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Reaktionen auf Zollstreit

„Operation beendet, Patient hat überlebt“ – Reaktionen auf Trumps Mega-Zölle

In einer Rede kündigt Trump neue US-Zölle an. Befürchtet wird ein Handelskrieg mit den USA, auch in Deutschland könnten Arbeitsplätze bedroht sein. Alle News im Ticker.

Dieser News-Ticker ist beendet. Über alle weiteren Entwicklungen nach Donald Trumps Zoll-Ankündigungen halten wir Sie hier auf dem Laufenden.

Update, 15.05 Uhr: Nun hat auch Donald Trump selbst auf seine neuen Zölle reagiert. In einem morgendlichen Post auf Truth Social verkündete der US-Präsident in Großbuchstaben: „Die Operation ist beendet. Der Patient hat überlebt und ist geheilt! Die Prognose lautet, dass der Patient stärker, größer, besser und widerstandsfähiger sein wird als je zuvor!“

Update, 13.59 Uhr: Linken-Chefin Ines Schwerdtner schreibt die erwarteten negativen Folgen der US-Zölle auch der deutschen Politik zu. „Statt die Wirtschaft unabhängiger vom Export zu machen und die Nachfrage im eigenen Land zu stärken, hat man weiter auf alte Rezepte gesetzt“, sagte Schwerdtner der Deutschen Presse-Agentur. „Jetzt rächt sich das.“

Die Parteichefin forderte eine andere Wirtschaftspolitik. Das „alte Lied von mehr Wettbewerbsfähigkeit“ passe nicht zur Weltlage, meinte sie. Die Antwort sei nicht mehr Konkurrenz, sondern mehr Zusammenarbeit. „Durch mehr Fairness und einen Handel auf Augenhöhe können wir Wohlstand schaffen – in Europa, aber auch im globalen Süden“, sagte Schwerdtner. Die Zoll-Ankündigung von US-Präsident Donald Trump selbst kritisierte sie scharf. „Damit schadet er nicht nur den Menschen in den USA, sondern auch dem Rest der Welt“, meinte sie.

Dobrindt sieht wirtschaftliche Herausforderung durch US-Zölle – Ziel muss „Wachstum“ sein

Update, 12.49 Uhr: Die von Trump angekündigten neuen Zölle in den USA belasten auch die Koalitionsverhandlungen in Deutschland: Alexander Dobrindt (CSU) betonte, mit den drastischen US-Zöllen würden die wirtschaftlichen Herausforderungen größer. Ziel müsse deshalb ein stabiles Wachstum sein. „Es muss ein Politikmix stattfinden, schlichtweg aus Investieren, aus Konsolidieren, aus Reformieren. Der muss gelingen. Dann können wir auch gegen das, was da aus den USA droht, bestehen. Aber diese Aufgabe ist jetzt noch mal größer geworden.“

Reaktionen auf US-Zölle: Trump „größerer Feind als Putin“

Update, 12.11 Uhr: Einen Abbau von Arbeitsplätzen in Deutschland befürchtet Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer als Reaktion auf die Zölle, die die USA auf deutsche und europäische Waren erheben wollen. „Wenn die Zölle langfristig bleiben, werden deutsche Autobauer ihre Produktion weiter in die USA verlagern“, sagte der Ökonom den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Trump drängt die Konzerne in die Verluste und saugt die Arbeitsplätze ab.“ Er sei „somit für uns wirtschaftlich wahrscheinlich ein größerer Feind als Putin.“

Donald Trumps neue US-Zölle sorgen weltweit für heftige Reaktionen.

Reaktionen auf Trumps-Zölle in den USA: Wagenknecht will wieder Gas aus Russland

Update, 11.44 Uhr: BSW-Chefin Sahra Wagenknecht fordert als Reaktion auf die neuen US-Zölle eine Abkehr in der Energiepolitik von den USA und eine Hinwendung zu Russland: Statt amerikanischem Flüssiggas solle Europa mehr Pipelinegas importieren, das aktuell fast nur aus Russland zu erhalten sei. „Auf keinen Fall sollten wir uns in einen Zollkrieg hineinziehen lassen, der bei uns das Leben noch teurer macht“, meinte Wagenknecht. Dafür sollten die Nord-Stream-Pipelines wieder in Betrieb genommen werden, aber ohne Einstieg eines US-Investors.

