Reaktionen auf Zollstreit
„Operation beendet, Patient hat überlebt“ – Reaktionen auf Trumps Mega-Zölle
In einer Rede kündigt Trump neue US-Zölle an. Befürchtet wird ein Handelskrieg mit den USA, auch in Deutschland könnten Arbeitsplätze bedroht sein. Alle News im Ticker.
Update, 15.05 Uhr: Nun hat auch Donald Trump selbst auf seine neuen Zölle reagiert. In einem morgendlichen Post auf Truth Social verkündete der US-Präsident in Großbuchstaben: „Die Operation ist beendet. Der Patient hat überlebt und ist geheilt! Die Prognose lautet, dass der Patient stärker, größer, besser und widerstandsfähiger sein wird als je zuvor!“
Update, 13.59 Uhr: Linken-Chefin Ines Schwerdtner schreibt die erwarteten negativen Folgen der US-Zölle auch der deutschen Politik zu. „Statt die Wirtschaft unabhängiger vom Export zu machen und die Nachfrage im eigenen Land zu stärken, hat man weiter auf alte Rezepte gesetzt“, sagte Schwerdtner der Deutschen Presse-Agentur. „Jetzt rächt sich das.“
Die Parteichefin forderte eine andere Wirtschaftspolitik. Das „alte Lied von mehr Wettbewerbsfähigkeit“ passe nicht zur Weltlage, meinte sie. Die Antwort sei nicht mehr Konkurrenz, sondern mehr Zusammenarbeit. „Durch mehr Fairness und einen Handel auf Augenhöhe können wir Wohlstand schaffen – in Europa, aber auch im globalen Süden“, sagte Schwerdtner. Die Zoll-Ankündigung von US-Präsident Donald Trump selbst kritisierte sie scharf. „Damit schadet er nicht nur den Menschen in den USA, sondern auch dem Rest der Welt“, meinte sie.
Dobrindt sieht wirtschaftliche Herausforderung durch US-Zölle – Ziel muss „Wachstum“ sein
Update, 12.49 Uhr: Die von Trump angekündigten neuen Zölle in den USA belasten auch die Koalitionsverhandlungen in Deutschland: Alexander Dobrindt (CSU) betonte, mit den drastischen US-Zöllen würden die wirtschaftlichen Herausforderungen größer. Ziel müsse deshalb ein stabiles Wachstum sein. „Es muss ein Politikmix stattfinden, schlichtweg aus Investieren, aus Konsolidieren, aus Reformieren. Der muss gelingen. Dann können wir auch gegen das, was da aus den USA droht, bestehen. Aber diese Aufgabe ist jetzt noch mal größer geworden.“
Reaktionen auf US-Zölle: Trump „größerer Feind als Putin“
Update, 12.11 Uhr: Einen Abbau von Arbeitsplätzen in Deutschland befürchtet Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer als Reaktion auf die Zölle, die die USA auf deutsche und europäische Waren erheben wollen. „Wenn die Zölle langfristig bleiben, werden deutsche Autobauer ihre Produktion weiter in die USA verlagern“, sagte der Ökonom den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Trump drängt die Konzerne in die Verluste und saugt die Arbeitsplätze ab.“ Er sei „somit für uns wirtschaftlich wahrscheinlich ein größerer Feind als Putin.“
Reaktionen auf Trumps-Zölle in den USA: Wagenknecht will wieder Gas aus Russland
Update, 11.44 Uhr: BSW-Chefin Sahra Wagenknecht fordert als Reaktion auf die neuen US-Zölle eine Abkehr in der Energiepolitik von den USA und eine Hinwendung zu Russland: Statt amerikanischem Flüssiggas solle Europa mehr Pipelinegas importieren, das aktuell fast nur aus Russland zu erhalten sei. „Auf keinen Fall sollten wir uns in einen Zollkrieg hineinziehen lassen, der bei uns das Leben noch teurer macht“, meinte Wagenknecht. Dafür sollten die Nord-Stream-Pipelines wieder in Betrieb genommen werden, aber ohne Einstieg eines US-Investors.
Update, 11.12 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die von Donald Trump verhängten Zölle als „grundfalsch“ und „Anschlag“ auf die globale Handelsordnung kritisiert. „Es wird nur Verlierer geben“, sagt der Kanzler. „Das ist ein Anschlag auf eine Handelsordnung, die Wohlstand überall auf dem Globus geschaffen hat“, führte er weiter aus. „Die gesamte Weltwirtschaft wird unter diesen undurchdachten Entscheidungen leiden, Unternehmen wie Verbraucherinnen und Verbraucher überall in der Welt, auch in den USA.“
Update, 9.23 Uhr: Der Vorsitzende der CDU/CSU im Europaparlament, Daniel Caspary (CDU), reagierte laut Spiegel bestürzt auf die neuen Zölle, die Donald Trump am Mittwoch verkündete: „Diese Ankündigungen sind eine Vollkatastrophe und leider eine Fortschreibung der handelspolitischen Geisterfahrt von Donald Trump.“ Bernd Lange (SPD), Chef des Handelsausschusses im EU-Parlament, sprach von einem „Tag der Inflation“ statt einem „Tag der Befreiung“. Er rechnet mit „einer wirtschaftlichen Abwärtsspirale für die USA und die Welt“.
