: Scholz schlägt Deutschlandpakt vor

Am Mittwochmorgen war der Bundestag zu seiner Generaldebatte zur Beratung des Haushaltes zusammengekommen. Bereits im Vorfeld hatte der Entwurf von Finanzminister Christian Lindner (FDP) wegen harter Einschnitte für große Diskussionen gesorgt – innerhalb der Ampel, aber auch bei der Opposition. Zum Auftakt, also noch bevor Scholz sein Angebot zum Deutschlandpakt unterbreitete, nutzte Oppositionschef Friedrich Merz (CDU) als erster Redner seinen Auftritt für eine Abrechnung mit der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung.

Debatte um Bundeshaushalt nutzt Merz zur Generalabrechnung

„Nach all dem, was wir bisher dazu gehört und gelesen haben, wird auch der Bundeshaushalt für das Jahr 2024 dieser fundamentalen Herausforderung einer tatsächlichen Zeitenwende nicht gerecht“, kritisierte der CDU-Vorsitzende. Die Union streite aber nicht nur über Details des Haushaltes, sondern widerspreche ganz grundsätzlich dem Staatsverständnis der Ampel.

Lädt die Opposition zum Deutschlandpakt ein: Kanzler Olaf Scholz (SPD) bei der Generaldebatte im Bundestag.

Merz kritisierte überbordende Bürokratie, das Gebäudeenergiegesetz und verlangte Technologieoffenheit im Gebäude- und Verkehrssektor. Er warf Scholz vor, mit den Plänen für eine Kindergrundsicherung und dem Bürgergeld einen bevormundenden, alles regulierenden und paternalistischen Staat ausbauen zu wollen.

Digitalisierung, Erneuerbare Energie, Wohnungsbau: Deutschlandpakt soll Tempo erhöhen

Doch Scholz wies die Attacke von Friedrich Merz zurück. Statt zum Gegenangriff auszuholen, schlug er der demokratischen Opposition einen Deutschland-Pakt zur raschen Modernisierung des Landes vor. Der Pakt solle Deutschland schneller, moderner und sicherer machen. Tempo statt Stillstand, Handeln statt Aussitzen, Kooperation statt Streiterei – das sei das Gebot der Stunde. „Zu viel ist in den vergangenen Jahren auf die lange Bank geschoben worden“, kritisierte Scholz. „Die Bürgerinnen und Bürger sind diesen Stillstand leid. Und ich bin es auch“, betonte er. „Nur gemeinsam werden wir den Mehltau aus Bürokratismus, Risikoscheu und Verzagtheit abschütteln, der sich über Jahre, Jahrzehnte hinweg über unser Land gelegt hat.“

Deutschlandpakt: Stammt der Begriff eigentlich von der NPD?

Ärger könnte Scholz nur wegen der Begrifflichkeit drohen. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtete, ging ein Raunen durch den Plenarsaal, als der Kanzler das Angebot unterbreitete. Denn das Wort ist nicht ganz unbelastet. So sollen unter dem Schlagwort rechtsextreme Parteien in Deutschland vor fast 20 Jahren einmal versucht haben, gemeinsame Sache zu machen.

NPD und der Deutschlandpakt

Der Begriff „Deutschlandpakt“ ist belastet. Laut einem RND-Bericht versuchten die rechtsextremen Parteien NPD und DVU im Jahr 2005 ein gleichnamiges Bündnis ins Leben zu rufen. So wurde vereinbart, bei Wahlen in den Bundesländern nicht zugleich anzutreten und sich stattdessen gegenseitig unterstützen zu wollen. Wirklich von Erfolg gekrönt war das Projekt aber nicht.

Doch unabhängig von der Begrifflichkeit ist der Deutschlandpakt für Scholz wichtig. Zuletzt war die Ampel-Koalition in den Umfragen massiv abgestürzt. Alle drei Regierungspartner liegen aktuell hinter der AfD und der Union. Dies wird zurückgeführt auf die vielen koalitionsinternen Streitigkeiten bei der Energiewende, der Kindergrundsicherung oder dem Atomausstieg. Aber auch die permanenten Angriffe von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und CDU-Chef Merz, die die Grünen zu ihrem Hauptgegner erkoren haben.

Fest steht, dass die Bundesregierung zur Halbzeit der Legislaturperiode ihren eigenen Zielen hinterherhinkt. Vor allem die Großprojekte stehen in der Warteschlange und kommen kaum voran. Bei einer Kabinettsklausur in Meseberg versuchte die Bundesregierung bereits, mehr Schwung in die Vorhaben zu bringen.

