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Pläne im Bauausschuss vorgestellt

Neues Leben für marodes Wasserbecken: So bunt soll es im Waldkraiburger Stadtpark werden

Das Wasserbecken im Waldkraiburger Stadtpark verliert Wasser und ist deshalb schon länger nicht mehr in Betrieb.
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Das Wasserbecken im Waldkraiburger Stadtpark ist marode. Jetzt packt der Bund Naturschutz mit an und will es in ein Feuchtbiotop verwandeln.

Bunte Blüten statt grauer Beton: Das marode Wasserbecken im Waldkraiburger Stadtpark soll zu einem Feuchtbiotop umgebaut werden. Wie das passieren soll und was es dazu braucht, war Thema im Bauausschuss.

Waldkraiburg – So kann es gerne öfter laufen: Aus dem maroden Wasserbecken im Waldkraiburger Stadtpark soll sich in den nächsten Jahren ein farbenfrohes Feuchtbiotop entwickeln. Kostenpunkt für die Stadt: Null Euro. Denn hier geht die Ortsgruppe vom Bund Naturschutz mit Ideen und Tatkraft voran.

Seine besten Zeiten hat das Wasserbecken lange hinter sich. Neu gestaltet zur Landesgartenschau 1995 bietet es seit Jahren nur noch einen traurigen Anblick. Das Becken so marode, dass es nicht mehr betrieben wird. Nachhaltig das komplette Becken zu sanieren, würde rund 130.000 Euro kosten. Zu viel für eine Stadt, die aufs Geld schauen muss. Aber anstatt die Fläche zuzuschütten und Rasen anzusäen, brachte Christoph Vetter (UWG) den Vorschlag eines Feuchtbiotops ein.

Das war im April und seitdem sitzt die Ortsgruppe vom Bund Naturschutz in den Startlöchern. Ein schnelles „Sofort“ gab es von der Ortsvorsitzenden Bettina Rolle, wann es denn losgehen könne. Was passieren wird und wie sich das Feuchtbiotop in den nächsten Jahren entwickeln könnte, präsentierte sie im Bauausschuss.

Lebensraum für Amphibien, nicht aber für ausgesetzte Goldfische

„Die Idee ist, das Becken auf einfache Art und Weise zu revitalisieren.“ Bodenproben seien genommen, Schadstoffe seien nicht verbaut worden, lediglich die Gummibeschichtung des Beckens muss entfernt werden. Geplant ist ein Biotop für Insekten- und Vogelarten. Unterhalb vom Kiosk soll Erdreich zur Mauer hin aufgetragen werden, eine Bepflanzung mit Zimtrosen soll als Abgrenzung dienen. Ein flacher Tümpel soll Lebensraum für Amphibien werden, nicht aber für ausgesetzte Goldfische. Die Wildblumen und Stauden sollen vom Frühjahr bis zum Hochsommer zu unterschiedlichen Zeiten blühen.

Bei der Gestaltung setzt der Bund Naturschutz auf nährstoffarmes Substrat und hitze- und trockenheitsresistente Pflanzen. Damit will man den Pflege- und Bewässerungsaufwand verringern, Folgekosten lassen sich somit reduzieren. Ein Trittstein-Weg soll durch das Biotop führen.

Eine Fotomontage von der Ortsgruppe des Bund Naturschutz: So könnte sich das marode Wasserbecken in Waldkraiburgs Stadtpark in den nächsten Jahren entwickeln.

Eine lange Liste unterschiedlicher Sträucher, Stauden und Wildblumen listet der Bund Naturschutz auf, dazu braucht es Erde, Kies und Substrat. 5000 bis 6000 Euro soll alles zusammen kosten, die aber nicht bei der Stadt aufschlagen werden. „Wir werden dazu Spenden sammeln“, erklärte Bettina Rolle. Von der Stadt erhofft sich die Ortsgruppe die Zusammenarbeit mit Bauamt und der Stadtgärtnerei, die sich mit schwerem Gerät einbringen sollen.

Für Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG) steht das außer Frage. „Wir haben mit dem Bund Naturschutz einen guten Partner gefunden.“ Unterstützung werde es geben.

Bürger in Pflanz-Aktionen einbeziehen

Baggerarbeiten, Folie verlegen, Granulat und geeignete Pflanzen ausbringen, säen und in den ersten drei Jahren fleißig Unkraut jäten – zu tun gibt es einiges. „Dazu wollen wir in die Aktionen die Bürger einbeziehen“, erklärte Bettina Rolle. In Verbindung mit anschließendem Picknick ist sie überzeugt, Helfer für die Arbeiten am Feuchtbiotop zu begeistern. „Wenn man was anbietet, kriegt man auch etwas zusammen.“

Ein marodes Becken, das zu einem bunten Feuchtbiotop wird – eine „wunderbare Kehrtwende“ für Wolfgang Hintereder (UWG). Er lobte das Engagement der Ortsgruppe. „Ein solcher Beistand aus der Basis ist zu begrüßen.“ Ohnehin gab es nur lobende Worte für das Projekt, das Christoph Vetter mit seiner Idee angestoßen hatte. „Ich bin froh, dass der Gedanke aufgenommen worden ist und dass sich jetzt die Bürger einbringen.“

Breite Zustimmung im Gremium

Dieses Engagement stieß auf breite Zustimmung und großes Lob im Gremium. „Ich bin dankbar für das Engagement und befürworte es immer, wenn das Ehrenamt etwas unternimmt“, sagte Karl-Heinz Stocker (CSU). Geht es nach Richard Fischer (SPD) kann man sofort loslegen. Noch länger will die Ortsgruppe ohnehin nicht warten, die ehrenamtlich das Projekt betreut und einen Landschaftsplaner mit im Boot hat.

Die vielen lobenden Worte demonstrierten eine breite Unterstützung für das Projekt, für das es am Schluss keinen Beschluss brauchte. „Die Stadt begleitet das Projekt wohlwollend“, hieß es anstelle eines Beschlusses.

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