Fasching in den Startlöchern
Bald wieder „Narri-Narri“: Das dürfen die Neumarkter erwarten – darauf müssen sie verzichten
Am 11.11. um 11.11 Uhr wird auch in Neumarkt-St. Veit wieder der Fasching eingeläutet: Und der hält in dieser Saison die ein oder andere Überraschung bereit. Von einer lieb gewordenen Veranstaltung müssen sich die Neumarkter allerdings verabschieden.
Neumarkt-St. Veit – Es ist Brauch beim Faschingsverein in Neumarkt-St. Veit, dass er zum Faschingsauftakt am 11.11. seine Jahreshauptversammlung abhält. Das wird auch am kommenden Wochenende der Fall sein, wenn sich die Rottalia beim Holzkarrer trifft, um damit die fünfte Jahreszeit einzuläuten. Pünktlich um 11.11 Uhr heißt es dann „Narri-Narri!“. Dann gilt es nicht nur zurückzublicken, auf das, was im vergangenen Jahr war, sondern auch den Fokus in die Zukunft zu richten. Und da hat die Rottalia einiges im Köcher.
Jung und Alt helfen zusammen
Denn gleich am 11. November geht es mit guter Laune rein in den Fasching, wenn die Rottalia mit der „Neumarkter G‘miadlichkeit“ zum „Faschings-Opening“ ins Partyzelt nach Kai einlädt. Ab 21 Uhr legt DJ Maxwell für die Ü18-Generation auf. Eine Zusammenarbeit, die Rottalia-Präsident Hanjo Hellfeuer als Zukunftsmodell sieht. „Für große Veranstaltungen benötigt man viele Leute. Es ist eine Super-Sache, dass uns die G‘miadlichkeit unterstützt. Vielleicht ist das grundsätzlich ein Weg für die Zukunft, dass Vereine zusammenhelfen, wenn Not am Mann ist. Kleine Vereine sterben sonst aus!“, sagt Hellfeuer zu dieser Art der Zusammenarbeit. „Die Jungen der G‘miadlichkeit sind top motiviert, und wir von der Rottalia bringen die nötige Erfahrung mit.“
Erfahrung, die die Rottalia auch bei der Organisation eines Faschingsumzuges hat. Das Besondere in Neumarkt-St. Veit: Dieser fand immer am Rosenmontag statt, als Nachtfaschingszug. Doch schon 2023 wurde er abgesagt und laut Hanjo Hellfeuer wird auch 2024 keiner stattfinden. Die vielen Auflagen, dazu die schwierige Personalsituation führt er als Gründe an.
Nach vier Jahren Pause gibt es wieder die „Wadlbeißer“
Dafür aber gibt es was anderes von der Rottalia in diesem doch recht kurzen Fasching, der nach dem Faschingsdienstag am 13. Februar auch schon wieder Geschichte sein wird: die beliebten Wadlbeißer-Auftritte. Zum letzten Mal hatten die 2020 stattgefunden. An drei Abenden hatten die Schauspieler der Faschingsgesellschaft Lustiges aus dem Stadtgeschehen präsentiert. „Danach kam Corona und es war erst einmal alles zappo!“, erinnert sich Hellfeuer. Umso mehr freut er sich, dass es nach vier Jahren Pause nun wieder Wadlbeißerauftritte geben wird.
„Wir hatten schon mehrere Treffen. Wir sind inspiriert und auch kreativ“, mehr verrät Hellfeuer nicht. Die Termine im Januar werden noch bekannt gegeben, gespielt wird im Gasthaus Maier in Roßbach.
Neuauflage des Wirtshaussingens noch offen
Weil es im vergangenen Jahr so gut angekommen sei, überlegt die Rottalia auch ein Wirtshaussingen. „Das steht aber noch nicht 100-prozentig fest, wird bei der Jahreshauptversammlung noch geklärt“, verweist Hellfeuer auf die Sitzung am kommenden Samstag, 11. November.
Während also hier noch einige Überlegungen im Raum stehen, wurden an anderer Stelle bereits Nägel mit Köpfen gemacht: Denn es wird wieder einen Stadtball in Neumarkt-St. Veit geben. Am Samstag, 27. Januar, lädt der EC Schpana in die Mehrzweckhalle nach Neumarkt-St. Veit ein, die zu einem Ballsaal umdekoriert wird. Wie es dazu gekommen ist, erklärt der Präsident der Hobby-Eishockey-Spieler aus Neumarkt-St. Veit, Günther Ohneis: „Es sind zuletzt immer weniger Leute zu unserem Starkbierfest gekommen, deswegen haben wir uns entschieden, 2024 damit auszusetzen. Irgendwann wurde eine Alternativ-Veranstaltung diskutiert, und da stand plötzlich ein Stadtball im Raum!“
EC Schpana nimmt die Herausforderung an
Eine große Herausforderung, das sagt auch Ohneis. Doch mit großen Herausforderungen kennt sich der SC Schpana aus, organisiert der 1500 Mitglieder zählende Verein doch Jahr für Jahr das Stadtplatzfest und erntet dafür immer gute Kritiken. Erfahrung als Veranstalter auch von noch größeren Events hat der EC Schpana durchaus, der schon diverse größere Jubiläen in der Rottstadt gefeiert hat. Die „Spider Murphy Gang“ lockte 2003 einige tausend Besucher ins Bierzelt, mit „JBO“ wurde 2008 das nächste Jubiläum gefeiert und „LaBrassbanda“ sorgte zum 33-jährigen Bestehen des EC im Jahr 2017 für eine volle Bude.
Ohneis weiß, dass so ein Stadtball nur mit entsprechend guter Musik und mit einem einladenden Catering funktionieren kann. Mit der Band „Pik-As“ und dem Gourmet-Caterer Gentscher, der ein Gala-Menü präsentieren wird, sieht man sich bei den Eishacklern gut aufgestellt für diese Veranstaltung. Bis zu 50 Mitarbeiter des EC Schpana werden sich im Vorfeld darum kümmern, aus der Turnhalle einen Ballsaal zu zaubern und die Gäste zu bewirten. „Wenn 350 Leute kommen, dann wären zumindest schon mal der Caterer und die Band bezahlt“, hofft Ohneis auf die entsprechende Akzeptanz in der Bevölkerung. Karten für den Stadtball gibt es im Rathaus am Samstag, 18. November, von 9 bis 12 Uhr. „Und dann schauen wir, was weiter geht!“
Es ist ein Versuchsballon
Ohneis ist sich im Klaren darüber: „Es ist ein Versuchsballon, weil wir es eben noch nie gemacht haben!“ Aber die Erfahrung habe gezeigt: Stadtbälle kommen immer gut an, auch wenn der letzte schon zehn Jahre zurückliegt. Aber vielleicht sind die Leute ja umso hungriger, meint er. „Uns geht es darum, dass was in Neumarkt angeboten wird. Vor Ort. Wenn es dann tatsächlich gut läuft, werden wir weitergucken!“
