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Einigung im Streit

Am Ende ihrer Haushalts-Vorträge schauen Habeck und Scholz auch auf Lindner – und werden pathetisch

Die Ampel hat sich auf einen Haushalt 2025 geeinigt – die Gräben sind jedoch wohl weiterhin tief. Scholz und Habeck werden bei der Verkündung pathetisch.

Berlin – Der Streit ist beendet, der Haushalt 2025 steht. Wieder einmal hat sich die Ampel dafür in eine regelrechte Marathon-Verhandlung verstrickt. Erst um kurz vor 6 Uhr am Freitagmorgen, so heißt es aus Berichten, habe man sich final einigen können. Der Haushalt beinhaltet zudem auch noch ein Wachstumspaket, Steuerentlastungen in Höhe von 23 Milliarden Euro soll es in den Jahren 2025 und 2026 geben.

Als „Einstieg in die Wirtschaftswende“ feierte etwa Finanzminister Christian Lindner (FDP) die neuen Pläne. Kritik kommt derweil nicht nur aus der Union wie etwa von Markus Söder, der die Einigung als „verschobenen K.o.“ für die Ampel sah, sondern auch aus den eigenen Reihen. Jedenfalls war man in Reihen der SPD und FDP wohl weniger begeistert von Lindners „Einmauer“-Taktik zum Haushalt. Und die Rahmenbedingungen sowie auch der Auftritt auf der Pressekonferenz lassen vermuten, dass die Verhandlungen alles andere als einfach waren.

Scholz, Lindner und Habeck verkünden den Haushalt 2025 – Einstieg des Kanzlers amüsiert

Am Freitag um 11 Uhr traten Kanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck gemeinsam mit Lindner vor die Presse. Die kurze, wohl schlaflose Nacht war den drei Spitzen der Regierung durchaus anzusehen, sie alle machten zugleich auf der Pressekonferenz auch kein Geheimnis daraus. „Schlaf wird überschätzt“, begann auch Scholz seine Ausführungen zum Haushalt. Seine scherzhafte Begründung, wieso man die Einigung noch am Freitag, in der Früh durchziehen musste: Man habe „unbedingt“ vor dem EM-Viertelfinale Deutschlands gegen Spanien fertig sein wollen. Neben den dann folgenden Details und Inhalten zur Einigung wurde die Vorstellung der Pläne aber auch ungewöhnlich persönlich und pathetisch – und das gleich mehrfach.

Der Haushalt 2025 steht – und wurde von Lindner, Scholz und Habeck ordentlich pathetisch verteidigt.

„Wir haben es uns bestimmt nicht leicht gemacht“, gibt Scholz das Offensichtliche wider. Dann blickt er rüber in Richtung Habeck und vor allem Lindner: „Mit bald drei Jahren in dieser Koalition, wenn ich das hier so sagen darf: Wir machen es uns wirklich nicht immer leicht. Wir ringen hart um die Sache und wir suchen Kompromisse. Manchmal die halbe Nacht, manchmal die ganze Nacht“, erklärt der Kanzler, „weil die Alternative dazu eben keine Alternative ist: Die Nerven zu verlieren, hinzuschmeißen oder vor der Verantwortung wegzulaufen“. Dafür hätte er als Kanzler „keinerlei Verständnis und die Bürgerinnen und Bürger schon zwei Mal nicht“. Deutschland solle stattdessen ein „Stabilitätsanker“ im schwankenden Europa sein – damit spielt er auch auf die ersten Ergebnisse der Frankreich-Wahl an.

