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Einschüchterungsversuch?
Vor Sachsen-Anhalt-Wahl: AfD plant „Hausbesuch“ bei flüchtlingsfreundlichem CDU-Landrat
Mit dem Einsatz für Geflüchtete hat sich ein CDU-Landrat in Sachsen-Anhalt in rechtsextremen Kreisen wohl unbeliebt gemacht. Die AfD plant offenbar einen Einschüchterungsversuch.
Naumburg/Sachsen-Anhalt – Seit 2014 ist der CDU-Politiker Götz Ulrich Landrat im Burgenland-Kreis in Sachsen-Anhalt und engagiert sich unter anderem auch für Geflüchtete in seinem Wahlkreis. Das scheint für die AfD Sachsen-Anhalt Grund genug zu sein, dem CDU-Politiker unter dem Motto „Stoppt den großen Raubzug!“ einen Hausbesuch abzustatten.
Der Umweg vorbei an dem Wohnhaus des CDU-Politikers könne kaum zufällig gewählt worden sein. Götz werte die Wahl der Route als einen Einschüchterungsversuch. Auf X (vormals Twitter) teilte er mit: „Man kommt mit Fahnen, Trompeten, Fußballtröten, Trillerpfeifen, Trommeln und Megaphon.“ Einschüchtern lassen wolle er sich davon aber nicht und betonte in seinem Beitrag, er wolle „weiter für unsere freiheitliche demokratische Grundordnung einstehen“.
Die #AfD möchte mich offenbar am 25. März 2024 zu Hause besuchen. Hans-Thomas Tillschneider von der #AfD Sachsen-Anhalt hat in meinem Wohnort Bad Bibra eine Kundgebung angemeldet unter dem Motto „Stoppt den großen Raubzug!“ und in seinen Aufzug einen kleinen Umweg für einen… pic.twitter.com/jWag3i2Sib
AfD-Kundgebung vor Landrat-Haus in Sachsen-Anhalt: Einschüchterung gab es schon davor
Die AfD Sachsen-Anhalt war im November 2023 nach Thüringen der zweite Landesverband der Partei, der vom Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextremistisch eingestuft worden war. Und auch einer der Anmelder der Kundgebung, Hans-Thomas Tillschneider, gelte als Rechtsextremist und werde vom Verfassungsschutz beobachtet, berichtet der Spiegel.
Bereits 2015 sei Landrat Götz Ulrich aufgrund einer geplanten Unterkunft für Geflüchtete massiv angefeindet worden und habe eigenen Angaben zufolge Morddrohungen erhalten. Das Wohnhaus, in dem die 40 Geflüchteten leben sollten, wurde später angezündet.
Der damals amtierende Oberbürgermeister Markus Nierth war zuvor zurückgetreten, nachdem er von Rechtsextremen unter Druck gesetzt worden war. Damals wurde eine von NPD-Funktionären organisierte Demonstration genehmigt, die – ähnlich wie im Falle Götz – an Nierths Haus vorbeiführte.
Eine Zeit, auf die Götz mit Blick auf die geplante AfD-Kundgebung verwiesen habe. „Wir alle wissen, wo solche Instrumente der Einschüchterung, der Repression und der Bedrohung hinführen können“, habe Ulrich laut Spiegel im Kreistag gesagt. Noch vor einem Monat habe Ulrich im Burgenlandkreis unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“ gegen rechtsextreme Kräfte in Deutschland demonstriert.
Die AfD-Spitze im Wandel der Zeit: von Bernd Lucke bis Alice Weidel
AfD-Demo: Solidarität mit CDU-Landrat auch von FDP, Grünen und SPD
Auf landespolitischer Ebene wurde in Sachsen-Anhalt parteiübergreifend Kritik an der geplanten Demonstration laut. Cornelia Lüddemann, Fraktionschefin von Bündnis 90/Die Grünen, hat gegenüber MDR Sachsen-Anhalt gefordert: „Eine solche Demoroute sollte nicht genehmigt werden.“ Und auch Abgeordnete von SPD und FDP sollen sich mit Statements auf die Seite des CDU-Manns gestellt haben.
Transparenzhinweis: In einer früheren Version des Textes hieß es, dass Götz Ulrich CDU-Abgeordneter sei. Dies ist nicht korrekt, Ulrich (CDU) ist Landrat im Burgenland-Kreis in Sachsen-Anhalt. Die entsprechende Stelle im Text wurde korrigiert.