Update, 11.12 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die von Donald Trump verhängten Zölle als „grundfalsch“ und „Anschlag“ auf die globale Handelsordnung kritisiert. „Es wird nur Verlierer geben“, sagt der Kanzler. „Das ist ein Anschlag auf eine Handelsordnung, die Wohlstand überall auf dem Globus geschaffen hat“, führte er weiter aus. „Die gesamte Weltwirtschaft wird unter diesen undurchdachten Entscheidungen leiden, Unternehmen wie Verbraucherinnen und Verbraucher überall in der Welt, auch in den USA.“

Von einem Anschlag auf die Handelsordnung durch Donald Trump (l.) spricht Kanzler Olaf Scholz als Reaktion auf die neuen US-Zölle.

Update, 9.23 Uhr: Der Vorsitzende der CDU/CSU im Europaparlament, Daniel Caspary (CDU), reagierte laut Spiegel bestürzt auf die neuen Zölle, die Donald Trump am Mittwoch verkündete: „Diese Ankündigungen sind eine Vollkatastrophe und leider eine Fortschreibung der handelspolitischen Geisterfahrt von Donald Trump.“ Bernd Lange (SPD), Chef des Handelsausschusses im EU-Parlament, sprach von einem „Tag der Inflation“ statt einem „Tag der Befreiung“. Er rechnet mit „einer wirtschaftlichen Abwärtsspirale für die USA und die Welt“.

