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Oase mitten in Waldkraiburg

Ex-Bürgermeister Siegfried Klika: Ein Herz für Igel – aber keins für Mähroboter

Waldkraiburgs ehemaliger Bürgermeister Siegfried Klika hat ein Herz für Igel. Seinen Garten hat er entsprechend gestaltet mit speziellen Igelhäusern.
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Waldkraiburgs ehemaliger Bürgermeister Siegfried Klika hat ein Herz für Igel. Seinen Garten hat er entsprechend gestaltet mit speziellen Igelhäusern.

Ein Paradies für Igel haben die Klikas in Waldkraiburg geschaffen. Ihr Garten soll möglichst natürlich sein. Weil sie sich für die Tiere so einsetzen, haben sie auch eine klare Meinung zu Mährobotern.

Waldkraiburg – Der Garten soll ein Igelparadies sein: Das haben sich Helga und Siegfried Klika vorgenommen. Deshalb haben der ehemalige Waldkraiburger Bürgermeister und seine Frau viel unternommen. Viele natürliche Plätze und zahlreiche Igelhäuser gibt es an ihrem eigenen Haus. Und vor allem: Sie verzichten auf den Einsatz eines Mähroboters.

Es gibt immer weniger Igel

Heuer wurde der Igel zum „Wildtier des Jahres 2024“ ernannt. Laut Auskunft des LBV, Kreisgruppe Mühldorf, sind die Bestände in den letzten Jahren merklich zurückgegangen. Mittlerweile ist die Art auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Säugetiere Bayerns geführt.

Der Igel als Insektenfresser finde auf „den intensiv bewirtschafteten Flächen der bayerischen Kulturlandschaft“ nicht mehr genug Nahrung, heißt es beim Landesbund für Vogelschutz (LBV). Auch die Suche nach Schlafplätzen und Winterquartieren gestalte sich für die Tiere zunehmend schwierig.

Siegfried Klika hält einen Igel in den Händen.

Dagegen wollen die Klikas etwas tun. Das tierliebe Ehepaar hat in seinem heimischen Garten ein echtes Wildtier-Eldorado geschaffen. In mehr als 20 Jahren haben sie schon unzählige Igel, Siebenschläfer und sonstige Tiere aufgepäppelt. Da Igel feste Territorien haben, werden sie natürlich da sesshaft, wo es ihnen am besten gefällt, sind sich die Klikas sicher. Den Rasen mähen sie ganz altmodisch von Hand.

2021 machte die dänische Igelforscherin Sophie Rasmussen eine Studie. Hierbei führte sie mit Igelkadavern Tests an 18 verschiedenen Mährobotern durch. Das Ergebnis: Keines der getesteten Geräte erkannte die Igel. Selbst Modelle mit Kamerasicht und Ultraschallsensoren stellen laut diesem Test keinen Schutz dar, sodass ein Igel, der mit einem Mähroboter in Berührung kommt, verletzt oder getötet werden kann. Auffällig bei dem Test war auch, dass vor allem bei kleinen Igeln keines der Modelle stoppte.

Ex-CSU-Bürgermeister für mehr Grün

Dem setzen der ehemalige CSU-Bürgermeister und seine Frau bewusst das Wachstum in ihrem Garten entgegen. „Das Problem ist, wenn die Leute einen Golfrasen haben möchten, dann wächst da nicht einmal ein Gänseblümchen, weil der Rasen ja immer radikal kurz ist. Das ist der Anfang vom Ende, denn wenn man kein Gras mehr wachsen lässt, kann man den Boden auch mit Betonplatten auslegen und alles grün streichen.“

Klika war von 2002 bis 2014 Bürgermeister von Waldkraiburg. Die Entwicklung der Stadt macht ihn traurig, weil viel Grün verschwinde, um Wohnraum für Menschen zu schaffen. Gleichzeitig würde damit der Lebensraum von Tieren zerstört. Naturgärten, wie sie ihn pflegten, seien rar. Stattdessen sehe man zuhauf Steingärten und zugepflasterte Flächen.

Schnelle Hilfe notwendig

Wenn Mähroboter und Autos Igel verletzen, ist schnelle Hilfe angesagt. Tierheime können keine Wildtiere aufnehmen, weil diese nur auf die Versorgung von Haustieren ausgelegt sind. Die letzte Rettung sind Igel-Nothilfen, wo die Tiere auch medizinisch versorgt werden. Früher gab es noch eine Igel-Nothilfe in Maitenbeth und Mettenheim, doch diese wurden aufgelöst.

Tierfreunde, die das alles privat und ehrenamtlich machen, müssen sämtliche Kosten für die Igel-Rettung alleine tragen. Hilfe vom Staat oder Institutionen gibt es nicht.

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