Haushaltsfrage geklärt – jedoch nicht ohne Streit: Habeck und Scholz werden bei Haushalt 2025 pathetisch

In eine ähnliche Kerbe schlägt auch Habeck zum Abschluss seiner Ausführungen. „Wenn man im Kanzleramt zusammensitzt und über die Papiere gebeugt ist, wenn man mitunter erstmal lernen muss, warum das Gegenüber folgende Sichtweise hat, dann scheint einem das Problem, das man gerade zu lösen hat – eine Lücke von soundsovielen Milliarden Euro – das Zentrum der Welt zu sein“, wird auch der Grünen-Minister pathetisch. Häufig denke man, führt Habeck weiter aus, wenn „das Gegenüber sich weiter so halsstarrig anstellt, dann geht das hier nicht weiter“ – eine Anspielung auf Lindners Blockaden im Vorfeld? „Ich glaube, diesen Gedanken hatten wir alle drei zwischendurch zwischen uns mal“, relativiert er noch.

Der Haushalt sei „wichtig für Deutschland, aber das Zentrum der Welt ist er nicht“, stellt Habeck noch klar. Während man verhandelt habe, gäbe es weiterhin Krisen in der Welt. Auch die Neuausrichtung durch die Wahl in Frankreich stelle Europa vor Herausforderungen, der Wahlkampf in den USA nehme gerade ebenfalls Fahrt auf. „Wir haben also dauernd auch die Verpflichtung, nicht leichtfertig Dinge zu überhöhen“, stattdessen wolle man auch mit dem Haushalt auch ein „Ort der Verlässlichkeit“ in Europa sein. Das gelte es festzuhalten, „bei all den Berichten, wer mal wie gerade grimmig guckt oder wo man sich über eine halbe Milliarde hier oder da mal nicht geeinigt hat“.

Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit

Olaf Scholz spricht zur Energiepolitik.
Olaf Scholz (SPD) ist der neunte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Politisch wird er dem konservativen Flügel der Sozialdemokraten zugerechnet. Lange Zeit galt er als reiner „Scholzomat“ – ein Spitzname, den er sich wegen seiner mechanisch wirkenden Sprechblasen in seiner Zeit als Generalsekretär unter Kanzler Gerhard Schröder verdiente. Kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine kündigte er in einer Sondersitzung des deutschen Bundestages einen Wandel der deutschen Politik an: „Wir erleben eine Zeitenwende.“  © Britta Pedersen/dpa
Robert Habeck auf Deutschlandtour.
Robert Habeck ist Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz im Kabinett Scholz sowie Stellvertreter des Kanzlers. Vom 27. Januar 2018 bis zum 14. Februar 2022 hatte er zusammen mit Annalena Baerbock den Bundesvorsitz der Partei Bündnis 90/Die Grünen inne. Habeck ist auch als Schriftsteller tätig. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Andrea Paluch veröffentlichte er mehrere Romane, u.a. Hauke Haiens Tod (2001). © Soeren Stache/dpa
Jörg Kukies kommt zu Beginn der Sitzung des Bundeskabinetts im Kanzleramt.
Am 7. November 2024 hat Jörg Kukies das Amt des Finanzminister übernommen. Der Sozialdemokrat Kukies ist derzeit Staatssekretär im Kanzleramt und gilt als einer der wichtigsten Berater von Kanzler Scholz. Er ist sein Mann für Wirtschaft und Finanzen und verhandelt für ihn die Abschlussdokumente der G7- und G20-Gipfel.  © Michael Kappeler/dpa
Christian Lindner im Kanzleramt in Berlin am 27. Juli 2022.
Christian Lindner ist Bundesminister der Finanzen im Kabinett Scholz. Der FDP-Politiker ist seit dem 7. Dezember 2013 Bundesvorsitzender der Liberalen. Schon 2017 sah es lange so aus, als würde die FDP an der Regierung beteiligt sein. Doch nach vierwöchigen Sondierungsgesprächen zur Bildung einer Jamaika-Koalition erklärte Lindner die Verhandlungen schließlich für gescheitert. Seine Begründung: „Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren!“ © Emmanuele Contini/Imago
Nancy Faeser (SPD), alte und neue Landesvorsitzende der SPD in Hessen und Bundesinnenministerin, freut sich über ihre Wiederwahl.
Nancy Faeser führt im Kabinett Scholz als erste Frau das Bundesministerium des Innern und für Heimat. Die Juristin ist seit dem 2. November 2019 Vorsitzende der SPD Hessen. Zuvor war sie 16 Jahre lang Abgeordnete des Hessischen Landtags und ab 2019 als Vorsitzende der hessischen SPD-Fraktion auch Oppositionsführerin. Zudem war sie Spitzenkandidatin der SPD bei der Landtagswahl in Hessen 2023. Als Abgeordnete im Landtag erhielt sie zwei Drohbriefe, die mit NSU 2.0 unterschrieben waren. © Andreas Arnold/dpa
Annalena Baerbock ist im Kabinett Scholz Bundesministerin des Auswärtigen. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt innehat. Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie als Kanzlerkandidatin der Grünen an, die sich aber mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen mit Platz drei hinter SPD und Union begnügen mussten. Von Januar 2018 bis Februar 2022 war sie gemeinsam mit Robert Habeck Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.
Annalena Baerbock ist im Kabinett Scholz Bundesministerin des Auswärtigen. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt innehat. Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie als Kanzlerkandidatin der Grünen an, die sich aber mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen mit Platz drei hinter SPD und Union begnügen mussten. Von Januar 2018 bis Februar 2022 war sie gemeinsam mit Robert Habeck Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. © Thomas Imo/Imago
Marco Buschmann FDP, Bundesjustizminister, stellt Eckpunktepapier zum Selbstbestimmungsgesetz vor.
Marco Buschmann war bis zum 7. November 2024 Bundesminister der Justiz im Kabinett Scholz. Der FDP-Politiker war von Oktober 2017 bis Dezember 2021 Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion. Im Herbst 2020 warnte er während der Corona-Pandemie vor einer Verfassungskrise. Buschmann war auch Mitkoordinator der erfolgreichen Verfassungsklage der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und FDP gegen den Berliner Mietendeckel. Nach dem Rauswurf von Finanzminister Christian Lindner verließ Buschmann die Ampel.  © Jürgen Heinrich/Imago
Volker Wissing, Bundesverkehrsminister FDP, vor der Kabinettssitzung im Berliner Kanzleramt Bundeskanzleramt in Berlin
Volker Wissing wurde nah dem Ampel-Aus für sein Ausscheren aus dem Kurs von FDP-Parteichef Christian Lindner belohnt. Der Bundesminister für Digitales und Verkehr erhielt zusätzlich das Justizressort. Einer der letzten großen Ampel-Fans in der FDP zog nach dem Koalitionsbruch Konsequenzen: In einem beispiellosen Schritt trat er aus der Partei aus und bleibt bis zu den geplanten Neuwahlen als Parteiloser im Amt. Der Jurist war vom 19. September 2020 bis zum 23. April 2022 Generalsekretär der FDP. Wissing gibt als Hobby Weinbau an, vor allem im familieneigenen Weingut.  © Stefan Boness/Imago
Hubertus Heil besucht die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Berlin-Spandau.
Hubertus Heil ist im Kabinett Scholz Bundesminister für Arbeit und Soziales – ein Amt, das der SPD-Politiker bereits seit dem 14. März 2018 innehat. Heil ist seit Dezember 2019 stellvertretender Bundesvorsitzender der Sozialdemokraten. Von November 2005 bis November 2009 und von Juni bis Dezember 2017 war er Generalsekretär seiner Partei. Heil spricht sich für einen Mindestlohn von mindestens 12 Euro aus, eine Erhöhung des Rentenalters auf über 67 Jahre lehnt er ab. © M. Popow/Imago
Boris Pistorius ist als Nachfolger von Christine Lambrecht ins Chefbüro des Verteidigungsministeriums im Bendlerblock gerückt. Pistorius gehört dem SPD-Parteivorstand an und gilt als erfahrener Polit-Manager. Von 1980 bis 1981 absolvierte er seinen Wehrdienst, anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. Pistorius war zuvor seit 2013 Innenminister in Niedersachsen.