Donald Trumps Kabinett: Liste voller skandalöser Überraschungen

Donald Trump im Weißen Haus
Donald Trump ist am 20. Januar 2025 als neuer Präsident ins Weiße Haus zurückgekehrt. Die Posten in seinem Kabinett sind alle verteilt. Wir stellen vor, wer Trump in die Regierung folgt. © Evan Vucci/dpa
 J.D. Vance wird Donald Trump als Vizepräsident ins Weiße Haus folgen.
J.D. Vance ist Donald Trump als Vizepräsident ins Weiße Haus gefolgt. Der 40 Jahre alte ehemalige Senator aus Ohio ist einer der jüngsten US-Vizepräsidenten aller Zeiten. Nach Washington DC hat Vance seine Ehefrau Usha Vance begleitet. Die 38 Jahre alte Anwältin ist die erste „Second Lady“ der USA mit indischen Wurzeln. Das Paar hat die für den Vizepräsidenten vorgesehenen Räumlichkeiten im „United States Naval Observatory“ nahe dem Weißen Haus bezogen. © Alex Brandon/dpa
Marco Rubio soll laut US-Medien in der Regierung von Donald Trump das Amt des Außenministers übernehmen.
Marco Rubio hat in der Regierung von Donald Trump das Amt des Außenministers übernommen. Der 53 Jahre alte Senator aus Florida ist der erste US-Außenminister mit lateinamerikanischen Wurzeln. Rubio trat 2016 gegen Trump bei den Vorwahlen der Republikaner an und musste sich von dem späteren US-Präsidenten als „totaler Witz“ mit einem Schweißproblem beschimpfen lassen. Doch statt sich zu wehren, schluckte der langjährige Senator die Beleidigungen und präsentierte sich als loyaler Anhänger Trumps. In der US-Außenpolitik stellte sich Rubio in der Vergangenheit an die Seite der Ukraine. © IMAGO/Michael Brochstein / SOPA Images
Scott Bessent soll unter Donald Trump den Job des Finanzministers übernehmen
Donald Trumps Nominierung für den Posten des Finanzministers wirkte geradezu langweilig. Scott Bessent übernahm den Job – gegen den Wunsch Elon Musks. Der hatte sich mehrfach gegen die Ernennung des Wall-Street-Experten ausgesprochen. Bessent gilt als international erfahrener Finanzexperte und soll Donald Trump bereits 2016 mehrere Millionen Dollar für den Wahlkampf gespendet haben. In seiner neuen Funktion wird Bessent zahlreiche Wahlversprechen Trumps umsetzen müssen, darunter unter anderem Steuersenkungen, neue Zölle gegen China und die Finanzierung von Projekten wie den geplanten Massenabschiebungen. © DREW ANGERER/AFP
Pete Hegseth soll Verteidigungsminister werden
Eine überraschende Wahl Donald Trumps war die Personalie des Verteidigungsministers. Pete Hegseth war acht Jahre lang als Moderator für Fox News tätig. Als Soldat diente Hegseth im Irak und in Afghanistan. Erfahrung in Regierungsarbeit bringt er aber nicht mit. Doch Hegseth dürfte sich die Nominierung durch Trump mit seiner langjährigen Loyalität verdient haben: Der zweifache Familienvater hält schon seit 2016 zu Trump, als viele den Milliardär noch als politische Witzfigur belächelten. © TERRY WYATT(AFP
Pamela Jo Bondi, genannt Pam Bondi, den Job im Justizministerium bekommen
Statt dem ursprünglich von Trump nominierten Matt Gaetz hat Pamela Jo Bondi, genannt Pam Bondi, den Job im Justizministerium bekommen. Die 59 Jahre alte Juristin war in ähnlicher Funktion auf bundesstaatlicher Ebene bereits in Florida tätig. 2013 stellte sie dort in dieser Funktion einen Betrugsprozess gegen die Trump University ein. 2016 unterstützte sie Trump im Vorwahlkampf der Republikaner. Er holte die Juristin drei Jahre später in sein Anwaltsteam, das ihn im ersten Amtsenthebungsverfahren vertrat.  © MANDEL NGAN/AFP
Douglas James „Doug“ Burgum ist Mitglied der Republikaner
Douglas James „Doug“ Burgum ist Mitglied der Republikaner und hat im Kabinett von Donald Trump den Posten des Innenministers übernommen. Von 2016 an war der ehemalige Unternehmer Gouverneur des Bundesstaates North Dakota.  © IMAGO/Ricky Fitchett
Brooke Rollins soll im zweiten Kabinett Donald Trumps das Amt der Landwirtschaftsministerin übernehmen
Brooke Rollins hat im zweiten Kabinett Donald Trumps das Amt der Landwirtschaftsministerin übernommen. Die Anwältin stammt aus Texas und war bereits in der ersten Regierung Trumps tätig. Sie gilt als loyale Anhängerin des künftigen Präsidenten und als politische Vordenkerin konservativer Strategien. © MANDEL NGAN/AFP
Howard Lutnick, hier im Jahr 2010 mit seiner Ehefrau bei einer Gala