Lange Liste an Projekten: Was Scholz mit dem Deutschlandpakt lösen will

  • Wirtschaftswunder: Das versprach Olaf Scholz erst im März dieses Jahres. Angesichts der hohen Investitionen in den Klimaschutz rechnet er mit Wachstumsraten wie einst in den 1950er Jahren. Doch die Realität sieht aktuell anders aus. Derzeit schrumpft das Bruttoinlandsprodukt und der Internationale Währungsfonds (IWF) bescheinigt Deutschland den letzten Platz im Ranking der großen Industrienationen.
  • 400.000 neue Wohnungen: Das Ankurbeln des Wohnungsbaus war ein zentrales Regierungsversprechen von Scholz im Wahlkampf, um in den Ballungsräumen den Druck auf die Mieten zu nehmen. Doch teure Baumaterialien, Lieferengpässe und hohe Baukredite machen das Erreichen des Ziels fast unmöglich. 2022 wurden nur 295.000 neue Wohnungen pro Jahr gebaut. Ob die ausgegebene Marke 2024 oder 2025 erreicht werden kann, gilt ebenfalls angesichts der allgemeinen Entwicklungen als zunehmend unrealistisch – das räumte Bauministerin Klara Geywitz (SPD) vor Kurzem selber ein.
  • Ausbau der Windkraft: Weniger Bürokratie, Beschleunigung bei der Planung – beim Ausbau der Erneuerbaren spricht Scholz gerne vom Deutschlandtempo. Sein Ziel: Vier bis fünf neue Windräder – pro Tag. Das wäre pro Jahr ungefähr 1300 neue Anlagen. Im ersten Halbjahr 2023 wurden aber nur 331 an Land und drei auf See errichtet. Hier ist also noch viel Luft nach oben.
  • 15 Millionen E-Autos: Dieses Ziel hat die Koalition bis zum Jahr 2030 ausgegeben. Doch auch in diesem Bereich müsste die Steigerungsrate enorm anziehen. Aktuell sind auf deutschen Straßen 1,2 Millionen elektrische Pkw unterwegs, was einem Anteil an allen Fahrzeugen von 2,4 Prozent entspricht. Laut der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch-Gladbach sollte die Bundesregierung eher von einem Wachstumsziel von sieben bis acht Millionen E-Autos rechnen.
  • Klimageld: Laut Koalitionsvertrag will die Ampel-Koalition einen Ausgleich für die Verteuerung von Energie über den CO₂-Preis erreichen. Bis 2030 steigt dieser bis 2025 von aktuell 30 auf 50 Euro je Tonne. Doch obwohl das Vorhaben fest verankert ist, hat die Koalition bislang keine gemeinsame Linie darüber gefunden, wie, wann und wie hoch die Kompensation sein soll.
  • Industriestrompreis: Im Juni 2021 hatte Scholz im heraufziehenden Wahlkampf einen Industriestrompreis von vier Cent in Aussicht gestellt. Doch durch die Ukraine- und Energiekrise und nach der Abschaltung der Atomkraftwerke liegt er weit über dieser Grenze. Nun warnt Scholz vor einem Absenken durch eine Dauersubvention. Innerhalb seiner Partei macht er sich dadurch nicht nur Freunde.
  • Zeitenwende: Nach dem Überfall von Russland auf die Ukraine versprach Olaf Scholz die massive Verstärkung der Landesverteidigung. Zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes sollten künftig in die Verteidigung fließen. Die Nato hatte dies schon lange gefordert. Doch nach der Ankündigung erfolgte ein Stopp durch den grünen Koalitionspartner. Der Kompromiss: Das Zwei-Prozent-Ziel muss nur im Durchschnitt von fünf Jahren erreicht werden.

Im Bundestag nannte Scholz nun noch einmal konkrete Schwerpunkte, bei denen er sich einen Schulterschluss vorstellen kann. Dies sind: der Ausbau der Energieversorgung, der Wohnungsbau, die Modernisierung und Digitalisierung der Infrastruktur, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und eine schnellere und unkomplizierte Verwaltung. „Niemand kann zufrieden sein, wenn Deutschlands Wirtschaft nicht wächst“, sagte Scholz. „Doch wir werden strukturelle Probleme nur mit strukturellen Antworten lösen.“ Neben der Opposition sieht er auch die Länder und Kommunen in der Pflicht.

Nehmen CDU und CSU den Deutschlandpakt an?