Boris Pistorius ist als Nachfolger von Christine Lambrecht ins Chefbüro des Verteidigungsministeriums im Bendlerblock gerückt. Pistorius gehört dem SPD-Parteivorstand an und gilt als erfahrener Polit-Manager. Von 1980 bis 1981 absolvierte er seinen Wehrdienst, anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. Pistorius war zuvor seit 2013 Innenminister in Niedersachsen. © Michael Kappeler/dpa
Verteidigungsministerin Lambrecht besucht Marder-Kompanie
Bis zum 19. Januar 2023 hatte Christine Lambrecht das Amt der Verteidigungsministerin inne. Die SPD-Politikerin stand zumeist unter einem immensen Druck. Kritische Stimmen warfen ihr fehlende Sachkenntnis, die schleppend angelaufene Beschaffung für die Bundeswehr, aber auch ihr Auftreten in der Öffentlichkeit vor. Irritation rief schließlich eine Neujahrsbotschaft hervor, in der sie begleitet von Silvesterfeuerwerk in Berlin über den Ukraine-Krieg sprach. © Robert Michael/dpa
Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft läuft beim Treffen der G7 Agrarminister zum Eingang des Schlosses Hohenheim.
Cem Özdemir ist Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft im Kabinett Scholz. Özdemir ist der erste Bundesminister mit türkischem Migrationshintergrund. Von November 2008 bis Januar 2018 war er Bundesvorsitzender der Grünen. Im Dezember 2021 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des gemeinnützigen Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ gewählt. Nach dem Ampel-Aus übernahm er auch das Ministerium für Bildung und Forschung.  © Bernd Weißbrod/dpa
Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, spricht beim hybriden Gipfeltreffen „Women7-Summit“.
Elisabeth „Lisa“ Paus ist seit dem 25. April 2022 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Kabinett Scholz. Sie ist die Nachfolgerin von Anne Spiegel, die zuvor von diesem Posten zurückgetreten war. Paus gehört zum linken Parteiflügel der Grünen. Sie ist seit 2009 Abgeordnete im Deutschen Bundestag.  © Bernd von Jutrczenka/dpa
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergibt im Schloss Bellevue anlässlich des Amtswechsels im Bundesfamilienministerium die Entlassungsurkunde an Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen), bisherige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Vorgängerin von Lisa Paus war Anne Spiegel, die am 25. April 2022 die Entlassungsurkunde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erhielt. „Es war zu viel“, hatte die Grünen-Politikerin vorher bekennen müssen. Ihr Verhalten als Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität in Rheinland-Pfalz nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 wurde vom Untersuchungsausschuss des Landtags bis ins Detail untersucht. Die Kritik wurde zum Sturm – ihr Amt als Bundesfamilienministerin gab Spiegel deshalb auf. In ihrer Rücktrittserklärung betonte Spiegel, dass sie das Amt nicht länger belasten wolle und entschuldigte sich für begangene Fehler. © Bernd von Jutrczenka/dpa
Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister, beantwortet auf einer Pressekonferenz Fragen von Journalisten zum Infektionsgeschehen und zur Impfentwicklung.
Karl Lauterbach ist Bundesminister für Gesundheit im Kabinett Scholz. Der SPD-Politiker ist Professor am Universitätsklinikum Köln und dort Leiter des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie. Wegen seines Bundestagsmandats ist er derzeit beurlaubt. Während der Pandemie ist er für viele zu einer Reizfigur geworden. Als Minister konnte er sich mit seiner Forderung nach einer allgemeinen Corona-Impfpflicht nicht durchsetzen.  © Wolfgang Kumm/dpa
Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz beim Treffen der G7 Klima-, Energie- und Umweltministerinnen und -minister.
Steffi Lemke hat im Kabinett Scholz den Posten als Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz inne. Die Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen absolvierte ein Studium der Agrarwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, das sie 1993 als Diplom-Agraringenieurin abschloss. Von 2002 bis 2013 war sie politische Bundesgeschäftsführerin ihrer Partei. © Chris Emil Janssen/Imago
Bettina Stark-Watzinger im Portrait bei der Bundespressekonferenz zum Thema Veroeffentlichung des nationalen Bildungsberichts Bildung in Deutschland.
Bettina Stark-Watzinger ist Bundesministerin für Bildung und Forschung im Kabinett Scholz. Seit 2017 ist sie Abgeordnete im Deutschen Bundestag und seit März 2021 Vorsitzende der FDP Hessen. Ihr Studium der Volkswirtschaftslehre an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main schloss sie 1993 als Diplom-Volkswirtin ab. Sie ist Mitglied im Stiftungsrat der Karl-Hermann-Flach-Stiftung. © Imago
Svenja Schulze SPD, Bundesministerin fuer wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, aufgenommen im Rahmen der Konferenz fuer globale Ernaehrungssicherheit im Auswaertigen Amt in Berlin.
Svenja Schulze ist Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland im Kabinett Scholz. Die SPD-Politikerin ist Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, der IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), ver.di, im Naturschutzbund Deutschland (NABU) und im Verein Slowfood. Sie ist Mitbegründerin des Netzwerkes „Frauenzeiten“. © Florian Gaertner/Imago
Klara Geywitz im Kanzleramt in Berlin am 27. Juli 2022. Kabinettssitzung in Berlin.
Klara Geywitz ist Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Kabinett Scholz. Zudem ist sie Beauftragte der Bundesregierung für den Berlin-Umzug und den Bonn-Ausgleich. Im Dezember 2019 wurde sie zu einer der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD gewählt. Geywitz gehört seit 2014 dem Vorstand der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit an. © Emmanuele Contini/Imago
Wolfgang Schmidt hisst die Regenbogenfahne am Bundeskanzleramt in Berlin.
Wolfgang Schmidt ist Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes im Kabinett Scholz. In dieser Funktion ist er außerdem Beauftragter der Nachrichtendienste des Bundes. Schmidt, der seit 1989 der SPD angehört, gilt als engster Vertrauter von Olaf Scholz. © Christian Spicker/Imago