Howard Lutnick, hier im Jahr 2010 mit seiner Ehefrau bei einer Gala, ist Donald Trump als Handelsminister ins Weiße Haus gefolgt. Der Milliardär war stellvertretender Vorsitzender im Übergangsteam Trumps und regelmäßiger Gast in dessen Luxus-Resort Mar-a-Lago. Laut der New York Times war Lutnick lange Zeit als Mitglied der Demokraten registriert, lief nach der Machtübernahme Trumps im Jahr 2016 zu den Republikanern über. © IMAGO
Lori Chavez-DeRemer war Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus
Lori Chavez-DeRemer war Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus und ist unter Donald Trump Arbeitsministerin geworden. Die Personalie war innerhalb der Republikanischen Partei umstritten. Chavez-DeRemer unterhält enge Beziehungen zu mehreren Gewerkschaften in den USA und unterstützte während ihrer Amtszeit mehrere Gesetzentwürfe der Demokraten, darunter auch eine Amnestie für illegal Eingewanderte, die auf dem Arbeitsmarkt integriert sind. © IMAGO/Michael Brochstein
Robert F. Kennedy Jr., Neffe des einstigen Präsidenten John F. Kennedy
Robert F. Kennedy Jr., Neffe des einstigen Präsidenten John F. Kennedy, hat sich in den vergangenen Jahren vor allem als Impf-Leugner und Verschwörungstheoretiker hervorgetan. Bei der US-Wahl 2024 trat RFK zunächst als unabhängiger Kandidat an, zog sich dann aber aus dem Rennen zurück und unterstützte die Kampagne Donald Trumps. Der versprach dem 70 Jahre alten Kennedy dafür eine herausragende Rolle bei der Gestaltung der Gesundheitspolitik – und nominierte ihn schließlich als US-Gesundheitsminister. © IMAGO/Robin Rayne
Scott Turner, ehemaliger NFL-Profi, soll unter Donald Trump Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung werden.
Scott Turner ist unter Donald Trump Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung geworden. Der ehemalige Profi der American Football League gehörte bereits der ersten Administration Trumps an. Scott ist die erste Schwarze Person im Team des künftigen Präsidenten. Zu Scotts Aufgaben werden unter anderem Programme zur Förderung von erschwinglichem Wohnraum gehören, außerdem zur Unterstützung von Amerikanern mit geringem Einkommen, zur Verhinderung von Diskriminierung auf dem Markt und zur Förderung der Stadtentwicklung. © ANNA MONEYMAKER/AFP
Sean Duffy, hier mit seiner Ehefrau Rachel Duffy
Sean Duffy, hier mit seiner Ehefrau Rachel Duffy, ist der neue Verkehrsminister in der Trump-Regierung. Duffy bringt politische Erfahrung als ehemaliger Kongressabgeordneter mit. Seine Nominierung durch Trump dürfte er aber vor allem seiner Präsenz bei Fox News verdanken. Neben zahlreichen Gastauftritten moderierte Duffy gut ein Jahr seine eigene Show namens „The Bottom Line“ auf dem Spartensender Fox Business Network. © IMAGO/Robert Deutsch
Chris Wright
Neuer Energieminister ist Chris Wright. Er soll Trump dabei helfen, Regulierungen abzubauen und so die Ausbeutung der Rohstoffe in den USA voranzutreiben. Trump hat es eigenen Aussagen zufolge vor allem auf Ölfelder in Alaska abgesehen. Burgums Aufgabe ist, als Energierminister Öl-Förderungen in dortigen Naturschutzgebieten zu ermöglichen. © Ting Shen/AFP
Linda McMahon. Die 76 Jahre alte Managerin ist die Ehefrau von Vince McMahon
Eine weitere Fernsehpersönlichkeit, die Donald Trump mit nach Washington DC gebracht hat, ist Linda McMahon. Die neue Bildungsministerin ist die Ehefrau von Vince McMahon. Gemeinsam mit ihrem Mann führte McMahon die Wrestling-Show WWE zu internationalem Erfolg. Das Vermögen des Ehepaars wird laut Forbes auf fast drei Milliarden Dollar geschätzt. Die McMahons gelten als spendenfreudige Unterstützer der Republikaner im Allgemeinen und Donald Trump im Speziellen. Was genau ihre Aufgaben sind, ist nicht ganz klar. Im Wahlkampf hatte Trump immer wieder angekündigt, das Bildungsministerium abschaffen zu wollen. © imago stock&people
Der ehemalige Kongressabgeordnete Doug Collins
Der ehemalige Kongressabgeordnete Doug Collins hat unter Donald Trump den Posten des Ministers für Kriegsveteranen übernommen – ein wichtiger Posten in den USA, wo die Rolle der Umgang mit den eigenen Veteranen ein konstanter Streitpunkt ist. Collins gilt als loyaler Unterstützer Trumps und verteidigte auch dessen Behauptungen zum angeblichen Wahlbetrug in Georgia bei der US-Wahl 2020.  © IMAGO/Robin Rayne
Kristi Noem vor der US-Wahl
Kristi Noem berichtete vor der US-Wahl in einer Autobiografie davon, wie sie ihren Hund wegen Ungehorsams erschossen hatte. Damit löste die 52 Jahre alte Gouverneurin des Bundesstaates South Dakota eine Welle der Empörung aus – und hinderte Donald Trump wohl daran, sie zu seiner Vizepräsidentin zu machen. Dafür ist die Republikanerin nun als Ministerin für innere Sicherheit Teil des Trump-Kabinetts. © IMAGO/Samantha Laurey / Argus Leader