Doch wie reagiert die Opposition auf das Deutschlandpakt-Angebot der Ampel? Während Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer den Vorschlag auf „Ernsthaftigkeit prüfen“ und dann auch annehmen will, konnte sich CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt einen Seitenhieb nicht verkneifen. Die Union sei durchaus bereit, aber dieses Angebot zeige auch deutlich, „dass die Gemeinsamkeiten in Ihrer Koalition ganz offensichtlich beendet sind“, sagte der Chef der CSU-Abgeordneten. „Sie machen uns ein Angebot, weil Sie in ihrer eigenen Ampel für zentrale Fragen keine Mehrheit mehr sehen, Herr Bundeskanzler.“

Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit

Olaf Scholz spricht zur Energiepolitik.
Olaf Scholz (SPD) ist der neunte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Politisch wird er dem konservativen Flügel der Sozialdemokraten zugerechnet. Lange Zeit galt er als reiner „Scholzomat“ – ein Spitzname, den er sich wegen seiner mechanisch wirkenden Sprechblasen in seiner Zeit als Generalsekretär unter Kanzler Gerhard Schröder verdiente. Kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine kündigte er in einer Sondersitzung des deutschen Bundestages einen Wandel der deutschen Politik an: „Wir erleben eine Zeitenwende.“  © Britta Pedersen/dpa
Robert Habeck auf Deutschlandtour.
Robert Habeck ist Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz im Kabinett Scholz sowie Stellvertreter des Kanzlers. Vom 27. Januar 2018 bis zum 14. Februar 2022 hatte er zusammen mit Annalena Baerbock den Bundesvorsitz der Partei Bündnis 90/Die Grünen inne. Habeck ist auch als Schriftsteller tätig. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Andrea Paluch veröffentlichte er mehrere Romane, u.a. Hauke Haiens Tod (2001). © Soeren Stache/dpa
Jörg Kukies kommt zu Beginn der Sitzung des Bundeskabinetts im Kanzleramt.
Am 7. November 2024 hat Jörg Kukies das Amt des Finanzminister übernommen. Der Sozialdemokrat Kukies ist derzeit Staatssekretär im Kanzleramt und gilt als einer der wichtigsten Berater von Kanzler Scholz. Er ist sein Mann für Wirtschaft und Finanzen und verhandelt für ihn die Abschlussdokumente der G7- und G20-Gipfel.  © Michael Kappeler/dpa
Christian Lindner im Kanzleramt in Berlin am 27. Juli 2022.
Christian Lindner ist Bundesminister der Finanzen im Kabinett Scholz. Der FDP-Politiker ist seit dem 7. Dezember 2013 Bundesvorsitzender der Liberalen. Schon 2017 sah es lange so aus, als würde die FDP an der Regierung beteiligt sein. Doch nach vierwöchigen Sondierungsgesprächen zur Bildung einer Jamaika-Koalition erklärte Lindner die Verhandlungen schließlich für gescheitert. Seine Begründung: „Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren!“ © Emmanuele Contini/Imago
Nancy Faeser (SPD), alte und neue Landesvorsitzende der SPD in Hessen und Bundesinnenministerin, freut sich über ihre Wiederwahl.
Nancy Faeser führt im Kabinett Scholz als erste Frau das Bundesministerium des Innern und für Heimat. Die Juristin ist seit dem 2. November 2019 Vorsitzende der SPD Hessen. Zuvor war sie 16 Jahre lang Abgeordnete des Hessischen Landtags und ab 2019 als Vorsitzende der hessischen SPD-Fraktion auch Oppositionsführerin. Zudem war sie Spitzenkandidatin der SPD bei der Landtagswahl in Hessen 2023. Als Abgeordnete im Landtag erhielt sie zwei Drohbriefe, die mit NSU 2.0 unterschrieben waren. © Andreas Arnold/dpa
Annalena Baerbock ist im Kabinett Scholz Bundesministerin des Auswärtigen. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt innehat. Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie als Kanzlerkandidatin der Grünen an, die sich aber mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen mit Platz drei hinter SPD und Union begnügen mussten. Von Januar 2018 bis Februar 2022 war sie gemeinsam mit Robert Habeck Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.
Annalena Baerbock ist im Kabinett Scholz Bundesministerin des Auswärtigen. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt innehat. Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie als Kanzlerkandidatin der Grünen an, die sich aber mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen mit Platz drei hinter SPD und Union begnügen mussten. Von Januar 2018 bis Februar 2022 war sie gemeinsam mit Robert Habeck Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. © Thomas Imo/Imago
Marco Buschmann FDP, Bundesjustizminister, stellt Eckpunktepapier zum Selbstbestimmungsgesetz vor.
