Das ist passiert
Waldkraiburger Wochenschau: Gut gekleidet
Den Kleiderschrank aufmachen und nichts zum Anziehen finden, das kennt auch Reporterin Helena Gennutt. Aber in dieser Woche hat sie sich nur mit gut gekleideten Menschen umgeben.
Waldkraiburg – Kleider, Röcke und Hosen – lang und kurz –, daneben Stapel von Blusen, T-Shirts und Pullovern. Und dazu die quälende Frage: Was soll ich heute bloß anziehen?
Das Richtige ist im eigenen Kleiderschrank ganz sicher nicht dabei. Zu eng oder zu weit und die Farbe gefällt heute erst recht nicht. Das Lieblingsteil liegt sowieso bei der Wäsche.
Probleme, die viele kennen, deren einfache Lösung aber nicht selbstverständlich ist: In einen Laden nach Wahl gehen und sich nach Lust und Laune einkleiden, kann sich längst nicht jeder leisten.
Shoppen zum kleinen Preis: Das geht jetzt im neuen Shop des Bayerischen Roten Kreuzes in Waldkraiburg. Hier ist niemand Kunde zweiter Klasse. „Jeder hat hier die Möglichkeit, sich etwas Schönes zu kaufen”, sagt Shop-Leiterin Heike Kaiser. Und wer nachweislich wenig Geld hat, zahlt sogar nur den halben Preis.
Am Eröffnungsabend war der Laden rappelvoll und die Kundinnen und Kunden – jung und alt, Einheimische und Zugezogene – freuten sich über das ein oder andere Kleidungsstück, dass über die Ladentheke in ihren Kleiderschrank wanderte.
Was soll ich anziehen? Das fragten sich sicher auch die Besucherinnen und Besucher des Waldkraiburger Stadtballs.
Der Preis dürfte bei den Vertretern aus Politik und Wirtschaft eine untergeordnete Rolle gespielt haben. Vielleicht hatten sie auch noch das ein oder andere Schmuckstück aus den Vorjahren im Kleiderschrank hängen, denn für die meisten war es nicht der erste Stadtball.
Wunderschön sahen sie alle aus, mit ihren festlichen, meist bodenlangen Abendkleidern und aufwendigen Frisuren. Mit ihren schicken Anzügen mit Krawatte oder Fliege.
Aber vor allem mit den vielen lächelnden Gesichtern. Egal ob auf der gefüllten Tanzfläche oder im Rotkreuz-Shop an der Kasse. Am Ende zählt nicht der äußere Wert der Kleidung, sondern der Mensch, der darin steckt.
Vielleicht tröstet der Gedanke, wenn man das nächste Mal grimmig vor dem Kleiderschrank steht und am liebsten direkt wieder ins Bett gehen möchte. Einfach lächeln und die Kleidungswahl fällt gar nicht mehr so ins Gewicht.