Der 44 Jahre alte Lee Zeldin
Lee Zeldin ist neuer Direktor der Umweltschutzbehörde. Trump selbst glaubt nicht an den menschengemachten Klimawandel. Zeldins Aufgabe soll also weniger der Schutz der Umwelt sein. Stattdessen soll der Ex-Abgeordnete laut Trump „für faire und rasche Deregulierung sorgen“. Zeldin bedankte sich für den Posten bei seinem neuen Chef via X und kündigte an, „amerikanische Arbeitsplätze zurückzubringen“. © IMAGO/Matt Bishop/imageSPACE
Russel Vought nennt sich selbst einen „christlichen Nationalisten“.
Russell Vought nennt sich selbst einen „christlichen Nationalisten“. Erfahrungen hat er bereits als Regierungsbeamter in der ersten Administration von Donald Trump sammeln können. Vought war einer der Autoren des „Project 2025“ und gilt als Hardliner in Sachen Grenz- und Einwanderungspolitik. In der neuen Administration von Donald Trump hat er die Leitung des Büros für Management und Haushalt übernommen. © Michael Brochstein/imago
Tulsi Gabbard war einst Abgeordnete der Demokraten
Tulsi Gabbard war einst Abgeordnete der Demokraten und vertrat den Bundesstaat Hawaii von 2013 bis 2022 im Repräsentantenhaus. 2020 kandidierte sie bei den Vorwahlen der Demokrate. 2022 brach sie mit ihrer Partei und erklärte sich für unabhängig. In den Folgejahren näherte sie sich immer mehr den Republikanern an, bis sie sich vor der US-Wahl 2024 öffentlich für Donald Trump aussprach. Der dankte es der 43 Jahre alte Politikerin jetzt mit einem Amt in seinem Kabinett. Gabbard ist neue Direktorin der Geheimdienste. „Seit über zwei Jahrzehnten kämpft Tulsi Gabbard für unser Land und die Freiheiten aller Amerikaner“, sagte Donald Trump in einem Statement. © Marco Garcia/dpa
John ratcliffe
John Ratcliffe führt seit Ende Januar den Auslandsgeheimdienst der USA. Der ehemalige Kongressabgeordnete aus Texas gilt als enger Vertrauter von Trump. Ratcliffe war zuvor Co-Vorsitzender einer konservativen Denkfabrik. In der ersten Amtszeit des Republikaners war der neue CIA-Direktor als Geheimdienstkoordinator tätig. Die Demokraten warfen Ratcliffe damals unter anderem vor, seine Position für politische Zwecke zu missbrauchen. © Jemal Countess/AFP
Jamieson Greer
Jamieson Greer ist der neue US-Handelsbeauftragte – eine Schlüsselrolle angesichts von Trumps Vorliebe, hohe Zölle auf ausländische Produkte zu verhängen. Historisch habe der US-Handelsbeauftragte nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit gestanden, schreibt die „New York Times“. Unter Trump habe die Rolle aber erheblich an Bedeutung gewonnen.  © Imago
Kelly loeffler
Neue Direktorin der Mittelstandsbehörde ist Kelly Loeffler. Die frühere Senatorin verlor im Januar 2021 die Stichwahl um den Sitz im US-Senat – trotz massiver Unterstützung von Donald Trump. Loeffler ist seit 2004 mit Jeffrey Sprecher, dem Vorsitzenden der New York Stock Exchange, verheiratet. © Imago
Susie Wiles, Spitzname „Ice Lady“, wird unter Donald Trump Stabschefin im Weißen Haus
Ebenfalls dabei ist Susie Wiles. Die sogenannte „Ice Lady“ ist Donald Trumps Stabschefin im Weißen Haus und damit die erste Frau auf dieser Position. Die 67 Jahre alte Politikberaterin leitete den Wahlkampf Trumps bei der US-Wahl 2024. In ihrer neuen Funktion wird sie vor allem dafür zuständig sein, zu regeln, wer Zugang zum künftigen Präsidenten erhält. Doch Wiles hat auf einem wahren Schleudersitz Platz genommen. In seinen ersten vier Jahren Regierungszeit benötigte Trump ganze vier Stabschefs. © Alex Brandon/dpa
Elise Stefanik wird die Vereinigten Staaten von Amerika unter der zweiten Regierung von Donald Trump als Botschafterin bei den Vereinten Nationen vertreten
Elise Stefanik sollte die USA eigentlich als Botschafterin bei den Vereinten Nationen vertreten. Doch Donald Trump hat seine Nominierung Ende März überraschend zurückgezogen. Zur Begründung erklärte er, er wolle nicht riskieren, dass Stefaniks Mandat im Kongress bei einer Nachwahl an die Demokraten falle. Stefanik ist eine loyale Verbündete Trumps. 2014 war sie mit damals 30 Jahren die jüngste Frau, die ins Repräsentantenhaus gewählt wurde. Einst zählte sie zu den eher moderateren Mitgliedern der Partei. Davon kann jetzt keine Rede mehr sein.  © Annabelle Gordon/Imago