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Update, 8.35 Uhr: Senator Rand Paul, wie Donald Trump Mitglied der Republikaner, reagierte mit historischen Vergleichen auf die neue Zollpolitik der US-Regierung. „Als McKinley [ehemaliger US-Präsident, Anm. d. Red.] 1890 Zölle einführte, verloren [die Republikaner] bei der nächsten Wahl 50 % ihrer Sitze“, bemerkte er. „Als Smoot und Hawley [Abgeordnete des US-Kongresses] in den frühen 1930er Jahren ihre Zölle einführten, verloren wir 60 Jahre lang das Repräsentantenhaus und den Senat. Sie sind also nicht nur wirtschaftlich schlecht, sondern auch politisch“, sagte Paul gegenüber dem Nachrichtenportal The Hill.
Reaktionen auf Trumps neue Zölle: Großbritannien hofft auf Sonderbedingungen
Update, 8.16 Uhr: Die britische Regierung hofft weiterhin auf ein besonderes Handelsabkommen mit den USA. Die erste Reaktion auf die Strafzölle von Donald Trump ist entsprechend vorsichtig: „Die USA sind unser engster Verbündeter“, sagte Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds. Das Vereinigte Königreich sei weiterhin entschlossen, ein Handelsabkommen mit den USA abzuschließen. Anders als für die EU-Länder mit 20 Prozent, sind für Großbritannien nur zehn Prozent fällig. Das Vereinigte Königreich ist seit Januar 2021 nicht mehr Teil des EU-Binnenmarktes und der Zollunion.
Update, 6.40 Uhr: China hat den USA nach der Verkündung weiterer Zölle durch Donald Trump mit Gegenmaßnahmen gedroht. Die Volksrepublik habe die Ankündigung wechselseitiger Zölle zur Kenntnis genommen und lehne diese entschieden ab, teilte das Handelsministerium in Peking mit. China werde entschlossen Gegenmaßnahmen ergreifen, um seine Rechte und Interessen zu schützen. Die wechselseitigen Zölle stünden nicht im Einklang mit den internationalen Handelsregeln, kritisierte das Ministerium, es handele sich um eine „typisch einseitige Art der Schikane“.
Update vom 3. April, 5.10 Uhr: Scharfe Kritik an Trumps Zöllen kommt vom Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA). Die neuen reziproken US-Zölle gegenüber weiten Teilen der Welt markierten „einen fundamentalen handelspolitischen Einschnitt“, erklärte Hildegard Müller. Dies sei „die Abkehr von der Grundlage für weltweite Wertschöpfung und entsprechendes Wachstum und Wohlstand in vielen Regionen der Welt“, sagte die VDA-Präsidentin. „Das ist kein America first, das ist America alone.“
Reaktionen auf Trumps Zölle: Menschen rätseln über Wirkkraft
Update, 23.16 Uhr: Bereits kurz nach der Rede von Donald Trump über die neuen US-Zölle gab es in den Sozialen Medien zahlreicher Reaktionen auf den Liberation Day. Viele Nutzer rätseln über die Wirkkraft der Zölle, teilen Präsidenten-Karikaturen und verbreiten Ausschnitte der Ansprache.
Reaktionen auf Trumps Zölle: Experten sprechen von widersprüchlichen Entscheidungen
Update, 23.06 Uhr: „Es gibt einen Grund, warum dies um 16 Uhr Ostküstenzeit geschah, als die Märkte geschlossen waren“, sagte Jorn Fleck, leitender Direktor des Europazentrums des Atlantic Council, der New York Times. Die Zölle auf die Europäische Union seien „sehr hoch“ und würden für Verbraucher und Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks schmerzhaft werden.
Update, 22.49 Uhr: In einer ersten Reaktion auf Trumps Zölle ordnet CNN die neue US-Politik als dramatischen Wandel in der globalen Handels- und Wirtschaftspolitik ein. Sie ziele darauf ab, die Stärke der US-Produktion und die Handelsbilanz wiederherzustellen. Zugleich würde aber die Gefahr bestehen, einen sich anbahnenden globalen Handelskrieg zu eskalieren und die Preise für amerikanische Verbraucher in einer wirtschaftlich prekären Zeit zu erhöhen.
Reaktionen auf Trumps Zölle: US-Präsident kündigt wechselseitige Zölle „für Länder in der ganzen Welt“ an
Erstmeldung: Washington – US-Präsident Donald Trump setzt seine aggressive Handelspolitik fort und bringt ein neues weitreichendes Zollpaket auf den Weg. Er werde ein System wechselseitiger Zölle „für Länder in der ganzen Welt“ einführen, sagte der Republikaner im Rosengarten des Weißen Hauses. „Dies ist der Tag der Befreiung“, sagte Trump und benutzte damit die Formulierung, die er für die Einführung von Zöllen erfunden hat.
