Wechsel an einer Spitze
BSW vor Landtagswahlen zweistellig – AfD verliert in Umfragen
Die Spannung steigt vor den Landtagswahlen 2024 in Thüringen und Sachsen. Eine Umfrage dürfte der AfD zu denken geben, das BSW hingegen positiv stimmen.
Dresden/Erfurt – Die Landtagswahlen 2024 in Thüringen und Sachsen werfen immer schneller ihre Schatten voraus. In weniger als zwei Wochen wird gewählt. Die Parteien bündeln nochmal alle Kräfte im Wahlkampf. Ein Wahlkampf, der in den ostdeutschen Bundesstaaten von Bundes- statt Landespolitik und oft auch ideologischen Fragen geprägt ist.
Das spielt natürlich den Parteien an den Rändern in die Karten. Eine neue Forsa-Umfrage, im Auftrag des Sterns und RTL, zeigt dies bei den Werten des neu gegründeten Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Die AfD dagegen muss klare Verluste hinnehmen.
Vor Landtagswahlen 2024: Umfrage-Rückhalt in Thüringen und Sachsen für AfD bröckelt stark
In Sachsen käme das BSW demnach auf eine Zustimmung von Wählerinnen und Wählern in Höhe von 13 Prozent. Das wäre laut der Umfrage Rang drei im Parteienvergleich. Die Pole-Position würde sich der Umfrage nach die CDU um den amtierenden Ministerpräsidenten Michael Kretschmer mit 33 Prozent sichern. Nun gefolgt von der AfD, die im Vergleich zur Umfrage-Erhebung im Januar, um vier Prozent auf 30 Prozent absackte.
Die beiden derzeitigen Partner der CDU in der sogenannten Kenia-Koalition, SPD und Grüne, kommen derweil nur auf magere sechs Prozent. Noch dicker kommt es in der Umfrage für die Linke und FDP. Beide finden sich mit drei beziehungsweise mit weniger als drei Prozent unter „Sonstige“ der Umfrage zufolge in der politischen Bedeutungslosigkeit wieder.
Umfrage-Ergebnisse vor Landtagswahl 2024 in Sachsen
| Partei | Prozent |
| CDU | 33 |
| AfD | 30 |
| BSW | 13 |
| SPD | 6 |
| Grüne | 6 |
| Linke | 3 |
| FDP | < 3 |
| Quelle: Forsa |
Hinweis: Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat zwischen dem 7. und 14. August eine repräsentative Online-Umfrage unter Wahlberechtigten durchgeführt; Datenbasis: 1.041 Befragte; Fehlertoleranz: +/- drei Prozent
Umfrage vor Landtagswahl 2024 in Thüringen: Dickes Minus für Höckes AfD – dennoch Spitzenreiter
In Thüringen führt die AfD um ihren dortigen Spitzenkandidaten, den Faschisten Björn Höcke, das Umfrage-Klassement zwar weiter mit 30 Prozent an, muss im Vergleich zur Januar-Umfrage aber ganze sechs Prozentpunkte einbüßen. Der Vorsprung auf die zweitplatzierte CDU scheint aber dennoch riesig. Die Christdemokraten um ihren Spitzenkandidaten Mario Voigt kommen der Umfrage zufolge auf 21 Prozent. Gefolgt vom BSW, das sich auch in Thüringen gut im Rennen um Rang drei befindet.
Das Umfrage-Ergebnis weist 18 Prozent aus. Besser weg als in Sachsen kommt die Linke. Das dürfte am sogenannten Amtsinhaber-Bonus liegen. Ministerpräsident Bodo Ramelow und Co. liegen laut der Umfrage bei 13 Prozent. Die Partner in der rot-rot-grünen Minderheitsregierung sind derweil im einstelligen Bereich festgefahren.
Während die SPD mit sieben Prozent noch in den Landtag einziehen würde, könnten die Grünen aus der Regierung außerhalb des Landtages katapultiert werden. Die selbsterklärte Umweltpartei erreicht vier Prozent. Die FDP ist unterdessen auch in Thüringen nur unter den sonstigen Parteien aufgeführt, kommt der Umfrage nach auf unter drei Prozent.
Umfrage-Ergebnisse vor Landtagswahl 2024 in Thüringen
| Partei | Prozent |
| AfD | 30 |
| CDU | 21 |
| BSW | 18 |
| Linke | 13 |
| SPD | 7 |
| Grüne | 4 |
| FDP | < 3 |
| Quelle: Forsa |
Hinweis: Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat zwischen dem 7. und 14. August eine repräsentative Online-Umfrage unter Wahlberechtigten durchgeführt; Datenbasis: 1.011 Befragte; Fehlertoleranz: +/- drei Prozent
Die Landtagswahlen und der Wahlkampf in beiden Bundesländern dürften im Schlussspurt verstärkt weiter von der Unzufriedenheit der Wahlberechtigten mit der Ampel-Regierung in Berlin, der Haltung im Ukraine-Krieg, gerade auch nach dem Kursk-Vorstoß, Inflations-Sorgen und dem „Pulverfass“ Migration und Kriminalität geprägt sein. Einen Schwerpunkt auf landespolitische Inhalte sucht man in den Wahlkampf-Debatten vor allem bei BSW und AfD fast vergeblich. (afp/pls)
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