Update, 8.35 Uhr: Senator Rand Paul, wie Donald Trump Mitglied der Republikaner, reagierte mit historischen Vergleichen auf die neue Zollpolitik der US-Regierung. „Als McKinley [ehemaliger US-Präsident, Anm. d. Red.] 1890 Zölle einführte, verloren [die Republikaner] bei der nächsten Wahl 50 % ihrer Sitze“, bemerkte er. „Als Smoot und Hawley [Abgeordnete des US-Kongresses] in den frühen 1930er Jahren ihre Zölle einführten, verloren wir 60 Jahre lang das Repräsentantenhaus und den Senat. Sie sind also nicht nur wirtschaftlich schlecht, sondern auch politisch“, sagte Paul gegenüber dem Nachrichtenportal The Hill.

Reaktionen auf Trumps neue Zölle: Großbritannien hofft auf Sonderbedingungen

Update, 8.16 Uhr: Die britische Regierung hofft weiterhin auf ein besonderes Handelsabkommen mit den USA. Die erste Reaktion auf die Strafzölle von Donald Trump ist entsprechend vorsichtig: „Die USA sind unser engster Verbündeter“, sagte Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds. Das Vereinigte Königreich sei weiterhin entschlossen, ein Handelsabkommen mit den USA abzuschließen. Anders als für die EU-Länder mit 20 Prozent, sind für Großbritannien nur zehn Prozent fällig. Das Vereinigte Königreich ist seit Januar 2021 nicht mehr Teil des EU-Binnenmarktes und der Zollunion.

Update, 6.40 Uhr: China hat den USA nach der Verkündung weiterer Zölle durch Donald Trump mit Gegenmaßnahmen gedroht. Die Volksrepublik habe die Ankündigung wechselseitiger Zölle zur Kenntnis genommen und lehne diese entschieden ab, teilte das Handelsministerium in Peking mit. China werde entschlossen Gegenmaßnahmen ergreifen, um seine Rechte und Interessen zu schützen. Die wechselseitigen Zölle stünden nicht im Einklang mit den internationalen Handelsregeln, kritisierte das Ministerium, es handele sich um eine „typisch einseitige Art der Schikane“.