Der US-Präsident kündigte zudem das „goldene Zeitalter“ für die USA an. „Amerika steht vor seinem großen Comeback“. Trump sagte, seine Zollpolitik werde „Billionen und Aberbillionen Dollar generieren, um unsere Steuern zu senken und unsere Staatsschulden zu tilgen“.
Reaktionen auf Trumps Liberation Day: USA kündigen am „Tag der Befreiung“ scharfe Zölle an
Mit großer Erwartung blickte man dem Liberation Day entgegen. Donald Trump hatte wochenlang „spektakuläre“ Ankündigungen für diesen „Tag der Befreiung“ in Aussicht gestellt, darunter auch die Einzelheiten zu den geplanten umfassenden Strafzöllen. Im Vorfeld blieben viele Details zu den neuen Zöllen unklar. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt hatte jedoch bereits im Vorfeld klargestellt: „Sie werden sofort in Kraft treten.“ Trumps Vorhaben bezüglich der Strafzölle hatte schon Tage zuvor für starke Reaktionen auf Trumps Liberation Day gesorgt.
US-Präsident Donald Trump kündigte für Mittwoch den Liberation Day an – mit einer neuen Runde weitreichender Zölle. Der Republikaner sprach in der Vergangenheit von wechselseitigen Zöllen. Das bedeutet im Prinzip, dass die USA überall dort Zölle anheben, wo sie derzeit weniger verlangen als ihre Handelspartner. Zuletzt war aber unklar, ob die US-Regierung einfach pauschale Zölle auf den Weg bringen könnte. Das würde bedeuten, dass die Abgaben nicht auf einzelne Waren oder spezifische Branchen beschränkt würden. Es ist offen, wie hoch die Strafmaßnahmen ausfallen und wen sie genau wie treffen werden.
Trumps Zölle am Tag der Befreiung: Reaktionen bereits im Vorfeld
Bereits im Vorfeld zum „Tag der Befreiung“ meldete sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit einer Reaktion zu Wort. Demnach war bereits zuvor klar, dass Trump auch Sonderzölle auf die Einfuhr von Halbleitern, Pharmazeutika und Holz erheben würde. Von der Leyen warnte in der Rede am 1. April vor den Folgen eines möglichen Handelskrieges und betonte die Verhandlungsbereitschaft der EU.
„Zölle sind Steuern, die vom Volk bezahlt werden. Zölle sind für die Menschen in Amerika Steuern auf ihre Lebensmittel und Medikamente“, sagte sie als Reaktion auf die Ankündigungen zum Liberation Day. Überkapazitäten, Ungleichgewichte, unfaire Subventionen, die Abschottung von Märkten und der Diebstahl von geistigem Eigentum seien auch für EU problematisch. Allgemeine Zölle machten die Dinge allerdings schlimmer und nicht besser. Diese würden Arbeitsplätze kosten und ein «bürokratisches Monstrum» an neuen Zollverfahren schaffen.
Reaktion auf Trumps Zölle in China: Vor Liberation Day bildet sich in Asien Handelsbündnis
Als Reaktion auf Trumps Zölle zeigte sich bereits in den vergangenen Tagen, dass der asiatische Raum näher zusammenrückt. Gegen die möglichen Auswirkungen des Liberation Day formen China, Japan und Südkorea ein starkes Handelsbündnis. Bereits am vergangenen Sonntag trafen sich die Handelsminister der drei Länder in Seoul, um ihre Handelsbeziehungen zu stärken und ein Freihandelsabkommen voranzutreiben. Die Einigung ist bei einem Treffen der Handelsminister in Peking zustande gekommen, wie über das chinesische Staatsfernsehen mitteilt wurde.
Reaktionen auf Liberation Day: Trumps Zölle könnten zur Gefahr werden
Trump hat Zölle in der Vergangenheit als sein Lieblingswort bezeichnet und schon in seiner ersten Amtszeit diverse Strafabgaben eingeführt. Er will mit Zöllen das Handelsungleichgewicht korrigieren und die USA als Produktionsstandort stärken. Zugleich könnten die Zolleinnahmen dazu dienen, sein teures Wahlversprechen umfassender Steuersenkungen zumindest teilweise gegenzufinanzieren. Zölle dienen dem Republikaner auch als Druckmittel, um in Verhandlungen mit anderen Ländern seine Ziele zu erreichen. Ökonomen fürchten nun im Zusammenhang mit dem Liberation Day, dass die Unternehmen die höheren Preise an die Verbraucher weitergeben. Das könnte die Inflation in den USA anheizen und das Wachstum ausbremsen.
Trump und sein Team wischen diese Bedenken, die als Reaktion auf den Tag der Befreiung aufkamen, zur Seite. Die Zölle bedeuteten „mehr Arbeitsplätze in Ihren Gemeinden, was wiederum mehr Geld, mehr Investitionen und mehr Geld in Ihrer Tasche bedeutet“, sagte Trumps Sprecherin Leavitt an die Amerikaner gerichtet. „Es betrifft die Welt, nicht nur dieses Land“, sagte Trump Anfang der Woche. Man tue das Richtige für die USA, diese seien das Sparschwein für die ganze Welt. (fbu/dpa)
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