Acht neue Klassenzimmer
„Hier darf man mitreden“: So geht es beim Anbau am Waldkraiburger Gymnasium voran
Im Mai war Spatenstich. Im November soll der neue Anbau am Waldkraiburger Gymnasium dicht sein. Wie die Arbeiten vorangehen und warum der Anbau nötig ist.
Waldkraiburg – 5,1 Millionen Euro und keinen Cent mehr: Diese Vorgabe hat Landrat Max Heimerl zum Spatenstich für den Anbau am Waldkraiburger Gymnasium ausgegeben. Mit eingerechnet ist die Sanierung des 50 Jahren alten Altbaus in Abschnitten. Damit packt der Landkreis ein Projekt an, das schon länger auf der Agenda steht.
Seit geraumer Zeit wurde über das Thema diskutiert, ursprünglich war von einer Erweiterung und einer Generalsanierung des Gymnasiums die Rede. Investitionen von 37 Millionen Euro standen im Raum. Jetzt aber fallen die Pläne deutlich kleiner aus wegen der angespannten finanziellen Haushaltslage auf Landkreis-Ebene.
Ohne zusätzlichen Platz geht es jetzt am Gymnasium aber nicht mehr. „Wir platzen aus allen Nähten“, hatte Schulleiter Thomas Fraundorfner beim Spatenstich gesagt. Kein einziger Raum sei mehr frei, auch die im Keller seien belegt. Er freut sich, dass seit einigen Monaten die Arbeiten am Anbau vorangehen.
Gebäude bis Mitte November dicht
Kürzlich hat sich nun Landrat Max Heimerl ein Bild vor Ort gemacht, wie die Bauarbeiten am Gymnasium Waldkraiburg voranschreiten. Rupert Rigam, Geschäftsführer des gleichnamigen Bauunternehmens, brachte den Landrat auf den aktuellen Stand. Aktuell wird die Bodenplatte fertig betoniert, in Kürze folgt das Aufstellen des Holzständerbaus, teilt das Landratsamt mit. Von außen soll also bald erkennbar sein, wie der Erweiterungsbau aussehen wird.
Im Wochentakt werden dann Decken, Wände und Fenster montiert. Läuft alles nach Plan, soll das Gebäude Mitte November dicht sein. Bedingt durch die Sichtholzbauteile sind die weiteren Arbeiten allerdings sehr abhängig von der Witterung. „Wir hoffen deshalb alle auf einigermaßen trockenes Wetter“, sagt Landrat Max Heimerl.
Der Anbau entsteht in Holzständerbauweise und bietet Platz für acht Klassenzimmer und zwei offene Gruppenräume. Sollte sich das Gymnasium Waldkraiburg noch stärker entwickeln, lässt sich der Anbau bei Bedarf modulartig erweitern.
Im Anbau sind offene Lernbereiche, Belichtung durch Oberlichter im Obergeschoss, großzügige Fenster für Licht und Lüftung in den Klassenzimmern und Wandnischen für Technik und Kommunikation vorgesehen. Die Teilunterkellerung sorgt für eine mögliche spätere Anbindung einer Tiefgarage, in der auch das zentrale Lüftungsgerät und weitere Technik untergebracht wird. Auf dem Gründach lässt sich später eine PV-Anlage integrieren, ohne erheblichen Mehraufwand kann der KfW 40 Standard erreicht werden.
Schülerzahlen wachsen an
Die Erweiterung des Gymnasiums Waldkraiburg ist aufgrund der wachsenden Schülerzahlen und der Umstellung auf das G9-Modell notwendig, die Schule hat mit Blick auf die umliegenden Gymnasien die höchsten Anmeldezahlen. „Trotz der angespannten Haushaltslage gibt es Themen, die einfach zu wichtig sind, um sie hinten anzustellen. Dazu zählen nun einmal die Investitionen in die Bildung unserer Jugend und damit in unsere Zukunft“, versicherte Landrat Heimerl beim Spatenstich.
Fraundorfner freut sich, dass der Landkreis trotz der angespannten Finanzlage an den Plänen festhält, und ist auch überzeugt, dass hier keine Lernanstalt entsteht, sondern ein Gebäude, auf das sich alle freuen können.
Der Zeitplan ist eng, aber die Bauarbeiten gehen gut voran. „Ich bin guter Dinge, dass zum nächsten Schuljahr die neuen Klassenzimmer bezogen werden können“, sagt Fraundorfner voller Vorfreude auf das „schöne Gebäude“, das entstehen wird. An anderen Schulen hat er Sanierungen und Baumaßnahmen erlebt, aber die Schulleitungen hätten dabei wenig Mitspracherecht gehabt. Das ist jetzt anders: „Hier darf man mitreden, hier hört man zu.“