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Mit Rad zum Bahnhof und weiter zur Arbeit

Können Radl weiter kostenlos im Zug mit? So hat der Kreistag in Mühldorf entschieden

Fahrradmitnahme in Zügen
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Auf den Linien der SOB können Fahrräder auf Kosten der Landkreise mitgenommen werden.

Das Fahrrad gratis mit in den Zug nehmen – dieses Angebot wird von den Kunden des SOB gerne angenommen. Wird der Landkreis Mühldorf diese freiwillige Leistung weiter finanzieren? So hat der Kreistag entschieden.

Mühldorf – Seit über 20 Jahren können Fahrräder gratis in Zügen mitgenommen werden, dafür zahlten die Landkreise eine Pauschale an die Deutsche Bahn. Der Konzern stellte das Angebot 2009 ein. Auf den Linien der Südostbayern-Bahn SOB sorgten die Landkreise Mühldorf, Rosenheim und Traunstein für die Weiterführung des Angebots. Doch auch dieser Vertrag mit der SOB läuft Mitte Dezember 2024 aus.

Radlerservice ist freiwillige Leistung

Höchste Zeit für den Kreistag zu handeln, trotz aller Sparzwänge des Landkreises. „Der Landkreis Mühldorf ist in einer extrem schwierigen finanziellen Situation“, machte Landrat Max Heimerl (CSU) deshalb in der jüngsten Kreistagssitzung deutlich. „Wir diskutieren eine freiwillige Leitung, die wir alle laut Regierung auf den Prüfstand stellen müssen.“ Im Fall der Fahrradmitnahme gehe es um rund 15.000 Euro für das Jahr 2025.

15.000 Euro für einen großen Mehrwert

„Die Mitnahme von Fahrrädern in Zügen ist ein Erfolgsmodell“, stellte Heimerl fest. Immer mehr würden das Angebot nutzen. „Vor allem Berufspendler, die mit dem Rad zur Bahn und vom Zielbahnhof zum Arbeitsplatz radeln.“ Damit unterstütze man das „Wegkommen vom Auto“. „Mit den 15.000 Euro können wir unseren Haushalt nicht sanieren“, sagte der Landrat. „Aber mit dieser überschaubaren Summe schaffen wir einen großen Mehrwert für die Bürger.“ Er plädierte dafür, diese freiwillige Leistung nicht vorschnell wegfallen zu lassen. Zudem sei Mühldorf der Nabel des Projektes „Mühldorfer Radl-Stern“, der die Radlmitnahme auf sieben Bahnlinien ermögliche.

Von der SOB wurde eine Vertragsverlängerung bis zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 vorgeschlagen. Denn für die Zeit danach stehe der Beitritt des Landkreises zum Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) im Raum. Dann müsse man neu überlegen. Laut Angebot der SOB würden auf den Landkreis Mühldorf anteilig Kosten von 15.297,90 Euro anfallen. Alle umliegenden Landkreise – Altötting, Berchtesgadener Land, Landshut, Passau, Rottal-Inn und Traunstein – hätten sich für eine Vertragsverlängerung ausgesprochen.

Zwei Buslinien auf dem Prüfstand

Der Fahrplan der Buslinie 7548 Haag-Mühldorf wurde 2022 mit einer Laufzeit bis März 2026 verbessert. Wegen steigender Kosten – momentan trägt der Landkreis 360.000 Euro pro Jahr – muss auch diese freiwillige Leistung angesichts der Haushaltslage des Landkreises auf den Prüfstand. Seit Ausweitung des Fahrplans haben sich die Fahrgastzahlen „von durchschnittlich zwei auf vier Fahrgäste“ gesteigert, stellte Landrat Heimerl fest. „Das ist nicht gerade eine Explosion!“ Im Schuljahr 2024/2025 benutzten aber 151 Schülerinnen und Schüler diese Buslinie. Um rund 20.000 Euro pro Jahr zu sparen, sind Fahrplankürzungen mit der Streichung von Fahrten an Sonn- und Feiertagen angedacht.

Die Buslinie 9433 Gars-Schnaitsee-Waldhausen-Titlmoos soll zusammen mit dem Landkreis Traunstein nach September 2025 für fünf Jahre neu an ein Busunternehmen vergeben werden. Damit soll die Beförderung von derzeit rund 14 Schülerinnen und Schüler weiter garantiert sein. Der Landkreis Mühldorf rechnet mit Kosten von etwa 50.000 €Euro pro Jahr.

Heimerl wies auch darauf hin, dass das Rad-Ticket für einen Euro pro Fahrt keine wirkliche Alternative sei. Denn das ist nicht auf allen Regionallinien gültig, an Wochenenden nicht von März bis Oktober und an Wochentagen erst ab 9 Uhr.

Kosten sind überschaubar

„Der Beitrag des Landkreises ist überschaubar, wir sollten das unbedingt machen“, unterstützte Marcel Huber (CSU) schon im Nahverkehrsausschuss die Vertragsverlängerung. „Der öffentliche Nahverkehr im ländlichen Raum ist schwierig. Wir tun uns unheimlich schwer, den Menschen hier zu helfen. Das hilft die Radlmitnahme.“

Der Kreistag sprach sich einstimmig für die einjährige Verlängerung des Vertrages mit der SOB aus.

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