Update vom 3. April, 5.10 Uhr: Scharfe Kritik an Trumps Zöllen kommt vom Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA). Die neuen reziproken US-Zölle gegenüber weiten Teilen der Welt markierten „einen fundamentalen handelspolitischen Einschnitt“, erklärte Hildegard Müller. Dies sei „die Abkehr von der Grundlage für weltweite Wertschöpfung und entsprechendes Wachstum und Wohlstand in vielen Regionen der Welt“, sagte die VDA-Präsidentin. „Das ist kein America first, das ist America alone.“

Reaktionen auf Trumps Zölle: Menschen rätseln über Wirkkraft

Update, 23.16 Uhr: Bereits kurz nach der Rede von Donald Trump über die neuen US-Zölle gab es in den Sozialen Medien zahlreicher Reaktionen auf den Liberation Day. Viele Nutzer rätseln über die Wirkkraft der Zölle, teilen Präsidenten-Karikaturen und verbreiten Ausschnitte der Ansprache.

Reaktionen auf Trumps Zölle: Experten sprechen von widersprüchlichen Entscheidungen

Update, 23.06 Uhr: „Es gibt einen Grund, warum dies um 16 Uhr Ostküstenzeit geschah, als die Märkte geschlossen waren“, sagte Jorn Fleck, leitender Direktor des Europazentrums des Atlantic Council, der New York Times. Die Zölle auf die Europäische Union seien „sehr hoch“ und würden für Verbraucher und Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks schmerzhaft werden.

Update, 22.49 Uhr: In einer ersten Reaktion auf Trumps Zölle ordnet CNN die neue US-Politik als dramatischen Wandel in der globalen Handels- und Wirtschaftspolitik ein. Sie ziele darauf ab, die Stärke der US-Produktion und die Handelsbilanz wiederherzustellen. Zugleich würde aber die Gefahr bestehen, einen sich anbahnenden globalen Handelskrieg zu eskalieren und die Preise für amerikanische Verbraucher in einer wirtschaftlich prekären Zeit zu erhöhen.

Reaktionen auf Trumps Zölle: US-Präsident kündigt wechselseitige Zölle „für Länder in der ganzen Welt“ an

Erstmeldung: Washington – US-Präsident Donald Trump setzt seine aggressive Handelspolitik fort und bringt ein neues weitreichendes Zollpaket auf den Weg. Er werde ein System wechselseitiger Zölle „für Länder in der ganzen Welt“ einführen, sagte der Republikaner im Rosengarten des Weißen Hauses. „Dies ist der Tag der Befreiung“, sagte Trump und benutzte damit die Formulierung, die er für die Einführung von Zöllen erfunden hat.

Der US-Präsident kündigte zudem das „goldene Zeitalter“ für die USA an. „Amerika steht vor seinem großen Comeback“. Trump sagte, seine Zollpolitik werde „Billionen und Aberbillionen Dollar generieren, um unsere Steuern zu senken und unsere Staatsschulden zu tilgen“.

Reaktionen auf Trumps Liberation Day: USA kündigen am „Tag der Befreiung“ scharfe Zölle an

Mit großer Erwartung blickte man dem Liberation Day entgegen. Donald Trump hatte wochenlang „spektakuläre“ Ankündigungen für diesen „Tag der Befreiung“ in Aussicht gestellt, darunter auch die Einzelheiten zu den geplanten umfassenden Strafzöllen. Im Vorfeld blieben viele Details zu den neuen Zöllen unklar. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt hatte jedoch bereits im Vorfeld klargestellt: „Sie werden sofort in Kraft treten.“ Trumps Vorhaben bezüglich der Strafzölle hatte schon Tage zuvor für starke Reaktionen auf Trumps Liberation Day gesorgt.