Marco Buschmann war bis zum 7. November 2024 Bundesminister der Justiz im Kabinett Scholz. Der FDP-Politiker war von Oktober 2017 bis Dezember 2021 Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion. Im Herbst 2020 warnte er während der Corona-Pandemie vor einer Verfassungskrise. Buschmann war auch Mitkoordinator der erfolgreichen Verfassungsklage der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und FDP gegen den Berliner Mietendeckel. Nach dem Rauswurf von Finanzminister Christian Lindner verließ Buschmann die Ampel.  © Jürgen Heinrich/Imago
Volker Wissing, Bundesverkehrsminister FDP, vor der Kabinettssitzung im Berliner Kanzleramt Bundeskanzleramt in Berlin
Volker Wissing wurde nah dem Ampel-Aus für sein Ausscheren aus dem Kurs von FDP-Parteichef Christian Lindner belohnt. Der Bundesminister für Digitales und Verkehr erhielt zusätzlich das Justizressort. Einer der letzten großen Ampel-Fans in der FDP zog nach dem Koalitionsbruch Konsequenzen: In einem beispiellosen Schritt trat er aus der Partei aus und bleibt bis zu den geplanten Neuwahlen als Parteiloser im Amt. Der Jurist war vom 19. September 2020 bis zum 23. April 2022 Generalsekretär der FDP. Wissing gibt als Hobby Weinbau an, vor allem im familieneigenen Weingut.  © Stefan Boness/Imago
Hubertus Heil besucht die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Berlin-Spandau.
Hubertus Heil ist im Kabinett Scholz Bundesminister für Arbeit und Soziales – ein Amt, das der SPD-Politiker bereits seit dem 14. März 2018 innehat. Heil ist seit Dezember 2019 stellvertretender Bundesvorsitzender der Sozialdemokraten. Von November 2005 bis November 2009 und von Juni bis Dezember 2017 war er Generalsekretär seiner Partei. Heil spricht sich für einen Mindestlohn von mindestens 12 Euro aus, eine Erhöhung des Rentenalters auf über 67 Jahre lehnt er ab. © M. Popow/Imago
Boris Pistorius ist als Nachfolger von Christine Lambrecht ins Chefbüro des Verteidigungsministeriums im Bendlerblock gerückt. Pistorius gehört dem SPD-Parteivorstand an und gilt als erfahrener Polit-Manager. Von 1980 bis 1981 absolvierte er seinen Wehrdienst, anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. Pistorius war zuvor seit 2013 Innenminister in Niedersachsen.
Boris Pistorius ist als Nachfolger von Christine Lambrecht ins Chefbüro des Verteidigungsministeriums im Bendlerblock gerückt. Pistorius gehört dem SPD-Parteivorstand an und gilt als erfahrener Polit-Manager. Von 1980 bis 1981 absolvierte er seinen Wehrdienst, anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. Pistorius war zuvor seit 2013 Innenminister in Niedersachsen. © Michael Kappeler/dpa
Verteidigungsministerin Lambrecht besucht Marder-Kompanie
Bis zum 19. Januar 2023 hatte Christine Lambrecht das Amt der Verteidigungsministerin inne. Die SPD-Politikerin stand zumeist unter einem immensen Druck. Kritische Stimmen warfen ihr fehlende Sachkenntnis, die schleppend angelaufene Beschaffung für die Bundeswehr, aber auch ihr Auftreten in der Öffentlichkeit vor. Irritation rief schließlich eine Neujahrsbotschaft hervor, in der sie begleitet von Silvesterfeuerwerk in Berlin über den Ukraine-Krieg sprach. © Robert Michael/dpa
Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft läuft beim Treffen der G7 Agrarminister zum Eingang des Schlosses Hohenheim.
Cem Özdemir ist Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft im Kabinett Scholz. Özdemir ist der erste Bundesminister mit türkischem Migrationshintergrund. Von November 2008 bis Januar 2018 war er Bundesvorsitzender der Grünen. Im Dezember 2021 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des gemeinnützigen Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ gewählt. Nach dem Ampel-Aus übernahm er auch das Ministerium für Bildung und Forschung.  © Bernd Weißbrod/dpa
Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, spricht beim hybriden Gipfeltreffen „Women7-Summit“.
Elisabeth „Lisa“ Paus ist seit dem 25. April 2022 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Kabinett Scholz. Sie ist die Nachfolgerin von Anne Spiegel, die zuvor von diesem Posten zurückgetreten war. Paus gehört zum linken Parteiflügel der Grünen. Sie ist seit 2009 Abgeordnete im Deutschen Bundestag.  © Bernd von Jutrczenka/dpa
