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Kooperation mit der Deutschen Giganetz

Wo bleibt die Lichtgeschwindigkeit? So steht es um den Breitbandausbau in Waldkraiburg

Glasfaser-Ausbau
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Das gesamte Waldkraiburger Stadtgebiet samt Außenbereichen wollte die Deutsche Giganetz mit Glasfaser erschließen, doch das Vorhaben stockt.

Der ganz große Breitband-Ausbau in Waldkraiburg, Kraiburg und Jettenbach sollte es sein. Doch die Deutsche Giganetz ist hart auf die Bremse getreten, das Vorhaben stockt. Wie geht es weiter?

Waldkraiburg – Es klang alles so vielversprechend, als vor knapp zwei Jahren das Projekt im Waldkraiburger Rathaus vorgestellt worden ist, die drei Gemeinden Waldkraiburg, Kraiburg und Jettenbach einen Kooperationsvertrag mit der Deutschen Giganetz unterzeichnet haben. Dass es aber vielleicht nicht recht viel mehr als eine Absichtserklärung war, spüren aktuell die drei Kommunen.

Seit dem Termin im Rathaus ist nämlich nichts weiter passiert, obwohl das Unternehmen aufs Gas drücken wollte. 15.000 Haushalte hätten innerhalb von zwei Jahren ans Glasfaser-Netz angeschlossen werden sollen, 25 Millionen Euro wollte die Deutsche Giganetz investieren. Erste Haus-Anschlüsse hatte man für Ende 2023 prognostiziert. Jetzt, Ende 2024, ist noch immer kein einziger Anschluss gemacht. Es gibt noch nicht einmal Verträge. Graue Tristesse statt Höchstgeschwindigkeit in der Unternehmensfarbe Orange.

Wie es weitergehen soll, dazu hält sich das Unternehmen äußerst bedeckt. Bei einer Anfrage im Februar hatte sich die Deutsche Giganetz mehr Zeit erbeten. „Derzeit befinden wir uns in einer intensiven und sehr komplexen Prüfphase. Für diese detaillierte Analyse benötigen wir noch etwa vier Wochen, um eine fundierte Entscheidung über die nächsten Schritte treffen zu können“, hieß es Anfang Februar auf Nachfrage der OVB Heimatzeitungen.

Keine konkrete Aussage zum Breitbandausbau

Rosig sind die Aussichten aber nicht, selbst acht Monate später ist die Deutsche Giganetz nicht viel weiter gekommen mit ihrer Prüfung. „Leider können wir Ihnen zum aktuellen Zeitpunkt keine abschließende Stellungnahme zum geplanten Breitbandausbau in Waldkraiburg sowie den umliegenden Gemeinden Kraiburg und Jettenbach geben“, heißt es jetzt im Oktober auf Nachfrage der OVB Heimatzeitungen.

„Für Sie bauen wir Lichtgeschwindigkeit“ – wirbt das Unternehmen auf seiner Homepage. Aber deren Licht wird wohl so schnell nicht auf Waldkraiburg, Kraiburg und Jettenbach fallen. Bei den acht bayerischen Kommunen, in denen die Deutsche Giganetz einen Ausbau prüft, tauchen die drei Gemeinden nicht einmal auf. Im Gegensatz zu Altötting und Moosburg wird aber auch noch nicht offiziell von einem Vermarktungsstopp gesprochen.

Dass das Unternehmen noch einmal alles hinterfragt, hat einen Grund. „Aufgrund der Tätigkeit des Wettbewerbers haben sich wesentliche Rahmenbedingungen des Projektes verändert, die auch eine neue Herausforderung für die Wirtschaftlichkeit des gesamten Projektes darstellen“, schreibt das Unternehmen. Fast zur gleichen Zeit wie der Kooperationsvertrag hatte die Telekom den eigenwirtschaftlichen Glasfaser-Ausbau angekündigt, konzentriert sich dabei aber nur auf den westlichen Stadtbereich. Statt 15.000 Haushalte profitieren davon nur 7.500 Haushalte.

Stadt prüft Fördermöglichkeiten

Vollbremsung statt Vollgas auf der Datenautobahn. Doch wie soll es weitergehen? „Eine finale Entscheidung steht noch aus. Sobald uns diesbezüglich neue Informationen vorliegen, werden wir die Öffentlichkeit über die nächsten Schritte informieren“, bleibt die Deutsche Giganetz vage.

Konkreter wurde das Unternehmen allerdings gegenüber der Stadt Waldkraiburg. „Das Projekt wurde von Seiten Deutsche Giganetz bedauerlicherweise auf unbestimmte Zeit zurückgestellt. Ob und gegebenenfalls wann das Projekt wieder aufgenommen wird, ist nicht bekannt“, erklärt auf Nachfrage Stefan Süße, der bei der Stadt verantwortlich für den Breitbandausbau ist.

Auf den Kooperationsvertrag mit der Deutschen Giganetz will sich die Stadt jedenfalls nicht ausschließlich verlassen, hat deshalb die Möglichkeit anderer Förderprogramme geprüft. Doch die Aussichten auf eine Förderung sind nicht rosig, weil ein Großteil des Stadtgebiets laut Süße als „gut versorgt“ gilt. Dennoch gibt es im Stadtzentrum sowie in den Außenbereichen Adressen, die „nicht gut versorgt“ sind.

„Erst kürzlich wurde die Markterkundung für das Förderprogramm der „Gigabit-Richtlinie 2.0“ durchgeführt. Ergebnis: Die Stadt Waldkraiburg erreicht aufgrund der weitgehend guten Ist-Versorgung bei weitem nicht die notwendige Förderschwelle. Eine Förderung ist nicht möglich“, erklärt Süße. Möglichkeiten und Voraussetzungen für ein weiteres Breitband-Förderprogramm würde man aktuell bereits prüfen.

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