US-Präsident Donald Trump kündigte für Mittwoch den Liberation Day an – mit einer neuen Runde weitreichender Zölle. Der Republikaner sprach in der Vergangenheit von wechselseitigen Zöllen. Das bedeutet im Prinzip, dass die USA überall dort Zölle anheben, wo sie derzeit weniger verlangen als ihre Handelspartner. Zuletzt war aber unklar, ob die US-Regierung einfach pauschale Zölle auf den Weg bringen könnte. Das würde bedeuten, dass die Abgaben nicht auf einzelne Waren oder spezifische Branchen beschränkt würden. Es ist offen, wie hoch die Strafmaßnahmen ausfallen und wen sie genau wie treffen werden. 

Trumps Zölle am Tag der Befreiung: Reaktionen bereits im Vorfeld

Bereits im Vorfeld zum „Tag der Befreiung“ meldete sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit einer Reaktion zu Wort. Demnach war bereits zuvor klar, dass Trump auch Sonderzölle auf die Einfuhr von Halbleitern, Pharmazeutika und Holz erheben würde. Von der Leyen warnte in der Rede am 1. April vor den Folgen eines möglichen Handelskrieges und betonte die Verhandlungsbereitschaft der EU.

„Zölle sind Steuern, die vom Volk bezahlt werden. Zölle sind für die Menschen in Amerika Steuern auf ihre Lebensmittel und Medikamente“, sagte sie als Reaktion auf die Ankündigungen zum Liberation Day. Überkapazitäten, Ungleichgewichte, unfaire Subventionen, die Abschottung von Märkten und der Diebstahl von geistigem Eigentum seien auch für EU problematisch. Allgemeine Zölle machten die Dinge allerdings schlimmer und nicht besser. Diese würden Arbeitsplätze kosten und ein «bürokratisches Monstrum» an neuen Zollverfahren schaffen. 

Reaktion auf Trumps Zölle in China: Vor Liberation Day bildet sich in Asien Handelsbündnis

Als Reaktion auf Trumps Zölle zeigte sich bereits in den vergangenen Tagen, dass der asiatische Raum näher zusammenrückt. Gegen die möglichen Auswirkungen des Liberation Day formen China, Japan und Südkorea ein starkes Handelsbündnis. Bereits am vergangenen Sonntag trafen sich die Handelsminister der drei Länder in Seoul, um ihre Handelsbeziehungen zu stärken und ein Freihandelsabkommen voranzutreiben. Die Einigung ist bei einem Treffen der Handelsminister in Peking zustande gekommen, wie über das chinesische Staatsfernsehen mitteilt wurde. 

Reaktionen auf Liberation Day: Trumps Zölle könnten zur Gefahr werden

Trump hat Zölle in der Vergangenheit als sein Lieblingswort bezeichnet und schon in seiner ersten Amtszeit diverse Strafabgaben eingeführt. Er will mit Zöllen das Handelsungleichgewicht korrigieren und die USA als Produktionsstandort stärken. Zugleich könnten die Zolleinnahmen dazu dienen, sein teures Wahlversprechen umfassender Steuersenkungen zumindest teilweise gegenzufinanzieren. Zölle dienen dem Republikaner auch als Druckmittel, um in Verhandlungen mit anderen Ländern seine Ziele zu erreichen. Ökonomen fürchten nun im Zusammenhang mit dem Liberation Day, dass die Unternehmen die höheren Preise an die Verbraucher weitergeben. Das könnte die Inflation in den USA anheizen und das Wachstum ausbremsen. 

Trump und sein Team wischen diese Bedenken, die als Reaktion auf den Tag der Befreiung aufkamen, zur Seite. Die Zölle bedeuteten „mehr Arbeitsplätze in Ihren Gemeinden, was wiederum mehr Geld, mehr Investitionen und mehr Geld in Ihrer Tasche bedeutet“, sagte Trumps Sprecherin Leavitt an die Amerikaner gerichtet. „Es betrifft die Welt, nicht nur dieses Land“, sagte Trump Anfang der Woche. Man tue das Richtige für die USA, diese seien das Sparschwein für die ganze Welt. (fbu/dpa)

Rubriklistenbild: © Evan Vucci/dpa

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