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergibt im Schloss Bellevue anlässlich des Amtswechsels im Bundesfamilienministerium die Entlassungsurkunde an Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen), bisherige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Vorgängerin von Lisa Paus war Anne Spiegel, die am 25. April 2022 die Entlassungsurkunde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erhielt. „Es war zu viel“, hatte die Grünen-Politikerin vorher bekennen müssen. Ihr Verhalten als Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität in Rheinland-Pfalz nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 wurde vom Untersuchungsausschuss des Landtags bis ins Detail untersucht. Die Kritik wurde zum Sturm – ihr Amt als Bundesfamilienministerin gab Spiegel deshalb auf. In ihrer Rücktrittserklärung betonte Spiegel, dass sie das Amt nicht länger belasten wolle und entschuldigte sich für begangene Fehler. © Bernd von Jutrczenka/dpa
Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister, beantwortet auf einer Pressekonferenz Fragen von Journalisten zum Infektionsgeschehen und zur Impfentwicklung.
Karl Lauterbach ist Bundesminister für Gesundheit im Kabinett Scholz. Der SPD-Politiker ist Professor am Universitätsklinikum Köln und dort Leiter des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie. Wegen seines Bundestagsmandats ist er derzeit beurlaubt. Während der Pandemie ist er für viele zu einer Reizfigur geworden. Als Minister konnte er sich mit seiner Forderung nach einer allgemeinen Corona-Impfpflicht nicht durchsetzen.  © Wolfgang Kumm/dpa
Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz beim Treffen der G7 Klima-, Energie- und Umweltministerinnen und -minister.
Steffi Lemke hat im Kabinett Scholz den Posten als Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz inne. Die Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen absolvierte ein Studium der Agrarwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, das sie 1993 als Diplom-Agraringenieurin abschloss. Von 2002 bis 2013 war sie politische Bundesgeschäftsführerin ihrer Partei. © Chris Emil Janssen/Imago
Bettina Stark-Watzinger im Portrait bei der Bundespressekonferenz zum Thema Veroeffentlichung des nationalen Bildungsberichts Bildung in Deutschland.
Bettina Stark-Watzinger ist Bundesministerin für Bildung und Forschung im Kabinett Scholz. Seit 2017 ist sie Abgeordnete im Deutschen Bundestag und seit März 2021 Vorsitzende der FDP Hessen. Ihr Studium der Volkswirtschaftslehre an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main schloss sie 1993 als Diplom-Volkswirtin ab. Sie ist Mitglied im Stiftungsrat der Karl-Hermann-Flach-Stiftung. © Imago
Svenja Schulze SPD, Bundesministerin fuer wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, aufgenommen im Rahmen der Konferenz fuer globale Ernaehrungssicherheit im Auswaertigen Amt in Berlin.
Svenja Schulze ist Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland im Kabinett Scholz. Die SPD-Politikerin ist Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, der IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), ver.di, im Naturschutzbund Deutschland (NABU) und im Verein Slowfood. Sie ist Mitbegründerin des Netzwerkes „Frauenzeiten“. © Florian Gaertner/Imago
Klara Geywitz im Kanzleramt in Berlin am 27. Juli 2022. Kabinettssitzung in Berlin.
Klara Geywitz ist Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Kabinett Scholz. Zudem ist sie Beauftragte der Bundesregierung für den Berlin-Umzug und den Bonn-Ausgleich. Im Dezember 2019 wurde sie zu einer der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD gewählt. Geywitz gehört seit 2014 dem Vorstand der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit an. © Emmanuele Contini/Imago
Wolfgang Schmidt hisst die Regenbogenfahne am Bundeskanzleramt in Berlin.
Wolfgang Schmidt ist Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes im Kabinett Scholz. In dieser Funktion ist er außerdem Beauftragter der Nachrichtendienste des Bundes. Schmidt, der seit 1989 der SPD angehört, gilt als engster Vertrauter von Olaf Scholz. © Christian Spicker/Imago

Zu einem ersten Belastungstest wird es am Freitag kommen. Denn dann stimmt der Bundestag über das lange umstrittene Heizungsgesetz ab. Die Union hatte es mit einer Klage verschieben lassen, doch die Ampel-Fraktionen lehnten eine weitere Beratung und neue Anhörungen ab. (jkf/mit Material der dpa)

Rubriklistenbild: © Michael Kappeler/dpa

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