Scholz und Habeck überraschen mit Ehrlichkeit – auch Lindner erwähnt „sportive Gespräche“

Und sogar Christian Lindner, bereits gescholten als der „Einmauerer“ in den Verhandlungen, greift den Faden direkt zu Beginn seiner Ausführungen auf. Man habe „sportive Gespräche“ geführt, die letzten Wochen seien „besonders intensiv“ gewesen. Das habe auch mit den äußeren Rahmenbedingungen zusammengehangen. Auch die „Bewertungsunterschiede“ innerhalb der Koalition spielten da eine Rolle.

Pathetisch, moralisch und indirekt auch ein wenig persönlich: Die Haushaltsvorstellung hebt sich allein deshalb bereits von den letzten gemeinsamen Auftritten der Dreierrunde bezüglich entsprechender Themen ab. Machte man zuletzt noch stets auf geschlossen, vermittelte den „wir haben uns nicht nur zusammengerauft, wir funktionieren“-Eindruck, so zeigte die Runde sich nun eher von einer neuen Seite. Eine verletzlichere, brüchigere Seite, mehr bedacht auf das Zeigen, dass es offensichtlich eben Reibungen und Schwierigkeiten untereinander gibt. Ein Pathos, der vermitteln soll, dass die Gräben durchaus tief sein können. Allerdings auch, dass es mit Blick auf Deutschland Größeres als einen Streit unter Spitzenpolitikern gibt – und es auf das Ergebnis ankommt. (han)

Rubriklistenbild: © Kay Nietfeld / dpa

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