Investitionen von 23 Millionen Euro
Höhere Preise beim Waldkraiburger Trinkwasser: So teuer wird es
Nach dem Abwasser nun auch das Trinkwasser: Die Stadtwerke Waldkraiburg passen ihre Preise beim Trinkwasser an. So teuer wird es.
Waldkraiburg – In den nächsten Jahren nehmen die Stadtwerke Waldkraiburg viel Geld in die Hand: Die Trinkwasserleitungen müssen saniert werden. Eine Investition, die Stadtwerke-Geschäftsführer Herbert Lechner bereits im Frühjahr angekündigt hat. „Das Leitungsnetz ist in die Jahre gekommen, der Stahl korrodiert. Wir werden deshalb in den nächsten Jahren viel Geld in das Leitungsnetz investieren“, erklärt Lechner.
Das Waldkraiburger Trinkwassernetz wurde in den 1950er- und 60er Jahren aus Stahlleitungen und Graugussleitungen hergestellt. Dieses Leitungsnetz und die dazugehörigen Hausanschlüsse seien oft bereits korrodiert, die Leitungen würden mittlerweile weit mehr als zehn Prozent Wasser verlieren und würden den Wasserverbrauch unnötig steigen lassen, teilen die Stadtwerke mit.
Deshalb haben die Stadtwerke bereits vor einigen Jahren damit begonnen, die Leitungen im Stadtgebiet Stück für Stück durch robuste Gussrohre und PE-Rohre zu ersetzen. Die Bürger bekommen davon weniger mit, denn die Leitungen werden im Zuge der Fernwärmebaustellen erneuert, um die Beeinträchtigungen gering zu halten. 2023 investierten die Stadtwerke Waldkraiburg zwei Millionen Euro hierfür.
Wasserverluste gehen zurück
Die Leitungssanierungen zeigen Wirkung: Die Wasserverluste seien deutlich zurückgegangen, Lechner sprach von einem Minus von 100.000 Kubikmetern. Das entspricht einer Wassermenge von 100 Millionen Litern.
Nicht nur an den Leitungen setzen die Stadtwerke an: „Um auch weiterhin eine qualitativ hochwertige Trinkwasserversorgung zu gewährleisten, wurden weitere Investitionen und Sanierungen getätigt“, heißt es bei den Stadtwerken. Beispielsweise wurde für rund 2,25 Millionen Euro der Innen- und Außenbereich des Hochbehälters saniert. Der auf dem Gemeindegebiet Heldenstein stehende Hochbehälter beliefert die Stadt Waldkraiburg und die Gemeinden Heldenstein und Rattenkirchen und somit rund 30.000 Menschen mit Trinkwasser.
Wasser für 30.000 Menschen
Rund 50 Meter über Waldkraiburg liegend, kann die Stadt im freien Gefälle über das Wassernetz versorgt werden. Insgesamt fasst der Hochbehälter acht Millionen Liter Trinkwasser, was in etwa dem Tagesbedarf im Liefergebiet an einem Hochsommertag entspricht. Rund 2,4 Millionen Kubikmeter Wasser fördern die Stadtwerke jedes Jahr. Davon gehen rund 300.000 Kubikmeter nach Heldenstein und Rattenkirchen.
Eine funktionierende und verlässliche Wasserversorgung kostet somit Geld, Preiserhöhungen sind die Folge. Doch auch steigende Energiepreise, Baumaßnahmen, die teurer werden, steigende Materialkosten, sowie höhere Personalkosten machen eine Preiserhöhung nötig.
„Insgesamt sind im Vorauskalkulationszeitraum bis 2026 Investitionen von knapp 23 Millionen Euro geplant“, teilen die Stadtwerke mit. So sind in die Erneuerung des Trinkwassernetzes und der Hausanschlüsse allein im nächsten Jahr knapp 6,4 Millionen Euro eingeplant. Größere Baumaßnahmen werden in der Geretsrieder Straße, Teplitzer Straße, Adlergebirgsstraße, Siemensstraße und Daimlerstraße sein.
Das sind die neuen Preise
Was bedeutet das für die Kunden? Für den kleinsten Trinkwasserzähler erhöht sich der Grundpreis um 25,68 Euro pro Jahr, der Verbrauchspreis je 1.000 Liter erhöht sich von 1,43 Euro auf 2,32 Euro. Bei einem durchschnittlichen Wasserverbrauch in einem 4-Personen-Haushalt pro Jahr von rund 150.000 Litern – umgerechnet also 150 Kubikmeter – erhöht sich der Quartalsabschlag um rund 40 Euro.
Auch beim Abwasser müssen die Stadtwerke zum Jahreswechsel ihre Gebühren anpassen. Alle vier Jahre kommen diese auf den Prüfstand, weil sie kostendeckend sein müssen. Hier stehen mehrere Investitionen in der Warteschlange, bis 2026 sollen knapp 5,6 Millionen Euro investiert werden. Das wirkt sich folgendermaßen auf die Gebühren aus: Die Schmutzwassergebühr steigt von 2,50 Euro pro Kubikmeter auf 3,18 Euro pro Kubikmeter. Die Einleitung von Mischwasser steigt von 2,78 Euro pro Kubikmeter auf 3,54 Euro pro Kubikmeter.