Sanierungsdebatte im Ausschuss
Kein Geld, kein Wasserspiel, kein Kiosk? Das passiert im Waldkraiburger Stadtpark
Leeres Becken, leerstehender Kiosk: Damit das Wasser wieder plätschert und sich wieder ein Pächter findet, braucht es eine umfassende Sanierung. Doch die veranschlagten 150.000 Euro passen nicht so recht zum strikten Sparplan der Stadt.
Waldkraiburg – Erst ein paar Monate ist es her, dass sich Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG) sehr zuversichtlich zur Zukunft des leeren Wasserbeckens im Stadtpark geäußert hat. „Nächstes Jahr könnte wieder Wasser drin sein“, sagte er noch Ende November. Das Schadensbild bei den Leitungen sei zwar nicht so groß, aber ein Sanierungsstau beim Becken selbst.
Doch Zuversicht hört man Monate später nicht mehr. Denn jetzt ist klar, was getan werden müsste: Hauptursache für die Wasserverluste sind die Beckensohle samt Umfassung des Teichs, ein Rohrbruch und ein undichter Absperrschieber. Nachhaltig das komplette Becken zu sanieren, kostet rund 130.000 Euro, wie Bürgermeister Pötzsch in der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses erklärte. „Die Kaskaden funktionieren seit Jahren nicht mehr.“ Hinzukommen noch die jährlichen Betriebskosten von rund 12.000 Euro.
Kiosk braucht eine Sanierung
Nicht das einzige Sorgenkind im Stadtpark: Denn der Kiosk nebenan steht ebenfalls leer. Damit dieser für mögliche Pächter interessant ist, braucht es Kühl- und Lagermöglichkeiten. „Interessenten würden dort gerne auch warme Speisen anbieten“, sagte Pötzsch. Deshalb brauche es für den Kiosk ebenfalls eine Sanierung.
Nimmt man alles zusammen – Sanierung Wasserbecken und Kiosk – macht das knapp 150.000 Euro aus. Daher die Frage von Pötzsch an das Gremium: „Was machen wir: Sanieren oder Rückbau?“ Für Pötzsch lässt sich diese Summe angesichts der Haushaltslage nur schwer darstellen. „150.000 Euro sind nicht zu leisten.“
Sein Vorschlag: Das Wasserbecken und den Kiosk zurückbauen, die Wasserzuläufe stilllegen. Die Wasserfläche soll dann neu angelegt werden, zum Beispiel als Blumenwiese, anstelle des Kiosks soll eine befestigte Fläche entstehen, damit dort bei unterschiedlichen Veranstaltungen Foodtrucks aufgestellt werden können.
Eine Ansicht, die das Gremium so nicht ganz teilte: Auf die Wasserfläche kann man verzichten, nicht aber auf den Kiosk. „Wir müssen mal wieder was für die Leute schaffen“, sagte CSU-Fraktionsvorsitzender Karl-Heinz Stocker. Wer den Kiosk kenne, wisse, dass er ein Anziehungspunkt sei, wo sich die Leute in der Vergangenheit wohlgefühlt haben. „Der Kiosk sollte es uns wert sein.“
Nicht nur auf Minimallösung setzen
Blumenwiese statt Wasser – dagegen hatte UWG-Fraktionsvorsitzender Frieder Vielsack nichts einzuwenden. Aber in Kombination mit dem Kiosk. „Das kann ein tolles Konzept werden.“ Zumal er den Eindruck hatte, dass es Interessenten für den Kiosk gibt. „Das ist ein Magnet für den Besucher. Gibt es den nicht mehr, bleibt nur noch der Spielplatz als Anziehungspunkt.“
Auch Charlotte Konrad (CSU) erachtet den Kiosk als „total wichtig“. „Es braucht dort unbedingt etwas. Damit der künftige Pächter auch eine Chance hat, sollte man vielleicht nicht nur die Minimallösung umsetzen.“ Für Martina Arnusch-Haselwarter (SPD) wäre es schön, „etwas zum Draußen sitzen zu haben“.
Am weiteren Bestand des Kiosks rüttelte auch Christoph Vetter (UWG) nicht: „Der ist ein Muss, bietet einen essenziellen Mehrwert.“ Er finde es schade, wenn das Becken verschwindet, hatte aber einen alternativen Vorschlag zur Blumenwiese. „Man könnte die Wanne weiter nutzen und dort ein Feuchtbiotop anlegen, das auch mal trockenfallen kann. Dass wir etwas für die Artenvielfalt machen.“
Ein Vorschlag, den Bürgermeister Pötzsch für die Ersatz-Planung für das Wasserbecken aufnahm. Einstimmig segnete der Ausschuss ab, dass das Wasserbecken zurückgebaut, der Kiosk aber saniert werden soll.

