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Wechsel an der Spitze

Welche Zukunft hat die Aktionsgemeinschaft Waldkraiburg? Die nächsten zwei Jahre entscheiden

Die neue Mannschaft der Aktionsgemeinschaft Handel und Handwerk Waldkraiburg.
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Mit dieser Mannschaft startet die Aktionsgemeinschaft Handel und Handwerk Waldkraiburg in die nächsten zwei Jahre: Vorsitzender Adi Schäftlmaier (von links), Susanne Engelmann, Andrea Schmieder, Dr. Andreas Holzapfel, Petra Esser und Christian Göttlinger.

Die Aktionsgemeinschaft für Handel und Handwerk Waldkraiburg startet mit einer neuen Mannschaft in die nächsten zwei Jahre. Ein Zeitraum, der über die Zukunft der Aktionsgemeinschaft entscheiden könnten.

Waldkraiburg - Seit 2005 steht Willi Engelmann an der Spitze der Aktionsgemeinschaft. 17 Jahre, in denen er mit seinen Vorstandskollegen bewährte Aktionen in der Stadt geplant oder neue Aktionen wie den „Super-Samstag“ ausprobiert hat. Aber Engelmann ist auch kritisch geworden, hat deutliche Wort gefunden, wenn die Stimmung unter den Kaufleuten „sehr negativ“ war. Gleichzeitig aber wieder an deren Selbstbewusstsein appelliert. Jetzt zieht er einen Schlussstrich - aus gesundheitlichen Gründen.

In Vertretung für Willi Engelmann leitete seine Frau Susanne die Sitzung nach Absprache mit dem zweiten Vorsitzenden Adi Schäftlmaier. Viel zu berichten gab es ohnehin nicht, die Corona-Pandemie hatte die Aktionen der Aktionsgemeinschaft stark eingeschränkt. Nach einigen Absagen konnten heuer „Kunst&Kommerz“, der Auto- und der Martinssonntag wieder stattfinden. „Ein schöner Erfolg“, sagte Susanne Engelmann. Doch es habe auch „Verstimmungen“ gegeben.

Zurückhaltende Kaufleute

Adi Schäftlmaier wurde genauer: Er lobte das Engagement der Stadt und des Kulturamts, die „Kunst & Kommerz“ speziell für die Kaufleute ausrichte. Doch die Kaufleute hätten sich heuer „sehr zurückhaltend“ verhalten. Die Kombination mit dem Muttertag sahen manche Einzelhändler problematisch. Diese Überschneidung wird es nächstes Jahr nicht geben. Mit dem Termin am 7. Mai 2023 liegt „Kunst & Kommerz“ eine Woche früher als der Muttertag. Zusätzlich seien mit dem Josefimarkt, dem Auto- und Martinssonntag drei weitere verkaufsoffene Sonntage geplant.

Die Frage, an einem verkaufsoffenen Sonntag überhaupt aufzuschließen, stellt sich für Schäftlmaier nicht. „Man muss aufmachen, auch wenn dadurch die Freizeit kürzer wird.“ Von Susanne Engelmann der Apell an alle Mitglieder: „Wir müssen an einem Strang ziehen.“

Deutliche Worte fand Schäftlmaier für die Situation der Kaufleute. „In den nächsten Jahren werden weitere Geschäfte schließen.“ Läden in 1A-Lage ließen sich schon heute nur noch schwer vermieten. Zum Teil seien die Mieten das Problem. Auch für Waldkraiburg könnte es Realität werden, dass nur noch Filialbetriebe in der Stadt zu finden seien. „Es trifft auch andere Städte, es ist kein Butterlecken im Einzelhandel.“

Für die Aktionsgemeinschaft gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Filialbetrieben schwierig. „Die sind schwierig zu erreichen, nicht einmal Plakate in den Schaufenstern dürfen aufgehängt werden.“ Gleichzeitig nahm Schäftlmaier die Stadt in die Pflicht. Denn eine Chance auf Flächen für eine Expansion für Einzelhändler sieht er nicht: „Das machen die Supermärkte unter sich aus und die Stadt macht es möglich.“ Schäftlmaier sprach damit die geplante Ansiedlung eines Bio-Supermarkts in der Bahnhofstraße an.

Dies ist aber nicht immer so einfach. Denn Investoren können die Möglichkeiten eines Bebauungsplans ausschöpfen. „Die Stadt kann es nicht verhindern, wohl aber, dass man innerstädtisches Sortiment ausschließt“, erklärte Bürgermeister Robert Pötzsch. Trotz aller Herausforderungen sieht er Perspektiven für den Einzelhandel, mit dem ISEK und der geplanten Neugestaltung des Stadtplates wolle man versuchen, das „Maximale herauszuholen“.

Engagement auf Zeit?

Pötzsch sieht den Willen, etwas zu verändern, die Stadt nach vorne zu bringen. „Man darf den Kopf nicht in den Sand stecken.“ Man dürfe allerdings nicht den Fehler machen, sich mit anderen Städten zu vergleichen. „Jede Stadt hat ihre eigenen Voraussetzungen und das Einkaufsverhalten der Leute hat sich stark geändert.“

Nach dem Rücktritt von Willi Engelmann ist die Bereitschaft in der Aktionsgemeinschaft da weiterzumachen. Mitglieder für den neuen Vorstand hatte sich im Vorfeld bereiterklärt, Verantwortung zu übernehmen. Ein Engagement auf Zeit? „Wir führen die Aktionsgemeinschaft die nächsten zwei Jahre weiter fort. Wenn sich dann niemand bereit erklärt für den Vorsitz, dann wickeln wir die Aktionsgemeinschaft ab“, blieb Susanne Engelmann realistisch. Falsche Hoffnungen wollte sie nicht wecken, böse sei sie aber auch nicht. „Alles hat seine Zeit.“

Für die nächsten Jahre steht Adi Schäftlmaier als neuer Vorsitzender an der Spitze. Zweite Vorsitzende macht Susanne Engelmann, Schriftführerin bleibt Andrea Schmieder, Kassier ist weiterhin Dr. Andreas Holzapfel. Als Beisitzer fungieren Christian Göttlinger und Petra Esser.

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